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An der typischen Nierenform kann man sie erkennen, die Heideniere.
Foto: KÖN
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Die Heideniere ist die Kartoffel des Jahres 2015. Renate Künast, Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses Recht und Verbraucherschutz, gab den Namen heute in Nürnberg bekannt. Heideniere ist eine besonders gut schmeckende, niedersächsische Sorte, die vor 60 Jahren von Kartoffelbauern aus Soltau gezüchtet worden ist. Sie ist tief gelb und fest kochend. Ihren Namen hat sie von ihrer auffälligen Form. Nierenförmige Kartoffeln sind sehr selten. Im Antrag auf Zulassung 1953 nach 14 Jahren Zuchtarbeit lobten die Züchter ihre Kartoffel in den höchsten Tönen: Sie sei eine Kartoffel mit den besten Eigenschaften als Salatkartoffel und eine herausragende Delikatesskartoffel für Hotelbetriebe.
Die Hoffnungen der Soltauer Kartoffelzüchter haben sich nicht erfüllt. Trotz der guten Eigenschaften war die Vermarktung für die Heideniere sehr schwierig, sagt Wilfried Stegmann, Mitglied im Arbeitskreis Kartoffel des Jahres, der diese Auszeichnung seit zehn Jahren vergibt. Spezialsorten wie Delikatess- und Salatkartoffeln konnten sich nach dem Krieg nicht mehr durchsetzen. In dieser Zeit verlangte der Markt Sättigungsbeila-gen, Kartoffeln, die Massenertrag versprachen. Die Heideniere war wohl der letzte Versuch, eine ausgesprochene Salatkartoffel in Deutschland zu züchten, sagt Rudolf Vögel vom Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (V.E.R.N.).
Die Heideniere geriet in Vergessenheit, hatte aber dennoch Glück, weil sie in ostdeutschen Genbanken erhalten blieb. Wieder belebt hat sie der V.E.R.N. Im Anbau fiel dem Verein auf, dass Heideniere sehr robust gegenüber Knollenfäule ist und einen herausragenden Geschmack hat. So landete die Heideniere mit fünf weiteren Kandidatinnen auf der Vorauswahlliste zur Kartoffel des Jahres 2015 und bekam vom zehnköpfigen Gremium die meisten Stimmen. Seit 2011 ist die Heideniere als lizenzfreie Erhaltungssorte zugelassen und darf als Saatkartoffel gehandelt werden.
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Sie stellten heute gemeinsam mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Kartoffel des Jahres die Heideniere vor (von links): Karsten Ellenberg (Biolandhof Ellenberg), Renate Künast, Carolin Grieshop (KÖN), Wilfried Stegmann (www.blaue-kartoffeln.de) und Jan Plagge (Bioland). Foto: Johanna Schüßler |
Der Arbeitsgemeinschaft Kartoffel des Jahres gehören an: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Bioland , Biolandhof Ellenberg, Freilichtmuseum am Kiekeberg, Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN), Slow Food, Tartufflis erlesene Kartoffeln, Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (V.E.R.N.), Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN), www.blaue-kartoffeln.de