Donnerstag, 11. Januar 2018

Rundgang erinnert an ein dramatisches Ereignis in Ebstorf

Am 6. Februar 1728 wurde die ledige 31jährige Henriette Christine von Appel in der Zinsscheune in Ebstorf hingerichtet. Sie hatte in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober 1727 heimlich im Kloster Ebstorf ein Kind geboren und es in der selben Nacht getötet. Anschließend hatte sie ihr totes Kind im Brunnen des Kloster versenkt. Sie war dort bei ihrer Schwester, der Konventualin Catharina von Appel seit längerer Zeit zu Besuch.
Aus Anlass dieses Jahrestages bietet der Vorsitzende des Ortsverbandes Molzen-Masendorf-Riestedt im Sozialverband Deutschland (SoVD), der Realschullehrer i. R. Wilhelm Spangenberg, eine Gedenkrunde am 6. Februar auf dem letzten Weg der Delinquentin an. Sie beginnt um 18:30 Uhr an der Klosterpforte am Kirchplatz. Um 18:45 Uhr wird ein Gedenken an der Stelle des ehemaligen Kavalierhauses am Domänenplatz folgen. Dann folgt um 19 Uhr eine Erinnerung an der Grundschule. Hier stand die Zehntscheune (Zinsscheune) des Klosters, in der die Hinrichtung vollzogen wurde. Die Runde schließt auf dem Kirchplatz um 19:15 Uhr ab. Hier wurde der Leichnam noch in der selben Nacht gegen 21 Uhr auf dem ehemaligen Friedhof in aller Heimlichkeit beigesetzt.
Die Familie von Appel saß von 1302 bis zum Aussterben im Mannesstamme im Jahre 1792 auf dem adeligen Hof in Masendorf. Die von Appel waren in unserem Raum reich belehnt. Für das Kloster Isenhagen und das (Familienstamm-)Kloster Ebstorf sind zahlreiche Äbtissinen, Nonnen und Conventualinnen der Familie von Appel bekannt.

Das Wappen der Familie von Appel: Schwarzer Hund mit roter Zunge auf silbernem Grund.
Wilhelm Spangenberg hat sich intensiv mit der Geschichte der Familie von Appel befasst. Wer dazu Fragen hat, zur Geschichte etwas beisteuern kann oder sich an diesem Gedenken aktiv beteiligen möchte, sollte sich entweder telefonisch unter 05805 1302 oder per E-Mail unter der Adresse Wilhelm.Spangenberg@web.de melden. Der SoVD bietet auch einen Fahrdienst an.