Freitag, 13. Oktober 2017

Damit die Heide nicht zum Wald wird ...

Verein zur Erhaltung der Ellerndorfer Wacholderheide stellt Pläne vor

Mitglieder des Vereins zur Erhaltung der Ellendorfer Wacholderheide mit ihrem Vorsitzenden Götz Schimmack (zweiter von rechts) bei der Heideinspektion.
CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos
Viel vorgenommen hat sich der Verein zur Erhaltung der Ellerndorfer Wacholderheide für das kommende Jahr. Den Schwerpunkt wird die weitere Beseitigung der waldähnlichen Kiefernbestände bilden, die Heide und Wacholder unterdrücken. Zudem sollen insbesondere im nördlichen Bereich Kiefernschößlinge entfernt werden, mit Schäfermeister Jahnke ist eine intensive Bewerbung in diesem Bereich abgesprochen. Ergänzend soll per Hand entkusselt werden. „Vielleicht können wir dies an einem besonderen Publikumstermin machen, so dass wir gleichzeitig Unterstützer gewinnen und für den Erhalt der Heidefläche werben“, sagte der Vorsitzende des Vereins, Götz Schimmack. Kein Wunder, dass bei diesen ehrgeizigen Zielen seine Wiederwahl keine Frage für die Vereinsmitglieder war. An seiner Seite nimmt Ralf Rusko weiterhin den Posten des Schatzmeisters ein, für den ausgeschiedenen Werner Harneit wurde Markus Poensgen in den Vorstand gewählt.
Neben der Betreuung der alten Heidefläche wird im kommenden Jahr der Fokus auch auf der Erweitungsfläche liegen. Neben der Beweidung durch die Schnuckenherde soll die Fläche mit Unterstützung der Firma Rheinmetall gemulcht werden, auch das Schobbergut, das hier zum Trocknen liegt, wird abgefahren.
Probleme bereitet der Heidefläche, die in diesem Jahr an einigen Flächen nicht gut blühte, der Heideblattkäfer. Er konnte sich in der feucht-warmen Witterung dieses Sommers gut vermehren, und obwohl ein regenreiches Frühjahr der Calluna-Pflanze eigentlich gut tut, deren Blüte massiv verringern. Auch dieses Problem wird der Verein, zunächst durch eine Untersuchung des Zustandes der Besenheide, in Angriff nehmen. Zudem soll das vorhandene Netzwerk an Helfern durch jährliche Informations- und Abstimmungsgespräche, unter anderem mit der Firma Rheinmetall, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, deren Pflegetrupp bei der Heidepflege regelmäßig unterstützt, und der Glockenbergschäferei belebt werden. „Die Aufgaben, die sich unser Verein gestellt hat, sind anspruchsvoll. Die Heide ist eine lebende Kulturlandschaft. Sie zu erhalten, dient allen in unserer Region“, fasste es der Vorsitzende zusammen.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Konzert mit Arndt Schulz

Arndt Schulz spielt in Bröckel.
Arndt Schulz ist musikalisch gereift in den 1970er Jahren, als Bands wie Eloy, Jane und vor allem die Scorpions Hannovers Ruf als „Rock City“ manifestiert haben. Mit seiner Formation Harlis spielte Schulz damals zwei (heute noch) hörenswerte Alben ein. Weitere Bands, in den Schulz damals aktiv war, sind die Hungry Hearts und die Reiner Schöne Band. Von 1997 bis 2002 spielte er in diversen Rock’n’Roll-Musicals mit, arbeitete hier u.a. zusammen mit Peter Kirchberger, Henner Hoier und Neil Landon. Von 2007 bis 2010 war Schulz Mitglied oben genannter Rocklegende (Peter Panka’s) Jane. Derzeit ist er aktiv bei der Jutta Weinhold Akustik Randale und den hannoverschen Bands Golliwog, Mommy Tancle, Nimm 3, Country Bandits, der Southside Jamband und seit letzem Jahr auch bei den nicht minder legendären Fargo, die ebenfalls in den 1970ern schon für Aufsehen sorgten.
Nebenbei findet Arndt Schulz noch Zeit für sein Solo-Programm. Am Freitag, 20. Oktober, spielt er von 20 Uhr an auf dem Antikhof Drei Eichen in Bröckel. Zu erleben sind: akustische Gitarre, Mandoline, Harp und Vocals aus den Bereichen Rock, Blues, Country und Folk (Steve Earle, Bob Dylan, Hank Williams, u.a.). Eintritt: frei, Hut geht herum! Begrenzte Plätze. Anmeldung unter Telefon 05144 560177

