Neue Ausgabe des historischen Jahrbuchs der Reihe „1885“ ab Freitag erhältlich
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Das Cover der neuen Ausgabe des historischen Jahrbuchs für 2024. |
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Das Cover der neuen Ausgabe des historischen Jahrbuchs für 2024. |
FOLKERT FRELS
Beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am 6. November auf der Studiobühne des Theaters an der Ilmenau wird Veronika Kranich den Künstler Henri Toulouse-Lautrec in Wort und Bild vorstellen. Die ursprünglich für diesen Abend geplante Lesung aus dem neuen Buch von Veronika Kranich wird aus technischen Gründen in den Februar 2024 verschoben.
Als Wegbereiter des Impressionismus werden Van Gogh, Munch, Gauguin, Cézanne genannt. Doch auch wenn seine Bilder auf andere Weise auf die neue Richtung in der Kunst wiesen, ist der am 24. 11. 1864 in Albi geborene Henri de Toulouse-Lautrec gleichfalls in diese Reihe aufzunehmen.
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Toulouse-Lautrec im Jahr 1890 in seinem Atelier bei der Arbeit an seinem Werk "Moulin Rouge". Foto: gemeinfrei |
Im Gegensatz zu seinen Maler-Kollegen wählte Toulouse-Lautrec nicht die Natur, sondern ausschließlich den Menschen zum Thema. Er lebte in der Zeit der Belle Epoque im Paris des 19.Jahrhunderts und war ein Meister der Beobachtung. Seine Inspiration bezog er speziell aus der Vergnügungswelt des Montmartre.
Von den Bildern der japanischen Holzschnittkunst angeregt, entwickelte er einen plakativen Flächen- und Linienstil, der das Dargestellte auf wesentliche Formen reduziert. Er malte die Glitzerwelt der Kabaretts, der Tanzlokale, der Bars und des Zirkuslebens und verewigte Tänzerinnen, Schauspieler, Chansonniers, Prostituierte auf Ölbildern oder Theaterplakaten. Es gelingt ihm, dem Betrachter einerseits das pralle Leben einer anderen Welt nahe zu bringen, andererseits aber gleichzeitig den Blick in die Seele der Abgebildeten zu ermöglichen.
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"Jane Avril", Plakat von 1892. Foto: gemeinfrei |
Henri Toulouse-Lautrec starb bereits mit 37 Jahren auf Grund seiner labilen Konstitution und seiner Alkoholsucht.
Der Montagstreff am 6. November beginnt um 19 im Theaterkeller auf der Studiobühne. Der Eintritt ist frei – für die Arbeit des Montagstreffs sind Spenden allerdings gern gesehen.
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Hermann Präger bei der Bildauswahl für seine Ausstellung in Wittingen. |
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Blick durch zerborstene Scheiben in den alten Hankensbütteler Lokschuppen. |
Seitdem sich Hermann Präger aus seiner Zahnarztpraxis in Wittingen zurückgezogen hat, findet er nun endlich mehr Zeit für seine beiden Leidenschaften, die Fotografie und die Malerei. Für das Buch und die Ausstellung hat er sich mit einer Mittelformatkamera, die äußerst scharfe und detailgetreue Aufnahmen ermöglicht, im Februar dieses Jahres, als keine Blätter an den Bäumen die Sicht auf die alten Bahnhöfe und Bahnanlagen behinderten, auf eine Bahnreise von Celle nach Oebisfelde begeben. Da auf der Strecke der Lachtetalbahn keine Personenzüge mehr fahren und die Ohretalbahn vollständig stillgelegt ist – lediglich Draisinen sind dort gelegentlich noch unterwegs –, musste er notgedrungen mit dem Auto und zu Fuß die Strecke bewältigen. Unterwegs fand er viele Motive, die nicht nur echte Eisenbahnfans emotional ansprechen werden, sondern auch faszinierende Details wie Bäume, die im Gleisbett wachsen. Das beeindruckendste Bild dürfte das einer Eisenbahnbrücke bei Rühen sein. Eine dicke Eiche hat sich dort im Laufe der Jahrzehnte das Brückengeländer aus massivem Stahl buchstäblich einverleibt.
