Dienstag, 24. August 2021

Künstler und ihre Sicht auf die Welt

Montagstreff des Kunstvereins Uelzen mit einem Vortrag von Veronika Kranich über Kunst und Psyche

FOLKERT FRELS

Beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am Montag, 6. September, referiert die Kunstinterpretin Veronika Kranich im Neuen Schauspielhaus an der Rosenmauer über Künstler, die Zeugnis ablegten über ihre Sicht auf die Welt. Es soll dargestellt werden, wie sie Anteil nahmen an ihrem Umfeld, am Zeitgeist, wie sie in ihren Werken eigenes Befinden sowie die Bedrohungen und Katastrophen ihres Jahrhunderts verarbeiten.

Die Kunstinterpretin Veronika Kranich. Foto: Alex Lipp

Bilder sind Spiegel ihrer Seele. Je mehr man über die Psyche eines Künstlers weiß und je bewusster man die Strömungen der Zeit wahrnimmt, desto leichter leichter entschlüsselt sich das Werk und umso mehr kann es den Betrachter ergreifen.

Im Rahmen ihres Vortrags wird Veronika Kranich insgesamt die Werke von zwölf Malern zeigen, die deren Innenleben in verschlüsselter oder direkter Form veranschaulichen – u.a. Frida Kahlo und Edvard Munch.

Der Kunstverein und die Referentin würden sich über einen regen Besuch dieser Veranstaltung freuen. Der Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt wie immer frei. Spenden für die Arbeit des Montagstreffs werden gern entgegengenommen. Da die Zahl der Plätze begrenzt ist, bittet Claudia Krieghoff-Fraatz Interessierte an diesem Vortrag, sich für den Montagstreff im Vorfeld anzumelden unter Telefon 05826 958436 oder mit einer E-Mail an kunstverein-uelzen-ckf@t-online.de.

Donnerstag, 19. August 2021

Botanik-Safari mit Jürgen Feder

Jürgen Feder, durch seine zahlreichen Bücher und Fernsehauftritte als "Extrembotaniker" bekannt geworden, bietet am Sonnabend, 21. August, eine Exkursion in Meinersen (Landkreis Gifhorn) an.

Jürgen Feder kennt jede Pflanze am Wegesrand und weiß Interessantes über sie erzählen. Foto: Team Jürgen Feder

Der begeisterte Naturforscher wurde 1960 in Flensburg geboren und absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Nach seinem Studium der Landespflege in Hannover war er lange Zeit als selbständiger Landespfleger und Chef-Pflanzenkartierer mit Schwerpunkt der Pflanzen-, Tier- und Biotoptypen tätig. Außerdem plante und pflegte er Naturschutzgebiete. 2002 war er wieder als Landschaftsgärtner tätig und arbeitet in seiner Freizeit ehrenamtlich als Pflanzenkartierer beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz.

Inzwischen bietet Jürgen Feder bundesweit Botanik-Safaris für Jedermann sowie Schulklassen und Studenten an, ist ein gefragter Gast auf Symposien und Fachtagungen und als Gastdozent an Schulen und Universitäten tätig.

2020 erschien sein fünftes Buch, „Der Pflanzenretter“,  beim Gräfe & Unzer Verlag. Zur Zeit schreibt er an seinem sechsten Buch, das voraussichtlich im Februar 2022 ebenfalls beim Gräfe & Unzer Verlag erscheint. Thema dieses Buches sind die von Menschen direkt oder indirekt in ein bestimmtes Gebiet eingeschleppten Pflanzen,  Neophyten genannt.

Sein Enthusiasmus für die Pflanzenwelt und die Art und Weise, wie er über botanische Themen spricht, führte zu einem regen Interesse der Medien an seiner Person und vor allem an seinem Themenbereich. Seine Sprüche wie „Ich da hin, eine mitgebracht“ und „Rakete“ haben inzwischen Kultstatus erreicht und ihn zum bekanntesten und erfolgreichsten Experten seines Fachs gemacht.

