Freitag, 7. April 2017

Historischer Fund auf dem Dachboden

Forstamt Unterlüß übernimmt von Gifhorner Bauherren historische Dokumente 

Übergabe der historischen Dokumente (von links): Hakan Ustaoglu, För-
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Helmut Wiedenroth und Yunus Tekin. Foto: Niedersächsische Landesforsten
Bei der Entrümpelung eines baufälligen Hauses in Gifhorn wunderten sich Hakan Ustaoglu (33) und Yunus Tekin (33) nicht schlecht. Auf dem Dachboden des Altbaus in der Braunschweiger Straße lagen hinter einer Holzwand einige auf dem Fußboden verstreute Zettel. „Wir wussten anfangs nichts damit anzufangen, die eigenartige Schrift konnten wir nicht lesen“, sagt Haken Ustaoglu, „erst als wir das Datum 1875 sahen, wussten wir, dass es etwas Besonderes ist.“ Über einen Bekannten nahmen die beiden Bauherren Kontakt zu Förster Helmut Wiedenroth von den Niedersächsischen Landesforsten auf. Der erfahrene Forstmann erkannte die ‚Deutsche Kurrentschrift‘ und den Bezug der alten Papiere zu den Wäldern im Bereich des ehemaligen Forstamtes Knesebeck (heute Forstamt Unterlüß). Die ältesten Dokumente wurden vor über 140 Jahren in den 70er Jahren des neunzehnten Jahrhunderts handschriftlich verfasst. Die jüngeren Papiere stammen aus den 30er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Forstamtsleiter Hans-Martin Hauskeller und Dezernent Georg Deeken vom Forstamt Unterlüß freuen sich, dass die alten Unterlagen durch aufmerksame Finder gerettet werden konnten. „Es handelt sich um vielfältige Schriftwechsel der ehemaligen königlichen Oberförsterei mit anderen Dienststellen, Ämtern und Sägewerken. Die Dokumente werden vom Landesarchiv in Hannover auf ihren historischen Wert geprüft“, erklärt Deeken. Auch die beiden Gifhorner Bauherren sind zufrieden: „Wir freuen uns, dass die alten Papiere nun in die richtigen Hände gekommen sind“, so Yunus Tekin. Wie die alten forstlichen Schreiben nach Gifhorn in die Braunschweiger Straße 84 gelangt sind, ist nicht bekannt. „Vielleicht kann uns ein Leser etwas über die Herkunft der historischen Papiere berichten“, hofft Förster Wiedenroth.
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