Dienstag, 28. Mai 2024

Der innere Klang der Dinge

Veronika Kranich beim Montagstreff des Kunstvereins Uelzen über Wassily Kandinsky

FOLKERT FRELS

Beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am Montag, 3. Juni, wird sich die Kunstreferentin Veronika Kranich mit dem russischen Maler Wassily Kandinsky befassen und seine Bedeutung für die Entwicklung der abstrakten Malerei herausstellen. 

Der Russe Wassily Kandinsky (* 1866 in Moskau,  † 1944 in Neuilly-sur-Seine bei Paris) gehört zu den großen Malern des 20. Jahrhunderts und den großen Revolutionären der Kunstgeschichte. Erst im Alter von 30 Jahren findet er, der promovierte Jurist und studierte Volkswirtschaftler, zur Kunst und zieht deshalb nach München, der damals angesagten Kunstmetropole. Seine malerische Entwicklung umfasst Stile der russischen Volkskunst, des französischen Fauvismus und der Bauhauskunst. Ab 1908 wagt er es, sich zunehmend vom Gegenständlichen zu lösen und wird zu einem der ersten abstrakten Maler. Am Ende werden seine Werke völlig gegenstandslos. Mit „Malerei den inneren Klang der Dinge“ auszudrücken, den Klang der Farbe und die Farben der Stimmung zu rekonstruieren, mit abstrakten Farbakkorden die Gefühlswelt des Betrachters anszuprechen, ist sein Ziel. Seine Gemälde, die zunächst in München, später dann in Murnau entstehen, verbinden Formen und Farben zu einem wahren Feuerwerk und zeigen seine ausgeprägte Empfindsamkeit, mit der er die „Welt hinter den Dingen“ sieht.

Dieses Bild mit dem Titel "Sign" malte Kandinsky 1925 mit Ölfarben auf Kartonpapier. Es hängt im Los Angeles County Museum of Art.

Wassily Kandinsky gehört zu den Mitbegründern des „Blauen Reiter“. Als 1914 der Krieg ausbricht, der zum Ersten Weltkrieg werden sollte, kehrt er in seine Heimat nach Russland zurück. Doch schon zu Beginn der 1920er-Jahre zieht es ihn wieder nach Deutschland – er wird Professor am „Bauhaus“ in Weimar, von dem seinerzeit die bedeutendsten Impulse in Kunst und – vor allem -Architektur ausgingen.

Der nächste Montagstreff des Kunstvereins Uelzen findet am 3. Juni auf der Studiobühne des Uelzener Theaters an der Ilmenau statt. Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt ist - wie immer - frei, Spenden für die Arbeit des Kunstvereins sind allerdings gern gesehen.

Mittwoch, 22. Mai 2024

Schlangen und Smaragde

Märchenspaziergang im Arboretum Melzingen

Für den Titel ihres Märchenspazierganges am Sonnabend, 1. Juni, von 16 Uhr an im Arboretum Melzingen (bei Ebstorf) hat die Märchenerzählerin Petra Kallen ein Nomadenmärchen. Es erzählt von der Herrin der Schlangen in der Unterwelt.

Petra Kallen erzählt im Arboretum Märchen, in denen Schlangen vorkommen.
Foto: Arboretum Melzingen

Die Schlange ist eines der ältesten Symbole der Menschheit, und so finden wir sie auch in Märchen und Mythen aller Kulturen. Dort begegnen wir ihr als Hüterin der Quellen, als Symbol der Fruchtbarkeit, als weise Heilerin oder Schutzgeist des Hauses. So wird in dem Märchen von Ludwig Bechstein „Das Natternkrönlein“ eine Magd für ihre Gutherzigkeit von der Schlange belohnt.  In dem tschechischen Märchen „Der Hirt und der Drache“ verwandelt sich die mächtige Schlange in ein geflügeltes Wesen, das feuerspeiend und zerstörend wütet. Auch bei den Brüdern Grimm finden wir Märchen, die von der Weisheit der Schlange berichten. Die Vielfalt der Schlangenmärchen ist so zahlreich, dass das Erzählen der Geschichten viele Tage dauern würde.  Für den rund 90 Minuten dauernden Märchenspaziergang hat Petra Kallen deshalb "nur" eine kleine Auswahl getroffen.

