platdütsk

Die plattdeutsche Sprache gehört zur regionalen Identität der Südheide. Sie ist ein wertvolles Kulturgut, das es zu bewahren gilt und auf das wir stolz sein können, und das hat überhaupt nichts mit Heimattümelei zu tun. Unser Autor Niels Tümmler engagiert sich mit Lesungen eigener Geschichten und Gedichte, mit Vorträgen und jetzt auch als Calluna-Kolumnist für die plattdeutsche Sprache. Sein Anliegen ist es, sie lebendig zu erhalten und auch junge Leute für das Plattsnacken zu begeistern.
Für alle, denen es (noch) schwer fällt, seine plattdeutschen Kolumnen zu verstehen, veröffentlichen wir hier auch die hochdeutsche Übersetzung.

Eyn loap in eyn holt mit historie
De Rießel bi Bad Bämsen

NIELS TÜMMLER

Leve lüde,
Eyn loap in eyn holt mit historie
 Leve Lüde, de verleden tydpunkt van’t Calluna har ik verpasst, doar wul ik eygens van eyn loap in dat Kiehnmoor skryven. Dat is eyn lütt rebeet middenmang dat areal van eyn groot regionaal wapensmeed. As ik doar loapen west bin, doar weer dat noch blank un kaal in de natur. Nu hebbt wy al de maimånd döärch un de veale regen hät de fauna örntlich in swung bröcht. Al- lens is grön un anderklörig. Nu is dat rejelle vöärjår doar.
So bin ik düt mål in eyn staatsforst voart, ümdat ik doar myn ründ dreyen wul. Dat weer eyn gryse dag, man to anvang noch dröög van båven. Myn vehicel hev ik op eyn lüt wanderparkplads avstellt, güntsyd de invårt to de Schweizerhof, dee ouk ni wyd weg van de kurstad Bad Bämsen liggt. Doar is de Rießel, so ward dat holt nöömt, to vinden.
As meysttyds bin ik eynvak op los loapen, lykut in’t holt güng de weg, kweer to de stråt un so ouk weg van de autolaarm. Eyn pår hundert meters blots und ik keem an eyn t-krüüzen. Nå links bin ik avbågen un ni wyd doarnå weader rechts. Båben an dat end van disse waldweg keem al dat end van’t holt. Blots noch akker un rechts weern hüsen to seen. Doar bin ik dän lang un keem by dat Medinger Feld in de ort rin. Eyn pår meters, sachs weern dat 200, bin ik weader in’t holt rin. Doar bin ik krüüz un kweer loapen, mål eyn lütte pad, dän weader eyn grötter weg. So güng dat eyn heele tyd un ik bin jichtenswan dän de autolaarm weader neager kåmen. Doar wüs ik, dat myn utgangspunkt ni mear wyd ween kun. Ik har dat noch går ni to end dacht, doar kun ik ouk al myn auto dörch de bööm seen.
Doch ophören wul ik noch ni. Dat weern noch keen veer kilometers, doar kun ik doch noch ni slus måken mit loapen!
So bin ik de erste weg weader nå båven , dän aver nå rechts av, ni nå links, as bi de erste ründ.
Eyn lütte wyl blots, doar wöär ik eyn klint blangen de weg gewår, de al beten towussen wear. Doch ut de oogenwinkel kun ik seen, dat doar wat opskreaven is. De klint is eyn wyser, stellte ik vast. Eyn pyl de de richt angeav un Rießelmannskuhle steyt doar mit blasse bookstaven op.
Klår, dat ik de saak op de grund gån wul. Also de pyl volgen un de weg nå links rin. Eyn pår hundert meters, doar keem weader eyn steen, aver mit blots eyn pyl op, man lykso opmålt as de erste wyser. Nå links av güng’t nu also. Jichtenswan bin ik dän an eyn steed, de my van myn erste ründ bekannt wear, rutkåmen. Ik stünd weader an’t båberste end van de Rießel ... De kuul weer noch ni in sicht, man wytersöcht häv ik nu ni. Dat vung an to regen un ik har ouk noch anderswat op myn list.
Ik bin also de weg dål un eynmål links un weader rechts, dän weer ik bald trüg an myn auto und meyst 6,5 km ünderweagens.
Aver wat har dat nu mit de kuul op sik!? Dat wul ik nu doch weaten un bin ouk vündig worden – Dat givt eyn olde vertellen öäver de Rießel un de geyt so:
Vöar lange tyd har eyn buersman de pacht öäver de skolle, dee vandag dat rebeet van’t holt is. Doch dat Kloster Medingen, dee dat tohören dee, de wul de pacht ni länger måken un hät de buer Rießelmann desülvige opkündigt. Doch eynmål kun he dat land noch bestellen un de arnt inholen. So weer dat avmåkt. De buer meen eyn slaue eyn to ween un so sai he ekkeln un bökenekkern. Nu keem aver God in’t speel. He weer vertürnt un vünsk öäver dat dryven van de buersman un so dee sik deeardböön op un dat heele anwesen versunk. Doarvan tüügt vandag blots noch eyn kuul – de Rießelmannskuhle – in dat holt, dat sik Rießel nöömt.
Söken müt jy de kuul man sülm bi juun besöök in de staatsvorst bi Bämsen! Veal plaiseer! Good gån!
N􏰿iels

Ein Lauf in einem historischen Wald
Der Rießel bei Bad Bevensen

NIELS TÜMMLER

Liebe Leute, 
den letzten Zeitpunkt für die Calluna hatte ich verpasst, da wollte ich eigentlich von einem Lauf im Kiehnmoor berichten. Das ist ein kleines Gebiet mitten im Areal einer großen regionalen Waffenschmiede. Als ich dort laufen war, ist die Natur noch blank und kahl gewesen. Jetzt haben wir den Mai schon hinter uns und der viele Regen hat die Fauna ordentlich in Schwung gebracht. Alles ist grün und bunt. Das echte Frühjahr ist nun da.
Dieses Mal bin ich nun in einen Staatsforst gefahren, weil ich dort einmal meine Runden drehen wollte. Es war ein grauer Tag, aber anfangs noch trocken. Mein Fahrzeug habe ich auf einem Wanderparkplatz abgestellt, gegenüber der Einfahrt zum „Schweizerhof“, der auch nicht weit weg von der Kurstadt Bad Bevensen liegt. Dort befindet sich der Rießel, so wird dieses Waldstück genannt.
Wie meistens bin ich einfach wieder drauf los gelaufen; geradeaus in den Wald führte mich der Weg, quer zur Straße und so auch weg vom Autolärm. Ein paar hundert Meter nur, dann kam ich an eine T- Kreuzung. Ich bin nach links abgebogen und nicht weit danach dann nach rechts. Oben am Ende dieses Weges kam dann schon wieder das Ende des Waldes. Nur noch Acker und rechterhand waren Häuser zu sehen. Dort bin ich dann langgelaufen und kam beim „Medinger Feld“ in den Ort hinein. Ein paar Meter weiter, vielleicht waren es zweihundert, bin ich dann aber wieder in den Wald hineingelaufen. Dort bin ich dann kreuz und quer gelaufen, mal auf kleinem Pfad, dann wieder auf einem größeren Weg. So ging es eine ganze Weile und ich bin dann irgendwann dem Autolärm wieder näher gekommen. Da wusste ich, dass mein Ausgangspunkt nicht mehr weit sin konnte. Ich hatte es noch gar nicht zu Ende gedacht, da konnte ich auch schon mein Auto zwischen den Bäumen sehen.
Aber aufhören wollte ich noch nicht. Es waren noch keine vier Kilometer, da konnte ich doch noch nicht mit dem Laufen aufhören!! So bin ich dann erneut den ersten Weg wieder hoch gelaufen, dann aber nach rechts abgebogen, nicht nach links, wie bei der ersten Runde.
Es dauerte nicht lange, da nahm ich neben dem weg einen größeren Stein wahr, der bereits ein bisschen zugewachsen war. Doch aus den Augenwinkeln sah ich, dass dort drauf etwas geschrieben ist. Der Stein ist ein Wegweiser, stellte ich fest. Ein Pfeil gab die Richtung an und „Rießelmannskuhle“ steht mit blassen Buchstaben darauf.
Klar, dass ich der Sache auf den Grund gehen wollte. Also dem Pfeil folgen und den Weg nach links einschlagen. Ein paar hundert Meter, dann kam wieder ein Stein, diesmal allerdings nur mit einem Pfeil darauf, aber nach gleicher Art wie auf dem ersten Stein.
Es ging wieder nach links ab. Irgendwann bin ich dann einer Stelle, die mir von der ersten Runde bekannt vorkam, heraus gekommen. Ich stand wieder am obersten Rand des Rießels. Die Kuhle war noch nicht in Sicht, aber weitergesucht habe ich nun nicht mehr.
Ich lief den Weg dere ersten Runde wieder hinunter, einmal links, dann wieder rechts und ich war bald wieder zurück bei meinem Auto. Nun war ich fast 6,5 km unterwegs.
Aber was hat das nun mit dieser Kuhle auf sich!? Das wollte ich nun doch in Erfahrung bringen und bin auch bald fündig geworden – es gibt eine Geschichte über den Rießel und die geht so:
Vor langer Zeit hatte ein Bauer mit Namen Rießelmann die Scholle, die heute das Gebiet des Rießel ist, gepachtet. Doch das Kloster Medingen, welches das Eigentum an diesem Land hatte, wollte den Vertrag nicht verlängern und kündigte ihm die Pacht auf. Einmal sollte er das Land jedoch noch bestellen können und auch die Ernte einholen. So war es abgemacht. Der Bauer meinte ein sehr schlauer zu sein und säte Eichen und Buchen aus. Nun kam aber der liebe Gott ins Spiel. Er war sehr erzürnt und ärgerlich über das Treiben des Bauern. Die Erde tat sich auf und das ganze Anwesen des Mannes versank im Erdboden. Heute ist dies nur noch an der Vertiefung im Wald, der Rießelmannskuhle , zu erkennen. Daher hat das Gebiet also seinen Namen.
Suchen müsst ihr die Kuhle aber selbst, wenn ihr den Staatsforst Rießel bei Bad Bevensen besucht! Viel Spaß dabei!
Lasst es Euch gut gehen! 
Niels

Ouk bi vrost un regen ünderwegens ...
... man bi dröög wedder is de plaiseer wat grötter, is joa klår.

NIELS TÜMMLER

Leve lüde,
dat jår 2020 is doch en vordwarst en waen, meent jy ni ouk!? Al de Corona-mess, dee de meysten lüde in bangnis un aten holden hät. 
Ik sülm har blots „peripher“ wat doarmit an hoot, bi wark geav’t ander regels un myn sportgroup kun sik veale weaken ni dreapen. Doch de sport opgeaven häv ik ni, dat weaten jy joa sachs ut myn berichten an düsse stead van’t Calluna-Journal.
Ik bün meyst noch vakener ünderweagens west as vöär de süük. Bi halvtyd häv ik my dän doch nocheens en „Running-App“ op myn smartphone dållaad. An de süsste van de junimånd har ik myn erste loap, vandag häv ik meyst 925 km tohoop loapen. Doar sal ouk niks mear twüskenkåmen, dän häv ik na en halv jår de dusend kilomters tovaten. Dat is doch al wat, is’t ni!? De App wyst my, dat ik al öäver 150 mål „op’n pad“ waer. In snit also jümmers öäver 5 kilometers, de wat ik an „strekk“ måkt häv. Ik bin ni malaad west, so häv ik ouk blots en of twe dåg pauseert, erder ik weader los loapen bin. Un dat is vaken keen rejelle verpuustdag ween, so is doar ouk ander sport mank, eergüstern t.b. häv ik holt sågt un an vorleden weakenend holt klöövt un stapelt. Av un an loap ik lykers ouk dän. Mut even passen ...
Ouk bi vrost un regen bin ik ünderwegens, man bi dröög wedder is de plaiseer wat grötter, is joa klår.  
Ik bin joa heel lüsken op dat, wat de meteorologen us wyssaegt – dat dat mögelik is, dat wy en witte – en rejelle winter krygen süllt. Na, tomindst kann dat angån, wän de modellrekens opgåt ...
Un dat is dat, wat ik ju wünske – en moije wintertyd mit ni to min snej un vrost, darso sik dat loonen deyt, de olde slitten van böön to holen!
Blyvt sund un hold jem vuchtig!
Niels

Auch bei Frost und Regen unterwegs ...
... doch bei trockenem Wetter ist die Freude daran größer, ganz klar.

NIELS TÜMMLER

Liebe Leute,
das Jahr 2020 ist doch ein sehr komisches Jahr gewesen, meint ihr nicht auch?
Der ganze Corona-Mist, der die meisten Leute in Angst versetzt und in Atem gehalten hat. Ich selbst war glücklicherweise bisher nur peripher davon betroffen, auf der Arbeit andere Regeln und meine Sportgruppe konnte sich viele Wochen nicht treffen. Doch den Sport aufgegeben habe ich nicht, das ist ja aus den bisherigen Berichten hier in der Calluna-Zeitschrift bekannt.
Im Gegenteil, ich bin fast noch häufiger unterwegs gewesen als vor dieser Seuche. Zur Halbzeit des Jahres habe ich mir dann  doch noch einmal eine „Running-App“ auf mein Smartphone geladen. Am 06. Juni habe ich meinen ersten Lauf aufgezeichnet, heute sind es fast 925 km, die ich zusammengelaufen habe.
Wenn nicht noch etwas dazwischen kommt, habe ich nach einem halben Jahr also die 1000km erreicht. Das ist doch mal etwas, oder nicht!? Die App zeigt mir, dass ich bereits über 150 Mal unterwegs war. Im Schnitt also pro Lauf über fünf Kilometer, die ich „an Strecke“ gemacht habe. Ich bin nicht krank gewesen, und so habe ich zwischendrin höchsten einmal ein oder zwei Tage pausiert, bevor ich wieder losgelaufen bin. Und das waren nicht immer echte „Pausen“, denn auch anderer „Sport“ war dabei – vorgestern habe ich z.B. Holz gesägt und am letzten Wochenende gehackt und gestapelt. Ab und zu laufe ich auch an solchen Tagen trotzdem. Es muss eben passen…
Auch bei Regen und Frost bin ich unterwegs, doch bei trockenem Wetter ist das Erfreuen daran größer, ganz klar.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Vorhersagen der Meteorologen – dass es möglich ist einen weißen  - einen echten – Winter zu bekommen. Zumindest kann das eintreten, wenn die Modellrechnungen denn aufgehen…
Das ist das, was ich Euch wünsche – eine gute Winterzeit mit nicht zu wenig Schnee und Frost, damit es sich lohnt, den alten Schlitten vom Boden zu holen!
Bleibt gesund und munter!
Niels

De olde wynstok
NIELS TÜMMLER

Leeve lüüd, dat seeg joa meyst so ut, as sul de hele goarn vordrögen. De hitten har de planten bannig toset. Doch dän is dat doch noch wat woarn und en bült blömen un böäm hebbt de kop wat oprichten kunnt.
Ik will ju beten vortellen öäver de olde wynstok, dee by us an’t huswand steyt. Jår üm jår is he wussen und het sik as best utbreet. Doch wän de druven groot worden sind und rypen wullen, kaem de mealdau doartwüsken und de hele aarnt is twey gån. Dän har ik de tip kreagen, de hele plant op de stok to setten. Dat sul helpen. Ik hev dat den ouk ümset, man de meldau is jümmers noch doarwean. 
Dän bün ik to en goarnbumeyster und hev em de druven wyst. Ja, recht har ik, dat wear de mealdau, vortel he my und geav my en „bio“-sprütmiddel. Ik sul de wyn nochens torüggesnyden und dän in avständ dat middl opdragen.
Wat sal ik seggen, lüüd – dat resultat wear ni so, dat ik dat tokamen jår arnten un eaten kun ... 
Dit jår wul ik egens al opgeaven, druven har ik vöär jåren ni, dän givt dat in tokumst ouk keen aarnt un de smak vun de wyndruven wöär ik wol ni mer geneten. 
Doch dän, sachs wear dat en toval, sachs en wyser vun högere steed, is my in dat vöärjår en rezept in de mööt kamen, dat ik dän doch noch utproberen wul.
En ander toval wul, dat wy noch wat öldere melk in de köölskap to stån harrn, de is jüst en deel vun dat rezept. De ander is heel envak – water ut de kraan. Ik hev dat tohoopmisket – en deel melk mit acht ov negen deel water und mit en goarnsprüt op de wyn (und ander planten, dee al ouk de meldausüük harrn) sat opbröcht. Dat hev ik dän noch twe mål mit avstand vun twe-dre weaken måkt. Dän kun ik blots noch töäven...
Ik hev keaken und de bleden ündersöcht. Niks to vinden. Dän keamen de immen un kävers un hebbt er wark dån. Weader töäven… 
De druven sünd wussen un grötter worden, dän hebbt se de varv wesselt – vun gröön op violet! Dat har ik de verleden jårn ni to gesicht kreagen! Dammich nochens, simmeleer ik, dat ward doch ni rejel klappen? 
Und at hät! Düsse weaken is aarnttyd. Veale reben, de wunderbår ryp sünd und ouk good in smak. Doar giv ik heal geern druven vöär de jiddeln, de hornissen und de kävers un sachs vagels.
Hmmm. Dat is lekker. Und dat höögt my as dul!
Ik wünske ju ouk en gode aarnt un en moje harvst.
Good gån!

Der alte Weinstock
Niels Tümmler erntet Trauben

Liebe Leute, es sah ja fast so aus, als sollte der gesamte Garten vertrocknen. Die Hitze hat den Pflanzen ordentlich zugesetzt. Doch dann ist es doch noch etwas geworden und eine Menge Blumen und Bäume haben sich noch aufrichten können. Ich möchte heute ein bisschen über den alten Weinstock, der an unserer Hauswand wächst, berichten. Jahr für Jahr ist er gewachsen und hat sich auf das Beste ausgebreitet. Doch wenn die Trauben groß wurden und reifen wollten, kam der Mehltau dazwischen und zerstörte die gesamte Ernte.
Dann bekam ich den Tipp den gesamten Wein auf den Stock zu setzen. Das sollte helfen. Ich habe es umgesetzt, aber der Mehltau blieb.
Dann bin ich zu einem Gartenbaumeister, dem ich die Trauben zeigte. Ja, Recht hatte ich, das sei Mehltau, erzählte er mir und gab mir ein „Bio“-Spritzmittel mit. Ich sollte erneut alles zurückschneiden und dann mit Abständen  das Mittel aufbringen.  Was soll ich sagen, Leute  ac- das Resultat war nicht so, dass im nächsten Jahr eine Ernte in Sicht kam… In diesem Jahr wollte ich eigentlich aufgeben – Trauben gab es seit Jahren nicht, dann gibt es in Zukunft eben auch keine Ernte und den Geschmack der Weintrauben würde ich nie mehr genießen können. 
Doch dann, vielleicht war es Zufall, vielleicht aber auch ein Fingerzeig von höherer Stelle, ist mir im Frühjahr ein Rezept über den Weg gelaufen, das ich dann doch ausprobieren wollte. Ein weiterer Zufall wollte es, dass wir noch ein bisschen ältere Milch im Kühlschrank hatten, die ein Teil des Rezeptes ist. Der andere Teil ist sehr einfach – Wasser aus dem Hahn. Ich habe es zusammengemischt, ein Teil Milch und acht bis neun Teile Wasser, dann habe ich es mit einer Gartenspritze satt auf den Wein und auch andere befallenen Pflanzen aufgetragen, was ich in Abständen von zwei – drei Wochen noch zwei Mal wiederholte. Dann konnte ich nur nach abwarten. Ich besah mir die Blätter  und konnte nichts mehr finden. Dann kamen die Bienen und Käfer und taten ihr Werk. Wieder hieß es warten. Die Trauben wuchsen und wurden größer, dann wechselten sie die Farbe – von grün nach violett! Das habe ich die Jahre davor nicht zu Gesicht bekommen! Es würde doch wohl nicht wirklich klappen!? Doch es hat! In diesen Wochen ist Erntezeit. Viele Reben, die wunderbar reif sind und auch gut im Geschmack. Da gebe ich dann sehr gerne Trauben an die Wespen, Hornissen und Käfer und Vögel ab. Hmmmm! Das ist lecker! Und es freut mich so sehr! Ich wünsche Euch auch eine gute Ernte und einen schönen Herbst! Lasst es Euch gut gehen!
Niels

In’t holt
NIELS TÜMMLER

Leeve lüüd, op groote reis bün ik in de verleaden weaken gårny west. Wear joa so veal ny möägelik. Düt wear ny verlöävt, dat wear ny verlöävt und tohuus blyven dat best, wat een måken kun und joa ouk sul. Ik har nu dat groote glük, dat ik elke dag to wark våren kun. So wear doch ny veal anders as de tyd vöär de süük. Blots dat een tyd lang de stölen vöär besöök leddig bleaven, wyldat ouk dat besöken ny so as wennt verlöävt weer. So hebbt wy den t.b. dat oosterbrunchen utvullen låten. Dat wear skåd. Doch nu ward dat nå und nå ophoven und de lüüd künnt ünnerwegens. Doch se sünd deelwys so uthungert, dat se al de regels, dee joa noch to achten sünd, vergeten… Ik bün blots heel un deel vro, dat se al nu weader vindselwys in eern alldag torügge vinden, den dat wear al meyst dul, wat de lüüd opeens dat holt vöär eer flaneern twüsken de såken, dee se tohus dån, gewåren. Dat is meysttyds – sünder de süük – wunderlik west, wen my doar een minsk in de mööt keem. In de verleden weaken gev’t meyst keen dag, de ny een, twe, vyv lüüd op de padden und wegen in’t holt ünderwegens weern. Ni, dat ik de lüüd dat ni gün, man dat weer doch een stöären vun myn meditativet loapen in myn holt. Dat wil ik ju vortellen. Aver as seggt, nu gåt se al weader in eern alldag und sünd vro, dat de süük an see vöärby trokken is. Geyt wol alle lüüd so. My ouk. Hold jüm vuchtig und blivt sund. Ik wünske een mooie sommertyd.