Freitag, 6. Oktober 2017

Jetzt ist die schönste Zeit zum Wandern

Zum Herbstanfang ist der dritte Band
des Wanderführers erschienen.
Der "goldene" Oktober ist doch die schönste Zeit zum Wandern. Anregungen für abwechslungsreiche Wandertouren bietet unser vierbändiger Wanderführer LINKS UND RECHTS DES GRÜNEN BANDES von Helmut Berlinecke mit insgesamt 100 Wanderrouten im östlichen Teil der Südheide und im westlichen Teil der Altmark. Dieser Korridor beiderseits der ehemaligen deutschen Grenze ist ein ideales Wanderrevier für alle, die die norddeutsche Landschaft lieben.
Die Bände 1 bis 3 sind bereits erschienen, Band 4 folgt im Herbst 2018.
Anlässlich der Veröffentlichung des dritten Bandes haben wir die Internetseite – deren Adresse finden Sie im Wanderführer – mit den Tourenkarten und GPS-Daten komplett überarbeitet. Alle Touren sind jetzt direkt mit dem von uns ausgewählten Tourenportal verknüpft.
Die drei Bände des Wanderführers können für jeweils 8,90 Euro bei Calluna unter der Adresse buchshop(at)calluna-magazin.de bestellt werden. Die Lieferung erfolgt versandkostenfrei (im Inland) mit beiliegender Rechnung. Sie können entweder per Banküberweisung bezahlen oder uns den Rechnungsbetrag per PayPal senden. Selbstverständlich können Sie den Wanderführer auch über den Buchhandel beziehen.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Kleine Schirmkiefern suchen neue Standorte

Thomas Dorschner möchte Schirmkiefern wie diese im Hardautal erhalten und vermehren.
CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Foto
Schon in jungen Jahren wunderte sich Thomas Dorschner über eine alte knorrige Kiefer, die versteckt im Hardautal zwischen Suderburg und Holxen steht. „Es ist ein besonderer Baum“, berichtete ihm eine Frau, die 1913 geboren wurde und die Gegend seit ihrer Jugendzeit bestens kennt. Ihr war es ein Herzensanliegen, dass diese schöne Schirmkiefer erhalten bleibt.
Viele Jahre später wurde der Wunsch dieser Frau zu einem kleinen Projekt. Befragungen in der Bevölkerung ergaben Hinweise, dass in der Vergangenheit viele Schirmkiefern zwischen den Feldern als „Schattenbäume“ genutzt wurden. Im Schatten der Schirmkiefer wurden an sonnigen Tagen die Arbeitspausen abgehalten und die mitgebrachten Getränke und Speisen kühl gelagert.
Im 19. Jahrhundert war die Lüneburger Heide eine offene, karge Landschaft, ein Mosaik aus Mooren, Gras- und Heideflächen sowie lichten Waldarealen. Aufgrund der Nutzung der Schirmkiefern als Regen- und Sonnenschutz sind einige der formenreichen Nadelbäume erhalten geblieben. Mitte der 1960er Jahre wurden wenige Bäume als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Heute stehen die „letzten ihrer Art“ in den Feldern und werden von großen Landmaschinen bedrängt. Dies war Grund genug für Thomas Dorschner, von zwei Schirmkiefern Zapfen zu ernten, um kleine Bäume nachzuziehen. Diese Kiefern sind die Nachkommen der Nadelbäume, die nach der Eiszeit das Norddeutsche Tiefland besiedelt haben und dann von Laubbäumen und noch später von den großen Heideflächen verdrängt wurden. Um die verödete Landschaft in der Lüneburger Heide aufzuforsten, wurde im 19. Jahrhundert überwiegend selektiertes Saatgut von forstgerechten Kiefern aus Osteuropa verwendet.
Für dem Ausbau und die Weiterentwicklung von trockenen Feldbiotopen möchte der NABU Uelzen neue Standorte für Schirmkiefern anlegen, die auch Biotop für Feldvögel, Insekten und Reptilien sind.
Gleichzeitig besteht die Möglichkeit,  private und betriebliche Grünflächen als neue Standorte zu nutzen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit haben Thomas Dorschner, Bernhard Witte und Friederike Kohnke nun ein Informationsblatt erarbeitet, in dem der geschichtliche Hintergrund erklärt und für neue Standorte geworben wird.
In Zusammenarbeit mit dem Martinshof in Klein Bollensen und der Gärtnerei Kathrin Busse in Böddenstedt wurden aus den geernteten Kienäpfeln „Schattenbäume“ herangezogen, die einen neuen Standort suchen. „Bei der Recherche über die Kiefernbäume berichtete mir jemand, dass die Ackerflächen im Umfeld des heutigen Gewerbeparks Suderburg sehr trocken und sandig waren“, berichtet Thomas Dorschner. Deshalb hatte die Feldflur die Ortsbezeichnung „In den Föhren“. Dorschner möchte unter diesem Projekttitel nun neue Habitate für Schirmkiefern errichten.