Wenngleich viele Menschen, die entlang der Strecke wohnen, beim Betrachten der Fotos wehmütig an die Zeit zurückdenken werden, als das Pfeifen der herannahenden Züge ein wohlvertrautes Geräusch war und sie mit dem Zug aus ihren Dörfern in die Stadt fahren konnten, hat es durchaus auch etwas Tröstliches, zu sehen, wie sich die Natur von Menschen Geschaffenes zurückholt und überwuchert, bis irgendwann von der Bahninfrastruktur kaum noch etwas übriggeblieben sein wird.
Für vieles von dem, was nicht dem Verfall preisgegeben wurde, fanden sich neue Nutzungskonzepte: So beherbergt der ehemalige Bahnhof Lachendorf heute ein Restaurant, und der Bahnhof Tülau-Fahrenhorst dient nach umfangreicher Sanierung nun als Wohnhaus. Hermann Prägers Fotos zeigen also neben vielen "lost places" auch ehemalige Haltepunkte, die jetzt wieder voller Leben sind.
Die Fotos in der Ausstellung in Wittingen können vom 10. November bis zum 31. Dezember während der Öffnungszeiten des Cafés Zeitlos betrachtet werden. Das Buch mit vielen weiteren Bildern auf insgesamt 112 Seiten ist im Buchhandel erhältlich, kann aber auch direkt bei Calluna unter der Adresse www.calluna.media bestellt werden. Die Lieferung erfolgt versandkostenfrei.
Hermann Löns, Naturbeobachter und Namensgeber der Straße mit dem Ort des Geschehens, hätte daran bestimmt seine Freude gehabt: In einen Nistkasten, der an einer der hohen, schlanken Eichen am Lönsweg in Hankensbüttel hängt, sind Hornissen eingezogen und haben darin ein Nest gebaut. So etwas kommt öfter einmal vor. In diesem Fall ist der Hornissenstaat offenbar so groß geworden, dass der Platz im Nistkasten nicht mehr ausreicht. Also musste angebaut werden: Der Nistkasten bekam einen Keller und dieser auch gleich einen zusätzlichen Eingang.
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Der Nistkasten war für den großen Hornissenstaat offensichtlich zu klein. Also wurde er kurzerhand "unterkellert". Foto: Inka Lykka Korth |
Als ich heute mit dem Fahrrad an dem Hornissenbaum vorbeikam und das kleine "Naturwunder" entdeckte, herrschte viel Betrieb vor dem »Kellereingang«. Die einen flogen ins Nest hinein, die anderen hinaus. Ich fand's faszinierend. Löns hätte vielleicht eine schöne Geschichte für eines seiner Bücher daraus gestrickt. Ich begnüge mich hier mit einem Foto und einigen wenigen Zeilen.
INKA LYKKA KORTH /Text und Fotos
Vor genau 30 Jahren wurde sie zum Naturdenkmal ernannt und heute zum Nationalerbe-Baum ausgerufen: Die Isenhagener Klosterlinde, mit 17 Meter Höhe und einem Stammumfang von 7,15 Metern ein stattliches Exemplar, zählt nun zu Deutschlands bedeutendsten Baumveteranen. Im Rahmen einer Feierstunde vor dem Kloster Isenhagen, an der mehr als 50 Gäste teilnahmen, wurde eine Tafel enthüllt, die diese fast 500 Jahre alte Holländische Linde – eine Kreuzung aus Sommer- und Winterlinde – würdigt.