Im Wald
NIELS TÜMMLER

Liebe Leute,
in den vergangenen Wochen bin ich gar nicht auf Reisen gewesen. Es war ja so viel nicht möglich. Dies war nicht erlaubt, das war nicht erlaubt und zuhause bleiben das Beste, was man machen konnte und ja auch sollte. Ich hatte nun das große Glück, dass ich jeden Tag zur Arbeit fahren konnte. So war es für mich eigentlich doch gar nicht anders als vor dem Bekanntwerden der Krankheit. Nur die Stühle für den Besuch blieben eine zeitlang leer, weil auch die Besuche untereinander einige Zeit nicht so wie gewohnt erlaubt waren. Wir haben so z.B. das jährliche Osterbrunchen ausfallen lassen. was sehr schade war. Doch jetzt wird einiges nach und nach wieder gelockert und aufgehoben. So können die Leute wieder unterwegs sein. Doch sind sie wohl teilweise so ausgehungert, dass sie alle Regeln, die ja noch beachtet werden sollen, vergessen.
Ich bin nur ganz und gar froh, dass sie nun stückchenweise in ihren Alltag zurückfinden, denn das war schon fast wie im Tollhaus, wie da auf einmal  in „meinem“ Wald die Leute spazieren gingen, wenn sie zuhause einmal Pause benötigten. Denn sonst – vor der Krankheit – war es schon fast sonderbar, wenn mir überhaupt jemand beim Laufen begegnete. In den vergangenen Tagen gab es ja kaum einen Tag, an dem nicht ein, zwei, fünf Leute auf den Pfaden und Wegen unterwegs waren. 
Nicht, dass ich es den Menschen nicht gönne, doch es war schon eine Störung in meinem sonst meditativem Laufen in meinem Wald. Das kann ich Euch erzählen. 
Aber wie gesagt, nun gehen sie wieder ihrem Alltag nach und sind froh, dass sie nicht erkrankt sind. Das geht wohl den meisten Menschen so. Mir auch. Bleibt aufrecht und gesund! Ich wünsche eine schöne Sommerzeit!

Op'n töörn nå Harmsborg
NIELS TÜMMLER

Leeve lüüd, Vöärjårstyd – nu is se doar, sünner winter und de planten und blomen sleyt ut. Wy harrn ouk al eyn pår meyst warme daag, doch dörchsetten kan sik de rejelle jårstyd noch ny so recht.
Ünnerwegens sünd wy lykers west – mit de vöärjårsbegin nå de meteorologiske klenner weern wy op’n töörn nå Harmsborg – op gealsk Hermannsburg – west.
Toerst sünd wy eyn tyd lang de stråt lyk dörch voart. Dat het eyn heele tyd duert, den güng dat nå rechts av und wy hebbt us vehikel in eyn sytenstråt nåby de Grote Krüzkark avstellt und sünd de Junkerstråt, dee wy vöärdem hochvoart sünd, rünner flaneert. Doar sünd wy an eyn verpuustbank kåmen, dee glyks achter eyn klokkenmåkerladen opstellt is. To’n verpuusten hebbt wy us ny dålset, wy weern joa jüstemang erst losgån – to kold weert butendeem ouk düsse dag.
Also sünd wy wyter und den links av in de Welfenstråt rin, dee us den in de richt vun eyn ander grote kark bringen dee – St. Peter und Paul – so nöömt sik ouk de kark ut myn heimatdörp an’n Kiel-Kanål. Eyn imposante bu, dee vun buten moi utsüüt und in helle varv strålt. Wo dat binnen utsüüt kan ik ny seggen – de karken sünd noch al slåten, måkt erst vun de Oostertyd an de porten op – ov ander karken ouk vun de 01. dag vun aprilmånd an. Wy sünd den nå eyn rüddeln an de döör op eyn lütte weg to de achtersyd und to dat water kamen – doar hev ik eyn moije figur vun Jesus an Krüz „vunden“ und kotte tyd innehooln.
De weg achter de kark weer ouk de weg an de Örtze, so nömt sik de waterloap, de döärch Harmsborg löppt, lang und wy sünd em volgt. De wisken weern bannig nat, doch de pad dröög. Und dee het us den öäver eyn dam op de ander syt vun de Örtze bröcht. Doar keemen wy den an eyn skol vöärby, eyn lütte speelplads und den harrn wy op de linke hand eyn lüt museum, dat vun de Heimatbund bedreven ward. Moij.
Blots eyn mål öäver de stråt und den kemen wy to eyn groot hus – dat Ludwig-Harms-Hus. Doar givt dat eyn bookhandel, eyn hotel und restaurant und ouk eyn lütte laden und eyn utstellen – as wy doar weern hungen doar bilder vun lüüd mit ander religjioon. Kleedage und eyn „gebetsteppich“ weern utstellt.
Dat al to bekyken weer an düsse kolde dag ouk good to’n opwarmen, man wy müssen joa ouk noch wedder trüch. Achter dat groote hus – öäver de Lotharstråt (dee wy ankåmen sünd) röver – hebbt wy us den de Lütte Krüzkark bekeken. Dee liggt an de Jakobusweg, as eyn op eyn skild blangen de döör gewår ward. Und dat se erst vun aprilmånd an eyn åpen kark is, dat is op eyn ander skild to lesen. So sünd wy den de Lotharstråt trüch to stadt gån – ny sünner dat weltenrund ut steen to bekyken,datopdeektode Harmsstråt steyt.
Nå eyn tyd und eyn barg ladens sünd wy den rechts „Am Markt” avbågen und sünd to dat nyge rathus kåmen. Doar steyt eyn keerlsfigur und sleyt de bimmel mit de eyn hand und hölt eyn book in de ander. Syn velocypee het he sik an de hüft leent. Eyn denkmal vun eyn gemeendeener und utroper vun Harmsborg, dee sik Wilhelm Timme nömte, man ny de letzt vun syn oart weer.
Den hebbt wy us noch eyn pår såken vun eyn künstlerske ankeken, dee eer atelier blangen de plads vöär dat rathus het, sünd noch an eyn beten ver- steken platdütsk skild vöärby, dat ik eyn bild vun måkt hev und den de stråt wedder hoch. Ouk nu hebbt wy keen verpuust op de sköne bank måkt – wy sünd wyter gån und weern den nå
 meyst twe stünden wedder an us auto.
Eyn vyne utvlug op de erste sünndag in dat vöärjår. Sallst dy man ouk bekyken! Good gån!

Ein Ausflug nach Hermannsburg
NIELS TÜMMLER

Liebe Leute,
nun ist das Frühjahr da, der Winter vorbei und die Bäume und Pflanzen schlagen aus. Es gab sogar einige warme Tage aber so richtig durchsetzen kann sich die Jahreszeit wohl noch nicht.
Unterwegs waren wir trotzdem – mit dem meteorologischen Frühjahrsbeginn  sind wir auf Entdeckungsreise in Hermannsburg gewesen
Eine ganze Zeit lang sind wir die Einfallstraße (aus Richtung Unterlüss kommend) in den Ort hinein gefahren. Nach einer ganzen Zeit sind wir dann nach rechts abgebogen und haben unser Gefährt schließlich in einer kleinen Straße nahe der Großen Kreuzkirche abgestellt. Zu Fuß sind wir dann die Junkerstraße, das ist der Name der Straße, durch die wir zuvor in der anderen Richtung gefahren sind, hinunter spaziert. Wir kamen bald an einer schönen Ruhebank vorbei, die direkt neben einem Uhrmachergeschäft aufgestellt wurde. Pause haben wir jedoch noch nicht gemacht, wir waren ja gerade erst losgegangen und zudem war es auch zu kalt an diesem Tag.
So sind wir weiterspaziert und haben dann einen Schwenk nach links in die Welfenstraße gemacht, die uns dann auf eine weitere große Kirche zuführte - St. Peter und Paul – so heißt auch die Kirche in der Ort am Nord-Ostsee-Kanal, in dem ich groß geworden bin. Ein imposanter Bau, der von außen schön anzusehen ist und in heller Farbe erstrahlt. Wie es innen aussieht kann ich leider nicht berichten, da die Kirchen noch alle geschlossen sind. Sie werden erst in der Osterzeit geöffnet oder manche auch bereits ab 1. April. Nach eine vergeblichen Rütteln an der Tür sind wir dann also auf einem kleinen Weg  weiter gegangen, der uns um die Kirche herum und zu Wasser führte. Hier an der Rückseite steht eine schöne Statue, die Jesus a Kreuz zeigt und wir hielten kurz inne.
Der Weg hinter der Kirche ist auch der Weg, der an der Örtze, so heißt der Fluss, der durch Hermannsburg fließt, entlang führt. Diesem Weg sind wir gefolgt. Die Wiesen a Fluss  waren sehr nass, teilweise überschwemmt, doch unser Weg war trocken. Über einen Damm sind wir dann auf die andere Seite der Örtze gelangt. Wir kamen an der örtlichen Schule (OS) vorbei, ein kleiner Spielplatz ist dort und kurz danach befindet sich linkerhand ein kleines Museum, das vom Heimatbund betrieben und betreut wird. Schön!
Nun einmal über die Straße und wir standen vor einm großen Haus – dem Ludwig-Harms-Haus. Darin befindet sich ein Buchhandel, ein Hotel, ein Restaurant und auch einen kleinen Laden und eine Ausstellung – als wir dort waren hingen dort Bilder von Menschen verschiedener Religionen. Kleidung und auch ein Gebetsteppich waren zusätzlich ausgestellt und zu betrachten. An diesem kalten Tag war es eine gute Gelegenheit sich aufzuwärmen, wir mussten ja auch noch wieder zurück zu unserem Auto. Hinter dem großen Haus – auf der anderen Seite der Lotharstraße (auf der wir übrigens angekommen sind) steht nun die Kleine Kreuzkirche, die wir uns auch noch anguckten. Sie liegt am Jakobusweg, so ist auf einem Schild neben der Eingangstür zu lesen. Und von einem anderen Schild erfuhren wir, dass auch diese Kirche erst von April an geöffnet ist. So sind wir dann die Lotharstraße wieder hinunter gegangen, aber nicht, ohne die große steinerne Weltkugel zu betrachten die auf der Ecke zur Harmsstraße steht.
Nach einer ganzen Zeit und einer Menge an diesem Tag geschlossener Läden, an denen wir vorbeikamen, sind wir nach rechts „Am Markt“ abgebogen und kamen dann zum neuen Rathaus. Dort steht die Figur eines Mannes, der die Handglocke schlägt und in der anderen Hand ein Buch hält. Sein Fahrrad hat er sich an die Hüfte gelehnt. Es ist das Denkmal eines Gemeindedieners und Ausrufers mit Namen Wilhelm Timme, der jedoch nicht der letzte im Ort war.
Seitlich am Marktplatz vor dem Rathaus sind auch einige Werke einer Künstlerin, die dort ihr Atelier hat, ausgestellt, die wir uns noch betrachteten. Auch ein Schild mit plattdeutschem Text haben wir kurz danach auf einem Hof gesehen. Ich habe ein Bild davon gemacht (Anm.: Das Bild ist leider nicht bei der Auswahl dabei… Ein Grund mehr, selbst einmal dorthin zu fahren ;-)). Wir sind die Straße links hochgegangen und haben an der schönen Bank auch diesmal keine Pause gemacht, denn nach fast zwei Stunden Spaziergang waren wir  nun bald wieder am Ausgangspunkt unserer Reise.
Ein schöner Ausflug am ersten Frühlingssonntag! Seht Euch Hermannsburg selbst einmal an!
Lasst es Euch gut gehen!

De Winter het al üm't ek keken
NIELS TÜMMLER

Leeve lüüd,  de sün skynt min, dat regent und is veel to nat. Richtige harvst kun man menen. Doch jichtenswat is anders. Hebt jy dat ouk al seen, in skulige ekken in’t holt  kåmt nocheens poggenstölen to dag. Het dat sachs wat mit de klimawandel to krygen!?
Dat givt aver ouk kolde dag mank dat skytwedder. Doarvun ward doch sikker noch mer geven bit jichtenswan den dat vöärjår wedder döärchsleyt.
 Mit snej harn wy noch niks to krygen, man mit kül un deelwys dre ov veer grad vrost het de winter al üm’t ek keken. Und wit is de böön so ouk al ween.  An so eyn dag weer ik ünnerwegens. Und dat weer skön. Ik hev eyn loap by my in’t rebeet måkt. Glyks op de ersten meters dörch dat holt op de Holtuser Weg kemen my twe reejn in de mööt. Toerst stünden se doar op de wisk vöär de krüzen, wo dat op de linke hand nå Gerdau weggeyt. Se wearn wol so verveert, dat se erst stünden un my ankeken. Erst as ik an se vöärby wear un my ümdrait hev, kemen se in’t loapen. Erst de eyn, de anner deade noch so, as wen ik ny doar bün,  keek my den noch eyn momang gluupsk an un kreag dat oak hilt. Dörch Holthusen bün ik dörch, den öäver de B 71 in de richt vun de kläranlaag vun Gerdau. Nå de kurv den ouk blots eyn poar meters un den links av. Doar denn an de anlaag vöärby un op de stroom Gerdau to. Doar givt eyn holtbrük, dee öäver de stroom geyt. De is wedder intakt, den eyn unbekend minsk het sik verleden jår an’t wark måkt un bolen un breden uttusked. De gemeind wul dat nich, ovskonst ik dat in de rat tematiseert har. Aver so geyt joa ouk. De pad op de anner syd is wat stubberig, man mit eyn beten warskuen geyt dat....  
… Nå eyn lütte tyd an de Gerdau lang geyt den nå rechts weg un pår meters wyter un eyn lütte styg rop, is den de vootballplads op de linke syd un dat geyt doran vöärby un links den nå dat dörp Gerdau to. Doar slingelt sik de stråt meyst as eyn mäandernde stroom. An de kark vöärby  un öäver de brük röäver geyt den wedder nå links un an dat füerwerhus vöärby. Doar is ouk de wisk, op de wy verleden jår de blomen anseyt hebbet. Nu süt dat grys ut, aver ik bün al heel lüsken op dat bleuen in tokamen vöärjår un in de sommertyd. Ov da de heele veelvalt wedder to seen is?
Trüch bün ik den op de nyge vårradweg loapen. Dor har ik den noch eyn moije bemööting – de kraans, de elk dag to belustern sünd, stünden linkersyd op de akker un wearn an trumpeten. Bewegen, deerten, vrustig wedder – beter kun de dag egens nich mer warrn, ov ny!? Und wen doch noch de snej kümmt, ward noch sköner und dat högen op dat vörjår noch grötter. 2020 ward wis eyn good jår, dat wünsk ik jüm al. Good gån!


Der Winter hat sich doch hier und da gezeigt
NIELS TÜMMLER

Liebe Leute,
es gibt nur wenig Sonnenschein, es regnet und ist viel zu nass. So richtig Herbst, könnte man meinen. Aber irgendetwas ist anders. Habt ihr das auch schon gesehen, an geschützten Stellen kommen sogar noch einmal Pilze ans Tageslicht. Ob das auch ein Zeichen für den Klimawandel ist!?
Aber bei allem Schmuddelwetter gibt es auch manchmal kalte Tage. Davon wird es bestimmt noch mehr geben bis sich dann irgendwann doch wieder der Frühling durchsetzt. Schnee gab es noch nicht, aber mit drei oder vier Grad Minus hat sich der Winter doch hier und da gezeigt. Und der Boden war so auch schon einmal weiß. Und an so einem Tag war ich diesmal wieder unterwegs. Der Lauf, den ich in unserem Bereich machte, war wieder einmal richtig schön. Gleich zu Beginn meines Laufes auf dem Holthuser Weg begegnete ich im Wald zwei Rehen. Erst standen sie auf der Wiese vor der ersten Wegkreuzung, die linkerhand nach Gerdau führt. Sie waren wohl so erschrocken, dass sie erst starr standen und mich anguckten. Erst als ich dann vorbei war und mich noch einmal umdrehte, liefen sie los. Erst das eine Reh, das andere tat noch so, als wenn ich gar nicht anwesend sei. Doch nach einem Moment des Anstarrens bekam auch das zweite es plötzlich eilig.
Ich lief durch Holthusen und über die B71 den Weg, der auch zur Gerdauer Kläranlage führt. Nach einer Kurve bin ich dann nach einigen Metern links abgebogen, an der Anlage vorbei gelaufen und kam so an den Fluss Gerdau. Dort befindet sich eine Holzbrücke. Diese ist wieder sicher begehbar, denn ein unbekannter Mitmensch hat sich dort ans Werk gemacht und einige Bretter und Bohlen ausgetauscht. Die Gemeinde wollte dies nicht, obwohl ich es im Rat thematisiert habe. Aber so ist es ja auch gut. Der Pfad auf der anderen Seite der Gerdau ist dann sehr holperig, aber wenn man aufpasst, ist der Weg doch nutzbar. Nach einer kurzen Zeit am Fluss entlang läuft  man nach rechts und nach man kommt nach einigen weiteren Schritten und über eine kurze Treppe zum Gerdauer Sportplatz, der dann links liegt. So geht es dann Richtung Dorf Gerdau. Im Ort schlängelt sich die Straße fast wie ein mäandernder Fluss durch den Ort. Nun kommt man an der Kirche vorbei und über die Straßenbrücke hinweg geht es dann links in einen kleinen Weg, der am Feuerwehrhaus vorbeiführt. Dort befindet sich auch die Wiese, auf der wir im letzten Jahr Blumen gesät haben. Jetzt sind sie grau, aber ich bin schon gespannt, auf das Blühen im nächsten Frühling und im Sommer! Ob da die Vielfalt wieder zu sehen ist!? Auf dem neuen Fahrradweg bin ich dann zurück nach Bargfeld gelaufen. Dort hatte ich auch noch eine schöne Begegnung – die Kraniche, die jeden Tag zu hören sind, standen auf dem Acker und trompeten lauthals. 
Bewegung, Tiere, frostiges Wetter – besser kann es doch gar nicht sein, oder!? Und wenn doch noch Schnee kommt, wird es doch noch schöner und die Freude auf das Frühjahr noch größer.
2020 wird bestimmt ein gutes Jahr, das wünsch ich allen Lesern!
Lasst es Euch gut gehen!

Harvsttyd is wandertyd

NIELS TÜMMLER

Leve lüüd,
dat is nu so wyt, de harvst wyst sik sachen und mag ny mer  töven. Ik weer mit myn öldeste sön al mål ünnerwegens und wy  hebbt eyn lütte reys in den Harz måkt. Sotoseggen as „vöärinstim“ op de harvst. Klok acht an morn sünd wy los und mit auto via Brunswyk in de bargen voart. Dat weer eyn dakigen dag und sünnerlich waarm weer’t ouk noch ny as wy us op’n pad måkt hebbt. Eyn halv stånd erder wy us teel ryken wöörn, vung dat an to regen – und dat ny to knap! So eyn skyt hebbt wy dacht. Nu wüllt wy de Harz unsikker maken und dat is an mygen …
Wyldat dat düsse dag joa egens warm ween sul, harn wy ouk keen jak doarby. Wat sul nu warn? Blots eyn koffy drinken und den wedder nå hus voarn!? Ne, dat kun’t ny wesen. Also rut ut de blikkist, de rukksak öäver dat t-shirt snallt und den los. So dul weer dat den ouk ny mit dat wåter vun båven und wy sünd losgån. Eyn lüt stük döärch de stråten, vöärby an eyn katolske kark und eyn isenbån-muzeum und den keem ouk bald de stråt, de de wyser vöär de wanderslüüd is. Eyn oart park to’n vergnögen und de weg to de seylbån. Doar hebbt wy us aver ny üm skeert, wy sünd de wanderpad gån und gau weg vun de trubelplads, ovskoonst ... doar weer ny so veal los – trubel sul doar wol noch kåmen...
De pad güng an de stroom – de Bode – lang und dat weer sköön to gån. Ünner dat dak vun de bööm weer vun de regen ouk meyst niks to marken. Den keem ouk bald eyn gasthus, dat wul us glyks to begin mit beer lokken, doch wy sünd öäver eyn steenbrük und wullen in de höögte.  Aver den wöörn wy direktemang to de „Hexentanzplatz“ kåmen. Dat wullen wy aver ny. Also doch trügge öäver de jüst kwerte brük  und snurstraks an de beerborn vöärby, de us wol dwingen wul.  Mit de tyd güng dat in de höögte und eyn beten weg vun de stroom. Un ut dat eynfak wandern is den ouk eyn beten kladdern woorn. Ny mit seyl und isen, man doch so, dat de pump nu eyn beten in gang keem. So weer dat moi! Dat het us toseggt und wy  skreen ut. De skönste pad – de Schurre – weer man avrygelt, doar gev dat eyn steenslag und se harrn gitter doarvöär stellt. Dat duer us eyn beten, man de ander weg öäver de düvelsbrük – de „Teufelsbrücke“ let ouk heel skön. So sünd wy den doch op de ander syd vun de Bode wytergån. Av und an sünd us ouk wanderslüüd in de mööt kåmen.  De hebbt ny al tofreden ut de büks keken. Weern sachs „skönwedder-wanderslüüd”... 
Na eyn tyd sünd wy denn an eyn steed kåmen, dee eyn goode togang to de stroom har. In de Bode weer den ouk eyn lütte sandbank und mit eyn lykso lütte sprung harrn wy use flach vöär eyn verpuust  tofaat. Wy seten op twe holtklöben, de wol al ander lüüd vun nüt weern und leten us dat smekken. De dakregen har ophöört und de heben wöör ouk heller.
As wy  sat weern und noch eyn beten de magy vun dat water opsogen harrn, hebbt wy use knappsäk wedder op de bukkel snallt und sünd den op us pad wyder gån. Nå eyn tyd kemen wy den to eyn dörp und hebbt de strom wedder kweert. Nu weern wy in  Treseburg. Dat erste hus weer eyn kark ut holt, tomindst mit holt inkleed – aver dat weer ny blots eyn kark as jy sik dat sachs vöärstellt. De Kark weer in de erste etaag!  Let beten sünnerlich, man sachs har dat ouk mit de vröer tyd – dat deelte dütskland – to dån. Dat is man myn spekuleern, wen jy doar sünd, künt jy dat joa mål versöken und dat rutkrygen. Wy  wüssen nu erstmål ny, wo wy lang sullen und hebbt us den de pad öäver  „Weißer Hirsch“ rutkeken. Dat güng ouk ny lang dörch Treseburg, pår hüsen, den weern wy wedder rut ut de ort und in de höögte. As wy den nu båben weern , müssen wy wedder spekuleern welke pad nu de rejelle weer. Ik hev so halvluud fluustert, dat eyn kårt nu doch ny verkert weer. Und, wat sal ik seggen, eyn pår skreed wyter leeg doar eyn wanderkårt blangen de weg in’t gras! Wy spekuleerten us de weg rut und güngen in de richt vun dat „Pfeil-Denkmal“,  dat wy us ouk bekeken.  Wyter güng dat dörch dat holt und  den eyn stük av vun de pad, wo wy de blik vun de „Prinzensicht“ geneten hebbt, bevöär wy op de egentlyk weg trügge sünd.
De pad vöärte blangen eyn dertenpark vöärby und nu kemen wy den to de „Hexentanzplatz“, vun dee wy dachten, dat dat eyn oart „verwunskene“ flach is … Dat weer man blots eyn grote commerzansammeln mit massen an lüüd, de mit de seylbån doar ropswemmt wurrn. Wat grusig! – Dat weer nu niks vöär us und wy sünd nå eyn blik öäver de kant in’t tal snurstraks wytergån – dål in de richt nå Thale. Dat weer den nocheyns eyn moie avstyg, de us to pas keem.
In Thule sünd wy den noch eyn beten döärch de straten und hebbt dat eyn ov ander hus bewundert.  Veele hüsen weern torechtmåkt und seen skyr ut, ander, man min, weern wol blots noch avtoryten …
Ik mag ju vun harten anraten, doar mål eyn utflug hin to måken. Und doar kan ouk mit de bån hinvoart warrn! Mut joa ny jümmers dat auto ween! – Ik wünsk ju eyn moie harvsttyd!

