NABU freut sich über Unterstützung bei der Kontrolle der Krötenzäune
Wo diese Warnschilder stehen, sollte langsam und besonders aufmerksam gefahren werden. Foto: H. May |
Im Lauf dieses Monats beginnt die alljährliche Krötenwanderung. Der genaue Start der Wanderung ist witterungsabhängig und regional sehr unterschiedlich. Sobald sich die Temperaturen auch nachts mehrere Tage stabil um 7 Grad Celsius bewegen, kommen die Tiere aus ihren Überwinterungsquartieren und suchen sich den Weg zu ihren Laichgewässern. Wenn die ersten Tiere gesichtet werden, bauen zahlreiche Ehrenamtliche des NABU in der Region und in ganz Deutschland Schutzzäune auf, damit die Amphibien dort auch sicher ankommen. Die grünen Gewebeplanen am Straßenrand haben wohl viele beim Vorbeifahren schon gesehen. Kröten, Frösche und Molche, die bei ihrer Wanderung an eine solche Absperrung geraten, können diese nicht überwinden. Stattdessen werden sie an ihr entlang geleitet, bis sie in einen der Eimer fallen, die am Zaun eingegraben sind. Tiere, die dort landen, werden dann von Ehrenamtlichen über die Straße gebracht. Ist der Zaun einmal aufgebaut, muss er regelmäßig kontrolliert werden, damit kein Tier länger als notwendig in den Eimern bleibt.
„In den Vergangenen Jahren haben wir an vielen Krötenzäunen, die der NABU in den Landkreisen betreut, teilweise starke Rückgang der Wanderungsbewegung verzeichnen müssen“, berichtet Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland. „Besonders gravierend ist der Rückgang im Landkreis Lüchow-Dannenberg, wo im Vergleich zu über 1000 Moorfröschen vor zehn Jahren im vergangenen Jahr nur gut zwei Dutzend gezählt werden konnten. Aber auch der Bestand der Knoblauchkröte ist dort stark eingebrochen. Daher ist der Schutz der Tiere umso wichtiger.“
Um die momentan bestehenden Zäune möglichst lange und gut betreuen zu können, freut sich der NABU über Menschen, die gerne beim Aufbau, aber auch bei der Kontrolle der Eimer helfen wollen. Interessierte können sich hierfür direkt bei ihrer NABU-Kreisgruppe oder bei der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland unter 05141 299 6284 melden. Dort erfahren sie, wo in ihrer Umgebung der nächste Zaun steht und wann dieser aufgebaut wird.
Hier wurde gerade ein Krötenschutzzaun aufgestellt. Foto: Helga Schuller |
Ein mobiler Schutz aller Wanderstrecken der Amphibien ist trotz hohen Engagements leider nicht möglich. Daher weisen auch mancherorts Verkehrsschilder auf die Wanderungen hin. Autofahrer*innen sollten hier besonders nachts langsamer fahren – soweit die Verkehrssicherheit das zulässt – da die Druckwelle von schnell vorbeifahrenden Autos bei Amphibien zu lebensgefährlichen Verletzungen führen kann.
Weitere Informationen rund um das Thema Frösche, Kröten und Molche, ihren Lebensraum und wie den Amphibien geholfen werden kann, enthält die NABU-Amphibienbroschüre. Sie ist gegen Einsendung von fünf Euro beim NABU Heide-Wendland, Schuhstr. 40, 29221 Celle erhältlich.