Montag, 25. März 2019

Den Blick nach Innen gerichtet

Klinger, Böcklin und andere Vertreter des Symbolismus 

FOLKERT FRELS
Claudia Krieghoff-Fraatz wird beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am 1. April im Theaterkeller des Theaters an der Ilmenau über den Symbolismus sprechen und dabei hauptsächlich deutschsprachige Künstler des Symbolismus wie Arnold Böcklin, Franz von Stuck, Ferdinand Hodler, Max Klinger und viele andere vorstellen.                                                          
Laut Wikipedia ist der Symbolismus "eine im späten 19. Jahrhundert entstandene literarische Richtung, die im Gegensatz zu Realismus und Naturalismus durch idealistische Züge gekennzeichnet ist, sich gegen den Positivismus richtet und neue Entfaltungsmöglichkeiten anstrebt“. Von der Literatur aus griff der Symbolismus langsam auf alle Bereiche der Kunst über. Er findet sich in der Malerei und Bildhauerei und auch in der Musik. Diese Strömung machte nicht an Ländergrenzen halt, auch wenn Kunsthistoriker zwischen Französischem, Deutschem, Russischem und noch anderen Arten des Symbolismus unterscheiden.
Den Symbolismus zu beschreiben ist schwierig. Eng mit der Philosophie und der Psychologie verbunden, will er nie etwas direkt ausdrücken, sondern alles sinnbildlich verschleiern. Er blickt nach innen und nicht nach außen wie der Impressionismus, der Naturalismus oder der Realismus. Der Symbolismus zeigt Seelenzustände, menschliche Ängste und Urtriebe. So sind die Werke der Symbolisten oft verstörend und inhaltlich schwer zu fassen. Alpträume, Todes- und Erotikfantasien sind Themen, die er verarbeitet, aber auch uralte menschliche Vorstellungen, die sich in Mythen und Legenden manifestiert haben. So kommen auch Faune, Sirenen und die femme fatale häufig vor. Die Symbolisten haben nie einen einheitlichen Stil gefunden und sind deshalb als Künstlergruppe auch nicht so präsent wie andere. Vielmehr eint sie der Inhalt ihrer Kunst, während sie sich fast aller möglichen Stile bedienten. Die Ursprünge des Symbolismus sind bereits in der Romantik und bei den Präraffaeliten zu finden, aber er wurde enorm beflügelt durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Welt, die zuvor noch unvorstellbar waren. Auch die Traumdeutung und die Psychoanalyse von Sigmund Freud lieferten den Stoff für die Werke der Symbolisten.
Der Kunstverein und die Referentin würden sich über einen regen Besuch dieser Veranstaltung freuen. Der Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt wie immer frei. Spenden für die Arbeit des Montagstreffs werden gern entgegengenommen.