Herbstzeit ist Wanderzeit
NIELS TÜMMLER

Liebe Leute,
nun ist es soweit; langsam zeigt sich der Herbst. Ich war mit meinem ältesten Sohn bereits unterwegs und wir haben eine kleine Reise in den Harz gemacht – sozusagen als Einstimmung auf die Herbstzeit. Um acht Uhr morgens fuhren wir  mit dem Auto via Braunschweig in die Berge. Es war diesig und auch nicht besonders warm als wir die Reise begannen. Eine halbe Stunde bevor wir ans Ziel der Fahrt kamen, fing es an zu regnen, und das nicht zu knapp! So ein Mist, dachten wir. Da fahren wir schon mal in den Harz und dann regnet es auch noch…
Laut Wetterbericht sollte es warm sein und darum hatten wir keine Jacken dabei. Was sollten wir nun machen? – Einen Kaffee trinken und wieder nach Hause fahren? Nein, das  konnte es nicht gewesen sein! Also raus aus dem Auto, den Rucksack auf den Rücken geschnallt und los. So sehr regnete es dann doch nicht und wir machten uns auf den Weg. Ein kleines Stück durch die Straßen, vorbei an einer katholischen Kirche und einem Eisenbahnmuseum, dann kam auch bald die Straße, die zum Wanderweg führte.
Wir gingen durch eine Art Vergnügungspark und an der Seilbahn vorbei, doch darum scheerten wir uns nicht. Wir sind direkt auf den Wanderweg  gegangen, weg vom Trubelplatz, obwohl,… dort war nicht viel los – Trubel sollte es wohl noch geben…
Der Weg führte am Fluß – der Bode – entlang und es war angenehm zu gehen. Unter dem Blätterdach war vom Regen nun auch kaum etwas zu merken. Dann kam auch bald ein Gasthaus, das wollte uns gleich zu Anfang mit Bier locken, doch wir sind über eine Steinbrücke und wollten in die Höhe steigen. Doch dort stellten wir fest, dass dieser Weg uns direkt zum „Hexentanzplatz“ führte. Das wollten wir nicht, also gingen wir zurück über die Brücke an der Bierquelle vorbei, die uns wohl zum Verweilen bewegen wollte. Mit der Zeit gin es dann doch merklich in die Höhe und weg vom Fluß. Aus dem wandern wurde dann auch ein wenig  klettern. Nicht mit Seil und Eisen, aber doch so, dass das der Kreislauf in Gang kam. So gefiel es uns! Das machte Spaß und wir schritten aus. Der wohl schönste Pfad – die Schurre – war leider abgesperrt. Es hatte dort wohl einen Steinschlag gegeben und man hatte Gitter vor den Zugang gestellt. Das fanden wir sehr schade, doch der andere Weg über die Teufelsbrücke war auch ganz schön. So gingen wir schließlich doch auf der anderen Seite der Bode weiter. Ab und zu begegneten uns auch einige andere Wandersleute, die guckten nicht gerade begeistert aus der Wäsche. Es waren wohl „Schön-Wetter-Wanderer“.
Nach einiger Zeit sind wir dann  an eine Stelle gekommen, an der man einen guten Zugang zum Fluss hatte. In der Bode gab es eine Sandbank und mit einem kleinen Sprung hatten wir den Platz für unsere Pause erreicht. Wir saßen auf zwei  Stammstücken, die wohl anderen Leuten bereits als Sitzgelegenheit nützlich waren und wir ließen es uns schmecken. Der Nieselregen hatte inzwischen aufgehört und am Himmel wurde es auch heller.
Als wir satt waren und noch einen Moment die Magie dieses Ortes in uns aufgenommen hatten, schnallten wir unsere Rucksäcke auf den Rücken und machten uns wieder auf den Weg. Nach einiger Zeit kamen wir nun in einen Ort. Dort querten wir den Fluss abermals. Wir waren also in Treseburg angekommen. Das erste Haus war eine Kirche aus Holz zumindest mit solchem verkleidet – aber es wirkte ein bisschen merkwürdig, denn es ist keine  Kirche, wie man sie sonst kennt. Die Kirche befindet sich im ersten Stock! Es hat möglicherweise mit früheren Zeiten – dem geteilten Deutschland – zu tun. Das ist aber meine Vermutung- wenn ihr einmal dort seid, könnt ihr ja versuchen es herauszubekommen.
Nun standen wir und wussten zunächst nicht, in welche Richtung wir uns wenden sollten.  Wir suchten uns schließlich den Weg über den „Weißen Hirsch“ aus.  Nicht lang, dann verließen wir Treseburg und es ging in die Höhe. Oben angekommen, mussten wir wieder überlegen, wo denn nun der richtige Weg sein könnte. Ich flüsterte halblaut vor mich hin, dass eine Karte nun ganz hilfreich wäre. Und, was soll ich sagen, nach einigen Schritten lag dort eine Wanderkarten im Gras am Wegesrand! Nun guckten wir uns den richtigen Weg heraus und gingen in Richtung „Pfeil-Denkmal“, welches wir uns ansahen. Weiter ging es nun durch den Wald und dann machten wir noch einen Abstecher abseits des eigentlichen Weges, wo wir schließlich den Ausblick der „Prinzensicht“ genossen, bevor wir wieder auf unseren eigentlichen Weg zurückgingen.
Der Weg führte an einem Tierpark vorbei und schließlich kamen wir nun zu besagtem „Hexentanzplatz“, von dem wir annahmen, dass es eine Art „verwunschener Ort“ sein würde… Es ist aber nur eine große Kommerzansammlung mit vielen Menschen, die mit der Seilbahn nach oben gebracht werden. Wie gruselig! – Das war nun gar nichts für uns Wandersleute und wir sind nach einem schnellen Blick über die Kante  schnurstracks weiter gegangen – hinunter in die Richtung von Thale. Das war dann ein Abstieg, der uns gefiel.
In Thale sind wir dann noch ein wenig durch die Straßen gegangen und haben das eine oder andere schön zurechtgemachte Haus bewundert. Viele Häuser sind wieder restauriert und zurechtgemacht worden, andere, aber nur wenige, warten wohl nur noch auf den Abriss…
Ich kann es nur von Herzen anraten, liebe Leute, macht selbst einmal einen Ausflug nach Thale! Man kann auch mit der Bahn dorthin kommen! Es muss ja nicht immer das Auto sein!
Ich wünsche Euch eine gute Herbstzeit!

Dat ward sommer, ...
NIELS TÜMMLER

... leve lüüd, und wy hebbt doch eyn groote sot, dat de sün vakener vun wulken stüt kreagen deyt und oak av und an de slüsen opmåkt warrn. So is dat ny so dröög as dat in dat verleden  jår weer und de sün smölt dat ny glyks allens twey.  Doch tohoop is dat oak düsse vöärjår  minn mit wåter. De buern hebbt de pumpen al wedder ansmeten und de wüsteney ward wåtert wat dat tüg höld. Oak skynt dat, as wen düt jår doch in us rebeet eyn bült mer insekten ünnerwegens sünd. Dat is aver blots by us in goarn.  und tohoop is dat doch to min. De buern sünd an sprütten und mennigmål haut dy dat skyr de lucht weg, wen de sprüt jüst in gang is, wenn eyn an de akker vörbylöppt. Vaken is dat by wind to marken, wen eyn  hundert ov mer skre wyter weg is. Wen sik opeyns so eyn bitter smak op de tung leggt, den is de buer ny wyt …
Und dat so veel sprüt ward, dat is sikker eyn grund, dat dat min und minner ward. Opvullen is my de ünnerskead oak by eyn reys in de Uckermark, de wy jüst öäver pingsten måkt hebbt.
Doar is dat heel anders. Ny, dat se doar ny sprütten ...,  man dat let, as wen se doar tominst eyn ander dån mit de randstrypen hebbt. Dat vangt al an sik to ändern, wen de skead vun neddersassen achter dy liggt. Suutje ward dat mer mit dat bleuen vun de blomen und den, in Brandenburg, is dat blots noch eyn lüchten vun mon und kornblomen – rot und blag op beyde syten vun de stråt und eyn bült  velder sünd oak clöörig vun de varven. Deelwys let so eyn akker as wen doar blots kornblomen anbuut ward, man by neger bekyken süt eyn den, dat dat eegens eyn rapsveld ov kornveld  is. Dat weer wat vöar dat oog und vöar de seel. Dorto kümmt, dat se an veele steeden wol buskwark und bööm middenmang op de de velder wassen låten.  Veal mer vagels weern doar an pypen und in eyn ut-wyste rebeet hev ik kraans, vossen, de kiwit, vasans und ander deerten in grötter tal bekyken kunnt, as dat by us de val is. Ny to vergeten de insekten – so veel lütte vleegers  hev ik lang ny mer to gesicht kreagen. Bodder- likker, wilde immen, kävers, …
Und den dat wåter! Doar hebbt wy by us blots düster lökker tegen. Und doar is allens vull mit dat kolde nat. Eyn se nå de ander. Dat weer eyn groote spås doar rintojumpen. De Luzin hebbt wy ny blots eynmål besöcht. Oak op de weg torügge sünd wy ekstra nocheyns eyn bågen voart. De blikkist avstellt hebbt wy in Carwitz, eyn lüt viskerdörp ny wyt vun Feldberg. Und denn tovoot op de halvinsel Bohnenwerder. An dat Hans-Fallada-Hus vöärby geyt beten op und beten dål. Den kümmt eyn lütte öävergang und an dat end hebbt wy den de kledag uttrokken und sünd rin in dat wåter. Op best antoraten, lüüd. Doar voart man oak mål hen.
Und oak de Uckersee by Prenzlau is wunderbår. Wy voart doar jümmer wedder geern hen. Und dat indükern in de Luzin op de weg hen und op de weg trügge – dat is meyst eyn plicht!
Hyr by us in de heid hev ik den nauer keeken und my is jüst vunmorgen opvullen, dat dat oak flachen givt, de veele blomen hebbt. Man ny in düsse lüchten varven  und ny wyd und syd as doar in Meckelnbörg und noch vakener in Brandenbörg is. Und lang ny soveel insektentüg …
Dat sal joa oak lüüd geven, de sik daröver högen doot – aver jy höört doar wis ny to, hört jy!?
Ik wünsk ju eyn sköne sommertyd mit waarms und regen und veel clöör!
Niels Tümmler

Es wird Sommer, ...
NIELS TÜMMLER

... liebe Leute,
und wir haben doch großes Glück, dass die Sonne öfter einmal von Wolken begleitet wird, die dann und wann auch einmal abregnen. So ist es nicht so trocken wie im vergangen Jahr und die Sonne verbrennt nicht alles. Aber insgesamt haben wir auch in diesem Frühling wieder zu wenig Wasser, die Landwirte haben die Beregnungspumpen wieder in Gang und die sandige Erde wird bewässert und bewässert.  Auch scheint es, dass es in unserer Gegend in diesem Jahr tatsächlich wieder mehr Insekten gibt. Leider nur in unserem Garten und insgesamt viel zu wenig. Die Äcker werden gespritzt und manchmal bleibt einem richtiggehend die Luft weg, wenn man gerade an so einem Acker vorbeiläuft. Bei Wind ist es auch schon zu merken, wenn man noch hunderte Schritte entfernt ist. Wenn ich auf einmal so einen bitteren Geschmack auf der Zunge spüre, dann ist der Spritzenbauer garantiert nicht weit … Das viele Spritzen ist sicher auch ein Grund, warum es weniger und immer weniger Insekten gibt. Aufgefallen ist es mir auch, als wir über Pfingsten auf Reisen in die Uckermark waren.
Dort war es ganz anders. Nicht, dass dort nicht gespritzt würde …, aber es sieht irgendwie aus, als wenn sie dort zumindest einen anderen Umgang mit den Randstreifen pflegen.
Man merkt es schon bald, nachdem man Niedersachsen verlassen hat. Langsam wird es mehr mit blühenden Blumen und dann, in Brandenburg is dat ein großen Leuchten von Mohn- und Kornblumen. – rot und blau auf beiden Seiten der Straßen und viele Felder erstrahlen auch in den leuchtenden Farben Es sieht teilweise so aus, als wenn der nur Kornblumen angebaut werden, erst bei näherem Hinsehen sieht man, dass es ein Rapsfeld oder ein Getreideschlag ist. Das war etwas fürs Auge und für die Seele. Hinzu kommt, dass dort an vielen Stellen Buschwerk und Bäume mitten auf den Feldern und Wiesen wachsen lassen. Viel mehr Vögel singen dort ihr Lied, und in einem ausgewiesenen Gebiet bin ich neben den Kranichen  auch mehr Füchsen, Fasanen, dem Kibitz und anderen Tieren begegnet, als man sie bei uns am Tag sieht. Nicht zu vergessen die Insekten, so eine große Zahl an kleinen Fliegern habe ich bei uns lange nicht mehr zu Gesicht bekommen – Schmetterlinge, Wildbienen, Käfer, …
Den Luzin haben wir nicht nur einmal besucht. Auch auf der Rückreise sind wir noch einmal einen Umweg gefahren. Das Auto haben wir in Carwitz abgestellt. Das ist ein kleines Fischerdorf in der Nähe von Feldberg. Dort sind wir dann zu Fuß auf die Halbinsel Bohnenwerder gewandert. Am Hans-Fallada-Haus vorbei geht es dort ein wenig raus und runter. Dann kommt ein kleiner Übergang und am anderen Ende der Halbinsel  haben wir die Kleidung ausgezogen und sind ins herrliche Wasser gestiegen. Sehr zu empfehlen. Allein das ist eine Reise wert!
 Und auch der Uckersee bei Prenzlau ist wunderbar. Wir fahren dort immer wieder gern hin. Das Eintauchen in den Luzin auf dem Hin- und Rückweg ist dabei sozusagen Pflicht!
Hier bei uns in der Heide habe ich dann einmal genauer hingesehen und festgestellt, dass es doch hier und da Plätze mit vielen Blumen gibt. Aber nicht in so leuchtenden Farben und nicht „überall“, wie es in Mecklenburg und noch mehr in Brandenburg der Fall ist. Und hier gibt es viel weniger Insekten.  Es soll ja sogar Leute geben, die es freut – aber sie gehören doch bestimmt nicht dazu, oder!?
Ich wünsche allen eine schöne Sommerzeit mit Wärme und Regen und viel Farbe!

platdütsk in’t vöärjår
NIELS TÜMMLER

Leve Lüüd,
de sün skynt so blyn in’t venster, dat let meyst so, as wen dat nu doch al vöärjår warrn sal.
Hebt jy dat oak al seen, in skulige ekken kåmt de sneeklokkjes al dörch und de lucht ward anders. Ik mark dat by’t loapen. Dat is noch kold, man dat pyrt ny mer so op de lung. Moij. Ik mach dat lyden.
Dorby hebbt se doch vertellt, dat dat in de wintermånd noch bannig vrost geven sal un sachs oak snej. Andüüd har sik dat joa. Mit blots min snej, man mit kül und deelwys söven ov acht grad vrost keem de winter üm’t ek. Oak doar weer ik ünnerwegens. Und at weer skön. Ik hev eyn loap by my in’t rebeet måkt. Glyks op de ersten meters dörch dat holt op de Holthuser Weg keemen my twee reejn in de mööt. Toerst stünnen se doar op de wisk vöär de krüzen, wo dat op de linke hand nå Gerdau weggeyt. Se wearn wol so verveart, dat se erst stünnen und my anke- ken. Erst as ik an se vöärby wear und my ümdrait hev, keemen se in’t loapen. Erst de eyn, de anner deade noch so, as wen ik ny doar bün, keek my den noch eyn momang gluupsk an und kreag dat oak hilt. Dörch Holthusen I bün ik dörch, den öäver de B71 in de richt vun de kläranlaag vun Gerdau. Nå de kurv den oak blots eyn poar meters und den links av. Doar denn an de anlaag vöärby und op de stroom Gerdau to. Doar givt eyn holtbrük, dee öäver de stroom geyt. De is wedder intakt, den eyn unbekend minsk het sik verleden jår an’t wark måkt un bolen un breden uttusked. De gemeind wul dat nich, ovskonst ik dat in de rat tematiseert har. Aver so geyt joa oak. De pad op de anner syd is wat stubberig, man mit eyn beten warskuen geyt dat. Nå eyn lütte tyd an de Gerdau lang geyt den na rechts weg und pår meters wyter und eyn lütte styg rop, is den de vootballplads op de linke syd und dat geyt doran vöärby und links den nå dat döärp Gerdau rin. Doar slingelt sik de stråt meyst as eyn mäandernde stroom. An de kark vöärby und öäver de brük röäver geyt den wedder nå links un an dat füerwerhus vöärby.
Doar is oak de wisk, op de wy verleden jår de blomen anseyt hebbet. Nu süt dat grys ut, aver ik bün al heel lüsken op dat bleuen in düsse vöärjår und in de sommertyd. Ov da de heele veelvalt wedder to seen is? Trüch bün ik den op de nyge voarradweg loapen. Dor har ik den noch eyn moije bemööting – de kraans, de elk dag to belustern sünd, stünden linkersyt op de akker und wearn an trumpeten. Bewegen, deerten, sünskyn – beter kunn de dag egens nich mear warrn, ov ny!?
Und denn keem dat doch noch beater – de letzten daag vun de daumånd harrn wy jo al de »echte« vöärjårstyd tofaten – dat termometer wyste meyst twintig grad und de lucht wear richtig sköön – ik wear dat erste mål düt jår in kotte büks und kotte mauns to’n loapen ün- nerwegens – und dee daag gevt den oak bald de ersten krokusse an skulige stea- den to bewundern. Eynfach wunderbår! Ik bruuk nu keen winter und keen snej mear – wo geyt jüm dat!? Sal doch dat vöärjår kåmen, ov ny!?

Plattdeutsch in den Frühling
NIELS TÜMMLER

Liebe Leute,
die Sonne scheint so hell ins Fenster hinein, es ist wohl so, dass es nun doch schon Frühjahr wird.
Ihr habt doch bestimmt auch schon in stillen Ecken die ersten Schneeglöckchen gesehen und auch die Luft wird schon anders. Ich stelle es beim Laufen fest. Es ist noch kalt, aber es piert nicht mehr so beim Atmen. Angenehm und mir gefällt es.
Dabei war doch angesagt worden, dass es im Februar noch einmal richtig Frost und möglicherweise auch Schnee geben soll.Angedeutet hatte es sich ja – mit wenig Schnee, aber mit Kälte und sieben, acht Grad Frost kam der Winter. Auch da war ich unterwegs. Und das war schön. Ich lief bei mir in der Umgebung und gleich am Holthuser Weg durch den Wald begegnete ich zwei Rehen. Erst standen sie auf der Wiese vor der Wegekreuzung, an der es links nach Gerdau abgeht. Sie waren wohl so überrascht, dass sie erst standen und mich anguckten.Erst als ich dann an den Rehen vorbei war und mich noch einmal umdrehte, erwachten sie aus ihrer Starre. Erst nur das eine Reh, das andere tt noch so, als wenn ich gar nicht da sei, es guckte mich noch ein wenig verwirrt an, aber dann eilte es auch los.
Ich lief dann durch den Ort Holthusen I hindurch, überquerte die B71 und nahm den Weg in Richtung der Gerdauer Kläranlage. Nach der Kurve geht es nach wenigen Metern links ab an der Kläranlage vorbei und auf den Fluß Gerdau zu. Dort befidet sich eine Holzbrücke, die über den Fluß führt. Die ist wieder intakt, denn ein unbekannter Mensch hat sich letztes Jahr ans Werk gemacht und Bohlen und Bretter ausgetauscht. Die Gemeinde wollte das nicht ausführen, obwohl ich es im Rat angesprochen hatte. Aber so get es ja auch.Der Pfad auf der anderen Seite ist etwas  holperig, aber mit ein bisschen Aufpassen geht es. Nach einer Weile am Ufer entlang geht es dann nach rechts weg und nach einer Weile dann eine kleine Treppe hoch. Man sieht dann linkerhand  den Sportplatz. An dem geht es vorbei und dann links ab ins Dorf Gerdau hinaein. Die Straße schlängelt sich durch den Ort. Es geht an der Kirche vorbei und nach der Brücke über die Gerdau dann wieder links ab am Feuerwehrhaus vorbei. Dort befindet sich ach die Wiese, auf der wir im letzten Jahr die Blumen angesäht haben.  Zur Zeit sieht es dort grau aus, aber ich bin schon gespannt auf das Blühen in diesem Frühjahr und Sommer. Ob wieder die ganze Vielfalt zu sehen ist?
Zurück nach Bargfeld bin ich dann auf dem neuen Fahrradweg gelaufen. Dort hat ich noch eine Begegnung – die Kraniche, die jeden Tag zu hören sind, standen links auf dem Acker und waren am trompeten.
Bewegung, Tiere, Sonnenschein – besser kann es eigentlich nicht mehr werden, oder?
Doch es kam noch besser – an den letzten Februartagen hatten wir ”echten Frühling” - das Thermometer zegte fast zwanzig Grad und die Luft war so schön. - ich war das erste Mal in diesem Jahr in kurzer Hose und mit kurzen Ärmeln laufen – und dann konnten an geschützten Stellen auch die Krokusse bewundert werden. Einfach wunderbar! Ich brauche nun keinen Winter und keinen Schnee mehr – was denkt ihr!? Soll doch der Frühling kommen, nicht wahr!?

