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Aus dem Bäketal kommen, wandert die Gruppe bergauf durch den herbstlichen Wald. |
Calluna ist das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide, aber das hindert uns nicht daran, immer wieder einmal den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand zu werfen. Das ist auch das Prinzip unseres vierbändigen Wanderführers
LINKS UND RECHTS DES GRÜNEN BANDES, von dem vor zwei Wochen der zweite Band erschienen ist. In dem Wanderführer stellt Helmut Berlinecke seine 100 schönsten Wandertouren nicht nur in der Südheide, sondern auch in der benachbarten Altmark vor. Die beiden Wandergebiete unterscheiden sich stark in ihrem Charakter, sind aber gleichermaßen reizvoll. In der zweiten Oktoberhälfte, wenn die Laubfärbung ihrem Höhepunkt zustrebt, ist die Altmark mit ihren zahlreichen, weitläufigen Laub- und Mischwäldern, die sich überwiegend durch alten Baumbestand auszeichnen, besonders attraktiv, und deshalb führte unsere heutige Calluna-Wanderung auch dorthin.
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Wanderführer Helmut Berlinecke (links) trägt ein zum Schmunzeln anregendes Gedicht über den "Dr. Wald" vor, der fast alle Leiden heilen kann, allerdings keine Hausbesuche macht. |
Ihren Wanderführer in gedruckter Form konnten die 15 Teilnehmer (+ zwei Hunde) getrost zu Hause lassen, denn mit Helmut Berlinecke hatten sie den Wanderführer gewissermaßen "live" dabei, und niemand musste befürchten, sich unterwegs zu verlaufen. Die rund 13 Kilometer lange Wandertour, die Helmut Berlinecke für diesem Tag ausgearbeitet hatte, führte uns vom kleinen Stausee mit Picknickplatz und Wassertretstelle an der Bäke bei Schwiesau (sechs Kilometer östlich der ehemaligen Kreisstadt Klötze) durch traumhaft schönen Herbstwald bis nach Alt Jemmeritz und vor dort aus auf der anderen Seite der Bäke zurück zum Ausgangspunkt.
Auf dem ersten Abschnitt der Tour, auf dem es leicht bergauf durch lichten, mit jungen Buchen unterpflanzten Kiefernwald ging, hätten wir direkt am Wegesrand Pilze sammeln können, und zwar so viele, dass wir alle davon satt geworden wären. Aber wir waren ja nicht zum Pilzesammeln ins Bäketal gekommen sondern zum Wandern.
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Außer solchen großen, schönen Fliegenpilzen sahen wir am Wegesrand auch jede Menge Speisepilze. |
In einem Waldabschnitt sahen wir viele Kiefern, in deren Stämme pfeilartig spitz nach unten zulaufende Muster geritzt worden sind. Zu DDR-Zeiten wurde auf diese Weise im großen Stil Naturharz gewonnen.
Kurz vor Alt Jemmeritz legten wir an einer naturnah angelegten und mit Picknickplatz ausgestatteten Wassertretstelle eine kleine Wanderrast ein. Einer unserer Wanderer war sogar so mutig, die Wassertretstelle auszuprobieren. Wir anderen zogen es vor, uns bei 8 Grad Lufttemperatur mit heißem, alkoholfreiem Früchtepunsch aus der Thermoskanne aufzuwärmen und uns mit veganen Snacks zu stärken. Solange es nicht regnet, macht es überhaupt nichts, wenn es ein wenig kühler ist – im Gegenteil, die meisten von uns empfinden das Wandern dann sogar als angenehmer.
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Im kristallklaren Wasser der Bäke wurde eine naturnahe Wassertretstelle eingerichtet. |
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Wanderrast auf dem Picknickplatz an der Wassertretstelle.
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In Alt Jemmeritz bestaunten wir die mächtige Kroneneiche mit einem Stammumfang von beachtlichen 7,70 Metern. Obwohl die Eiche, deren Alter auf 600 bis 1000 Jahre geschätzt wird, 2011 abgestorben ist, wird sie nach wie vor als Naturdenkmal geführt und beeindruckt durch ihre Größe.
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Obwohl 2011 abgestorben, ist die uralte, mächtige Kroneneiche in Alt Jemmeritz nach wie vor ein eindrucksvolles Naturdenkmal. |
Großes gab es auch an der nächsten Station zu bestaunen. In Schweden wäre der etwas versteckt am Waldrand liegende Findling nichts Besonderes, aber hierzulande hat so ein, rund 20 Tonnen schwerer Granitklotz durchaus Seltenheitswert.
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Wanderführer Helmut Berlinecke neben dem rund 20 Tonnen schweren Granitblock. |
Unweit des Findlings wurden kamen wir an zwei sogenannten ökologischen Nischen vorbei – halbkreisförmig angelegten Steinwällen, die verschiedenen Tierarten Lebens- oder Rückzugsraum bieten sollen.
Durch prächtigen Buchenwald wandernd, erreichten wir schließlich den südlichen Wendepunkt unserer Tour, die Stern-Kreuzung mit Picknickplatz und dem Eisernen Kreuz, das dort zum Gedenken an die in den Weltkriegen gefallenen Forstleute und Waldarbeiter aufgestellt worden ist.
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Da es auf der gesamten Tour nicht ein einziges Mal regnete, ließen wir die Nurdach-Schutzhütten am Eisernen Kreuz buchstäblich links liegen. |
Vom Eisernen Kreuz ging es auf der letzten Etappe bergab ins Bäketal hinunter. Als wir aus dem Wald heraustraten und den Blick über das Tal genossen, konnten wir in der Ferne schon die Wassertretstelle am Stausee sehen, den Ausgangspunkt unserer Wanderung.
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Bei Kaffee und Kuchen ließen wir die Wanderung ausklingen. |
Bei Kaffee und Kuchen auf dem liebevoll gestalteten Picknickplatz an der Wassertretstelle ließen wir die schöne Wanderung ausklingen, bevor wir uns in unseren Autos auf den Heimweg machten.
"Wann findet die nächste Calluna-Wanderung statt?", fragten uns etliche Teilnehmer. Einen Termin können wir noch nicht nennen – aber wir arbeiten daran.
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Nach der Wanderung demontiert Helmut Berlinecke die Wegweiser, die den Teilnehmern der Tour die Anfahrt erleichtert hatten. Vielleicht werden sie schon bald wieder an anderer Stelle aufgestellt. |