Montag, 20. März 2023

Cornelia Renders folgt auf Susanne Jäger

Kloster Isenhagen bekommt zum 1. April eine neue Äbtissin


Äbtissin Susanne Jäger (rechts) geht in den Ruhestand.
Ihr Amt übernimmt zum 1. April Cornelia Renders.
Foto: Inka Lykka Korth

Mit einer Andacht in der Klosterkirche und einem anschließendem Beisammensein mit zahlreichen Gästen im Kapitelsaal hat sich am vergangenen Freitag die bisherige Äbtissin des Kloster Isenhagen, Susanne Jäger, nach 14 Jahren im Amt in den Ruhestand verabschiedet. Offiziell ist sie noch bis zum 31. März im Dienst der Klosterkammer für das Kloster Isenhagen zuständig. Am 1. April übernimmt dann Cornelia Renders die Leitung des Klosters, das seit der Reformation ein evangelisches Damenstift ist. 

Zahlreiche Weggefährtinnen und -gefährten nutzen die Gelegenheit, sich von Susanne Jäger zu verabschieden. Die scheidende Äbtissin, die nun in ihre "alte Heimat" bei Goslar zurückkehren möchte, war auch außerhalb der Klostermauern aktiv, engagierte sich als Vorsitzende des Kulturvereins Hankensbüttel für das Gemeinwesen. Geschätzt wurde sie nicht zuletzt wegen ihrer besonnenen, ausgleichenden Art.

Ihre Nachfolgerin Cornelia Renders, geboren in Braunschweig, ist Erzieherin, Religionspädagogin und Diakonin. 26 Jahre arbeitete sie als Referentin im Haus kirchlicher Dienste der hannoverschen Landeskirche. Die 59-Jährige lebte bisher in der Nähe von Göttingen, kennt sich aber in der Heideregion gut aus, da sie als Pilgerbegleiterin seit Jahren Pilgergruppen durch die Heide führte und mit ihnen die an den Pilgerwegen liegenden Heideklöster Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Medingen und Walsrode besucht hat. Auch in ihrem neuen Amt will sie für das Pilgern zwischen den Klöstern werben.

Im Gespräch mit Calluna nannte die künftige Äbtissin das "Kloster auf Zeit" als ihr besonderes Anliegen. "Kloster auf Zeit" bedeutet, dass in Zukunft auch Gäste Zugang zum klösterlichen Leben haben sollen.  Immerhin verfügt das Kloster Isenhagen über ein Jahrhunderte altes Gästehaus, in dem einst unter anderem die Celler Herzöge als weltliche Herren der Klöster auf ihren Visitationsreisen logierten. 

Das als Fachwerkgebäude errichtete Gästehaus lehnt sich an die Klosterkirche.
Foto: Inka Lykka Korth

Klosterleben auf Zeit wird zunehmend nachgefragt, da immer mehr Menschen eine Auszeit vom Alltag suchen, nicht nur der inneren Einkehr und Kontemplation wegen, sondern auch einfach nur, um einmal zur Ruhe zum kommen und etwas Zeit zu haben, um über ihr Leben nachzudenken. Während katholische Klöster in Süddeutschland schon seit vielen Jahren Gäste beherbergen, sind derlei Angebote in Norddeutschland noch vergleichsweise rar gesät.