Folkert Frels
Veronika Kranich stellt den Maler Franz Marc vor. Foto: cheers 27 |
Franz Marc kommt am 8. Februar 1880 in München zur Welt. 36 Jahre später, am 4. März 1916, stirbt er als Soldat des Ersten Weltkrieges in der Nähe von Verdun (Frankreich). Erst relativ spät – er war schon 20 Jahre alt - erkennt er seine Neigung zur Malerei und beginnt ein Studium an der Münchener Akademie. Später arbeitete er in einem eigenen Atelier. Auf seinen beiden Paris-Reisen lernt er die Sichtweise der Impressionisten kennen. 1911 macht er die Bekanntschaft von Kandinsky, Macke, Jawlensky, Werefkin und Gabriele Münter, gründet mit ihnen die Malergruppe „Der Blaue Reiter“.
Franz Marc zeigt in seinen Bildern eine Welt, die so nicht ist, sondern wie er sie empfindet. Seine farbenfrohen Tierdarstellungen – Füchse, Rehe, Kühe, Katzen, Rehe und ganz besonders Pferde – machen ihn berühmt. Das Pferd, ein bevorzugtes Motiv von Marc, steht für Schnelligkeit und Kraft, die Farbe Blau für Transzendenz. Er erstrebt eine „Animalisierung“ der Kunst als Ausdruck pantheistischer Einfühlung in die Natur. Seine Werke geben den Tieren eine Seele. Gegen Ende seines kurzen Lebens hat er endgültig den Weg zum Tiermaler eingeschlagen und den Menschen aus seiner Bildwelt verbannt. Raum und Gegenstand verschmelzen immer mehr bis zur Auflösung der Materie in eine Weltseele, die sich einzig in der Farbe manifestiert.
Claudia Krieghoff-Fraatz, die „Macherin“ des Montagstreffs, ist es gelungen, mit Veronika Kranich eine exzellente Kunst-Interpretin für diesen Abend zu verpflichten. Seit mehreren Jahren präsentiert sie beim Montagstreff des Kunstvereins Uelzen Vorträge über Leben und Werk berühmter Maler/innen. Als Schauspielerin spielte sie viele tragende Rollen der Weltliteratur. Seit 1994 ist sie mit Soloprogrammen selbständig, war als „Frida Kahlo“ schon in der damaligen Kultur-n-halle in Uelzen zu sehen. Auch als Chanson-Interpretin eigener und fremder Texte hat sie sich einen Namen gemacht.
Der Kunstverein Uelzen hofft, dass an diesem Montagstreff nicht nur Mitglieder, sondern darüber hinaus weitere Interessierte teilnehmen. Der Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei – für die Arbeit des Montagstreffs sind Spenden allerdings sehr gern gesehen.