Rundgang zu bekannten und unbekannten Denkmälern in Uelzen
FOLKERT FRELS / Text / Fotos
Neben Albrecht Thaer zählt er zu den großen Förderern und Modernisierern der Landwirtschaft. 1840 gründete er den Landwirtschaftlichen Provinzialverein Uelzen, mit dem er durch Vorträge, Schulungen und mittels Publikationen die Landwirtschaft reformierte und immer wieder auf den neuesten Stand brachte: Christian Freiherr von Hammerstein. Am 11. April 1850 starb er in Uelzen, dort, wo jetzt das ‚Hotel am Hammersteinplatz‘ steht. Anlässlich seines Todes errichtete der Provinzialverein ihm zu Ehren ein Denkmal an dem Bahnübergang an der Ebstorfer Straße. Als diese Straße umgebaut wurde, um in einer Unterführung die Bahnlinie zu queren, wurde das Monument umgesetzt an den Brunnen am Hindenburgwall (heute Ilmenau-Ufer). Zu Hammersteins 150. Todestag wurde das Denkmal auf Veranlassung des Museums- und Heimatvereins an dem Platz aufgestellt, der seinen Namen trägt – am Hammersteinplatz.
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Wer war Christina Freiherr von Hammerstein und warum wurde ihm in Uelzen ein Denkmal errichtet? Dieter Boe beantwortete diese und viele weitere Fragen zu bekannten und unbekannten Denkmälern in der Stadt. |
Dieses und noch viel mehr erfuhren am Mittwoch vor Himmelfahrt die Teilnehmer des Stadtrundganges der TVU-Wandergruppe. Start war – wie immer bei den Mittwochs-Wanderungen - am Busbahnhof neben dem neuen Rathaus. Der großen Zahl wegen wurden zwei Gruppen gebildet - eine führte Dieter Boe, die andere Harald Meyer. Kurz beschrieben wurde das „Bürgerforum“ am Herzogenplatz, ein Geschenk aus Anlass des Firmenjubiläums des Baugeschäfts Willi Meyer an die Stadt Uelzen, bevor die Gruppe am benachbarten ‚Mahnmal für die Opfer des Nazi-Regimes‘ innehielt. 1988 wurde es aufgestellt – die an eine große, breite Säule gefesselte und geknickte kleine Säule symbolisiert, wie brutale staatliche Macht Menschen knechten und zerbrechen kann. Der vielen Uelzenern wohl unbekannte Brunnen in der Friedrich-Ebert-Straße, die „1000 Jahre“ lang Horst-Wessel-Straße hieß, war der nächste Anlaufpunkt. Am Ratsteich waren es gleich zwei Male, die besprochen wurden: Das 1995 eingeweihte „Denkmal zur Deutschen Einheit“ des Künstlers Arne Schmidt aus Molzen und der Stein zum Gedenken des Aufstandes in der DDR am 17. Juni 1953. Symbolisch für das allmähliche – vielleicht gewollte - Schwinden dieses besonderen Tages aus dem allgemeinen Bewusstsein ist das grüne Zuwuchern dieses Steines …
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Dieser Brunnen erinnert an Friedrich Ebert. |
Weitere Stationen waren der Brunnen auf dem Schnellenmarkt, das Höber-Haus in der Doktorenstraße, von dem der Stadt-Brand von 1826 ausging, und der Gedenkstein für den am 17. April 1945 standrechtlich erschossenen Hauptmanns Erich Marquardt, dessen einziges Vergehen war, nach mehr als 48 durchwachten Stunden der Verteidigung Uelzens beim Einholen neuer Instruktionen in der NS-Zentrale im Clubhaus eingeschlafen zu sein …
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Die von Dieter Boe geführte Gruppe am Denkmal der Deutschen Einheit. |
Die Luther-Büste an der Ecke Ebstorfer / Lüneburger Straße kennen auch nicht so ganz viele; von dem Findling an der Schillerstraße, der auf die Schiller-Eiche gleich dahinter am Schiller-Platz verweist, hatte bis zu diesem Tag kaum jemand der Gruppe Kenntnis genommen – ebensowenig wie von dem nebenan in dem kleine Park stehenden Stein mit der Inschrift „Deutsche Kriegsgefangene in Ost und West mahnen das Gewissen der Welt“. Mit dem Betrachten der „Venus“ am Stadtgarten an der Bahnhofstraße, dem Uhlenköper-Denkmal, dem Kuhlau-Relief am alten Rathaus und dem Kriegerdenkmal am Herzogenplatz ging ein informativer Rundgang durch die Geschichte der Stadt Uelzen, wie sie sich anhand von Denk- und anderen Malen zeigt, zu Ende.
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Von Efeu umrankter Stein am Fuß der "Schiller-Eiche". |