Karten für den Märchenspaziergang sind an der Tageskasse für 10 Euro erhältlich. Kinder zahlen fünf Euro. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 05842 238.


Montag, 20. Mai 2024

Mordszenen bis ins kleinste Detail kopiert

Claudia Rimkus liest bei der „Wein-Lese“ aus ihrem Roman „Letztes Kapitel Hannover“  

FOLKERT FRELS

Die Autorin Claudia Rimkus ist in Hannover geboren, lebt und arbeitet hier und lässt ihre Romane in Hannover und Umland spielen. 2018 erschien mit „Eichengrund“ der erste Charlotte-Stern-Krimi, und nun hat sie mit „Letztes Kapitel Hannover“ ihren fünften Krimi mit der Hobby-Ermittlerin in die Läden gebracht und liest nun in Uelzen aus diesem Buch, das nach der Verlags-Ankündigung Schauriges erwarten lässt: „Zum Krimifestival werden hunderte deutschsprachige KrimiautorInnen in Hannover erwartet. Kurz nach seiner Ankunft wird ein Thrillerautor in der Leinemetropole brutal ermordet. Auf die gleiche geniale Weise wie das Opfer in einem seiner Romane. Wenige Tage später entdeckt Charlotte Stern auf der Eröffnungsgala ein zweites Opfer, das nach demselben Muster getötet wurde. Alles spricht für eine Tatperson, die Jagd auf Bestsellerautoren macht und deren Mordszenen bis ins kleinste Detail kopiert. ...“ 

Die Autorin Claudia Rimkus liest in Uelzen. Foto: Gmeiner-Verlag

Am Dienstag, 28. Mai, zehn Tage nach Schluss des im Buch erwähnten Krimifestivals „Criminale“ , auf demdie Premieren-Lesung stattfand, wird Claudia Rimkus ihr Lese-Exemplar „Letztes Kapitel Hannover“ im Rahmen der „Wein-Lese“ der Vinothek ,Gutenberg’ im Martin-Luther-Haus, Pastorenstraße 6 in Uelzen, auf den Tisch legen und den Heide- und Hansestädtern daraus vorlesen. In dem Eintrittspreis von 14 Euro ist – schließlich lautet das Motto dieser Lesereihe ja „Ein Abend mit Wein und Literatur“ - ein Glas Wein (oder etwas anderes) zur Begrüßung enthalten. Die Veranstaltung am 28. Mai beginnt um 19 Uhr. Die Autorin Claudia Rimkus wie auch die Veranstalter freuen sich über eine rege Beteiligung und bitten um Anmeldungen per Mail an frels-uelzen@web.de.

Montag, 13. Mai 2024

Pfingsten im Handwerksmuseum Suhlendorf

Internationaler Museumstag am 19. Mai, Deutscher Mühlentag am 20. Mai

Ab 10 Uhr begrüßen die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museumsvereins die Besucher des Handwerksmuseums Suhlendiorf und freuen sich auf ein besonderes Fest: den Internationalen Museumstag. Alle Ausstellungen und Werkstätten, wie auch das Backhaus und der Kaffeegarten sind geöffnet und barrierefrei zu erreichen. Etliche Handwerker zeigen und erläutern traditionelle Handwerkskunst.  Der Steinbackofen ist ebenso in Betrieb wie der Federschmiedehammer. Auch in weiteren Werkstätten und an den Spinnrädern wird gearbeitet. Im Souterrain werden die Radiolegenden lebendig. Am Bienenzaun wird in unterschiedlichsten traditionellen Bienenwohnungen die entsprechende Betriebsweise erläutert. 

Der Federschmiedehammer in der alten Schmiede des Handwerksmuseums Suhlendorf.
Foto: Museumsverein Suhlendorf

Kinder können mit dem "Entdeckerheft" das Museum erkunden. Zusehen, mitmachen, lernen, Wissen weitergeben, und mit Freude dabei sein, das ist das Rezept für das barrierefreie Handwerksmuseum Suhlendorf. Die lebendige Tradition im Handwerk funktioniert nur mit engagierten Mitarbeitern, aber auch besonders dann, wenn auch die „Alten“ das Museum besuchen und ihr Wissen preisgeben. Das Miteinander ist der Schlüssel, mit dem das Museum aktiv erlebt werden kann.