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Prof. Dr. Andreas Roloff und Äbtissin Cornelia Renders hatten die Kinder Amelie und Jonathan gebeten, die Tafel vor der Klosterlinde zu enthüllen. Rechts im Bild Kreisrätin Ute Spieler. |
Der aus Hankensbüttel stammende Berliner Architekt und Städtebauer Hugo Holger Busse hatte die Klosterlinde, deren Blätterdach sich "wie ein Baldachin über den Eingangsweg zur Klosterkirche spannt", im Jahr 2019 dem damals gerade neu gegründeten Kuratorium Nationalerbe-Bäume gemeldet. Seitdem sind nun bundesweit 30 Baumveteranen als Nationalerbe-Bäume ausgerufen worden. Die Isenhagener Klosterlinde ist die Nummer 29, in Niedersachsen die Nummer 3. Das Kuratorium will mit der Initiative Nationalerbe-Bäume erreichen, dass alte Bäume stärker beachtet, besser geschützt und sensibler gepflegt werden. Im Vergleich zu anderen Ländern gäbe in Deutschland zu wenige uralte Bäume, bedauerte der Vorsitzende des Kuratoriums, Prof. Dr. Andreas Roloff vom Institut für Forstbotanik und Forstzoologie der Technischen Universität Dresden, bei seiner Ansprache unter der Linde. Als Grund nannte er "die deutsche Gründlichkeit", die durch übertriebene Baumpflegemaßnahmen verhindere, "dass wir mehr tausendjährige Bäume haben". In England beispielsweise werde vor einem alten Baum, vom dem trockene Äste herunterfallen könnten, allenfalls ein Warnschild aufgestellt. In Deutschland hingegen werde gleich zur Motorsäge gegriffen. Auch die Klosterlinde blieb nicht vor zweifelhaften "Sicherungsmaßnahmen" verschont. Vor etwa 40 Jahren wurde der hohle Bereich innerhalb des Stamms tatsächlich mit Beton ausgegossen. Heute gilt so etwas als Baumfrevel.
Kreisrätin Ute Spieler gab in ihrem Grußwort zu bedenken, dass der Klimawandel für die Klosterlinde eine besondere Herausforderung bedeute: "Ich blicke da ein wenig sorgenvoll in die Zukunft." Prof. Dr. Roloff entgegnete, Holländische Linden könnten besser mit der Trockenheit umgehen als Sommer- und Winterlinden und viele andere Baumarten. "Ich bin optimistisch, dass es diese Linde packen wird." Er freue sich schon jetzt auf die Riesenparty, wenn die älteste lebende Bewohnerin des Landkreises Gifhorn 500 Jahre alt wird."
Äbtissin Cornelia Renders zitierte aus Astrid Lindgrens Geschichte "Klingt meine Linde" und erinnerte daran, dass die Linde bei den Germanen als Symbol für Liebe und Schutz, Frieden und Gemeinschaft der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht war und kulturhistorisch stets eine große Bedeutung hatte. Unter Linden wurde getanzt, aber auch Recht gesprochen.
"Was könnte uns dieser alte Baum so alles erzählen?", fragte Hankensbüttels Samtgemeindebürgermeister Henning Evers. Er wünschte der Linde für die nächsten Jahrhunderte "Standfestigkeit".
Unter den Gästen waren auch der Landtagsabgeordnete Christian Schroeder (Grüne), der allerdings nicht um ein Grußwort gebeten wurde, sowie Vertreter des Gemeinderates und zahlreiche Baumfreundinnen und Baumfreunde. Die Deutsche Dendrologische Gesellschaft war mit einem Informationsstand vertreten und verteilte frisch gedruckte Faltblätter mit Wissenswertem über die Klosterlinde und die Initiative Nationalerbe-Bäume.
Mehr über die Klosterlinde gibt es im aktuellen Herbstheft des Südheide-Magazins Calluna und in der bereits 2010 erschienenen, aber immer noch aktuellen Klostergarten-Broschüre "Beere, Blüten, Beete". Beides ist im Calluna-Online-Shop erhältlich.
Bereits seit über zwei Jahrzehnten finden auf dem früheren Hof des NPD-Aktivisten Joachim Nahtz große Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben eine lange Tradition. Die Neonazis bezeichnen diese Feste als „Brauchtumsfeiern“. Ihr eigentliches Ziel ist es aber, auf diesen Zusammenkünften der norddeutschen Neonazi-Szene Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten. Somit seien diese „Brauchtumsfeiern“ alles andere als harmlos, warnt das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus.
Vor vier Jahren hat die NPD Niedersachsens den Hof gekauft. Die Treffen auf dem Hof haben dadurch eine neue Qualität erhalten. Das ist für viele besorgte Bürgerinnen und Bürger aus Eschede und Umgebung ein Grund mehr, jedes Mal, wenn Rechtsextreme dort zusammenkommen, vor dem Hof zu demonstrieren, vor allem gegen die menschenverachtende Ideologie der extremen Rechten.
Die Demonstrationen gegen die Treffen auf dem NPD-Hof werden von einer politisch breit aufgestellten, vielfältigen, aber entschlossenen Allianz getragen. Zu diesem breiten Spektrum gehören Gewerkschafter und Kirchenleute, Angehörige verschiedener Parteien, Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus, auch „Omas gegen Rechts“ und Leute aus dem „Bunten Haus“ Celle. Die große Spannweite kann als ein deutliches Zeichen dafür gewertet werden, dass die überwiegende Mehrheit der Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut unmissverständlich ablehnt.
Die Demonstation am Sonnabend, 30. September, beginnt mit einer Kundgebung vor dem Südheide-Bahnhof in Eschede. Dirk Garvels (DGB) eröffnet gegen 14 Uhr die Versammlung. Bürgermeister Heinrich Lange heißt dort Ministerpräsident Stephan Weil in Eschede willkommen. Wilfried Manneke (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus) gibt eine Kurzinfo über den NPD-Hof in Eschede und sagt, wie man sich gegen das Treiben auf dem Hof wehren kann.
Anschließend führt der Demonstrationszug zur 900 Meter entfernten Kreuzung "Zum Finkenberg/Am Dornbusch" auf der Hermannsburger Straße. Dort findet eine Zwischenkundgebung mit einer Ansprache der Superintendentin des Kirchenkreises Celle, Dr. Andrea Burgk-Lempart, statt. Weiter geht es dann auf dem Feldweg "Zum Finkenberg" (1700 Meter Fußmarsch) bis zur NPD-Hofstelle, wo in Sicht- und Hörweite der dort Feiernden Protest und Unmut geäußert werden soll. Dort will auch die Celler Kreisvorsitzende der Partei Die Linke, Behiye Uca, sprechen. Gegen 17 Uhr werden die Teilnehmenden wieder zurück Bahnhof in Eschede gehen.
Auch in diesem Jahr bietet der Tourismusverein Suderburger Land wieder geführte Pilzwanderungen an. Die Touren werden von Wanderführerin und Pilzkennerin Martina Borchardt geleitet, die mit den Teilnehmenden die schönsten Pilzgründe rund ums Suderburger Land erkundet. Gemeinsam werden die Fundstücke bestimmt: giftig oder nicht? Essbar, ein Genuss oder ganz selten und besonders? Nur die „guten“ Pilze kommen ins Körbchen. Die Teilnehmenden sollten festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung, Körbchen und Messer mitbringen. Die Wanderungen dauern jeweils drei bis vier Stunden, die Teilnahmegebühr beträgt 8 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich unter martina-borchardt@gmx.de oder Telefon 0162 7162307.
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Pilze im Museumsdorf Hösseringen. Foto: Tourismusverein Suderburger Land |
Termine:
Donnerstag, 21. September
Sonnabend, 23. September
Donnerstag, 28. September
Sonnabend, 30. September
Dienstag, 3. Oktober
Donnerstag, 5. Oktober
Sonnabend, 7. Oktober
Donnerstag, 12. Oktober
Sonnabend, 14. Oktober
Donnerstag, 19. Oktober
Sonnabend, 21. Oktober
Donnerstag, 26. Oktober
Sonnabend, 28. Oktober und nach Vereinbarung
jeweils ab 13 Uhr