Mittwoch, 25. Mai 2016

Eitler Puter, Blaue Wiener und ein Lämmchen namens Hopp

„Tag der Tiere“ im Museumsdorf Hösseringen

Vincent und Marlow aus Schafwedel spielen mit Lämmchen Hopp.
CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos

Einen ganzen Tag im Museumsdorf Hösseringen verbringen und mit seinen Zieheltern Vincent und Marlow Friedrichs spielen durfte das Lämmchen Hopp am Wochenende. Das kuschelige schwarz-weiße Lämmchen ist nämlich erst wenige Wochen alt und wurde als „Flaschenkind“ aufgezogen. „Seine Mutter hatte keine Milch“, erzählen die beiden Jungs aus Schafwedel, und deshalb durften sie es zum „Tag der Tiere“ mit ins Museumsdorf nehmen und dort betreuen. Neben ihrem Ziehkind haben sie auch noch Hühner mitgebracht, denn bei den Beiden zuhause werden neben den sechs Schafen auch alte Geflügelrassen gezüchtet. Für den Tag im Museumsdorf hat Vincent seine Orpington Hühner mitgebracht, eine besonders große, robuste Rasse. „Sie sind sehr ruhig und zutraulich“, erzählt er stolz.
Weniger ruhig ist dagegen der große Puter, den Hans-Jürgen Drögemüller, Vorsitzender des Geflügelzuchtvereins Bad-Bevensen, an diesem Tag einige Male einfangen muss. Ihn zieht es immer wieder zu den großen blanken Fenstern des Eingangsgebäudes, die er ungeachtet der Besucherschar ringsum regelmäßig ansteuert. „Er ist ein bisschen eitel und spiegelt sich gerne in den Scheiben“, schmunzelt Drögemüller und lotst das große Tier geduldig zurück ins Gatter. Neben dem Putenpaar haben die Züchter aus den Landkreisen Uelzen, Celle und Lüchow-Dannenberg Tiere vieler verschiedener Rassen mitgebracht, so Landenten und Lockengänse, Perlhühner und Tauben. Die Stars bei den Kindern sind neben den Pommerngänsen mit ihren munteren Gösseln jedoch die flauschigen Kaninchen. Besonders der mächtige „Blaue Wiener“, der eigentlich grau ist, gefällt den kleinen Gästen, denn er lässt sich geduldig streicheln und sogar von neugierigen Hunden nicht aus der Ruhe bringen. Auch Meta und Alma aus Hamburg nutzen die Gelegenheit, um das fast hasengroße Tier näher kennenzulernen. „Er ist ganz weich und warm“, merken sie beim vorsichtigen Berühren. „Zuhause gehen wir öfter in den Zoo“, erzählen die Mädchen, aber wenn sie in ihrem Ferienhaus in der Heide sind, dann lernen sie die heimischen Tierarten kennen. „Viele Kinder kennen das  gar nicht mehr“, erzählt Otto Winarske, der mit seinen Kollegen vom Uelzener Kaninchenzuchtverein gekommen ist und internationale Gäste mitgebracht hat: Neben den Wienern gibt es Japaner zu sehen und die kleine Rasse Marburger Feh.
Über das Hähnekrähen, Blöken und ab und an ein aufgeregtes Bellen regt sich an diesem Tag jedenfalls niemand auf, denn die Besucher sind ja schließlich gekommen, um die Tiere hautnah erleben zu können. „Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden“, fasst es Hans-Jürgen Drögemüller zusammen. „Viele Besucher fragen sehr konkret nach, denn sie möchten selbst Tiere halten oder sich hier bei uns Tipps und Hinweise holen.“ Deshalb haben sich die Züchter dazu entschlossen, im Rahmen des Treffens für Oldtimerlieferwagen am Sonntag, 12. Juni, einen kleinen Markt für Geflügel, Kaninchen und Kleintiere abzuhalten. Der Markt wird im Rahmen des Aktionstages von 10:30 Uhr bis 17:30 Uhr stattfinden.
Und hier noch einige Impressionen vom "Tag der Tiere":