Szene aus dem Theaterstück "Die letzten Seiten". |
„Die Nebenfiguren sollten sich nie zu lange im Stück aufhalten“! Meint Margret Grigo und geht von der Bühne ab. War das jetzt ein Kommentar oder gehört das zum Stück?
Seit einigen Wochen besteht der Fußboden im große Saal des Landgasthofes Puck in Böddenstedt wieder jeden Dienstag Abend aus den Brettern, die die Welt bedeuten – die Theatergruppeder Bohlsener Bühne probt ihr neues Stück. „Die letzten Seiten“ heißt das Drehbuch, doch wer wieder eine locker-leichte Krimikomödie erwartet, hat sich getäuscht. Diesmal wartet Autor Carsten Schlüter mit einem Bühnenwerk auf, das komische und dramatische Aspekte zu einer hurmorvoll-originellen Parallelgeschichte verknüpft: Eddi Marlow muss seinen letzten Fall lösen.
Und Nick muss seine Geschichte zu Ende schreiben. Wenn man ihn nur ließe. Ständig tauchen Personen auf, die ihm mit Fragen und Kommentaren nerven. Und dann machen sich auch noch die Figuren aus seiner neuesten Krimiepisode selbstständig und mischen kräftig mit im Geschehen auf der Bühne. Zu allem Übel steht der Möbelpacker vor der Tür, denn Nick ist beim Ausziehen. Fieberhaft tippt er auf seinem Laptop herum und versucht, sein Buch fertig zu schreiben – und damit auch ein Stück weit das eigene Leben aufzuarbeiten. Denn vor Nick liegt ein Lebensabschnitt, auf den er sich ebenso freut wie er ihn fürchtet. Ein neuer Job als Lektor heißt, Abschied zu nehmen vom Schreiben und von seiner Hauptfigur Eddi Marlow, die vieles ist, was er selbst gerne wäre. „Nick ist ein zurückhaltender, ruhiger Zeitgenosse, der seiner Hauptfigur Eigenschaften zuschreibt, die er selbst gerne hätte“, erläutert Schauspieler Florian Schröder.
In das Wirrwarr der Figuren muss man sich erst einmal hineindenken. Aber dann macht die Geschichte richtig Spaß und auf jeden Fall Lust auf mehr. 15 Mitspieler sind diesmal dabei, die meisten Gesichter kennt man schon aus den vorigen Stücken. Die Regie führt diesmal Susanne Brudna. Autor Carsten Schlüter steht wieder mit auf der Bühne, wo er – wie im richtigen Leben - die Rolle des Schreibers innehat.
Vor der Sommerpause soll das Stück im Wesentlichen stehen. „Wir haben vier Aufführungen in Böddenstedt und eine in Ebstorf geplant“, erzählt Roger Spangenberg in einer Probenpause. Premiere ist am 28. Oktober.