Op'n Padd in un bi Bad Bämsen
NIELS TÜMMLER

Goden Dag, leve Lüüd!
Vun Dag vertell ik ju vun en lütte Utvlug in un bi de Kurstadt Bad Bämsen. Dor givt dat heel  schöne  Padden  to’n Wandern un Lopen. Los güng myn Reis in dat Centrum vun de Stadt: Ik bün dörch de Votgängerzoon loapen un den en Padd  noamen, de mi in’t Holt in de Richt na Medingen bringen dee.
Vörweg will ik ju vertellen, wo ik dorto kamen bün … Dat weer Middeweken un ik kreeg en Anroop. Weeken tovör har ik al de Künn vun de Nyapostolske Kark in Bämsen kregen, dat se dat Warken för de Jugend stütten wulln un dorvör harrn se en Kollekt bi de Arntgottsdeenst maakt. De Gaven wulln se mi an düsse Avend geven. Doch dat weer middenmang de Ferien un ik har vröe Deenst. So weer de Namiddag Tyd un ik dacht to mi, dat ik woll noch en beten Bewegen bruken kunn. Myn Loopkledaasch har ik dorbi un so bün ik bi allerbest waarm Wedder op’n Padd maakt.
To Anfang güng’t  lütt beten dörch de Stadt, un tegenöver de Spaarkass denn de Weg rin, de mi parallel de Kurpark  güntsyt de Ilmenau führen dee. Över en lütt Holtbrükk güng dat denn över de Fluss un ik heff mi na links wennt – weg vun de Stadt in de Richt na Medingen. Dat weer al wunnerbaar to lopen. En Padd dörch’t Holt nabi dat Water is jümmer en goode Saak. Dat weer so moi, dat maakte forts de Kopp free un dat lopen güng meist vun alleen. Ik bün denn jümmers lykut lopen, dat güng beten op un minn daal un na en heel Tyd bün ik erst en beten vun de Ilmenau weg un denn aver so afbagen, dat ik wedder nabi ankeem. Ik wöör en Hütt gewaar un bün dor denn op to, en lütte Padd mang de Bööm bröch mi hen. Nu wöör mi klaar, wodenni ik denn landet weer – dat weer also de Sängershöh, vun de ik al höört un lest har. Man vun »Höh« heff ik nich rejell wat mitkregen. In myn Vörstellen müss dat doch bannig bargop gahn … Doch bi de Hütt wöör ik wys, wat dat mit de Naam op sik hett … de Blick vun de Hütt in de Richt na de Ilmenau! De Luft blivt di meyst weg, so moi is dat vun baven wyd na ünnen op dat Water to kyken. Dat mutt en sülm beleven, Lüüd! Ik heff de Momang in mi opsogen un bün in mi gaan. Dat weer en waaraftig göttliche Oogenblick.
Doch ik har ja en Termin un ik wüss nich, woneem mi de Padd noch bringen wöör. So heff ik mi vun losreten un bün de meyst föfftig Stiegen na rechts rünner kladdert, denn de Weg güng nu wedder an de Fluss wyder. Jichtenswann keem denn en Brükk, de nööm »Wischenbrükk«. Nabi gevt noch en Oart Denkmal, dat heff ik mi bekeken – en Steen mit Inskrift ut dat Johr 1955. Mehr verraat ik an düsse Steed nich. Kyk man sülm na … Ik bün denn de poor Schree weer trüch un över de Brükk güng’t denn güntsyd wyder, en heele Stükk blangen dat Water op en smale Padd. To schön. An en Verpuustbank heff’k noch kott dat wunnerbor Speel vun de Harvstklören op de Waterspeegel bekeken. Denn güng’t weg vun de Ilmenau dörch’t Holt. Jichtenswann vörbi an en Forsthus un denn duer dat ok nich lang un ik keem bi’t Kloster Medingen an. Denn dörch de Ort un links de Richt na de ole Watermööl, de man in keen so dulle Tostand is. Rut ut Medingen güng’t denn wedder över de Fluss op en Plasterstraat un denn en Weg rechts bröch mi denn trüch in de Richt vun myn erste Weg. Dor bün ik denn wedder trüch un an de Brükk, de ik toerst vun vertellt heff, bün ik wyder un denn linkssyt de Stygen hoch dörch de Straaten vun Bämsen. Man nich lang, denn keem ik in de Kurpark. Dor bi de Sünnfall heff ik en beten Gymnastik maakt un bün dörch de schöne Anlaag denn trüch to myn Utgangspunkt.
Ik weer beten över en Stünn ünnerwegens, man ik bün lopen. Wanderslüüd mütt en Barg mehr Tyd inplanen, dücht mi! Veel Spaaß bi’t Geneten!

Unterwegs in und bei Bad Bevensen
NIELS TÜMMLER

Guten Tag, liebe Leute!
heute erzähle ich von einem kleinen Ausflug in und bei der Kurstadt Bad Bevensen. Dort gibt es schöne Wege zum Wandern und Laufen. Begonnen hat die Reise im Zentrum der Stadt. Ich bin durch die Fußgängerzone gelaufen und habe dann einen Weg genommen, der mich in den Wald in Richtung Medingen brachte
Zuvor will ich aber berichten, wie ich überhaupt dazu gekommen bin. Es war Mittwoch und ich bekam einen Anruf. Wochen zuvor erhielt ich bereits die Ankündigung der Neuapostolischen Kirche Bad Bevensen, dass die Jugendarbeit unterstützt werden soll und nun hatte sie die Kollekte des Erntedank-Gottesdienstes dazu auserkoren. Die Gaben wollten sie mir nun an diesem Abend überreichen. Doch es war mitten in den Ferien und ich hatte durch die Ferienbetreuung eigentlich frühen Dienst. So war dann am Nachmittag Zeit und ich dachte, dass mir wohl noch ein wenig Bewegung gut tun würde. Meine Sportsachen hatte ich dabei und so habe ich mich dann bei allerbestem und warmem Wetter auf den Weg gemacht.
Erst ging es ein Stück durch die Stadt, gegenüber der Sparkasse dann den Weg hinein, der parallel zur Ilmenau auf der anderen Uferseite des Kurparks entlang führte. Über eine kleine Holzbrücke ging es dann über den Fluss und ich habe mich dann links gehalten – weg von der Stadt in Richtung Medingen. Das war schon so wunderbar zu laufen. Ein Weg durch den Wald und nah dem Wasser ist immer eine gute Sache.
Das war so gut, dass es sofort den Kopf frei machte und das Laufen sozusagen von allein ging. Ich bin dann immer geradeaus gelaufen, es ging bergauf und ein wenig bergab und nach einiger Zeit entfernte ich mich von der Ilmenau, bin dann aber so abgebogen, dass bald wieder nah dran war.
Ich erblickte eine Hütte, auf die ich dann auf einem schmalen Weg zwischen den Bäumen hindurch zusteuerte. Auf einmal wurde mir bewusst, wo ich war – das war also die Sängershöhe, von der ich schon gehört und gelesen hatte. Doch von „Höhe“ hatte ich auf meinem Weg gar nicht so recht etwas wahrgenommen. In meiner Vorstellung musste es doch ordentlich bergauf gehen…Doch bei der Hütte wurde mir klar, was es mit dem Namen auf sich hat… der Blick von der Hütte in Richtung Ilmenau! Die bleibt fast die Luft weg, so schön ist der Blick von oben bis weit nach unten auf das Wasser zu sehen. Das muss man selbst erleben, liebe Leute! Ich habe diesen Moment eingesogen und bin in mich gegangen. Es war ein wirklich göttlicher Augenblick!
Doch ich hatte ja einen Termin und ich wusste nicht, wohin mich der Pfad wohl noch führen würde. So habe ich mich dann losgerissen und bin die fast fünfzig Stufen nach rechts hinunter gestiegen, um dann nah beim Fluss weiter zu laufen. Irgendwann kam ich dann an eine Brücke, die heißt laut Schild „Wiesenbrücke“. Nah dabei gibt es noch eine Art Denkmal, das habe ich mir auch noch kurz angesehen – ein Stein mit Inschrift aus dem Jahr 1955. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Seht es euch selbst an! Ich bin dann die wenige Schritte zurück und über die Brücke - auf der anderen Seite ging es dann weiter, ein ganzes Stück auf einem schmalen Pfad nah am Wasser. Das war auch sehr schön. An einer Bank habe ich dann kurz pausiert und mir das wunderbare Spiel der Herbstfarben auf dem Wasserspiegel angesehen. Dann ging es weg von der  Ilmenau durch den Wald. Irgendwann an einem Forsthaus vorbei und dann kam ich auch bald zum Kloster Medingen. Durch den Ort hindurch, aber dann links in Richtung alte Mühle,die leider in keinem guten Zustand ist, führte mich der Weg. Dann ging es hinaus aus Medingen auf einer Pflasterstraße wieder über den Fluss. Rechts führte mich der Weg dann zurück auf die Strecke, die ich vom Beginn meiner Runde kannte. Ich lief zurück und an der ersten Brücke meines Weges hielt ich mich dann links und lief die Treppenstufen hoch, die mich dann auf den Straßen Bad Bevensens in den Kurpark führten. Dort hielt ich für eine Gymnastikeinlage an der Sonnenfalle an, bevor ich durch die schöne Anlage zu meinem Ausgangspunkt zurückkam.
Ich war insgesamt wenig mehr als eine Stunde unterwegs, aber ich bin gelaufen. Wanderer sollten wohl eine größere Zeitspanne einplanen! Viele Spaß beim Genießen!

Middenmang de Bööm
NIELS TÜMMLER

Goden Dag, leve Lüüd!
Klock halvig söven pingel de Wecker. Und dat op’n Sünndag! Mann in de Tünn, dat weer ja so wat vun fröh! Doch ik heff mi fix ut de Puch schält un mi denn torecht mookt. Hüüt weer ok noch fein maken anseggt. Nich dat heele Schapptüch, man de swatte Büx mit wittet Schemisett un de swatten Schoh dorto. Gau noch dat Ledder övergniedeln – allens schier. Oha, op ens weer’t kott na halvig acht. Nu wöör dat aver Tied! Gau de Büdel mit de Noten  grepen, un rin in’t Auto. In Uelzen töövte al de Bus, de us mit de mischte Chor, tosamen sett ut Sängerslüüd vun dree of veer Chöre ut ‘t Rebeet, opnehm. Dree un en halve Stünn Fohrt leegen vör us, denn wi harrn en Inlaad kreegen to de Landesgartenschau na Bad Iburg. Dor sulln wi twee mol singen. Na Snacken, Lesen un Slummern weern wi denn ok meist op de Minut vör de Döören vun de Gartenschau. Na en kott Sorteeren sünd wi denn rin un hebbt us denn na de erste Büühn ümkeken. Denn en Flack för’t Insingen utsöken, un at duer ni mehr lang, denn geev dat de ersten »Tülten ut Amsterdam« un ok de lütte grööne Kaktus weer en passlich Leed för de Blomenschau. Üm un bi twintig Miuten hebbt wi sungen, denn weer’t al wedder vörbi un wi bummelten to use tweete Büühn. De weer ünner de Charlottenburg un en heel gröttere as de to Anfang. Dor hebbt wi denn noch de en of anner Chor tolustert un denn weern wi  wedder an de Reegh.
Hett ok good klappt un de Baas vun de Chor weer tofreen. Denn harrn wi Frietied – twee un en halve Stünn kunnen wi de Blomen und wat noch so weer bekieken. Un dat heff ik daan. Toallererst bün ik to de Padd, de se boben in de Toppen vun de Bööm sett hebbt. De Torn mit en Barg Stiegen to Anfang weer al heel scheun torecht timmert. Boben ümkieken un geneten un denn meist süsshunnert Meters över en groote Holtpadd middenmang de Bööm flaneern – wat wunnerbor dat weer! Dat weer en fien Belevnis un ik bün ok nich an dat End de Stieg daal kladdert. Ik bün de heele Weg nocheens trüchgahn – duppelt geneten sotoseggen. Doch dat weer denn ok jichtenswann vörbi.
Wedder na ünnen un denn dörch de Padden op de Eer güng’t wieter – Blomen över Blomen, is ja heel kloor un en »Landart«-Padd bün ik wietergahn. So moi! Ik heff bi de »Kark in ‘t Holt« tolustert un keeken un noch en Tied op en Bank seeten un dat ümrüm in mi opsogen. Denn bün ik trüch in de Richt vun Ingang slennert, denn de Bus sull Klock fiev wedder  losfohrn. Ok dat hett wedder klappt.. All de Sängerslüüd harrn sik to rechte Tied infunn’ un de Reis güng los. Bi üm un bi de halve Streck sünd wi denn in de »Felsenkeller« – en Privatbruerie – in Lauenau  inkehrt un hebbt dort to Avend eten – un drunken hebbt wi vun dat sülmbruute Beer. Heel lecker un dat Beer hett ok nich veel kust. Bit all de Lüüd affüddert weern duerte dat sien Tied un denn wöör dat bald sowiet, sik wedder op de Padd to maken!
De Busfohrer, de ok en Sänger weer, hett us denn good na Hus bröcht – as de heele Dag – meist op de Minut sünd wi wedder trüch in Uelzen ween! En stuure Dag weer’t. Aver ik kann jüm dat blots an’t Hart leggen! Bit in de Mitt vun Oktobermaand habbt se dor noch apen! Man to!

Mitten zwischen den Bäumen

NIELS TÜMMLER

Guten Tag, liebe Leute!
Um halb acht klingelte der Wecker. Und das auf einem Sonntag! Mannomann, das war ja so etwas von früh! Aber ich bin schnell aufgestanden und habe mich fertig gemacht. Heute war auch noch „fein machen“ angesagt. Nicht der gesamte Anzug, aber schwarze Hose, weißes Hemd und die schwarzen Schuhe dazu. Noch eben das Leder blankputzen – alles wunderbar! Ein Blick auf die Uhr – oha, schon kurz nach halb acht – nun wurde es aber Zeit. Nur noch die Notentasche greifen und dass mit dem Auto schnell nach Uelzen. Dort wartete schon der Bus, der unseren gemischten Chor, zusammengesetzt aus Sangesleuten  von drei oder vier Chören des Landkreises, aufnahm. Dreieinhalb Stunden Fahrt lagen nun vor uns, denn wir fuhren nach Bad Iburg zur Landesgartenschau, zu der wir als Chor eingeladen worden waren.
Dort in Bad Iburg hatten wir zwei Auftritte. Nach Unterhalten, lesen und schlummern waren wir dann auch fast auf die Minute vor den Türen der Gartenschau angekommen. Nachdem wir uns sortiert hatten, sind wir gemeinsam hinein gegangen und haben uns nach der ersten Bühne umgesehen. Danach suchten wir uns einen Platz zum Einsingen und dann ging es auch bald los. Es gab die ersten Tulpen aus Amsterdam und auch der kleine grüne Kaktus war doch ein passendes Lied zur Blumenschau.
Wir sangen ungefähr zwanzig Minuten und nach dem Auftritt machten wir uns auch auf zu unserer zweiten Bühne, die unter der Charlottenburg lag. Diese war viel größer als die erste. Wir hörten noch dem einen oder anderen Chor zu und dann waren wir auch schon wieder an der Reihe. Auch dieser Auftritt klappte sehr gut und der Chorleiter war zufrieden mit uns.
Dann hatten wir Freizeit- zweieinhalb Stunden war Zeit die Blumen und andere Dinge zu betrachten. Ich habe mich zuallererst auf den Weg zum Baumwipfelpfad gemacht.
Schon der Treppenturm war sehr schön gezimmert worden. Oben angekommen habe ich mich erst einmal umgesehen und den Ausblick genossen. Dann bin ich auf dem fast 600 Meter langen Pfad zwischen den Baumwipfeln spazieren gegangen. – wie wunderbar das war! Das war ein wirklich schönes Erlebnis und hat mir so gefallen, dass ich nicht am Ende des Holzpfades die Treppe hinunter gegangen bin, sondern den ganzen Weg noch einmal zurück spazierte, doppelter Genuss sozusagen. Doch auch das war irgendwann vorbei. Wieder unten angekommen, bin ich dann auf den Wegen weitergegangen – Blumen über Blumen, ist ja klar und einen „Landart“-Weg habe ich auch beschritten. So schön! Ich habe bei der Waldkirche gelauscht und geguckt und dann noch eine ganze Zeit auf einer Bank sitzend das Drumherum in mich aufgesogen. Dann wurde es Zeit und ich bin langsam zurück in Richtung Ausgang geschlendert, denn der Bus sollte um 17 Uhr wieder abfahren. Das hat auch geklappt, alle Sangesleute hatten sich rechtzeitig eingefunden und die Reise begann. Ungefähr auf halber Strecke haben wir dann die Autobahn verlassen und einen Abstecher zum „Felsenkeller“ – einer Privatbrauerei -  gemach. In Lauenau haben wir zu Abend gegessen – und getrunken – von dem selbstgebrauten Bier. Das war sehr lecker und das Bier war auch gar nicht teuer! Bis alle Leute fertig gegessen hatten, dauerte es seine Zeit und dann war es auch schon Zeit aufzubrechen und die zweite Hälfte der Rückreise anzutreten.
Der Busfahrer, auch ein Sangesbruder, hat uns dann gut nach Uelzen zurückgebracht, wie bereits den ganzen Tag „pünktlich auf die Minute“! Es war ein anstrengender Tag, aber ich kann es nur jedem ans Herz legen! Bis Mitte Oktober ist die Gartenschau noch geöffnet! Also los, worauf wartet ihr noch!?