Mit seiner offenen, geradlinigen, begeisternden und vor allem authentischen Art sorgt er bei Jung und Alt für Begeisterungsstürme. Selbst Zuschauer ohne eigenen „grünen Daumen“ fesselt der Extrembotaniker im Handumdrehen und vermittelt auf leicht verständliche Art und Weise auch Laien sein Fachwissen. Und das alles mit einem unnachahmlichen Wortwitz.

Jürgen Feders aktuelle Videos sind auf seinem YouTube-Channel zu finden. Gebucht werden können die Exkursionen, darunter auch die am Sonnabend in Meinersen (Beginn: 11 Uhr), direkt auf Jürgen Feders Homepage unter www.juergen-feder.de/shop/exkursionen/. Die Teilnahme kostet für Erwachsene 25 Euro, für SchülerInnen und Studierende 20 Euro und für Kinder  von 8 bis 12 Jahren 10 Euro.

Dienstag, 10. August 2021

Es war einmal ...

 Märchenspaziergang im Museumsdorf Hösseringen

CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text und Fotos

Wie sollte auch sonst eine Reise durch die Märchen der Gebrüder Grimm beginnen? Märchenerzählerin Petra Kallen aus Molden im Wendland hatte am Sonntag zu einem bezaubernden Spaziergang eingeladen, der nicht nur in die Welt der Märchen, sondern auch durch die Häuser und Gärten des Museumsdorfes Hösseringen führte. An fünf Stationen erzählte sie ihren zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern je ein Märchen aus dem großen Fundus der Gebrüder Grimm. Los ging es am Göpelschuppen mit den „Drei Federn“, dem Märchen vom Dummling, der am Ende das Königreich und die schönste Frau des ganzen Reiches gewinnt. Denn dumm ist er nicht, sondern einfach nur gütig und bescheiden – eine Lehre, die viele Märchen ihren Lesern mitgeben: Ein gutes Herz macht reicher als Stolz und Wohlstand. „Das Motiv der drei Söhne, von denen einer scheinbar recht unklug, aber dafür gütig ist, wird in den Erzählungen immer wieder aufgegriffen“, so Petra Kallen, die sich schon seit 20 Jahren dem Märchenerzählen verschrieben hat. Sie rezitiert ohne Manuskript, dafür aber mit viel Gefühl, Sicherheit und einer schönen Erzählstimme. Dies, gepaart mit dem unverwechselbaren Erzählstil der Gebrüder Grimm, ließ bei den älteren Zuhörerinnen und Zuhörern Kindheitserinnerungen wach werden, während sich die jüngeren von den Geschichten verzaubern ließen. Wann hört man dieser Tage schon Reime wie „Jungfer grün und klein, Hutzelbein“ oder „Spindel, Spindel, geh du aus, bring den Freier in mein Haus.“

Petra Kallen führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Märchenspaziergangs durch das Freilichtmuseum, um an verschiedenen Stationen Märchen zu erzählen.

Es waren eher unbekannte Märchen, die an diesem Sonntag vorgestellt wurden. Am Bienenzaun war „Die Bienenkönigin“ zu hören und im Brümmerhof die Geschichte vom armen Waisenmädchen, das am Ende sein Glück findet. „Märchen enthalten so viele Weisheiten, die auch für Erwachsene stimmig sind. Sie zeigen, wie man Schwierigkeiten überwinden kann – und am Ende geht es immer gut aus“, so Kallen. Gut ging es auch für die „Gänsehirtin am Brunnen“ aus, ebenso wie für die „Königstochter in der Flammenburg“. Dieses Märchen hatte Petra Kallen aus Siebenbürgen mitgebracht – und hier kam ausnahmsweise auch ein Drache vor. Der natürlich besiegt wurde. 

