Mit der Wahl dieses Spruches als Ausstellungstitel wird auf ein wesentliches Merkmal des ländlichen Nah- und Detailhandels nicht nur in der Lüneburger Heide hingewiesen. Nämlich, dass die Geschäfte oft nur eine schmale Existenzgrundlage boten, die durch Tätigkeiten in anderen Bereichen wie Landwirtschaft, Gastwirtschaft, Handwerk oder Futtermittelhandlung ergänzt werden musste. Die Geschichte des ländlichen Einzelhandles ist weniger von der so oft dargestellten „Tante-Emma-Romantik“ geprägt, sondern vor allem durch den ständigen Zwang zur Anpassung an sich wandelnde Konjunkturverhältnisse, Konsumentenwünsche und Konkurrenzsituationen. Am Beispiel der Lüneburger Heide zeigt die Ausstellung den Wandel des ländlichen Einzelhandels und des Konsumverhaltens der dörflichen Bevölkerung in der Zeit vom 16. Jahrhundert bis heute.
Ländlicher Einzelhandel in einer Zeit, als Selbstbedienung noch unbekannt war. |
Der Schwerpunkt der Darstellung liegt dabei auf der Zeit nach der Einführung der Gewerbefreiheit in der preußischen Provinz Hannover 1867. „Dabei geht es in erster Linie um die Frage, wie der Handel auf Veränderungen im Konsumverhalten reagierte. Die Ausstellung zeigt nicht nur die Ursachen für die Entstehung der ländlichen Einzelhandelsgeschäfte und deren weitere Entwicklung auf, sondern geht auch der Frage nach, auf welche Weise künftig die ländliche Bevölkerung mit den benötigten Waren versorgt werden kann“, erläutert Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm das Konzept.
Dieses Schmuckstück stand einst in einem Friseursalon und ist jetzt als eines von vielen Exponaten in der Sonderausstellung zu sehen. |
Das Museumsdorf Hösseringen ist täglichg außer montags von 10:30 bis 17:30 Uhr geöffnet.