Ünnerwegens mit de Bahn
NIELS TÜMMLER

Goden Dag, leve Lüüd!
Is dat nich en moi Wedder düsse Dag!? Meist wedder to warm, is’t nich!? Un so dröög, dat de Planten al örnli de Köpp hangenlaten un de ersten Bleed afsmieten. An anner Steeden in Neddersassen hett dat al dull Weer geven. Bi us in de nordoosten Heid is dat Dröög as in de Sahara. Doch dat wull ik blots bilütten mol loswarrn. Denn so en fiene Sünnschien is ja ok »Kaiserwedder«, wenn dat passen deit. Un mi hett dat en Weekenend wedder allerbest passt. Ik weer wedder mol ünnerwegens to en plattdüütsche Veranstalten. Un vun de Reis dorhen un wat dor so los ween is, wi’k hüüt Bericht vun geven.
Dat weer Sünnavend. Klock halvig acht bün ik mit mien Vehikel vun mien Hüsen na Uelzen foohrt. Op de Straat weer nich so veel los, as ünner de Week un so bün ik heel entspannt ankamen. Dor heff’k dat Auto denn afstellt, de Parkklock instellen müss ik nich, denn bi de Uhlenköperpark weern de Slagbööm hoch un ik kunn so en beten negr an de Bahnhoff rankamen, as anner Daag. Ik bün denn dorhen slennert un keem tiedig an. De Perrong weer good besöcht mit tövende Minschen, doch de Bahn na Hamborg stünn al dor un ik kunn glieks rinkrupen. Platz nuch weer ok un ik heff mi en Sitt op de Schattensiet vun de Waggon utsöcht, denn de Sünn schien al heel kloor. Ik glööv, all Lüüd in de Togg högten sik över de Klimaanlaag, de leep. De Tied bit de Faahrt denn losgüng heff’k denn mit mien Striekfon verdaan of »nutzt«, as man will … Denn dat maakt laterhin, twüschen de enkelten Bahnhoffs, keen Sinn mehr. Vun goode Empfang in dat heele Land, da dröömt Düütschland ja noch vun. Aver leeg weer’t ok nich, ik har ok noch en rejellet Book mit. So en ut Papeer mit enkelte Sieten, de man ümblädern mutt. Un in Lümborg müss ik ja ok wedder rut. Ümstiegen. Also rut ut de              
Togg in de Hitten, de nu suutje opstiegen dee, un erstmol ümkieken. Ne, op de Perron wo ik henmüss, geev’t keen Fohrkartenautomat, dat kunn ik seehn. Also anner Richt, in dat groote Bahnhofsbuwark. Stiegen daal, ünner de Gleisanlaag dörch, denn wedder ropp. Tööv, dor weer’n Automaten. Frie weern se ok. Good. De eerst möög mi ni, heff mi in Kreis dreiht, keem nich to mien Utwahl, de ik wull. Good, denn nich. Snack mit en annern. Ümdreihn. De vun de anner Firma nehmen. Schiet. De Sünn blendde so, dat de Bildschirm nich to erkennen weer. Also doch rin. De Tied leep un vun mien negen Minüten weern blots noch fiev över. De Automat, de ik nu anstüüer, de kunn mi aver af. Gau dat Teel ingeven un denn betahlen. Doch dat brukt ok sien Tied un so weer dat mit suutje to Perron fiev gahn nich to maken. Mit lange Schreed bün ik de Stieg daalsuust, anner Lüüd in Slalom vörbilopen, Stieg na baben jümmers mit twee Stufen. Togg steiht dor, Döör is to – dor ward doch nich …!? – Nee, dat Glück weer mi hold, de gröön Latücht üm de Knoop to’n Opmaken vun de Döör weer noch an lüchten. De Döör güng op, ik heff mi en Sitt utsöcht un, wat sall ik seggen, kuum har ik mien Mors to Sitten bröcht, geev’t en Ruckeln un de Reis güng los. Sott mutt man hebben. Düsse Bahn harr keen Klimaanlaag un dat wöör elke Minut warmer. Wedder ‘üm un bi en halve Stünn, denn weer erstmol Twüschenstopp. Ik hefff de Tied nutzt un bün erstmol rut. Bün enmol to dat Bahnhus gahn. Kott heff ik sinneert, wat bi de  Bäcker to kööpen. Heff ik denn nich maakt. Fröhstück weer ja erst twee Stünn ’her un bi de Veranstalten givt ja fien Middageten un vördem to de Begrööten al Koffie un poor Pletten. Denn keem en anner Togg an un Bülgen vun Minschen goten sik in de Richt vun de Togg, de ok mien weer. Ik heff mi denn gau dor twüschen mischt, denn de Rest vun de Reis wull ik opletzt nich stahn.
Nu is dat ja so, dat mennig Lüüd jümmers in Panik kaamt, wenn se ümstiegen süllt un denn hebbt se dat besünners hilt. Weer ok düütmol so. Un so keem dat, dat en pummelige Daam, de sik tein Schree vördem noch an mi vörbidrängelt har, opens in en Luftlock peddte un direktemang för mi mitsamt ehrn Kuffer to liggen keem. Ik heff ehr wedder opricht, wat keen heel eenfack Ünnerfangen weer. Ik heff ehr fraagt, of allens good is un se anter, dat allens op de Reeg weer. Se bedank sik un ik bün denn wieter. As ik denn in de Togg kladdert weer un ok en Sitt kregen har, seeh ik se suutje as en Snick vörbihumpeln. Weer woll doch wat leeger. Se wull denn aver mit de Togg op de anner Siet fohrn un kunn mien Hölp liekers nich mehr bruken.
De Rest vun de Reis bit na Mölln güng denn fix vörbi un ik bün to de Veranstalten slennert, de in de Stadthauptmannhof stattfunn. Wat för en Veranstalten dat weer? De 12. Plattdüütsche Autorendag weer dat. Ik weer nu dat veerte Mol dor un man kenn doch de en of anner vun de Lüüd. Ok vun anner Veranstalten. En heele Dag mit Snacken op Platt un Lustern na plattdüütsche Vertellens und ok Lyrik. Twüschendörch lecker Eten un Drinken. Un ok Musik weer bi de Open vun de Dag dorbi – de Tüdelband ut Hamborg! En tohoop wunnerbor Veranstalten! Ok wenn de en of anner Vördräger nich en rejellen Autor weer, as ik mi en Schrieversfru of -mann vörstell. Aver dat is sachs ok dat enkelt Befinn’. Anner weern sachs tofreen mit dat, wat se höört hebbt. Aver dat is en anner Geschicht.
So en Dag is ja gau vörbi un ik heff mi dacht, dat ik doch de Musik to’n Sluss un de Afscheed weglaaten kunn, dormit ik fröher tohus bün un so heff ik mi denn en Stünn fröher op de Padd maakt. In Mölln leep allens wunnerbor. Bit Lümborg geevt keeneen Problem. Doch de Anslusstogg in Lümborg, de hebbt se denn en halve Stünn later anseggt – also meist fofftig Minuten Tied ...
Ik bünn denn in de Stadt bummelt. Bi de Kraan vörbi un dörch de Altstadt wull ik enmol rüm. Twüschendörch heff’k op Smartphone keeken, wat sik deen wöör mit de Togg. Miteens stünn dor »Zug fällt aus!« So en Schiet, nu har ik noch över en halve Stünn dortowunnen! Ik heff mi denn erstmol en Wrap mit vegaetaarsche Füll köfft – kann’k ju anraan! – weet blots nich mehr de Naam vun de lütt Laden. För mien Spies bün ik denn rünner an de Ilmenau un heff dor kommodig an’t Water seten. Denn, trüch an Bahnhoff, heff’k erstmol tohus anroopen un mien Geschicht vertellt ...
Tohus weer’k denn erst Klock acht. Har ik ok noch blieven kunnt – in Mölln!
Niels Tümmler

Unterwegs mit der Bahn
NIELS TÜMMLER

 Guten Tag, liebe Leute!
Ist es nicht ein wunderbares Wetter, fast schon wieder zu warm, oder!? Es ist außerdem so trocken, dass die Pflanzen verwelken und die ersten Blätter abwerfen. An anderen Orten Niedersachsens hat es schwere Unwetter gegeben, doch bei uns im Nordosten ist es trocken wie in der Sahara.
Doch das nur am Rande, denn so ein wunderbarer Sonnenschein hat ja auch etwas von „Kaiserwetter“, wenn es für einen passt. Mir hat es am letzten Wochenende wunderbar gepasst!
Ich war wieder einmal in Sachen „Plattdeutsch“ unterwegs zu einer Veranstaltung. Heute will ich von dieser Reise berichten.
Es war ein Samstag. Morgens um halb acht  bin ich zunächst mit dem Auto nach Uelzen gefahren. Die Straßen waren fast frei und so bin ich sehr entspannt dort angekommen.
Ich stellte das Auto ab und hatte Glück, denn ich konnte bahnhofsnah und kostenfrei parken, da beim Uhlenköper-Park die Schranken geöffnet waren. Ich bin dann gemütlich zum Bahnhof gegangen und kam sehr zeitig dort an. Auf dem Bahnsteig war ordentlich etwas los, aber der Zug Richtung Hamburg stand schon bereit und ich konnte gleich einsteigen. Es war reichlich Platz und ich konnte mir einen Sitzplatz im Schatten suchen, denn die Sonne schien schon sehr heiß vom Himmel. Ich glaube, alle Fahrgäste waren sehr froh über die funktionierende Klimaanlage im Zug. Die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges habe ich dann mit meinem Smartphone vertan, oder „genutzt“, denn das macht später zwischen den Bahnhöfen keinen Sinn mehr. Denn von flächendeckend gutem Empfang im ganzen Land ist Deutschland ja bekanntermaßen  weit entfernt.  Aber es ist ja auch nicht schlimm, denn ich hatte auch ein echtes Buch in der Tasche, eines aus Papier mit vielen Seiten, die man umblättern muss. Außerdem musste ich in Lüneburg ja auch schon wieder hinaus  – umsteigen… also raus aus dem Zug hinein in die Hitze, die nun langsam aufstieg und umgeguckt -  nein, auf dem Bahnsteig des Anschlusszuges gibt es keinen Fahrkartenautomaten, das konnte ich erkennen. Also erst einmal in die andere Richtung ins große Bahnhofsgebäude. Treppe hinunter , unter den Gleisanlagen hindurch, Treppe hinauf . Da standen sie, die Automaten. Frei waren sie auch, wunderbar. Doch der erste mochte mich nicht, ich habe mich quasi im Kreis gedreht, kam nicht zur gewünschten Auswahl. Gut, dann nicht, dachte ich, nehme ich den nächsten. Ich drehte mich und stand nun vor einem Automaten eines anderen Anbieters. Doch die Sonne blendete so, dass ich nicht sehen konnte, was auf dem Bildschirm angezeigt wurde. Also doch hinein. Die Zeit rannte mir nun davon, von den neun Minuten hatte ich nun bloß noch fünf übrig. Der nächste Automat spuckte dann die gewünschte Fahrkarte aus, doch das dauert auch seine Zeit. Und so konnte ich nicht gemütlich zum Bahnsteig fünf schlendern, sondern  ich musste mit langen Schritten im Slalom um andere Menschen herum die Treppe hinunter sausen. Auf der anderen Seite dann  wieder hinauf, immer zwei Stufen auf einmal. Da stand der Zug, aber die Türen waren geschlossen! – Der wird doch nicht…! ? – Nein. Das Glück war mir hold. Der grüne Kranz um den Öffnungsknopf leuchtet noch. Auf Knopfdruck öffnete sich die Tür, ich stieg ein und suchte mir einen Sitzplatz und kaum dass ich saß, ruckelte der Zug und fuhr an. Die Reise ging weiter. Glück muss man haben, dachte ich. Doch diese Bahn hatte keine Klimaanlage und es wurde von Minute zu Minute wärmer. Nach einer halben Stunde war Zwischenstopp. Ich nutze die Zeit und habe den Zug erst einmal verlassen. Ich ging zum Gebäude zwischen den Bahnsteigen und überlegte kurz mir einen Snack vom Bäcker zu kaufen.
 Ich kauft nichts, schließlich war das Frühstück erst zwei Stunden her und bei der Veranstaltung gab es ja Mittagessen und vorher zur Begrüßung Kaffee und ein paar Kekse. Dann kam ein anderer Zug und ein Schwall an Menschen ergoss  sich über den Bahnsteig in die Richtung des Zuges, zu dem ich musste. Ich mischte mich schnell in die Traube, denn den Rest der Reise wollte ich nicht unbedingt stehen.  Leider ist es ja so, dass viele Menschen regelrecht in Panik verfallen, wenn sie umsteigen sollen und sie haben es dann besonders eilig. Das war diesmal nicht anders. Und so kam es, dass eine beleibte Dame, die sich noch zehn Schritte vorher an mir vorbeidrängelte, in ein ´Luftloch` trat und direkt vor mir mitsamt Koffer zu liegen kam. Ich habe ihr dann hochgeholfen, was kein leichtes Unterfangen war. Ich fragte, ob alles in Ordnung sei, was sie bejahte. Sie bedankte sich und ich bin dann weitergegangen.
Als ich dann im Zug war und auch einen Sitzplatz bekommen hatte, sah ich die Dame langsam wie eine Schnecke vorbeihumpeln, der Sturz war wohl doch etwas schlimmer…
Sie wollte dann jedoch mit dem Zug auf der anderen Bahnsteigseite fahren und so konnte ich ihr meine Hilfe nicht mehr anbieten.
Der Rest der Reise bis nach Mölln ging dann schnell vorbei und ich schlenderte vom Bahnhof zum Stadthauptmannshof zur Veranstaltung. Was für eine Veranstaltung?  - Der 12. Plattdeutsche Autorentag war es, zu dem ich nun das vierte Mal anreiste.  So kannte ich den einen  oder anderen Teilnehmer, auch von anderen Veranstaltungen.
Ein ganzer Tag mit Reden auf Plattdeutsch und Hören plattdeutscher Geschichten und Lyrik. Zwischendurch leckeres Essen und Trinken.
Zur Eröffnung  gab es auch Livemusik – die Tüdelband aus Hamburg! Eine insgesamt wunderbare Veranstaltung. Auch wenn der eine oder andere Vortragende kein wirklicher Autor war - wie ich mir eine Autorin oder einen Autoren vorstelle. Aber das ist ja auch ein ganz persönliches Empfinden. Andere waren mit dem Gehörten vielleicht sehr zufrieden. Aber das ist ja auch eine andere Geschichte.
So ein Tag geht auch immer sehr schnell zu Ende und ich hatte mir gedacht, dass ich die Schlussmusik und –rede weglasse und eine Stunde früher nach Hause fahre.  Und so machte ich mich auf den Weg. In Mölln lief alles glatt und bis Lüneburg gab es keine Probleme.  Doch dann wurde der Anschlusszug mit einer halben Stunde Verspätung angesagt. So hatte ich fast fünfzig Minuten Zeit und ich bin in die Stadt gegangen. Ich wollte beim Krantor vorbei und einmal  durch die Altstadt bummeln. Zwischendurch sah ich auf meinem Smartphone nach der Abfahrtszeit des Zuges und was sich da wohl getan hatte. Auf einmal stand da „Zug fällt aus.“ So ein Mist, dachte ich, nun hatte ich noch eine weitere halbe Stunde dazu „gewonnen“.
Ich habe mir dann einen vegetarischen Wrap gekauft – sehr zu empfehlen, nur leider weiß ich den Namen des kleinen Ladens nicht mehr! Zum Verspeisen habe ich dann unten an der Ilmenau gemütlich auf einer Bank gesessen. Dann irgendwann bin ich zum Bahnhof zurück und habe von dort erst einmal zuhause angerufen und meine Geschichte erzählt.
Selbst zu Hause war ich dann erst um acht Uhr abends! – Da hätte ich wohl doch besser bis zum Schluss in Mölln bleiben können!

Klaar Schipp
NIELS TÜMMLER
Mann in de Tünn, weer dat nu doch noch en Winterküll. Dor har man so mennig en Dag ok bi bliede Sünnschien keen Jieper op buten ween. Güng jüm dat ok so!? Dat weer ja so en verdwarste Wind dorbi, de trock en so dörch de Kledaasch un man woor ninich warm. Dor weer denn doch beter in’t Hus to blieven. De Bilegger anbött un denn in de Waarms vun dat Holtfüer wat daan. Sachs ok nich un blots en beten Winterslaap maaken. Mutt de en of anner Dag ok mol ween. Is good för de Seel un good för’t Hart.
En Dag weer ik so’n beten an Sorteren vun de Papierkraam, de so över de Weeken to en nich lütte Stapel hochwussen weer. Wat ik dor all funnen heff! Jungedi, dat weer doch nicht to glöven! – Dor weern se also twüschen rutscht, de Wiehnachtskorten. Ik müss grienen, denn dat har mi vör Wiehnachten heel dull in de Bedrullje bröcht. Ik bün so en ole »Hannschriever«, de würkli noch an utsöchte Lüüd en rejelle Kort mit de Düütsche Post versenn’n deit, wenn’t wat besünners ween sull.
As meisttieds ok mit anner Saken heff ik dat nich so rechttiedig doon, as de mersten Lüüd dat woll doot. Veer Dag vör Hilligavend de Korten köfft, wieldat ik se denn an vörletzten Versenndag in de Breefkassen sticken wull. De Post mutt ja en Schangs hebben, de Breefen noch tiedig to de Leven to bringen – heel nau op de Punkt, denn warkt dat allerbest un geiht de Lüüd mehr to Harten as wenn se all dree Dag of gar en heele Week vör Wiehnachten de Post kreegen doot un denn in de hillige Tied sachs nich mehr weeten, wo se de laten hebbt! Nee, dat wull ik se nich tomoon!
As ik also vun Inköpen weer tohus weer, heff ik woll de Korten denn mit de anner Saken utpackt un, de sünd denn woll mit de Post, de ik ok noch ut de Kassen holt harr, mit op denn Hupen kamen. De Dag darno keem nochwat, also nich wenig – weer ja Wiehnachtstied – un denn weern se verswunn’n – ok ut mien Sinn. Denn erst de tokamen Dag full mi dat in, dat dat nu ja Tied wöör, de Korten to schrieven un gau noch in de Kassen to sticken. Doch dat Verfeern weer groot! Ik kunn se nich finnen! Nocheens losfohrn? To laat- bit Klock fiev – dor ward bi us in’t Dörp de Post afholt – weer dat nich mehr to schaffen! So en Schiet, heff ik dacht. Aver nützt ja nix. En Botschapp mutt ja överbröcht warrn. Un so hett de en of anner denn doch en elektroonsche Breef to Wiehnachten kreegen un mit anner heff ik dorför en Minut of twee länger an’n Sabbelknaken hungen.
Nu holl ik se also wedder in de Hann. Teihn Maande vör Wiehnachten. Wo kann ik se denn sicker wegpacken, simeleer ik un keem to de Sluß, dat se woll bi de anner Korten, de för Burtsdag, Ostertied, Konfirmatschoon of Andeelnahm sünd, allerbest liggen wöörn. Tomaal ja de Ostertied kümmt un dor kunn ik ja glieks kieken, woveel Korten mit Küken un Hasen woll noch in mien Fundus sünd. Blots üm sicker to ween, dat ik de denn twee Warkdaag för dat Fest in de Post geven kann ... för de Hööchte bi de Empfängers un de Schangs för de Postbüdel ...
Ik wark mi also twüschen miene Papeerstapels rut un güng snurstracks op de Schapp to, de in de Schuuvlaad de Kortenutwahl för meist elke Laag bereithöllt. Ik trock de Schuuv op un wull de Wiehnachtskorten op de Hupen leggen, doch dor weer keen! Wo weern se hin!? De weern doch heel sicker in düsse Schuuv, dor heff’k se doch   bi’t Söken na de Wiehnachtskorten seehn…
Ik wööhl un keek un wööhl – nix. Keen Korten dor. Doori nochmol, dach ik, good, dat ik to rechte Tied mien Papeerkraam maakt heff. So weet ik  wat ik to daan heff: in de tokamen Weeken doran denken, dat ik noch Osterkorten kööpen mutt! De denn schrieven un to rechte Tied in de geele Kassen sticken, dat is ja denn fix daan. Mutt mi blots marken, wo ik se twüschenlagert heff. Un weeten, wo de Breefmarken sünd. De lagert jümmers in de lütte Putt op de anner Schapp. Ik sull dor woll ok mehr as twee Daag för dat Osterfest nocheens na kieken. Of glieks!?  – Nee. Hett Tied. Sünd ja noch veer Weeken hin.  Sachs heff ik bit dorhin mien Kortenlager weerfunn’n.  Denn weet ik ok sicker in welke Schuuv of Schapp … dorto maakt eens ja klaar Schipp!
Ik wünsch ju en scheune Vörjahrstied mit heel veel Sünnschien un Waarms un en moije Ostertied!

Aufräumen
NIELS TÜMMLER

Meine Güte, das war jetzt noch einmal eine winterliche Kälte. An einigen Tagen hatte man sogar bei strahlendem Sonnenschein keine Lust nach draußen zu gehen. Ging Ihnen das auch so? Der eisige Wind pfiff durch die Bekleidung und man wurde gar nicht richtig warm. Da war es doch besser zu Hause zu bleiben. Den Kachelofen anfeuern und dann in der Wärme des Holzfeuers etwas tun. Vielleicht auch nicht und einfach ein wenig Winterschlaf halten, muss ja auch einmal sein, stärkt den Kreislauf und ist gut fürs Gemüt.
An einem dieser Tage sortierte ich die Papiere, die sich über die Wochen wieder zu einem kleinen Stapel angehäuft hatten. Was ich da alles wiederfand! Es war kaum zu glauben! – Da waren sie also zwischen gerutscht, die Weihnachtskarten! Ich musste schmunzeln, denn vor Weihnachten hatten mich diese Karten doch in Not gebracht. Ich schreibe gern noch per Hand echte Grußkarten an einige „ausgesuchte“ Menschen, die ich dann mit der Deutschen Post verschicke. Wie so oft auch mit anderen Dingen, habe ich die Karten nicht so rechtzeitig fertig gehabt, wie es die meisten anderen wohl machen. Erst vier Tage vor Heiligabend überhaupt gekauft, wollte ich die Karten dann am vorletzten Tag auf den Weg bringen, damit die Post auch eine Chance hat, diese noch rechtzeitig vor dem Fest bei den Liebsten in den Briefkasten zu stecken – genau auf den Punkt, dann wirkt es am besten und geht den Empfängern mehr zu Herzen, als wenn sie schon drei Tage oder gar eine ganze Woche vorher die Grüße erhalten und dann zum Heiligen Abend nicht wissen, wo sie sie gelassen haben! Das will ich doch niemandem zumuten!
Als ich also vom Einkaufen zurückkam, hatte ich die Weihnachtskarten mit den anderen Sachen aus der Tasche genommen, dann sind sie aber wohl wie von Zauberhand mit der Post, die ich noch beim Hereinkommen aus dem Briefkasten geholt hatte, auf dem besagten Stapel gelandet. Am Tag danach kam noch mehr dazu und das war nicht wenig – es war ja Weihnachtszeit – und dann waren die Karten verschwunden – auch aus meinen Gedanken. Erst am Nachmittag des nächsten Tages fiel mir wieder ein, dass es ja nun Zeit wurde die Karten zu schreiben und schnell noch in den Postkasten zu stecken. Doch wo waren die Karten!? Sie waren einfach nicht zu finden! Noch schnell los und neue kaufen? Zu spät – bis um 17 Uhr – da wird bei uns der Kasten geleert, war es nicht mehr zu schaffen! Zu dumm, dachte ich, aber es nützte ja nichts. Ein Gruß sollte ja gesendet werden und so hat es dann doch einen elektronischen Brief zu Weihnachten gegeben und mit dem einen oder anderen habe ich eben ein, zwei Minuten länger telefoniert.
Nun hielt ich sie also wieder in der Hand. Zehn Monate vor Weihnachten. Wo sind die Karten nur sicher weggelegt, überlegte ich und kam zu dem Schluss, dass sie wohl bei den anderen Karten, die für Geburtstag, Ostern, Konfirmation oder Anteilnahme sind, am besten liegen würden. Zumal ja bald die Osterzeit kommt und da könnte ich ja gleich gucken, wieviel Ostergrußkarten denn wohl noch vorhanden sind. Nur um sicher zu sein, dass ich sie dann zwei Tage vor dem Osterfest in die Post geben kann… für die Freude bei den Empfängern und die Chance für die Zusteller. Ich arbeitete mich also zwischen meinen Papierstapeln heraus und ging geradewegs auf den Schrank zu, dessen Schublade die Auswahl der Karten für fast jeden Anlass bereithält. Ich zog die Lade auf und wollte die Weihnachtskarten auf den Haufen legen, doch… es war kein Haufen da! Wo waren die Karten hin!? Sie sind doch ganz sicher immer in dieser Schublade gewesen. Ich hatte sie doch noch auf der Suche nach den Weihnachtskarten dort gesehen!
Ich wühlte und guckte und wühlte – nichts. Keine Karten da. So etwas aber auch, dachte ich, gut, dass ich rechtzeitig die Papiere sortiert habe. Nun weiß ich, was ich zu tun habe; in den nächsten Wochen daran denken, dass ich noch Ostergrußkarten kaufen muss! Sie dann zu schreiben und rechtzeitig in den Postkasten zu stecken ist dann ja schnell gemacht! Ich muss mir nur merken, wo ich die Karten zwischengelagert habe. Und wissen, wo die Briefmarken sind. Die lagern immer in dem kleinen Topf auf dem anderen Schrank. Da sollte ich wohl mehr als zwei Tage vor dem Osterfest nachsehen. Oder gleich!? – Nein. Das hat ja noch Zeit. Es sind ja noch vier Wochen hin. Vielleicht habe ich bis dahin auch mein Kartenlager wiedergefunden. Dann weiß ich ganz genau in welcher Schublade oder in welchem Schrank… dazu räumt man ja schließlich auf!
Ich wünsche allen eine schöne Frühjahrszeit mit viel Sonnenschein und Wärme und Frohe Ostern!
Niels



