Dienstag, 4. Februar 2020

Barben-Projekt der Aktion Fischotterschutz ausgezeichnet

Das Projekt „Artenvielfalt in der Aller – Neue Lebensräume für die Barbe“, kurz Barben-Projekt, der Aktion Fischotterschutz ist als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. Der Neujahrsempfang im Otter-Zentrum bot den Rahmen für die Würdigung. Bernd Neukirchen, Leiter des Fachgebietes „Binnengewässer, Auenökosysteme und Wasserhaushalt“ im Bundesamt für Naturschutz lobte das Projekt. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.

Beim Neujahrsempfang im Otter-Zentrum nahmen die Aktion Fischotterschutz und die Projektpartner im Barben-Projekt die Auszeichnung entgegen (von links): Dr. Oskar Kölsch (Vorstandsvorsitzender der Aktion Fischotterschutz), Walter Wimmer (Leiter der NLWKN Betriebsstelle Süd), Bernd Neukirchen (Leiter des Fachgebietes „Binnengewässer, Auenökosysteme und Wasserhaushalt“ im BfN), Anke Willharms (Projektleiterin) und Sören Brose (wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt). Foto: Aktion Fischotterschutz e.V. 

Die Barbe ist eine anspruchsvolle Fischart, die im südöstlichen Niedersachsen selten geworden ist. Sie zählt zu den Fischarten, für die Deutschland eine besondere Verantwortung besitzt. Mit dem Barben-Projekt verfolgt die Aktion Fischotterschutz das Ziel, im niedersächsischen Einzugsgebiet der Aller wieder Lebensräume für die Barbe zu entwickeln und insgesamt zum Erhalt der biologischen Vielfalt in den Gewässern beizutragen. Hierfür werden verschiedene Projektbausteine umgesetzt. Durch die Umsetzung abgestimmter Naturschutzmaßnahmen sollen wieder strukturreiche Gewässerabschnitte entstehen. Durch Zusammenarbeit mit Unterhaltungsverbänden und Angelvereinen soll diese Entwicklung ergänzt werden. Begleitet wird dieses Vorhaben durch Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit einem Fluss-Fisch-Mobil, das im gesamten Projektgebiet im Einsatz ist. Hiermit sollen den Menschen die heimischen Fischarten nähergebracht und für die Bedeutung naturnaher Fließgewässer sensibilisiert werden. Das Barben-Projekt wird über das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und vom Land Niedersachsen bis zum Jahr 2024 gefördert.
„Dies ist eine schöne Anerkennung für unsere Arbeit im Rahmen des Barben-Projektes, über die wir uns sehr freuen. In den kommenden Jahren möchten wir den Blick weiter auf die heimischen Fischarten lenken, die Menschen für die Bedeutung naturnaher Fließgewässer sensibilisieren und sie für das faszinierende Ökosystem vor der Haustür begeistern“, so der Vorstandsvorsitzende der Aktion Fischotterschutz, Dr. Oskar Kölsch.
Diese Aktivitäten haben die UN-Dekade-Fachjury nachhaltig beeindruckt. Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein deutliches Zeichen für das Engagement zur Erhaltung biologischer Vielfalt in Deutschland gesetzt. Neben der offiziellen Urkunde und einem Auszeichnungsschild wurde der Aktion Fischotterschutz ein „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt steht, überreicht. Ab sofort wird das Projekt auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.
 Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind.


Bilduntertitel: