Wildbienen kommen mit der Frühjahrssonne wieder aus ihren Winterquartieren
Das Frühlingswetter lockt die ersten Wildbienen aus ihren Überwinterungsverstecken – sie kriechen aus dem Boden, dem Rasen im Vorgarten oder aus dem Sandkasten hervor. Die ersten Hummeln fliegen dicht über dem Boden, den Grasflächen oder vor Mauerritzen und sonstigen Unterschlüpfen in Wänden. Die Frühjahrsarten unter den Wildbienen beginnen jetzt mit dem Bau ihres Nestes beziehungsweise Staates. Die kleinen Insekten mit ihrem Stachel, dem sogenannten Wehrstachel, lösen bei einigen Menschen Verunsicherung aus. Können sie gefährlich sein, insbesondere für kleine Kinder? Wie verhält man sich am besten, wenn die Tiere in der Nähe nisten? Das Institut für Bienenkunde Celle des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) rät, sich mit den Lebensgewohnheiten dieser nützlichen und unter Artenschutz stehenden Tiere vertraut zu machen.
Rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva). Foto: LAVES / O. Boecking
Die Wildbienen gehören in Deutschland zu den besonders geschützten Arten – es gibt annähernd 580 verschiedene. Die Hummeln gehören wohl zu den bekanntesten. „Diese Bienen sind sehr friedfertig und würden nur stechen, wenn man sie mit den Fingern drücken würde. Der überwiegende Teil der Wildbienen besitzt einen so weichen Stachel, dass dieser nicht einmal die menschliche Haut durchdringen könnte“, erläutert Dr. Otto Boecking vom LAVES Institut für Bienenkunde. Die Tiere interessieren sich nicht für Lebensmittel oder süße Getränke. Noch nicht einmal um kleine Kinder müsse man sich Sorgen machen, selbst wenn die Bienen in ihrer Nähe nisten. Da die Bienen nur kurze Zeit aktiv sind, empfiehlt es sich, sie zu beobachten und einfach ruhig abzuwarten. Nach ein paar Wochen – wenn die Nester gebaut sind – kehrt wieder Ruhe ein.
„Die Wildbienen sammeln fleißig Pollen und Nektar und leisten damit die für uns und die Natur so wertvolle Bestäubungsarbeit. Sie besitzen essentielle Funktionen im Naturhaushalt und stehen generell unter Artenschutz“, betont Dr. Otto Boecking. Ein Umsiedeln ist kaum möglich. Der Experte sieht dazu auch keine Notwendigkeit, denn die Tiere richten keinen Schaden an und sind völlig ungefährlich.