Op de Weg na dat Golddörp
NIELS TÜMMLER
Vundag will ik woll dorvun vertellen, wat ik eentli al in dat verleden Blatt vertellen wull – ik bün nocheens na Bernstä ünerwegens west. Losfaahrt bün ik jüstso as bi de annern Touren, vun Bargfeld. Erst de Holthuser Weg längs un denn in Holthusen II na rechts weg op de Teerstraat in de Richt na Bernstä. Man eenfach so liekut is ja to eenfach un maakt keen Spaaß. Na een lütte Tiet kümmt een Krüüzen – vun rechts kümmt een Weg ut Holt rut un na links geiht ok een Redder weg. Dor wüllt wi lang. Teeken geven (af un an faahrt dor doch een poor Vehikels) un denn na links in de Redder. Ut de Schotterweg ward na een paar hundert Meters een Spurplattenweg. Nu ward dat faahren een lütt beten kommodiger. De Weg maakt na een lütte Weil een Slenker na rechts un glieks weder na links – un de Slenker is jüst so vörbi, da verlaat wi de Betonpist un faahrt na rechts in dat Holt. De Weg is in een goote Tostand un wi faahrt nu dörch een Ellernbrook – heel scheun; de Sünn schient dörch de Bööm, de Vagels piepen un de Mücken sorgt dorför, dat wi nich to suutje faahren doot. De Brook is nich so groot, an sien End geiht noch een lütt Stück beten leeger Weg, denn kümmt wedder een Teerstraat.
Wi hoolt us rechthann und kaamt denn an en Biogasanlaag (blangenbi hett H. Niemann een paar  Eerdbeertunnels anleggt). Nu geiht  de Schoolstraat na Bernstä rin. Op de rechte Siet kümmt jichtens dat Füerwehrhus un an Enn vun de Straat böögt wi wedder na rechts un faahrt denn liekut in de Richt na Bahnsen, wo wi nu aver noch nich hin wüllt. Meernmank in dat Gölddörp 2016 kümmt nu op de linke Siet een ole Telefonhus, de de Lüüd vun dat Dörp dor hinsett hebbt. Een Telefon muttst di sülm mitbringen, aver een heele Bült an Bööker un Informatschoonspapeern sünd dor to finnen. Ut de Richt, ut de wi opto kaamt, finnt wi dorachter ok een Wieser över de Golddörpen Bernstä un Bohlsen un noch een lütt Stück darno noch een Landkaart, de ok de Hinwies op een Schlaapsteed för Pilgers hett. Een Mobilnummer is angeven, dor künnt de Wannerlüüd op de Jakobsweg, de ok hier längs geiht, denn een Bett för de Nacht finnen. Scheun Idee!
Na een kott Verpuust geiht nu wieter op de Dörpstraat, de achter de Afbeeger (na links rünner geiht de Mühlenstraat) nu Bahnser Weg heet. Düsse Straat maakt denn een Swenk na links un denn beegt wi af – na links in de Allerkamp rin. Liekut geiht de Weg un na een End hart na rechts weg. Wat de Weg vörgivt maakt wi aver nich mit. Denn wi faahrt eenfach liekut vun de Straat rünner op een lütte Redder wieter. De geiht nu twüschen een paar Fischdieken dörch un denn meernmank dörch een Wisch. Heel moij! Un al wedder een Inlaad to‘n Verwielen un Geneten!
Wenn wi nu wieter wüllt, mütt wi an End vun de Wisch een lütte, aver piel, Hööchte rop un denn hart Stüerbord op de Straat wieter! Bi‘t Swung hooln dorop achten, dat dor sachs Autos kaamt un düsse Anhööchte na links weg inrecht is! Also waahrt jüm bi‘t hochsuusen!
Op düsse Straat blievt wi blots een lütt Stück, denn in de scharpe Kurv (Wieser mit rote un witte Pielen na links) wüllt wi liekut op de Redder, de wi nu een lütt Stück folgen doot. Wedder blots een lütt Stück, denn geiht de Weg na rechts un liekut is blots een Fahrspuur in‘t hoohe Gras to sehen. Dat is use Weg! Lerken singt een Leed (od de Ackerfeller ümto heff ik düt Jaahr keen mehr höört) un de ersten Planten vun Beenwell staaht an de Kant. An een Ansitttorn geiht na links un an End vun een lütt Stück mit Bööm faahrt wi an een wunnerbar Wisch vörbi, de vull vun Beenwellplanten is! Wi hooln al wedder an un geneten de Blick. Ok een moorig Placken op de Wisch , de mit geele Liljen tiert is, lött us Oog sik höögen! Ok dat Suusen vun de Windröö nahbi is meist as een Melodie. Eenfach allerbest!
So, nu mütt wi us loosrieten, de Weg geiht to Enn an een groote Steenhuupen twüschen de Bööm vörbi  un wi böögt rechts af. De Teerstraat geiht liekut na Bahnsen rin un heet dor Möhlenweg. Wieter geiht dat, wedder na rechts op de Kreisstraat, de nu beten bargop dörch dat Dörp geiht. Kott för dat Enn vun dat Dörp (jüst an de Füerwehr op de linke Siet vörbi) geiht noch een Straat na rechts af – de heet Zum Rahn.
In de lütte Senke steiht een scheun antoseehn Holtschüün »na ole Oart«, de wi links liggen laten. Op de Weg na dat Dörp rut, sünd nu een heele Tiet meist Lindenbööm op een Siet vun de Straat un wenn wie en Stück faahrt sünd, künnt wi in de Feern al een moderne Deel vun us Kulturlandschapp bekieken – een Mastanlaag för Fedderveeh steiht schients meernmank de Koppels. De scheune Straat ward toerst blots een beten leeger, denn höört de Teerstraat op un wi mütt op een beten bucklige Redder wieterfaahrn. Direktemang achter de Stallanlaag faahrt wi na rechts un lütt Stück wieter forts wedder na links. Düsse Weg bringt us nu op de Niebecker Weg to. Wi hoolt us rechts un kaamt denn bald na Bargfeld. An de Krüüzen na rechts un wi sünd na een paar Pedden in de Pedaals an de groote Steen mit dat Neddersassenpeerd op! Mi hett dat wedder behaagt! Juu ok?

Auf dem Weg zum Golddorf
NIELS TÜMMLER
Heute erzähle ich von der Reise, die eigentlich in der letzten Ausgabe geplant war, aber wegen der Wetterlage verschoben wurde – ich bin noch einmal nach Böddenstedt unterwegs gewesen. Los ging es wieder in Bargfeld. Erst den Holthuser Weg hoch und dann in Holthusen II nach rechts auf der Asphaltstraße Richtung Böddenstedt. Aber einfach so gerade aus ist doch zu einfach und macht keinen Spaß! Also biegen wir nach kurzer Strecke nach links ab; an einer Kreuzung kommt von rechts ein Weg aus dem Wald und links geht ein Feldweg ab. Das ist unser Weg. Zeichen geben, weil doch ab und zu Fahrzeuge auf dieser Straße fahren, dann links auf dem Feldweg entlang. Aus dem Kiesschotterweg wird nach einigen hundert Metern ein Spurplattenweg. Jetzt ist das Fahren wieder etwas gemütlicher. Nach kurzer Zeit schon macht der Weg einen Schlenker nach rechts und gleich wieder nach links und dieser ist gerade getan, dann fahren wir auch schon nach rechts in den Wald ab. Der Weg ist in gutem Zustand und es geht durch einen herrlichen Erlenbruch. Die Sonne wirft ihr Licht durch die Zweige und Blätter, die Vögel singen und die Mücken tragen Sorge, dass wir nicht zu langsam durch den Wald fahren. Der Bruch ist nicht so groß und an seinem Ende geht der Weg, nun etwas schlechter, noch ein Stück weiter, bevor es nun nach rechts auf eine asphaltierte Straße geht.
Diesen Weg fahren wir und er führt uns an einer Biogasanlage (daneben betreibt H. Niemann eine Erdbeerplantage in „Tunneln“) vorbei auf der Schulstraße nach Böddenstedt hinein. Auf der rechten Seite sehen wir bald das Haus der Böddenstedter Feuerwehr und nicht weit danach biegen wir nach rechts ab und fahren dann geradeaus Richtung Bahnsen. Dort wollen wir jetzt aber auch noch nicht hin. Wir sind nun mittendrin im Golddorf 2016, wo wir auf der linken Seite der Straße auf eine alte Telefonzelle stoßen. Ein Telefon muss man sich selbst mitbringen, dafür ist das Häuschen gefüllt mit Büchern und Informationsmaterial. Direkt im Anschluss steht eine große Hinweistafel, die über die Golddörfer Böddenstedt und Bohlsen informiert und nur wenige Schritte, dann steht man vor einer Landkarte, die auch einen Hinweis auf eine Schlafsatt für Pilger auf dem Jakobsweg enthält. Es ist auch eine Mobilnummer angegeben, die können die Wandersleute anrufen und so ein Bett für die Nacht finden. Eine schöne Idee, finde ich!
Nach einer kurzen Pause geht es auch schon weiter auf der Dorfstraße, die nach einem Abbieger, der Mühlenstraße“, die nach links hinunterführt, weiter geradeaus führt. Nach einem Linksschwenk der Straße geht es auch schon links in den „Allerkamp“ hinein. Dieser hat nach einigen hundert Metern eine scharfe Rechtskurve. Aber dieser folgen wir nicht. Wir fahren einfach geradeaus auf einem kleinen Pfad, der uns durch Fischteiche hindurchführt und dann mitten über eine bunte Wiese. Zu schön! Und wieder eine Einladung zum Gucken und Genießen!
Wenn wir nun weiterfahren, müssen wir am Ende der Wiese aufpassen1 Der Weg ist am Ende ziemlich steil und führt nach links – wir wollen aber nach rechts abbiegen! Beim Schwung holen gut aufpassen, denn es können Autos kommen! Wir bleiben nur ein kleines Stück auf dieser Straße und fahren vor der scharfen Linkskurve (Verkehrsschild mit roten und weißen Pfeilen) auch schon wieder auf einem Feldweg weiter. Aber wiederum nur ein kleines Stück, dann geht der Weg nach rechts weg und geradeaus ist ein Weg im Gras zu erkennen, auf dem es nun weitergeht. Lerchen singen ein Lied (auf den bewirtschafteten Äckern habe ich dieses Jahr noch keine gehört!) und die ersten Beinwellpflanzen stehen am Wegesrand. Am Hochsitz geht es links weiter und am Waldende öffnet sich eine Wiese, die voller Beinwell ist! Hier halten wir noch einmal und genießen den Ausblick! Auch eine moorige Stelle mit gelben Iris erfreut unser Auge und das Sausen der nahen Windräder ist wie eine Melodie! Einfach schön!
Auch hier müssen wir uns nun losreißen, Wir folgen dem Weg bis zum Ende, wo große Steinhaufen aufgetürmt wurden und biegen dann nach rechts ab. Die asphaltierte Straße führt geradeaus nach Bahnsen und heißt nun „Mühlenweg“. Erneut rechts ab und die Fahrt geht durch den Ort ein wenig bergan. Kurz vor Ende des Dorfes (gerade an der Feuerwehr linkerhand vorbei) führt nun eine kleine Straße nach rechts ab, die „Zum Rahn“ genannt wurde. In einer kleinen Senke steht eine schön anzusehende Holzscheune, „nach alter Art“, die wir links von uns sehen. An der Straße aus dem Dorf hinaus stehen eine ganze Zeit lang überwiegend Lindenbäume auf der linken Seite. Wenn wir nun ein ganzes Stück gefahren sind, können wir in der Ferne schon einen modernen Teil der Kulturlandschaft entdecken - eine Hühnermastanlage steht scheinbar mitten zwischen den Äckern.
Aus der guten Straße wird nun bald eine etwas holprige, bevor auch diese aufhört und in einen buckligen Feldweg übergeht. Direkt hinter der Stallanlage biegen wir nach rechts ab und bald danach wieder nach links. Dieser Weg bringt uns zum Niebecker Weg. Wir halten uns rechts und kommen dann bald nach Bargfeld hinein. An der Kreuzung fahren wir wieder nach rechts, das ist der Wichtenbecker Weg, dann sind wir nach eine paar Tritten in die Pedale wieder am „großen Stein“ mit dem Niedersachsenpferd! Mir hat es wieder gefallen!! Euch auch!?

Leeve Lüüd,
jii besinnt sik doch liekers op de verleden Tour, leve Lüüd. Dor weern wi op us Weg ok na dat Rebeet üm Bernstä kamen. Ik harr mi vörnahmen dor wedder antosetten, doch dor is nix ut worrn.
Woans mag dat angahn, ward jüm sik sachs fragen. Nu, dat is nich so heel eenfach. Dat gries Wedder hett woll dormit todaan, denn mi weer bi een Versöök de Kledaasch so natt un schietig worrn, dat ik dacht heff, dor laat man de Finger noch vun un tööv op een beter Vörjahrsdag.
Een harrn wi denn ja ok. Doch dor harr ik anner Saaken to daan. Ik heff näämli blangenbi de Arbeit un de heel anner Kraam, wat ik so ümto to daan heff, een Laden ümbuut. Mien Sööt  hett vun ehr Baas de Verdrag opkünnigt kregen, wieldat he dat Geschäft dichtmaken wull.
Dor harr se denn de Infall de Saak sülm wieter to führn un dat ok noch an een anner Oort. Und so is dat kamen, dat ik (nich heel alleen, man goot!) in üm un bi twee Weken de niegen Ruums schick maakt heff un de Laden inricht. Is moij worrn, seggt de Lüüd. Denn de Ümtuch is al dörch un de Laden is apen. Bi de tokamen Törn na Uelzen künnt jii sik dat ja mal bekieken. Veerßer Straat dörtein.
Dat ,wat se maakt, hett mit Sundheit to daan un dorto fallt mi een Geschicht in, de ik belevt heff. De will ik juu dütmol vertellen.

Unheemlich Lieden
NIELS TÜMMLER
at givt jo in de nedderdüütsch Spraak een heel groot Klöör an Dialekten. So as in anner Spraaken ok. Ik snack dat Hosteener Platt, ik bün jo an Kiel-Konol in Sleswig-Hosteen opwussen. Mien Hus heff ik man avers siet Joohrn in Neddersassen. Dor snackt se Heidjer-Platt.
Se snacken een beten anners, verstahn kann keen sik avers liekers. So heff ik tominnst jümmer dacht un een heel gode Tied hatt, wenn mal een Plattsnacker mien Weg krüzen dee. Gifft jo leider so veel nich.
Wat ik nich wusst harr weer, dat man ok leeg doran warrn kann un vun een Dag to’n annern nich mehr verstahn deit, wat vertellt ward, wenn dat nich in de sülm spraken Dialekt is.
So heff ik dat beleevt un ik heff mi rein verfeert, as ik dat höört heff.
Avers so güng mi dat: Mi is vör een Tied, dat is so lang noch nich weg, mal een Minsch in de Mööt koomt, mit denn kunn ik mi op Platt ünnerhollen. Wi hebbt us dropen uns een utsnackt. Vun düt uns dat, över lütte uns groote Alldagssaaken un -sorgen, even vun  Gott uns de Welt. As keen even so snacken deit. He op sien Heidjer-Dialekt uns ik as Jung vun Konol – op Hosteener Platt even. Dat güng een heel Tied so. Doch denn hett de anner een Virus oder so wat bi de Büx kregen. He keem de een Dag an uns buut sik vör mi op. He maakt sik een beten stief in Krüüz un reckt denn sien Kopp na vörn as so’n Hahn op’n Hoff, de sien Schar wiesen will, dat he wat to Picken funnen hett. Dorbi hett he denn sien Kopp noch scheep leggt uns mi so vun ünnen ankeken. »Ich kann dein Plattdeutsch nicht verstehen, du sprichst so anders. Ich spreche nur noch Hochdeutsch mit dir!« Dreemal perplex, heff ik dacht, aver goot, sallst hebben wat Du willst. Un so weer dat denn. Wi hebbt de tokamen Tied kuum noch tosamen snackt, kannst di woll denken. He kunn mi jo nich verstahn un ik harr keen Viduutz nu blots noch Düütsch mit em to snacken. Nur wenn’t nich to bemöten weer,  hebbt wi noch een Wort wesselt. Kunn jo ok ween, dat düsse Lieden op mi över griepen wöör! Kunn ik dat weten!?
As sik denn rutstelln dee, weer düsse Süük man goot woll keen, dat greep nich üm sik.
So güng dat denn wedder een heele Tied lang. Denn, een poor Maande later, heff ik mitkreegen, dat he woll een Oart Wunner beleevt harr. Dat kunn gor ni anners ween, denn ik heff mit mien egen Ohrn höört, as he vun sien Kureern vertellt hett. Wi hebbt  in een Krink tosomenseeten un ik heff mitkreegen as de ehrmaals leeg Minsch denn op sien Heidjer-Platt vertellt hett (ik kunn em jo man goot noch verstahn), dat he jo de Daag mal baben in Sleswig-Hosteen an de Oostsee weer uns dor hett he ok mit de Lüüd snackt. He weer heel opwööhlt bi sien vertellen un denn hett he utföhrt, dat dor baben veel mehr Lüüd Platt snacken as bi us in de Hai un, dor kunn man nix seggen, he kunn elkeen verstahn un dat hett em veel Plaiseer maakt.
Ik heff mi för een Momang wunnert un denn avers doch för em höögt – de Oostseelucht hett em woll sund maakt!
Kann gor ni anners ween, oder!? Is dat nich dull?

Liebe Leute,
Ihr erinnert Euch doch bestimmt an die letzte Tour. Da sind wir während unserer Wanderung auch in das Gebiet bei Böddenstedt gekommen. Dort wollte ich eigentlich wieder ansetzen, aber das ist leider nichts geworden. Wie kann das sein, werden Sie sich vielleicht fragen. Das ist nicht so einfach zu beantworten. Das graue, nasse Wetter hatte damit zu tun, denn bei einem Versuch bin ich so nass und dreckig geworden, dass ich den Versuch abbrach und auf einen schöneren Frühlingstag warten wollte. Einen hatten wir dann ja auch, aber an diesem hatte ich andere Dinge zu erledigen. Ich habe nämlich neben der Arbeit und den vielen anderen Dingen, die ich so mache, auch noch ein Geschäft umgebaut. Meiner Liebsten wurde der Arbeitsvertrag wegen Geschäftsaufgabe gekündigt.
Daraus entstand die Idee den Laden selbst weiterzuführen und das auch noch an anderer Stelle. Und so kam es, dass ich (glücklicherweise nicht ganz allein) die neuen Räume renoviert und die Ladeneinrichtung eingebaut habe. Ist gut geworden, sagen die Leute. Denn der Umzug ist durch und das Geschäft geöffnet. Bei der nächsten Fahrt nach Uelzen können Sie sich das ja einmal anschauen. Veerßer Straße 13.
Es werden dort Dinge für Gesundheit und Wohlbefinden angeboten und dazu fällt mir eine Geschichte ein, die ich erlebt habe. Die erzähle ich diesmal.