Montag, 2. Oktober 2017

Kinder ernteten Knollen für Kartoffelpuffer

Erntedankfest im Museumsdorf Hösseringen
Mit Hilfe ihrer Eltern holen Kinder Kartoffeln aus der Erde.
CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos
Lilli, Matthes und Joris schwärmen für Kartoffelpuffer. Und besonders lecker schmecken diese, wenn man die Knollen selbst aus der Erde geholt hat. Mit ihren Eltern waren die drei Kinder am Wochenende im Museumsdorf Hösseringen beim Erntedankfest dabei und ließen es sich nicht nehmen, mit vielen anderen Kindern den kleinen Kartoffelacker beim Brümmerhof abzuernten. Seit zehn Jahren wird hier die rote „Laura“ angebaut, eine „robuste Sorte“, wie Museumswart Jarek Kosiello betont. An diesem Sonntag hat er ein wenig Mühe, den kleinen Traktor mit dem Roder über den Acker zu steuern, denn dieser ist dank der vielen Regentage ziemlich aufgeweicht. Das aber macht Lilli, Matthes und Joris nichts aus, zumal sich die Sonne an diesem Erntedankfest  nicht lange bitten lässt. Auch Jonne aus Südergellersen meint, dass noch ein paar mehr Kartoffeln in seinen Erntesack passen. „Sonst kaufen wir die immer bei Bauer Müller“, erzählt der Sechsjährige, der nach getaner Arbeit mit den Großeltern Ellen und Günter Reimers erst einmal Pause mit frischen Kartoffeln aus dem Dämpfer macht. Auch Moritz übt sich im Pellen. „Schmeckt prima“, meint der Elfjährige aus Bargfeld und gibt noch ein bisschen Kräutersalz über seine Kartoffel.
Ein Stück weiter werden Zapfentierchen und Wurfkastanien gebastelt, und die Eltern haben Gelegenheit, an den vielen Ständen zu stöbern. Es gibt Keramik und Körbe, Lebensmittel aus der Region und Herbstdekoration. Die große Dreschmaschine ist in Betrieb, und nebenan sind die Fjordpferde von Familie Kassebaum aus Hösseringen im Einsatz. Sie bewegen den großen Göpel und setzen so die alte Häckselmaschine in Gang. Auch in der Schmiede wird gearbeitet. Jasper und Tjark aus Räber haben schon Ringe geschmiedet und üben sich nun im Ziegenmelken. Tjark muss allerdings feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. „Du musst drücken“, klärt ihn sein großer Bruder auf. Er hat auf dem Bauernhof nämlich schon gesehen, wie das geht. „Heute wird das aber mit Maschinen gemacht“, ist er sich sicher.
Timo Beer (links) und Marten Eggers von der Landjugend begrüßten die Besucher am Eingang des Museumsdorfes mit Äpfeln.

Ausgerichtet wurde das Erntedankfest in guter Tradition gemeinschaftlich vom Museumsteam und der Landjugend des Kreises Uelzen. Die wurde in diesem Jahr unter anderem von Marten Eggers und Timo Beer aus Rosche vertreten, die die Gäste gleich beim Eingang mit Äpfeln aus eigener Ernte begrüßen und über ihre Arbeit informieren. „Solche Aktionen machen Spaß und stärken die Freundschaft. Wir sind für jeden offen“, sagt Marten und klaubt einen dicken roten Apfel aus seinem Korb. Nadine und Birthe, die ebenfalls für die Landjugend dabei sind, haben unterdessen im Kaffeezelt beim Brümmerhof alle Hände voll zu tun. Ein Tortenstück nach dem anderen wandert über den Tresen. „Die Kuchen haben wir alle selbst gebacken“, erzählen sie, das Geld soll für gemeinschaftliche Aktionen verwendet werden. Eine haben sie schon geplant: Zu Pfingsten soll es an die Ostsee gehen.
Den Erntedankgottesdienst im Brümmerhof hielt Pastor Jörn Averbeck aus Gerdau. Mit Worten des Propheten Jesaja sprach er darüber, was es heute heißt, Gutes zu tun und welche Gesichter dies haben könnte. „Ich möchte Ihnen Lust darauf machen, Gutes zu tun“, sagte der Pastor, den den gesamten Gottesdienst auf plattdeutsch hielt. Auch gesungen wurde auf platt – und wer sich da nicht ganz textsicher war, sang trotzdem mit. Die Melodien waren ja bekannt.