Das Thema für den Internationalen Museumstag 2024 ist “Gemeinsam Zukunft gestalten”. Dieses Motto lädt dazu ein, die Rolle von Museen als Orte des Dialogs, der Partizipation und der Veränderung zu erkunden. Museen sind nicht nur Hüter der Vergangenheit, sondern auch Gestalter der Zukunft. Sie bieten Raum für Diskussionen über gesellschaftliche Herausforderungen, Nachhaltigkeit, kulturelle Vielfalt und Innovation Im Übrigen ist an diesem Festtag der Eintritt ermäßigt.

Am 20. Mai, zum „Deutschen Mühlentag“ am Pfingstmontag steht die über 200 Jahre alte Bockwindmühle „Auguste“ als Wahrzeichen des barrierefreien Handwerksmuseums mal wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Die Besucher können erleben, wir Getreide zu Mehl verarbeitet wird. Das geschieht heute nicht mehr mit Windkraft, sondern mit einem Elektro-Antrieb. Auch Augustes kleine Schwestern, die mehr als 20 Mühlenmodelle aus aller Welt im Haupthaus werden in der Zeit von 10 bis 17 Uhr per Knopfdruck zeigen, was in ihnen steckt, bzw. was sich bewegt.

Weltbienentag im Handwerksmuseum

Seit 2018 findet am 20. Mai der, von den Vereinten Nationen ausgerufene, Weltbienentag statt. Am Bienenzaun des barrierefreien Freilichtmuseums wird in der Zeit von 13 bis 17 Uhr vom Museumsimker Tiedeke Heilmann umfangreich zur Honigbiene und anderen Blütenbestäubern informiert. Beeindruckende Blicke in das eine oder andere Bienenvölkchen sind vorgesehen. Dieser Tag ist für kleine und große Menschen geeignet, mal so richtig in Ruhe das emsige Treiben der Insekten zu beobachten und möglicherweise über die Haltung eigener Bienenvölker nachzudenken.

Bei allen Veranstaltungen werden Speisen und Getränke angeboten.

Montag, 6. Mai 2024

Neues Gesicht in der Waldpädagogik

Robin Clasen leitet nun das Haus Siedenholz

Robin Clasen (31) übernimmt im Forstamt Unterlüß die Leitung des Hauses Siedenholz (Waldpädagogikzentrum Ostheide). Er löst damit seinen Vorgänger Jobst-Marten Böttger ab, der zum 10. April die Stelle des Regionalen Pressesprechers Nord-Ost der Niedersächsischen Landesforsten übernommen hat.

Robin Clasen vor dem Haus Siedenholz. Foto: Böttger / NLF

Robin Clasen ist gebürtiger Hamburger. Nach dem Abitur hat er seinen Bundesfreiwilligendienst bei der Gesellschaft für Ökologische Planung e.V. in Hamburg absolviert. Hier konnte er erste Erfahrungen in der Umweltbildung sammeln, bevor er sein Forstwissenschaftsstudium in Göttingen begann. Nach dem Studium hat er einige Zeit bei Sachsenforst und der Stadt Magdeburg gearbeitet. 2024 konnte er seinen Vorbereitungsdienst in den Forstämtern Unterlüß und Dassel der Niedersächsischen Landesforsten mit Erfolg abschließen. „Ich wollte schon immer den Försterberuf erlernen, das stand schon sehr früh fest. Auch das Thema Nachhaltigkeit begleitet mich schon seit meiner Schulzeit. Der Wald ist mit seinen Nutz,-Schutz – und Erholungsfunktionen sehr wichtig, die es zu erhalten gilt. Daher bin ich nun besonders froh, jungen Menschen dieses doch manchmal komplexe Themenfeld in der Waldpädagogik näher bringen zu dürfen“, lächelt Clasen.

