Die Malerin Kerstin Sørensen stellt am Wochenende nach Ostern in ihrem Haus in Eimke aus
FOLKERT FRELS / Text und Fotos
Das Licht der Welt erblickte sie im März 1968 in Langenhagen, war schon als Kind viel in Wald und Feld unterwegs. Früh erwachte in ihr der Wunsch, die dabei gewonnenen Eindrücke wiederzugeben: Kerstin Sørensen begann 1987 Kunst zu studieren, schloss dies Fach mit einem Einser-Diplom ab. An der Statens Kunstakademi in Oslo studierte sie anschließend weiter, ließ sich dann in Nordnorwegen nieder und unterrichtete Kunst- und Kulturgeschichte. Über ihre Zeit in Norwegen erzählt sie: „Als ich meinen Mann kennenlernte, habe ich ihm im Stall geholfen, später haben wir geheiratet, vier Kinder zusammen bekommen, einen Hof gekauft und ihn lange Jahre betrieben. Nebenher habe ich zwei Ferienhäuser vermietet. In der Zeit blieb kaum Zeit zum Malen. Nachdem mein Mann tragisch ums Leben gekommen ist, habe ich den Hof noch sieben Jahre weiter geführt.“ In der freien Zeit malte sie viel „draußen und drinnen“. 2020 kam sie wieder nach Deutschland zurück, kaufte sich in Eimke, ganz in der Nähe ihrer Eltern, ein altes, wie sie sagt: „charmierendes“ Haus. Dies Haus restaurierte sie mit viel Liebe und Eigenarbeit – sie fühlt sich gut aufgenommen und sehr wohl in Eimke.
Am Wochenende nach Ostern öffnet sie die Türen ihres Hauses in Eimke, Salzwedeler Straße 10, um im Rahmen einer Ausstellung ihre Werke zu zeigen, die sowohl im Atelier als auch im ganzen Haus zu sehen sind. Ihre Bilder – sowohl Aquarelle als auch Ölbilder – sind eine Liebeserklärung an die Lüneburger Heide. Sie malt naturalistische Landschaften, Wälder mit kleinen verwunschenen Gewässern, Heideflächen und zeigt so ihre Verbundenheit mit der Natur. Die Aquarelle sind, so betont sie, direkt „vor Ort“ entstanden, während sie die Ölbilder nach Skizzen im Atelier erstellte und dabei ihre Eindrücke verarbeitete.
Die Künstlerin Kerstin Sørensen ist begeistert von den Landschaften der Lüneburger Heide. |
„Ich bin begeistert von der Landschaft in der Lüneburger Heide: Es ist etwas hügelig, Kulturflächen sind unterbrochen von kleinen Waldstücken, die rauhe Schönheit der Heideflächen, die dann im August/September rotviolett glühen, die vielen unterschiedlichen Wälder und ganz besonders die Auenwälder und die sumpfigen Bruchwälder. Es hat mich schon immer fasziniert wie das Licht durch die Stämme fällt und gefiltert wird, den Raum beschreibt, es nach hinten hin heller oder dunkler wird, wie die Bäume wachsen und wie die Zweige sich in den Raum strecken.“ Über ihre Herangehensweise sagt sie: „Wenn ich im Wald bin, nehme ich alles in mir auf, sehe das Licht, die Stämme, die Stimmung im Wald und will nur das umsetzen. Es ist auch etwas meditativ, dort draussen zu stehen und unvoreingenommen in Farbe umzusetzen, was ich sehe. Es geht mir weniger um die fotografische Wiedergabe der Natur – vielmehr möchte ich die ganze Stimmung, die in der Landschaft ist, und das Licht wiedergeben. Die Kombination von Wasser und Bäumen ist für mich magisch und symbolisch beladen. Wasser als Lebensspender, die Spiegelung mystisch, unergründlich unter der Wasseroberfläche – wie unsere Seele. Es liegt eine Ruhe über der Spiegelung im Wasser.“
Bäume am Wasser gehören zu den Lieblingsmotiven der Malerin. |
Es heißt, dass naturnahe Landschaften einen positiven Effekt auf unsere psychische Gesundheit haben. Dieser steigert sich noch in Verbindung mit Wasser. Denkbar ist, dass uns das Betrachten eines Landschaftsbildes gut tut, dass es Balsam für die Seele sein kann. Wer in die Welt von Kerstin Sørensen eintaucht, wird wahrscheinlich die wohltuende Wirkung der Werke spüren. Betrachtet werden können die Bilder in der Ausstellung im Haus von Kerstin Sørensen in Eimke, Salzwedeler Straße 10, am Sonnabend, 23. April, von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, 24. April, von 11 bis 18 Uhr.