Treffpunkt am Sonnabend, 30. September, um 14 Uhr vor dem Südheide-Bahnhof in Eschede
Bereits seit über zwei Jahrzehnten finden auf dem früheren Hof des NPD-Aktivisten Joachim Nahtz große Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben eine lange Tradition. Die Neonazis bezeichnen diese Feste als „Brauchtumsfeiern“. Ihr eigentliches Ziel ist es aber, auf diesen Zusammenkünften der norddeutschen Neonazi-Szene Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten. Somit seien diese „Brauchtumsfeiern“ alles andere als harmlos, warnt das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus.
Vor vier Jahren hat die NPD Niedersachsens den Hof gekauft. Die Treffen auf dem Hof haben dadurch eine neue Qualität erhalten. Das ist für viele besorgte Bürgerinnen und Bürger aus Eschede und Umgebung ein Grund mehr, jedes Mal, wenn Rechtsextreme dort zusammenkommen, vor dem Hof zu demonstrieren, vor allem gegen die menschenverachtende Ideologie der extremen Rechten.
Die Demonstrationen gegen die Treffen auf dem NPD-Hof werden von einer politisch breit aufgestellten, vielfältigen, aber entschlossenen Allianz getragen. Zu diesem breiten Spektrum gehören Gewerkschafter und Kirchenleute, Angehörige verschiedener Parteien, Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus, auch „Omas gegen Rechts“ und Leute aus dem „Bunten Haus“ Celle. Die große Spannweite kann als ein deutliches Zeichen dafür gewertet werden, dass die überwiegende Mehrheit der Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut unmissverständlich ablehnt.
Die Demonstation am Sonnabend, 30. September, beginnt mit einer Kundgebung vor dem Südheide-Bahnhof in Eschede. Dirk Garvels (DGB) eröffnet gegen 14 Uhr die Versammlung. Bürgermeister Heinrich Lange heißt dort Ministerpräsident Stephan Weil in Eschede willkommen. Wilfried Manneke (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus) gibt eine Kurzinfo über den NPD-Hof in Eschede und sagt, wie man sich gegen das Treiben auf dem Hof wehren kann.
Anschließend führt der Demonstrationszug zur 900 Meter entfernten Kreuzung "Zum Finkenberg/Am Dornbusch" auf der Hermannsburger Straße. Dort findet eine Zwischenkundgebung mit einer Ansprache der Superintendentin des Kirchenkreises Celle, Dr. Andrea Burgk-Lempart, statt. Weiter geht es dann auf dem Feldweg "Zum Finkenberg" (1700 Meter Fußmarsch) bis zur NPD-Hofstelle, wo in Sicht- und Hörweite der dort Feiernden Protest und Unmut geäußert werden soll. Dort will auch die Celler Kreisvorsitzende der Partei Die Linke, Behiye Uca, sprechen. Gegen 17 Uhr werden die Teilnehmenden wieder zurück Bahnhof in Eschede gehen.