Mittwoch, 28. Februar 2024

Ich sehe was, das ihr nicht seht

 Von Schülerinnen und Schülern im Alleingang gestaltete Ausstellung

FOLKERT FRELS

Nur ein Wochenende lang, vom 23. bis 25. Februar, waren die Bilder des Leistungskurses „Kunst“ des Lessing-Gymnasiums in der Galerie des Kunstvereins Uelzen im Theater an der Ilmenau zu sehen. Dann wurden sie schon wieder abgehängt. Denn bereits am Sonntag, 3. März, wird die Ausstellung „Ich sehe was, das ihr nicht seht“ von Malte Brekenfeld eröffnet.

Um den Schülern des Kunst-Kurses über die kurze Ausstellungszeit hinaus die Gelegenheit zu geben, sich dem Uelzener Publikum zu präsentieren und die vorangegangene Ausstellung noch einmal Revue passieren zu lassen, steht der Montagstreff des Kunstvereins am Montag, 4. März, den Kursteilnehmenden mit ihrer Lehrerin Simona Staehr zur Verfügung.

Zwar ist an diesem Montag die von den Schülern im Alleingang gestaltete Ausstellung bereits wieder abgehängt, doch in Form von Beamer-Projektionen und auch einigen Originalen vor Ort werden die Schüler ihre Arbeiten erläutern. Der Leistungskurs besteht aus sechs Schülerinnen und Schülern und ihrer Lehrerin Simona Staehr, die den Kurs bereits drei Semester lang begleitet hat. Ganz auf sich allein gestellt, hatten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, eine Ausstellung von Anfang bis Ende zu gestalten.

Die Schüler werden für ihre Leistung benotet, wobei auch der Lern-und Entwicklungsprozess des einzelnen eine Rolle spielt. Der von den Schüler:innen gestaltete Montagstreff fließt vielleicht in die Note mit ein. Über ein zahlreiches Erscheinen von interessierten Gästen werden sie sich deshalb gewiss freuen. Der Montagstreff am 4. März findet wie immer von 19:00 an auf der Studiobühne des Theaters an der Ilmenau statt. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Arbeit des Montagstreffs sind allerdings gern gesehen.                                          

Freitag, 23. Februar 2024

Sogar ein Seeadler war unter den Pflegetieren

Jahresbilanz des NABU-Artenschuzzentrums Leiferde: Vorangegangene Dürresommer zeigen Auswirkungen und derzeitige Hochwasser lassen Folgen fürs nächste Jahr vermuten.

Graupapageien in einer Voliere des NABU-Artenschutzzentrums in Leiferde. Foto: NABU/Joachim Neumann

Mit insgesamt 3656 Tieren aus 181 verschiedenen Arten bleibt die Zahl der betreuten Pflegetiere im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde bei Gifhorn auf hohem Niveau. Das geht aus der aktuellen Jahresbilanz für 2023 hervor, die Bärbel Rogoschik am Freitag vorstellte. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigen die aktuellen Zahlen im zweiten Jahr in Folge aber einen leichten Rückgang des Pflegetieraufkommens,  was für für die Leiterin des Zentrums aber eine nicht unerwartete Entwicklung ist:  „Bei den steigenden Pflegetierzahlen in den Vorjahren handelt es sich in erster Linie um insektenfressende Arten, die aufgrund der mehrjährigen Trockenheit und dem damit verbundenen Nahrungsmangel in Bedrängnis geraten sind. Da es sich hierbei überwiegend um relativ kurzlebige Arten handelt, vor allem Singvögel, führt ein schwacher Reproduktionserfolg über mehrere Jahre recht schnell zu einer Abnahme des Gesamtbestandes, der sich offensichtlich jetzt in den sinkenden Zahlen widerspiegelt.“

Heimische Tiere – Profiteure oder Opfer anhaltender Klimaveränderungen oder des Menschen selbst

Die größte Pflegetiergruppe waren die heimischen Vögel mit 2.466 Tieren aus 95 Arten. Darunter befanden sich fast 200 Greifvögel, die häufigsten Arten davon waren Turmfalken und Mäusebussarde. Auch ein junger, geschwächter Seeadler war zur Erholung im Artenschutzzentrum – ein absolut seltener Gast. Es ist anzunehmen, dass die Zahl zu betreuender mäusefressender Beutegreifer bis hin zum Weißstorch in der Bilanz 2024 steigen wird, denn den anhaltenden Hochwasserereignissen ab Jahresende sind unzählige Kleinnager zum Opfer gefallen.

Während die Taubenarten (vor allem die Ringeltaube) ganz offensichtlich von den vergangenen Trockenjahren profitierten und hohe Bestandsdichten aufbauen konnten, gerieten die verschiedenen Arten der Entenvögel durch niedrigwasserführende oder austrocknende Gewässer zunehmend in Bedrängnis, da es an sicheren Brut- und Aufenthaltsgewässern fehlte.

Die im NABU-Artenschutzzentrum versorgten 35 Weißstörche entsprechen etwa dem langjährigen Schnitt. Mit großer Sorge beobachtet Bärbel Rogoschik die zunehmende Angewohnheit von Weißstörchen auf Mülldeponien nach Nahrung zu suchen, denn hier fressen sie nicht selten Zivilisationsmüll in Form von Gummibändern und anderen Kunststoffteilen.

Der Igel war unter den Säugetieren neben Eichhörnchen und Siebenschläfer der häufigste Gast im NABU-Artenschutzzentrum. Denkbar sei es laut Rogoschik, dass das Pflegetieraufkommen von Igeln durch die flächendeckenden Überschwemmungen und bis an die Oberfläche stehende Bodenwasser im nächsten Jahr rückläufig sein wird.