„Ich bin ganz berührt“, fasst Dörte Kropp aus Burgwedel ihre Gedanken zusammen. Sie ist extra für den Märchenspaziergang nach Hösseringen gekommen. „Ich bin mit Märchen aufgewachsen. Viele junge Familien lesen die alten Märchen nicht mehr, weil sie grausem erscheinen. Aber heute ist deren tiefe Weisheit sichtbar geworden“. Das findet auch Monika Wetzel aus Seevetal, die mit ihrem Sohn Linus gekommen ist. Der Fünfjährige kennt sich mit Märchen schon ein wenig aus, aber diese kannte er noch nicht und fand sie „richtig spannend“. 

Am Bienenzaun des Imkerhauses trug Petra Kallen das Märchen "Die Bienenkönigin" vor.

Petra Kallen kam über den Wendländischen Märchenkreis zum Geschichtenerzählen. „Hier im Museumsdorf gibt es viele Anknüpfungspunkte, denn die Märchen spiegeln ja auch immer die Lebensumstände der Menschen früherer Zeiten wider“, sagt sie. Mit dem sonntäglichen Spaziergang ging für das Museumsdorf eine erfolgreiche Woche rund um die Welt der Märchen zu Ende. Einige alte Hand- und Hauswerke, die in den Märchen immer wieder vorkommen, können aber auch in dieser Saison noch erlernt werden. So etwa das Spinnen und Weben. Und bald ist wieder der Köhler vor Ort. Vielleicht kennt der geheimnisvolle schwarze Mann ja das Märchen von „Ranzen, Hütlein und Hörnlein“.

Dienstag, 3. August 2021

Back- und Aktionstag im Handwerksmuseum Suhlendorf

Der Festplatz des Handwerksmuseums mit Bockwindmühle und Backhaus (rechts).

Am Sonntag, 8. August, dreht sich im Handwerksmuseum Suhlendorf in der Zeit von 10 bis 17 Uhr alles um Sommerfrüchte. Flüssiges wird unter dem Göpel, Herzhaftes am Grillhaus angeboten. Zu den besonderen sommerlichen Spezialitäten gehören Grillkränze mit Möhren-Tomaten-Dip.

Der Bäcker bei der Arbeit

Außer dem Bäcker sind auch etliche andere Handwerker an ihren Arbeitsplätzen. Gegen 13 Uhr wird die Müllerin in der Bockwindmühle „Auguste“ zeigen, wie Getreide zu Mehl verarbeitet wird. Gegen 14 Uhr gibt es am Bienenzaun Einblicke in das Leben der Bienenvölker. Der Drucker bringt den neuen alten „Heidelberger Tiegel“ zum Schnaufen. Der Schuhmacher steht an der Stanze für Schuhsohlen. In der Spinnstube wird selbstredend Fasern gesponnen und die Frisörin erläutert die „Foltergeräte“ eines alten Frisiersalons. Auch der Schneiderin kann bei der Arbeit über die Schulter geschaut werden. In der Ausstellungshalle ist die Sonderausstellung „Aus Suhlendorf in die Welt“ über Leben und Werk des Malers Wilhelm Beindorf  zu sehen, und in der Handwerkerscheune lockt die neue Dauerausstellung „Discherstuv“ mit alten Tischlerwerkzeugen und besonders schönen Hölzern. 

Das Drehorgelorchester Hitzacker 
Fotos: Handwerksmuseum Suhlendorf

 Das Drehorgelorchester Hitzacker mit Helmut Pallasch wird diesen Aktionstag wieder musikalisch begleiten. Der Museumsverein Suhlendorf freut sich, dass mittlerweile fast alle Ausstellungen mit einführenden Texttafeln versehen sind und, dass jeder interessierte Gast gegen eine Gebühr einen Audioguide mit aufschlussreichen Hintergrundinformationen für seinen Museumsbesuch erhalten kann. Um Einhaltung der aktuellen Corona-auflagen wird freundlich gebeten.