VSR-Gewässerschutz informierte in Celle über nachhaltige Gartenbewässerung
Mit einer Wasseranalyse ihres Brunnenwassers und Beratung zum nachhaltigen Umgang mit Wasser unterstützte der VSR-Gewässerschutz 117 Gartenbesitzer, die am 26. Juni den Informationsstand in Celle besuchten. „Für ein sinnvolles Wassermanagement in der Stadt ist es wichtig, wenn die Gartenbesitzer zum Bewässern im Garten nicht das kostbare Leitungswasser verwenden, sondern das Wasser aus dem eigenen Brunnen.“ so Milan Toups, der am Labormobil zu diesem Thema die Bürger beraten hat.
Milan Troups vom VSR-Gewässerschutz untersuchte in Celle nicht nur Brunnenwasser, sondern informierte auch zum Thema "Nachhaltige Bewässerung im Garten". Foto: VSR-Gewässerschutz |
Viele Gartenbesitzer stellten in den vergangenen Jahren fest, dass Regenwassertonnen bei heißem und trockenen Wetter schnell leer sind. Auf diese Weise bleibt den Hobbygärtnern nichts anderes übrig, als wieder mit dem Leitungswasser zu gießen. Deshalb wird die Bewässerung mit Brunnenwasser immer wichtiger. Wenn mehr Regenwasser im Garten versickert wird, stellt die Nutzung des Wassers aus dem Grundwasserspeicher dem VSR zufolge auch in Zukunft eine sinnvolle nachhaltige Lösung dar.
Ziel des Regenwasser-Managements war früher, große Mengen des Regenwassers schnell aus den Siedlungen heraus zu bekommen. „Heute weiß man, dass diese Maßnahmen zum Absinken des Grundwasserspiegels beitragen. In Zeiten des Klimawandels muss dringend ein Umdenken erfolgen und die Wasserverschwendung gestoppt werden. Es ist wichtig, dass der Grundwasserspeicher durch Regenwasser vom Dach aufgefüllt wird“ so Milan Toups. In Celle hat er zusammen mit Matthias Ahlbrecht am Informationsstand die Bürger beraten. Vielen Hausbesitzern ist gar nicht klar wie einfach so eine Versickerung im Garten zu realisieren ist. Das Regenwasser kann in offene Versickerungsmulden im Garten geleitet werden. Dort sammelt es sich zunächst, bevor es nach einiger Zeit im Boden versickert und so ins Grundwasser gelangt. Durch eine Bepflanzung können solche Sickermulden gut in die Gartengestaltung integriert werden.
In den vergangenen Jahren richtete sich der Fokus besonders auf die Wassermenge, die zum Planschen im Garten benötigt wird. Während die Poolfüllung für alle sichtbar ist, ist es für Gartenbesitzer unvorstellbar, dass ein Rasensprenger bereits in einer Stunde 600 bis 800 Liter Wasser über den Garten verteilt. Ein Großteil davon kommt auch gar nicht bei den Pflanzen an, weil das Wasser vorher schon verdunstet ist. Das heißt, in einem heißen und trockenen Sommer verbrauchen Gartenbesitzer schon für das Gießen einer kleinen Rasenfläche ein Vielfaches der Wassermenge, die in einen Pool passt. Der VSR-Gewässerschutz stellt fest, dass vor allem bei der Anlage und Pflege von Rasen dringend ein Umdenken stattfinden muss.
Keine Wasserverschwendung für den Rasen!
der kurzgeschnittene, sattgrüne Rasen war einst der ganze Stolz der Hobbygärtner. Doch in den Jahren mit den trockenen und heißen Sommern merkten bereits viele Gartenbesitzer, dass dieser Rasen viel zu viel Wasser benötigt. „Es ist uns am Informationsstand wichtig Alternativen zu diesem Rasen aufzuzeigen“, so Milan Toups. Die Saatguthersteller haben schon längst reagiert und bieten Grasmischungen für trockene Standorte an. Diese Gräser wurzeln viel tiefer und können sich noch lange selbst mit Wasser versorgen. Außerdem braucht es nur dort Rasen, wo Kinder oder Hunde spielen. Bisherige Rasenflächen, die nur gelegentlich betreten werden, können in Zukunft auch durch flachwachsende, trittfeste Kräuter, wie den bienenfreundlichen Thymian ersetzt werden.
Von den Gemeinden Unterstützung bei der Versickerung gefordert
Der VSR-Gewässerschutz möchte mit seiner Arbeit zu einem sinnvollen städtischen Wassermanagement beitragen. Viel zu lange habe man die Funktion eines Grundwasserspeichers nicht gesehen. Wichtig sei nun, schnellstmöglich den Grundwasserspeicher sinnvoll zu nutzen. Wie bei einer Zisterne wird in diesen Regenwasser gespeichert, und bei heißem und trockenem Wetter kann daraus Wasser entnommen werden. „Von möglichst vielen Dächern soll das Regenwasser versickert werden. So kann das Absinken des Grundwasserspiegels verhindert werden. Dafür müssen dringend Anreize geschaffen werden.“ so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz. Der VSR-Gewässerschutz fordert alle Kommunen auf, den Bürgern nicht nur die Gebühren für das Niederschlagswasser zu erlassen, sondern durch Informationen die Bürger bei der Versickerung im Garten zu motivieren.