Nach wie vor gibt es eine hohe Zahl Reptilien und Amphibien. 302 Individuen wurden entweder beschlagnahmt oder sind als Fundtiere eingegangenen. Für Joachim Neumann, Mitarbeiter des NABU-Artenschutzzentrums, ist es eine verkehrte Welt: „Die hohe Zahl an Fundtieren und häufig auch deren Zustand zeigt uns Jahr für Jahr deutlich, dass die Haltungsbedingungen vieler Exoten einfach extrem schlecht sein müssen und einer behördlichen Kontrolle sicher nicht standhalten würden. Da den Behörden aber einfach nicht bekannt ist, wo und wie überall exotische Tiere gehalten werden, ist eine Kontrolle der Haltungsbedingungen in fast allen Fällen nicht möglich. Die Einführung einer behördlichen Meldepflicht für Verkäufer und der Nachweis artspezifischer Sachkundenachweise würden diese Situation deutlich verbessern.“

Wie kommen die Tiere ins NABU-Artenschutzzentrum?

Bedingt durch die Lage des NABU-Artenschutzzentrums im Landkreis Gifhorn kamen die meisten Tiere aus diesem Einzugsgebiet, aber auch aus benachbarten Landkreisen und Städten (insgesamt neun Bundesländer). Eingeliefert werden in erster Linie verwaiste Tiere, dann folgen zahlenmäßig Kollisionsopfer oder durch andere Tiere verletzte Tiere, entwichene oder auch ausgesetzte Tiere. Viele sind klassische Zivilisationsopfer, aber auch behördlich eingezogene Tiere aufgrund von Tier- oder Artenschutzrecht.

Schwarzstörche bei der Auswilderung nach dem Aufenthalt im Artenschutzzentrum. Foto: NABU / Joachim Neumann

Storchenfest am 21. April

Das Artenschutzzentrum in Leiferde ist darüber hinaus auch ein Umweltbildungs- und Naturerlebniszentrum mit Veranstaltungen wie Kiki-Klub, Führungen, Exkursionen und Kindergeburtstagen. Der echte Besuchsmagnet ist aber das traditionelle Storchenfest mit ca. 4.000 Besuchern im letzten Jahr. Uwe-Peter Lestin, Vorsitzender des Förderkreises des NABU-Artenschutzzentrums, freut sich, dass am Sonntag, dem 21. April, von 11:00 bis 17:00 Uhr wieder das Storchenfest stattfinden wird. Er ruft dazu auf, den Weg nach Leiferde mit dem Fahrrad anzutreten. „Dadurch wird die Umwelt geschont, man erhält ein kostenloses Begrüßungsgetränk und hat keine Parkplatzprobleme.“ 

Samstag, 17. Februar 2024

„Nie wieder ist jetzt!“ oder „Wehret den Anfängen war gestern“?

Vortrag von Dr. David Johannes Berchem mit anschließender Diskussion

Der Vortrag nimmt den Anstieg antisemitischer Diskriminierungsvorfälle zum Anlass, um einen Überblick über Judenhass in Geschichte und Gegenwart zu präsentieren. Dabei wird sowohl die Gesamtgesellschaft in Deutschland als auch der Fußball in den Fokus genommen. Abschließend werden Widerstandspraxen und Handlungsempfehlungen formuliert und diskutiert.

Dr. David Johannes Berchem ist Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und Projektleiter bei der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in Nordrhein-Westfalen.

Die Vortragsveranstaltung „Nie wieder ist jetzt!“ oder „Wehret den Anfängen war gestern“? findet am Donnerstag, 22. Februar, von 19:30 Uhr an im Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg, Lutterweg 16, statt. Der Eintritt ist frei.

Nähere Informationen unter www.bildung-voller-leben.de oder  Telefon 05052-98990.

Donnerstag, 1. Februar 2024

Ein Leben auf Reisen

A. E. Johann (1901-1996) war zu seiner Zeit der erfolgreichste deutschsprachige Reiseschriftsteller. Er reiste mehrfach um die Welt und schrieb rund 80 Bücher, die eine Gesamtauflage von über 20 Millionen Exemplaren erreichten. Auf seinen Reisen sprach er mit Albert Einstein, Henry Ford, Jawaharlal Nehru und Nikita Chruschtschow und weiteren Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Viele seiner Bücher entstanden in seinem Arbeitszimmer in Oerrel bei Hankensbüttel, wo der Bestsellerautor lebte, wenn er gerade einmal nicht auf Reisen war.

A. E. Johann unterwegs in Afrika (Archivfoto)

Rudi Zülch, Autor der im im Calluna-Verlag erschienenen Biographie "Ein Leben auf Reisen", stellt den Reiseschriftsteller am Freitag, 16. Februar, von 19 Uhr an im Café Zeitlos im historischen Haus Kreyenberg in Wittingen, Lange Straße 59, vor und gibt Einblick in dessen Leben und Werk. Cornelia Cieslar liest Passagen aus A. E. Johanns Büchern.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Kultur im Kreyenberg" als Gemeinschaftsveranstaltung der Haus-Kreyenberg-Stiftung und des Kulturvereins Wittingen statt. Der Eintrittspreis beträgt zehn Euro (für Schülerinnen und Schüler fünf Euro). Um Anmeldung unter Telefon 0163 4776282 wird gebeten. 

Der Reisekoffer des Schriftstellers im Arbeitszimmer in Oerrel bei Hankensbüttel
Foto: Inka Lykka Korth
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