Unheimliche Krankheit
NIELS TÜMMLER
Im Niederdeutschen gibt es eine große Vielfalt an Dialekten, wie in anderen Sprachen auch. Ich spreche das Holsteiner Platt, ich bin in Schleswig-Holstein am Nord-Ostsee-Kanal aufgewachsen. Mein Zuhause habe ich aber seit vielen Jahren in Niedersachsen. Dort, wo ich wohne, wird Heidjer-Platt gesprochen. Man spricht ein bisschen anders, aber verstehen kann man sich trotzdem. So habe ich zumindest gedacht und das war meine Erfahrung, wenn ich einmal einem Plattsprecher begegnete. Viele gibt es ja leider nicht.
Was ich nicht wusste, war die Tatsache, dass man auch erkranken kann und man von einem Tag auf den anderen nicht mehr versteht, was der andere sagt, sofern es sich um einen anderen Dialekt handelt. So ist es mir ergangen und ich habe mich richtiggehend erschrocken, als ich davon hörte.
Mir ist es wirklich so ergangen: Vor einer ganzen Zeit, aber so lange ist es auch nicht her, begegnete ich einmal einem Menschen, mit dem ich mich wunderbar auf Platt unterhalten konnte. Immer, wenn wir uns trafen, haben wir uns auf Platt unterhalten. Von diesem und jenem, von kleinen und großen Alltagsdingen und- sorgen, eben über Gott und die Welt. Wie man eben so redet.
Er in seinem Heidjer-Dialekt und ich als Junge vom Kanal in Holsteiner Platt. Das ging eine ganze Zeit so.
Doch dann hat ihn wohl ein Virus oder etwas Ähnliches erwischt. Eines Tages kam er auf mich zu und baute sich vor mir auf. Er machte sich ganz steif im Kreuz und machte seinen Hals lang wie ein Hahn, der seinen Hühnern eine Futterstelle zeigt. Dann neigte er den Kopf noch zur Seite und sah mich dann so von unten an (er war auch noch einen Kopf kleiner): „Ich kann dein Plattdeutsch nicht verstehen, du sprichst so anders. Ich spreche nur noch Hochdeutsch mit dir!“  Dreimal perplex, dachte ich, aber gut, sollst haben was du willst. Und so kam es denn, das wir kaum noch miteinander redeten, wie man sich denken kann. Er konnte mich ja nicht mehr verstehen und ich hatte keine Lust hochdeutsch mit ihm zu reden. Nur, wenn es nicht vermeidbar war, haben wir noch ein Wort gewechselt. Hätte ja auch sein können, dass dieses Leiden ansteckend war!  - Konnte ich das wissen!?
Wie sich dann bald herausstellte, war es wohl keine Seuche, denn außer ihm erkrankte niemand mehr.
So verging eine ganze Zeit.
Dann, einige Monate später, bekam ich mit, dass er wohl eine Art Wunder erlebt haben musste. Das konnte gar nicht anders sein, denn ich habe mit eigenen Ohren gehört, wie er von seiner Heilung erzählte.  Wir saßen bei einem Plattdeutschtreffen zusammen und ich bekam mit, wie der erkrankte Mensch in seinem Heidjer-Platt erzählte (ich konnte ihn ja glücklicherweise noch verstehen), dass er vor kurzem oben in Schleswig-Holstein an der Ostsee gewesen sei und da habe er auch mit den Einheimischen Platt geredet. Er war richtiggehend aufgeregt bei seiner Erzählung, denn, so sagte er, dort würden viel mehr Leute Plattdeutsch reden als in der Heide. Und, da könne man nichts sagen, er habe jeden verstehen können, zudem hätte es ihm viel Spaß gemacht.
Für einen Moment habe ich mich gewundert, aber dann doch für ihn gefreut – die Ostseeluft hat ihn wohl gesundgemacht!
Kann doch gar nicht anders sein, oder!? Ist das nicht toll!?

Reis in de Wintertied
NIELS TÜMMLER

Dagwies hebbt wi Winterwedder. Bi kloor Küll un Sünnschien is dat richti scheun op Tour to gahn. Wenn de Snee vun Heben ruselt is‘t ok wat moij, man ok bi gries Wedder deit de Lucht goot! De Reis geiht dütmol dörch‘t Holt. Losloopen (sachs ok Foohrn) doot wi wedder vun Bargfeld (meent is jümmers dat Bargfeld bi Gerdau in Landkreis Uelzen!) ut. Vun de groote Steen ut geiht wedder över de K38 in de Holthuser Weg – liek so as bi de verleden Tour. Doch wüllt wi dor nu nich slicht liek ut – na sachs tweehunnert Schree geiht een Weg na rechts af – de Buchenweg. Dor wüllt wi rin un denn geiht aver liek ut an de Hüsen vörbi. Achter de Tuun vun‘t letzte Hus is een moij Flaag – een lütte Heid, de in verleden Tieden een Scheetplatz för de Bagenscheeters weer. Na een kort Verpuust geiht glieks na de Heid een Padd na links weg, dat is de ole Bernstäer Karkenweg. De Weg geiht middenmang dörch een Schoon dörch un is an de een of anner Stell al een beten dicht wussen.
Doch dörch kann eens liekers! An dat Enn vun de Schoon geiht de Weg noch een lütt Stück wieter dörch dat Holt un denn koomt wi an een Redder, de vör een Koppel löppt. Düsse Weg geiht een lütt Stück na links un denn wedder rünner vun de Redder un op een lütte Padd (as Wieser op een Isenpahl kieken – een Schild is man al siet Joohrn nich mehr an) geiht wedder in Holt rin. Düsse Padd folgt wi un krüüzt na een korte Tied een Weg, wo wi op anner Siet de Weg lütt beten versett wieter folgen doot (af un an is ok een geele Piel op de Bööm maalt). Leider is de Weg vun groote Faahrtüüch un woll ok Wildswien deelwies nich de best, mit Fohrrad mütt ji sachs schuven. Aver dat sall us nich afhooln. Ünner groote Föhren geiht dörch Holt – wunnerbor still un dat rückt so fien! Jümmers liekut op een week bruun Föhrennadelweg künnt wi de Seel so richti bammeln laaten. Wenn wi nich to verdröömt dörch‘t Holt loopen sünd bringt us de nu smaaler Weg na een heele Tied op een Padd, de över een breder Weg na wieter Schree to een groot Knüllgraff bringt.
Dat is op de linke Siet, beten af vun de Padd. Op Schild dorför kriegt wi to weten, wat dat dormit op sik hett. Een Verkloorn wo old dat Graff is un dat se dat wedder opbuut hebbt, wieldat dor in de Söventiger vun‘t verleden Johrhunnert de Gören een Höhl in buddelt harrn, steiht dor t.B. schreven. Ok een moij Flaag för een Verpuust is dat hier bi de Graffsteed (wenn ok keen Verpuustbank opstellt is).
So, nu geiht wieter – duert gor ni lang, denn geiht twüschen de Bööm rut. Wi staht vör de Bernstäer Kapell, de 1963 buut worrn is.
Hier is ok de Kösterkamp to finnen. Ok wenn dat Dörp to de Samtgemeen Seborg tohöört, so is dat liekso Deel vun dat Karkenspeel Gerdau.
Hier an weg steiht nocheens een Wieser för dat Knüllgraff, dat wi al besöökt hebbt. Keen mag, de kann nu noch to Dörp un sik Bernstä, dat Golddörp 2016 bekieken. De mutt denn na links weg.
Wi wendt us op us Runn bi dat Gottshus na rechts un folgt de Weg. Op de rechte Siet passt wi een Schüün ut Backsteen un an de Krüüz achterno böögt wi na rechts. Twüschen de Koppels dörch. An Enn vun Weg geiht na links un denn een heel Stück liekut. Nu mööt wi de Klüsen een beten opsparren, denn wi söcht de Padd, de na rechts in´t Holt ringeiht. De geiht ran bit na een anner Koppel un an de sliekert wi us nu lang. De Padd is kuum noch to sehn. An Enn vun düsse Koppel maakt wi blots een luerlütte Bagen na links un denn geiht de Weg al wedder dörch de Bööm hendörch. Ennen deit he an een Redder, de na links na de K38 op to geiht, aver wi wüllt noch blangen dat Holt in de Richt Bargfeld loopen. Rechts sünd de Bööm, links de Koppel un an Enn vun de Koppel geiht de Weg na links (kennt ji em wedder?). Achter de moderne Waterpump, de to sehn is, geiht rechts wedder op de Bernstäer Karkenweg dörch‘t Holt. Liekers künnt wi ok an düsse Padd vörbi liekut üm dat Holt rüm to Dörp kamen. Ok denn geiht na een Tied wedder an de Heid
vör Bargfeld vörbi. Keen mag, kann nu noch een lütte Padd dörch dat Holt op de linke Siet gahn. De föhrt bit to de Kreisstraat. Denn blots noch een poor Schree un wi sünd wedder bi usen grooten Steen mit dat Neddersassenpeerd op. Weer doch wedder scheun, weer‘t nich!?

Winterreise
NIELS TÜMMLER

Tageweise haben wir Winterwetter. Bei klarer Kälte und Sonnenschein macht so eine Tour richtig Spaß. Wenn es schneit, ist es auch schön und bei grauem Himmel tut die Luft gut. Diesmal geht die Reise durch den Wald. Start ist wieder Bargfeld (gemeint ist immer das Bargfeld bei Gerdau im Landkreis Uelzen). Vom großen Stein aus queren wir die K38 und gehen den Holthuser Weg hoch, so wie bei der letzten Tour. Doch diesmal geht es nicht einfach geradeaus weiter - nach ungefähr 200 Metern geht der Buchenweg rechts ab. In diesen biegen wir ein und dann geht es geradeaus an den Häusern vorbei. Nach dem Zaun des letzten Hauses stehen wir nun an einer schönen Heidefläche, die früher einmal von Sportbogen-Schützen genutzt wurde. Nach einem kurzen Innehalten führt uns der Weg gleich hinter der Heide nach links, das ist der alte Böddenstedter Kirchenweg. Der Weg führt mitten durch eine Schonung und ist an der einen oder anderen Stelle schon ein wenig zugewachsen. Doch man kommt trotzdem durch! Am Ende der Schonung führt der Weg noch ein Stück weiter durch den Wald, dann kommt man an einen Feldweg am Acker heraus. Diesem Weg folgen wir ein Stück nach links, dann wieder in den Wald hinein (ein Eisenpfahl, an dem schon seit Jahren kein Schild mehr hängt, weist uns den Weg). Diesem Pfad folgen wir und kreuzen dann einen Feldweg, dahinter führt dieser Pfad etwas versetzt weiter durch den Wald (ab und zu sind gelbe Pfeile auf Bäumen als Hinweise zu sehen). Leider ist der Weg von großen Fahrzeugen und auch Wildschweinen nicht der beste, Fahrradfahrer müssen vielleicht schieben. Aber das soll uns nicht aufhalten. Unter großen Kiefern führt uns der Weg - wunderbar still ist es und es riecht auch so gut! Immer geradeaus geht es weiter, auf dem weichen braunen Kiefernadelweg können wir die Seele so richtig baumeln lassen!
Wenn wir nicht zu verträumt durch den Wald gehen, bringt uns der nun schmaler werdende Weg zu einem Pfad, der uns wiederum nach einer Wegkreuzung bald zu einem Hügelgrab führt. Es befindet sich linkerhand, etwas abseits vom Weg. Auf dem angebrachten Schild erfahren wir etwas über die Geschichte des Grabes. Eine Erklärung zum Alter und auch, dass Kinder in ihm in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts eine Höhle gruben. Auch hier lässt es sich wieder gut verschnaufen, auch wenn keine Bank zum Sitzen einlädt.
Nach kurzer Zeit führt der Weg dann aus dem Wald heraus und wir stehen vor der Böddenstedter Friedhofskapelle, die im Jahre 1963 hier erbaut worden ist. Hier im Wald ist auch der Friedhof angelegt. Böddenstedt gehört zwar zur Gemeinde Suderburg, aber kirchlich zum Gerdau Kirchspiel.
Hier am Weg steht noch einmal ein Hinweisschild zum Hügelgrab, bei dem wir bereits waren.
Wer mag, kann nun nach links abbiegen und sich den Ort Böddenstedt, das "Golddorf 2016", ansehen. Wir wenden uns aber auf unserer Runde nach rechts und folgen dem Weg. Auf der rechten Seite kommen wir sehr bald an einer Scheune aus Backsteinziegeln vorbei. An der Kreuzung danach biegen wir nach rechts ab und folgen dem Weg zwischen den Feldern hindurch. Am Ende des Weges geht es nun nach links und dann ein Stück geradeaus.
Nun müssen wir die Augen offenhalten, denn wir wollen einem schmalen Pfad auf der rechten Seite in den Wald hinein folgen. Dieser führt uns dann zu einem Acker, an dessen Rand wir entlanggehen. Der Pfad ist hier teilweise kaum zu sehen. Am Ende des Feldes müssen wir nur einen klitzekleinen Schwenk nach links vollführen und gehen dann wieder durch ein Waldstück. Der Pfad endet an einem Feldweg, der nach links zur Kreisstraße K38 führt, aber wir wollen weiter geradeaus in Richtung Bargfeld. Rechterhand des Waldes folgen wir nun dem Weg und biegen am Ende des Feldes nach links ab (erkennen Sie es wieder?). Nach der Wasserpumpe führt der Weg uns nun wieder auf dem Böddenstedter Kirchenweg weiter. Man kann aber auch außen herum am Wald entlang weiter. Auch dieser Weg führt wieder zur kleinen "Bargfelder Heide". Wer mag, nimmt nun noch den schmalen Pfad durch das Waldstückchen links vor den Häusern des Dorfes. Dieser führt bis an die Kreisstraße heran. Nun nur noch ein paar Schritte und wir sind zurück am Ausgangspunkt, dem "großen Stein" mit dem Niedersachsenpferd darauf. Es war doch wieder schön, oder!?
De Kapellnbarg in‘t Holt
NIELS TÜMMLER

In us Rebeet gifft dat de een of anner Kapellnbarg. Un een dorvun is nahbi Bargfeld in de Richt na Wichtenbeck röver. Un dat is  een scheune Flaag to‘n  Fofftein mooken un Innehooln.
Vun Bargfeld ut gifft männig fiene Weeg, de för Wannerslüüd op Foot, op Rad un Lööpers as mi in de verscheeden Richten fööhrn doot. För düt Mol geiht dat in de Richt na Westen röver. Start is de Krüüzen an de Kriesstraat 38, de vun Seborg (K9) över Bahnsen un Bargfeld  na Gerdau löppt.
Erst geiht dat liekut dörch‘t Dörp op de »Wichtenbecker Weg«. Na üm un bi een Kilometer kümmt eens in een Daallunk, wodörch de Häsebach fleeten deit, een lütte Heieek. Düsse Waterloop fööhrt  dörch Wischen, Feller un de Holten. An de lütte Brüüch weer vörjoohrn mol een Baasteed för de Lüüd vun‘t Dörp, an de keen sik in de Summertied ok hüüt noch moij de Fööt kööhln mag.
Nu geiht wieter. Na hunnert Meters fööhrt de Straat denn dörch »Klein Amerika«, een lütt Ansammeln vun ole Hüüsen, de süümt vun Eekbööm een moij Anblick geevt.
Ok nu, in dat frööhe Vörjohr  hört wi sachs op us Weg al de Kraans. Ut de Lunk rut geiht nu bargop de Straat wieter, de bald to een Redder ward. Op linke Hann is nu dat Holt un duert nich lang, denn kümmt al een Krüüz, mit Schillers, de de Richt wiesen.
Na links geiht na Dreilingen, na rechts steiht Ebsdörp mit op Schild. Blots liekut wüssen se woll nich, wat se opschrieven sulln. De Weg geiht wieter, man dat gifft keen Wieser. Doch lett jüm nich in Tüdel bringen, jii sünd richti. Na een beten Weg kümmt nu op de linke Siet een Weg in‘t Holt rin. Dor sünd nu ole Steenwieser, de geel anmoolt sünd. Op een steit nu Wichtenbeck op. Und dat is de Richt, de wi wieter wüllt. Nu duert nich lang, denn kümmt al wedder een so een Wiessteen. Düsse is man sworer to lesen. Na rechts geiht nu na Eimk und liekut steiht wedder Wichtenbeck op. Na sachs hunnert Meters kümmt nu op de linke Siet de Steen, de us dat Teel wiest – de Kapellenbarg!
De Drahtesel mutt nu schuuvt warrn, dat geiht op een lütte Padd in‘t Holt rin. Nich wiet rin stiggt dat al an. Een sicker Teeken för de Barg! Vun‘n Steen sünd dat üm un bi hunnertunsüsstig Schree bit to´n Tipp. Nu hart na links und na nocheens veertig Schree sühst dat Teel! Een Steenbarg, mi dücht meist as een Altar. Tied för Innehooln un Fofftein mooken! Geneeten vun de Still un ok Vagelpiepen. Sachs ruuscht de Wind in de Bööm of röppt een Kraan!?
Een Kapell steiht hier nich,. Man is överleepert, dat op düsse Barg wolle en staahn hett. In de Tied na de Christianisierung geev dat an de duntomalen grandessig Weeg so‘n Kapellen. Un düsse hier leeg an de ole Verbinn twüschen Dreilingen un Groot Süß.* Sodenni ik noch wat doröver rutfinn‘do, war ik an düsse Steed dorvun schrieven.
Een wunnerbor Flaag, is‘t nich!? – Man Fofftein is jichtenswann vörbi. Nu geiht wedder op de Redder. Dat geiht na rechts un na een Stück Weg trüch böögt wi nu an de Krüüz mit de Wiesers in de Richt na Dreilingen af. Nich lang, denn geiht na links (wedder een Wegkrüüz). Dat geiht dörcht Holt un na een Tied, nu op een ol Plasterstraat, krüüzt een denn wedder een Beek. Wedder een moij Flaag för een lütt Hold. Blangen de Weg liggt en dicke Boom dwars over de Beek! Dor lett sik dat fien op Sitten un allens geneten.
Wenn‘t denn wietergeiht kümmt wedder een Wegkrüüz. Dor wüllt wi links (een lütt Hütt steiht an de Eck). Ut de Plasterweg ward den na een Tied wedder Teer – een sicker Teeken, dat nich mehr lang duert bit een Dörp kümmt… Dat Holt höört op un de Weg stiggt an. Linkssiet süht een nich wiet weg Dierten stahn. Lange Höörn un Tottelfell – een robuste Rind, dat hier in de »Mönchsbruch« steiht. De wüllt wi us neeger bekeeken und wi böögt links af. Wedder een Redder, de sachs een beeten deeper is (Wohrschau dien Schohwark!). De Weg stiggt wedder een beten an un löppt dörch een lütt Stück Holt. An‘n Enn vun düsse Redder kaamt wi nu wedder op de Straat. Wi böögt rechts af un över de Kupp röver sünd wi nu wedder trüch in Bargfeld. Weer dat nich een fiene Rünn!? – Dat sasst man mol probeern!
*aus: Rolf Hillmer (1993): Geschichte der Gemeinde Eimke, Becker Verlag Uelzen, Seite 19


Der Kapellenberg im Wald
NIELS TÜMMLER

In unserer Umgebung gibt es mancherorts „Kapellenberge“. Und einer davon befindet sich nahe Bargfeld in Richtung Wichtenbeck. Das ist ein schöner Platz zum Pausieren und Innehalten.
Von Bargfeld aus gibt es viel schöne Wege, die für Wanderer – zu Fuß oder per Rad – und Läufer in die verschiedensten Richtungen führen. Dieses Mal geht es nach Westen. Start ist die Kreisstraße K38, die von Suderburg(K9) über Bahnsen und Bargfeld nach Gerdau führt.
Erst geht es nun geradeaus durch das Dorf. Die Straße hat den Namen „Wichtenbecker Weg“. Nach ungefähr einem Kilometer kommt man in einer Talmulde, durch die der Häsebach, ein kleiner Heidebach, fließt. Dieser Wasserlauf führt durch Wiesen, Felder und Wälder. An der kleinen Brücke war früher einmal die Badestelle der Dorfbewohner. An dieser kann man sich an warmen Sommertagen auch heute noch gut die Füße kühlen.
Weiter geht es. Nach ungefähr hundert Metern führt die Straße durch „Klein Amerika“ eine kleine Ansammlung alter Häuser, die mit den alten Eichen einen schönen Anblick bietet.
Auch jetzt, im zeitigen Frühjahr, kann man mit ein bisschen Glück schon die Kraniche hören. Aus dem Tal heraus geht es bergauf die Straße weiter, die bald in einen Feldweg übergeht. Linkerhand ist nun Wald und es dauert gar nicht so lange, dann kommt eine Kreuzung mit Schildern, die die Richtung weisen.
Links führt der Weg nach Dreilingen, rechts steht auch Ebstorf auf dem Schild. Nur geradeaus gibt es keinen weiteren Hinweis. Aber wir lassen uns nicht verwirren und folgen dem Weg weiter geradeaus. Nach kurzer Zeit kommt dann ein Weg, der links in den Wald hineinführt. Hier finden sich nun gelb bemalte Steine als Wegweiser. Auf einem davon steht nun Wichtenbeck geschrieben. Das ist die Richtung, in der wir weiter wollen. Nicht lange danach kommt wieder ein Wegweiserstein. Dieser ist schwerer zu lesen, da die Aufschrift bereits sehr verwittert ist. Rechts ab geht es nach Eimke und geradeaus ist wiederum Wichtenbeck zu lesen. Nach ungefähr hundert Metern kommt man nun zu dem Stein, der uns das Ziel weist – der Kapellenberg!
Radfahrer müssen nun wahrscheinlich schieben (oder das Fahrrad am Wegrand abstellen), denn es geht nun auf einem Pfad in den Wald hinein. Schon bald steigt der Weg an, ein sicheres Zeichen für einen „Berg“! Vom Stein aus sind es ungefähr 160 Schritte bis zum Gipfel. Dort dann scharf links noch einmal ca. 40 Schritte und man ist am Ziel! Ein Steinberg, der etwas von einem Altar hat. Zeit zum Innehalten und pausieren! Genießen der Stille und auch Vogelsingen. Vielleicht rauscht auch der Wind in den Bäumen oder es ruft ein Kranich!?
Eine Kapelle steht hier nicht, aber es ist überliefert, dass auf dieser Anhöhe wohl einmal ein solche gestanden hat. In der Zeit nach der Christianisierung gab es an den ehemaligen wichtigen Verbindungsstraßen derartige Kapellen. Diese hier lag am Weg zwischen Dreilingen und  Groß Süstedt. * Sobald ich darüber noch etwas herausfinden sollte, werde ich an dieser Stelle davon berichten.
Ein wunderbarer Platz, nicht wahr!? – Aber die schönste Pause geht einmal vorüber. Es geht nun zurück zum Feldweg. Rechts geht es ein Stück Wegs zurück, dann, an der Kreuzung mit den Hinweisschildern, biegen wir rechts Richtung Dreilingen ab.
Schon bald geht es an der nächsten Kreuzung wieder nach links. Der Weg führt durch den Wald und, jetzt auf einer alten Pflasterstraße, kreuzen wir bald wieder einen Bach. Neben der Überführung liegt ein dicker Baum quer über diesem. Da lässt es sich bestens drauf sitzen und alles genießen.
Wenn es denn weitergeht, kommt wieder eine Kreuzung. An der Ecke steht eine kleine Holzhütte, an der wir links abbiegen. Aus der Pflasterstraße wird dann nach einiger Zeit eine Asphaltstraße – ein sicheres Zeichen, dass bald ein Dorf kommen wird… Der Wald endet und der Weg steigt bald an. Linkerhand sieht man nun Tiere stehen. Lange Hörner und Zottelfell – eine robuste Rinderrasse, die hier im „Möchsbruch“ steht. Die wollen wir uns einmal näher ansehen und biegen darum links in den Feldweg ein. Dieser ist oft „ein wenig tiefer“, deshalb achte man auf sein Schuhwerk! Auch hier stiegt der Weg dann an und führt wieder durch ein Waldstück. Am Ende dieses Weges biegen wir nun wieder rechts ab und hinter der Kuppe ist man bald zurück in Bargfeld. War das nicht eine schöne Runde!? - Komm und  probiere es aus!
*aus: Rolf Hillmer (1993): Geschichte der Gemeinde Eimke, Becker Verlag Uelzen, Seite 19

De Wildswieneek
NIELS TÜMMLER

Dat Vörjohr is in vulle Blööt und dat geiht fix op de Sommertied to. Nu mookt dat liekers mehr Spaß, dörch de Kulturlandschapp to reisen. Allens is  vun deepe Klöör und dat rückt so fien, wo de Krüüder und Blomen sik opdoohn hebbt.
De Utgangspunkt sall ok dütmol wedder Bargfeld ween. Jii besinnt sik noch op de verleden Tour!? Liekso wüllt wi nu erstmol ut Dörp rut op de Wichtenbecker Weg. Doch glieks an de tokamen Krüüz geiht nu na links op de Niebecker Weg to.
Dat geiht erst een heele Tied op een Teerstraat dörch de Feller, denn geiht bilütten Barg daal. Op de rechte Siet kann een de Oosterfüersteed vun Dörp bekieken- de is een heele End rut ut Bargfeld un denn duert ok nich mehr lang bit dat Holt anfangt un sodenni de Teer ophöörn deit. Nu ward schaddig un de Sünn schient nich mehr so dull op de Weg. Jümmers liek ut – de Krüüz de kümmt foohrt wi röver un denn geiht op een scheune ole Plasterstraat liekut. Na een Tied sünd wi nu in Niebeck ankomen. Dor is een Hütt güntsiet vun dat Forsthus ’n beten af vun de Weg. Hier lett sik dat erstmol fien Fofftein mooken.
De Weg geiht noch een Stück wieter und hett sien End denn an de Kriesstraat, de na Dreilingen rechtsiets un na Bahnsen linkssiets fööhren deit. Aver so wiet wüllt wi nich. Denn een kott Stück na dat Forsthus geiht rechts noch een Redder af (dor steiht ok een Schuur) – dat is use Weg. De mäandert so een beten dörch de Huken. Wi hooln us linkssiets un nu ward de Redder wedder een Teerstraat. Düsse bringt us direktemang na Dreilingen to. Wenn op de linke Siet een Hoff is, duert nich mehr lang un de Weg mookt een Baagen to de Kriesstraat to. Nützt al nix, dor mütt wi nu rop. Rechts geiht lang, blangenbi dat Füerwehrhus is een lütte Speelplatz un nich wiet darno kümmt de Krüüz, wo dat links na Ünnerlüß un rechts na Eimk geiht. Us Weg geiht nu rechts af un noch in Dörp föhrt wi wedder af vun de Weg (»Alte Poststraße«). As Wieser is dor een ole Silotorn un ok de lütte muerte »Busbuud« steiht dor.
Duert ni lang, denn hört de Hüüsen ok wedder op un de Weg geiht wedder in‘t Holt rin. Na een good Stück ward dat denn wedder een richtige Redder un an een Spreet holn wi us an dat lütt Schild mit een Fahrrad op. De weg stiggt denn en beten an un  is denn ok wedder een Stück teert. Un kott för dat End vun de Teerstraat is op de linke Siet nu een lütte Brink – un dor steiht een Steen vör een Eekboom. Düsse Klint wiest us nu, dat de Boom de Wildswieneek is und dat se dat woll 1986 inricht un plannt hebbt. Ik finn, dat is nocheens een scheune Flaag to‘n Verwielen. Ik heff Lüüd fraagt, de wat mi in de Mööt keemen, wat dat dor woll mit op sik hett. Anter heff ik kreegen, man wüsst hebbt se ok nix. Sachs dreepen jii ja de richtigen Lüüd. Fragen kust ja nix!
Na düt lütte Versnuben un Innehooln geiht nu wieter. Jümmer liekut geiht düsse Weg nu dörcht Holt. Op de een Siet is noch de Padd to sehen (un deelwies noch to bruken), de se vör lange Tieden mol anleggt harrn – as een Oart Wannerweg blangenbi de Straat. Gröttstendeels is de aver towussen un an de een orer anner Steed hebbt de Swattkittel de een beten ümschüfelt. Op beide Sieten gaaht hier un dor noch Wegens af, de man ok geern mol probeern mag, aver wi wüllt nu de Rünn toenn kriegen. Wi koomt nu an de Krüüz, wo dat liekut na Groot Süss geiht. Dat is ok een moije Weg, man wi wenn‘ us nu na rechts. Op Schild steiht Uelzen un Seborg, man hier is de richtige Weg trüch na Bargfeld. Wi koomt dörch »Lütt Amerika« un künnt us noch gau de Fööt in de Häsebeek kööhln. Denn nu geiht bargop un wenn wi denn üm de Baagen fohrn, liggt Bargfeld för us un üm un bi twölf Kilometer hebbt wi achter us. Ik hoff, jii sünd heel blied över de viggelinsche Tour. Mi hett dat behagt!

Die Wildschweineiche
NIELS TÜMMLER

Das Frühjahr steht in voller Blüte und der Sommer steht vor der Tür. Jetzt macht es noch mehr Spaß die Kulturlandschaft zu erkunden. Es ist alles in schöne Farben getaucht und die blühenden Blumen und Kräuter duften so herrlich.
Der Startpunkt unseres Ausflugs ist auch diesmal wieder Bargfeld. Erinnern Sie sich an die letzte Tour? Genauso geht es erst einmal auf den Wichtenbecker Weg, doch schon an der ersten Kreuzung biegen wir links ab auf den Niebecker Weg.
Eine ganze Zeit lang fahren wir auf dieser Asphaltstraße durch die Felder. Dann geht es nach einer Kurve bergab und man fährt an der Feuerstelle der Bargfelder vorbei. Dort wird jedes Jahr das Osterfeuer entzündet. Nun dauert es nicht mehr lang, die asphaltierte Straße hört auf und man kommt in den Wald. Wenn die Sonne sonst brennt, hat man es hier zeitweise schattiger. Immer geradeaus führt die alte Pflasterstraße, die an der kommenden Kreuzung weiter geradeaus führt, bis dann Niebeck erreicht wird. Dem Forsthaus Niebeck gegenüber liegt eine Jägerhütte ein wenig ab von der Straße. Hier lässt es sich wunderbar eine Pause machen.
Nach dieser Pause geht es dann weiter auf der Straße, jedoch nicht bis ans Ende, wo sie auf die Kreisstraße nach Bahnsen und Dreilingen führt, sondern an einem Schauer geht es rechts ab auf einen Feldweg. Dieser führt kurvig durch die Landschaft und dort, wo aus dem Feldweg wieder eine Asphaltstraße wird, halten wir uns links. Dieser Weg führt direkt nach Dreilingen. Wenn auf der linken Seite eine Hofstelle zu sehen ist, kommt bald eine Linkskurve. Nun kommt man doch an die Kreisstraße und es lässt sich nicht vermeiden -  es geht auf dieser ein Stück nach rechts ab. Beim Feuerwehrgebäude der Dreilinger ist auch ein kleiner Spielplatz, vielleicht  für eine weitere kleine Pause!?
Kurz danach kommt die Kreuzung, an der es links nach Unterlüß (Kreis Celle) und rechts nach Eimke geht. Der Weg führt uns nach rechts und noch im Dorf biegen wir am Siloturm und dem gemauerten „Buswartehäuschen“ in die Alte Poststraße ein.
Gar nicht lang, dann ist man an den letzten Häusern vorbei und der Weg führt wieder in den lichten Wald. Nach einiger Zeit wird diese Straße wieder ein „richtiger Feldweg“ und an einer Gabelung halten wir uns an den kleiner „Fahrradwegweiser“. Der Weg steigt ein bisschen an und ist dann wieder asphaltiert. Kurz vor dem Ende dieses Straßenabschnitts liegt auf der linken Seite ein kleiner Rasenplatz – und vor einer Eiche steht ein großer Stein. Auf diesem Fels ist graviert und weist die Eiche als „Wildswieneek“ – als Wildschweineiche- aus, die 1986 gesetzt wurde. Ich finde, dies ist noch einmal ein schöner Platz zum Verweilen. Ich habe auf meiner Tour Leute, die ich traf, gefragt, ob sie etwas zu der Geschichte zu dieser Eiche wüssten. Ich bekam Antwort, aber gewusst hat es niemand. Vielleicht treffen Sie ja die richtigen… Fragen kostet nichts!
Nach diesem Innehalten fahren wir nun weiter. Immer geradeaus führt der Weg durch den Wald. Auf einer Seite ist noch ein teilweise benutzbarer Pfad zu sehen, der vor langer Zeit wohl als eine Art Wanderweg neben der Straße angelegt wurde. Größtenteils ist dieser aber zugewachsen. An der einen oder anderen Stelle haben die Wildschweine diesen auch aufgewühlt.
Sowohl rechts, als auch links gehen von diesem Hauptweg interessante weitere Wege ab, die es bestimmt lohnt zu erkunden, aber wir wollen heute die Runde beenden und fahren an der großen Kreuzung am Ende des Waldes, dort wo es geradeaus nach Groß Süstedt geht, nach rechts. Auf dem Wegweiser steht, dass es nach Uelzen und Suderburg geht, aber das ist auch der Weg, der uns nach Bargfeld zurückführt. Wir kommen wieder durch „Klein Amerika“ und man kann sich noch einmal im Häsebach die Füße kühlen.
Nun geht es bergauf und nach der Kurve liegt Bargfeld vor uns und ungefähr zwölf Kilometer Weg hinter uns.
Ich hoffe, Ihnen hat die schöne Tour Spaß gemacht. Mir hat es gefallen!

De Gerdau tweemol krüüzen
NIELS TÜMMLER

Vundag geiht de Reis in de anner Richt, leeve Lüüd. Hüüt is de Utgangspunkt de „Groote Steen“ op de de Ortsnaam Bargfeld opstoon deit. De steiht op een lütte Flaag vör de Straat, de jüm vun de vörigen Touren kennen doot. Vun dor geiht över de Kriesstraat K38 (de in Bargfeld Poststraat heet) in de Holthuser Weg. An de Hüüsen vörbi geiht dann liek in´t Holt rin. Al no kotte Tied geiht een Redder vun de Plastersteenweg na rechts af. Dor givt dat de een of anner Knüllgrav, de noch ut de Böön kieken deit. Deelwies towussen, deelwies schleepen of mit de Harvesters tweifohrt, aver een Oort mit Geschicht. Exponate, de hier in düsse Gravstään  funn´ worrn sünd, kann eens in dat Landesmuseum in Hannover bekieken. Will een sik op düsse Padd mooken, hett he een Bagen to foohrn, ümdat he de (Rad-) Wannerstreck wedderkriegen deit; sall heeten: Wokeen de Knülls ni seehn mag, de fööhrt liekut op de Plasterstraat. Wokeen düsse Streck fohren will, de hölt sik erstmol rechtssiets liek de Redder, erst dörch Holt, denn kümmt een Koppel (linkssiets jümmers noch Bööm), an End vun düsse Padd geiht dat denn na links op een niege Weg, de jüm folgen mütt bit een wiedlööpig Wegkrüüz kümmt. De Padd na links is na een poor Schree wedder een ole Knüllgrav to seen, wieter liekut geiht dat denn wedder op de eentli Plasterstraat trüch. Aver ok liekut över de Krüüz geiht dat wedder na düsse Redder, de Weg schrivt een Bagen und dreept denn opto.
Düsse Plasterstraat (jümmers noch de Holthuser Weg) fööhrt  na dat Dörp Holthusen Twee op to. Op de letzten Schree ward een Teerstraat ut de Redder un denn steiht jüm ok al an een Krüüz. Wi wüllt op de anner Siet liekut wieter. Kassbeer-, Twitschen, Beern- un Appelbööm stoht an de Weg. Nu in de Harvst givt dat Beern un Appeln, sachs noch poor Twitschen to plöcken. Dat mook man ok un laat di dat smecken! Un nimm noch een, twee dorto, sachs sünd´s glieks to bruken…
Denn op de rechte Siet kümmt foorts een Kaat. Dor deiht de ole Fru Porsch in wohnen. Bi blied Wedder sit se faken vör de Döör op eer Bank un freit sik över een Deputat un een lütte Snack. Sett jüm man dorto!
Na düsse Verpuust geiht wedder wieter, de Straat mookt een Bagen na links (mook suutje un kiek de vigelienschen Buernhüüs an) un denn kaamt wi wedder op een „Hauptstraat“ to, dat is de B71. Ok de wüllt wi krüüzen und dat geiht foorts ut Dörp rut dörch de Wischen un Feller. De Weg geiht na rechts wieter un ut de Teerstraat ward wedder een Kiesredder. Na een poor hunnert Meters fangt een Holt an un nienich lang, denn böögt wi links af (liekut geiht direktemang na Bohlsen, dat is dat Dörp, dat jüm sachs vun de Möhl kennen doot). Düsse Weg bringt us op de Gerdau to, de lütte Heidfluss, na de ok dat Dörp nöömt is un de in de Ilmenau fleeten deit. Nich direktemang, ok dor mööt wi na een Tied na links weg, denn sünd dat aver nur een paar Schree. Een holten Bank un Disch laad ok wedder to een Verpuust in. Een blied Utblick op de Gerdau un de Stegenbrügg hett man, wenn eens dor so sitten deit! Moij!
Nuch Fofftein hat!? – Denn geiht wieter över de Holtbrügg (bi de een wunnerbor de Fööt kööhlen of baden kann, denn güntsiet is een lütte „Sandbank“) op een lütte Padd över de Wisch. Een poor Bööm dörch un denn geiht wedder wieter op een Redder. Düsse geiht liekut op Gerdau, dat Dörp, to. Rechtssiets givt dat beten wieteraf de Stromwindmöhlen to bekieken un ok een Trass för de Transport.
Nu sünd wi to Dörp koomen. Wedder doot wi de Straat krüüzen (düsse wöör us rechts na Barnsen, de lütte Oort mit de Flugplatz, bring´). De Straat mookt een Rechts- un Oogenblick later een Linkskurv un man kümmt denn op de groote Kark, de Michaeliskark, to. Vun Aprilmaand bit Oktobermaand is dat elke Dag vun negen to fiev een open Hus. Blots an Medderweeken blivt de Döörn dicht. Lohnt sik, dorin to kieken, för´t Inneholen un een lütt Gebet jümmers.
Na dat Besööken vun dat Gottshus geiht op de Straat wieter, wi krüüzt wedder de Gerdau, un an dat boberste Enn mööt wi nu na links un glieks de tokamen Straat na rechts – dat is de Oheweg. Düsse Weg folgt wi nu över de Krüüz (dat is wedder de K38) un dat geiht liekut ut Dörp rut. De Redder, de dat nu wedder wart, folgt wi un an End vun een lütt Holt, dat is een lütt Krüüz, mag na rechts afbeegen, wokeen Lust op een moij Bekieken vun een Diek mit Mummeln op hett. Anners geiht wieter op de Weg und dat duert nich lang, denn stött wi wedder op de Plasterstraat, de us rechtssiets trüch na Bargfeld bringen deit.
Bi de „Groote Steen“ givt dat ok Sittbänke, dor wüllt wi us nocheens verpuussen un de scheune Dag geneten!
De Tour is – op de köttste Weg, de ik hier angeven heff, so üm un bi acht bit negen Kilometers lang.

Zweimal kreuzen wir die Gerdau
NIELS TÜMMLER

Heute geht die Reise in eine andere Richtung, liebe Leser. Der Ausgangspunkt ist heute der „Große Stein“, auf dem der Ortsname Bargfeld steht. Dieser befindet sich auf einem kleinen Platz an der Straße, die Sie bestimmt noch von den vorigen Touren kennen. Von dort geht es diesmal über die Kreisstraße K38 (die in Bargfeld den Namen Poststraße trägt) in den Holthuser Weg. An den Häusern vorbei geht es bald auf einer Pflasterstraße direkt in den Wald hinein. Schon nach kurzer Zeit geht rechts ein Feldweg ab. Dort gibt es das eine oder andere Hügelgrab zu sehen. Teilweise zugewachsen, geschliffen oder von Harvestern überrollt, aber ein Ort mit Geschichte. Exponate aus diesen Gräbern kann man im Landesmuseum Hannover betrachten. Wer sich auf diesen Pfad begibt, muss einen Bogen fahren, um wieder auf die Rad-/Wanderstrecke zu gelangen; soll heißen: Wer die Hügelgräber nicht suchen und sehen möchte, fährt weiter geradeaus auf der Pflasterstraße. Wer diese Strecke aber nutzen möchte, der hält sich nach dem Rechtsabbiegen auf diesem Feldweg, erst noch ein ganzen Stück durch den Wald, dann kommt ein Acker (linkerhand immer noch Bäume) und am Ende stößt man auf einen weiteren Feldweg, auf dem es nach links weitergeht. Diesem folgen wir, bis Sie auf ein weitläufiges Wegekreuz treffen. Biegen wir nach links ab, kommt nach einigen Meter erneut ein Hügelgrab, daran vorbei geradeaus treffen wir wieder auf die Pflasterstraße. Aber auch geradeaus über die weitläufige Wegkreuzung treffen wir darauf, der Weg beschreibt einen Bogen und man kommt direkt zum gepflasterten Holthuser Weg. Dieser führt, der Name lässt es erahnen, direkt auf das Dorf Holthusen II zu. Auf dem letzten Stück wird aus der Pflaster- eine Asphaltstraße und dann steht man auch schon wieder an einer Kreuzung. Wir fahren geradeaus. Kirsch-, Birnen-, Apfel- und Zwetschenbäume säumen den Weg. Jetzt im Herbst gibt es Äpfel und Birnen, vielleicht noch ein paar Zwetschen zu pflücken. Lassen Sie es sich schmecken! Und pflücken Sie noch ein bisschen mehr, vielleicht ist das Obst gleich zu gebrauchen…
Denn auf der rechten Straßenseite kommt nun eine Kate, in der die alte Frau Porsch wohnt. Bei schönem Wetter sitzt sie oft auf der Bank vor ihrer Tür und sie freut sich über ein „Deputat“ und mehr noch über einen kleinen Plausch. Setzen Sie sich ruhig zu ihr!
Nach dieser Pause geht es nun weiter. Die Straße geht im Bogen nach links weiter (machen Sie langsam und freuen sich an den schönen Bauernhäusern) und man kommt nun wieder an eine „Hauptstraße“, das ist die B71. Auch die überqueren wir und es geht gleich hinaus aus dem Dorf durch Wiesen und Felder. Dieser Weg geht bald nach rechts weiter und aus der Asphaltstraße wird wieder ein Feldweg. Nach einigen hundert Metern kommen wir in einen Wald und nicht lang danach biegen wir nach links ab (geradeaus geht es direkt nach Bohlsen, das ist das Dorf, das Sie vielleicht von der „Bohlsener Mühle“ kennen). Dieser Weg bringt uns nun auf die Gerdau zu, den kleinen Heidefluss, nach dem das Dorf benannt ist und der in die Ilmenau fließt. Nicht direkt, auch hier müssen wir noch einmal links abbiegen, das sind dann aber nur ein paar Schritte. Eine Holzbank und ein Tisch laden wieder zu einer Pause ein. Was für einen schönen Blick auf die Gerdau und die Stegenbrücke man hat! Schön!
Genug Pause gehabt!? Dann geht es nun weiter über die Holzbrücke (bei der man wunderbar die Füße kühlen oder gar baden kann, denn am anderen Ufer ist eine „Sandbank“) auf einem schmalen Pfad über die Wiese. Man durchquert eine Baumgruppe und dann geht es auf einem Feldweg geradeaus auf das Dorf Gerdau zu. An der rechten Seite sind ein bisschen entfernt einige Stromwindmühlen zu sehen und auch eine Trasse für den Transport führt hier entlang.
Jetzt kommen wir ins Dorf, wieder kreuzen wir die Straße (diese führt rechts in Richtung Barnsen, den kleinen Ort mit dem Flugplatz). Die Straße geht nach rechts und kurz darauf nach links und führt auf die Michaeliskirche zu. Diese ist von April bis Oktober eine offene Kirche, die täglich, außer mittwochs, von 9-17 Uhr zum Verweilen einlädt. Es lohnt sich das Gotteshaus zu besichtigen, auf jeden Fall zum Innehalten und für ein kleines Gebet.
Nach diesem Abstecher geht es auf der Straße weiter, wir kreuzen die Gerdau nun das zweite Mal und am Ende der Straße biegen wir links und kurz darauf wieder rechts ab in den Oheweg. Auf diesem bleiben wir. Immer geradeaus, über die K38 hinüber führt dieser Weg aus dem Dorf heraus. Schon bald wird es wieder ein Feldweg, auf dem wir bleiben. Am Ende eines kleinen Waldstückes kommt man zu einer kleinen Kreuzung, an der nach rechts abbiegen mag, wer Lust auf einen schönen Teich mit Seerosen hat. Ansonsten geht es weiter geradeaus und wir kommen bald auf die uns bekannte Pflasterstraße, die uns nun nach rechts zurück nach Bargfeld bringt. Beim „Großen Stein“, unserem Ausgangspunkt, gibt es auch Sitzbänke, dort wollen wir noch einmal durchatmen und den schönen Tag auf uns wirken lassen!
Die Tour ist auf direktem Weg ca. acht bis neun Kilometer lang, die „Extratouren“ kommen evtl. hinzu!


Übrigens: Wer es auf dem einen Bild nicht erkannt hat: Tutenbloom – das ist die Ackerwinde…