Robin Clasen freut sich auf die neuen Aufgaben im Forstamt Unterlüß. Seit Anfang April dieses Jahres hat er sich gemeinsam mit seinem Vorgänger in die örtlichen Besonderheiten eingearbeitet. Er schwärmt, dass er mit Siedenholz ein waldpädagogisch sehr gut aufgestelltes Haus übernimmt. „Ich kenne das Haus und die Belegschaft schon aus meiner Zeit im Vorbereitungsdienst. Ich konnte mir schon damals gut vorstellen in der Waldpädagogik zu arbeiten. Dass es nun in meinem Ausbildungsforstamt sein wird, freut mich besonders.“

Forstamtsleiter Arne Sengpiel und das gesamte Team wünschen Robin Clasen alles Gute und viel Erfolg zum Start im Forstamt Unterlüß.

Hintergrund: Die Leiter der elf Waldpädagogikzentren der Niedersächsischen Landesforsten sind pädagogisch geschulte Försterinnen und Förster. Sie organisieren in ihren Zuständigkeitsbereichen waldbezogene Umweltbildung und kooperieren mit Schulen und anderen Bildungsträgern. Im praktischen Jugendwaldeinsatz übernehmen erfahrene Forstwirte die Betreuung der Schülerinnen und Schüler. Unterstützt werden die Waldpädagogik-Teams durch zertifizierte Waldpädagoginnen und Waldpädagogen, die freiberuflich für die Landesforsten tätig sind.

Mensch und Wald stehen im Mittelpunkt der waldpädagogischen Angebote. Die Wälder in Niedersachsen sind so interessant und vielfältig, wie die Menschen, die seit Jahrhunderten von und mit ihnen leben. Der Wald ist somit auch ein ökologisches, wirtschaftliches, soziales und kulturelles Spiegelbild der menschlichen Gesellschaft.

Im Umfeld der in ganz Niedersachsen verteilt liegenden Waldpädagogikzentren befinden sich die vielfältigsten Waldformen: Fichtenwälder im Oberharz, Buchenwälder im Weserbergland, Kiefern- und Birkenwälder in der Heide bis hin zu Feuchtwäldern im Oldenburger Land.

Viele Themen lassen sich daran anknüpfen, dabei sind Tier- und Pflanzenarten genau so interessant wie die Nutzung des Rohstoffes Holz, die regionale Waldgeschichte oder die Pflege und der Schutz wertvoller Lebensräume. Auch die Funktionen des Waldes beim Wasser- und Klimaschutz lassen sich kaum besser darstellen als im Wald selbst.

Donnerstag, 2. Mai 2024

Landschaften im Licht

Neue Ausstellung im Arboretum Melzingen

Mit ihren Bildern möchte die Künstlerin Kerstin Sørensen den Betrachtenden die Ruhe, Kraft und Magie der Natur vermitteln. Die Kombination von Wald, Bäumen und Wasser, die verschwommenen Spiegelungen auch des Himmels im Wasser, die Lichtstimmung, in die die Landschaften eingetaucht sind – das Ungreifbare daran eine wichtige Botschaft der Künstlerin.

Die Malerin Kerstin Sørensen in ihrem Atelier in Eimke. Foto: Arboretum Melzingen

Inspiriert von der Weite der Landschaften Skandinaviens – Kerstin Sørensen hat 26 Jahre in Norwegen gelebt und arbeitet nun seit mehr als drei Jahren in ihrem Atelier in Eimke – und dem hohen Himmel über der Heide – lassen ihre Bilder die Weite des Horizonts erahnen und dass der Wald hinter den Stämmen noch viel weitergeht.

Inspiriert von der teils sehr lasierenden Malerei Edward Munchs, bevorzugt die Künstlerin die direkte und spontane Malweise bei Aquarellen mit deren subtilen und lebendigen Farbverläufen. Bei großen Ölbildern nähert sie sich durch die Verwendung oft stark verdünnter Ölfarbe immer mehr dem Aquarell an, wobei deren Malfläche durch die Verwendung dünner Lasuren oft ein Schimmer verliehen wird.

Kerstin Sørensen ist Mitglied im BBK Uelzen, sie hat in Braunschweig Kunst studiert und war eine Zeit lang an der Statens Kunstakademie in Oslo.

Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 12. Mai, von 17 Uhr an im Garten-Café des Arboretums Melzingen statt. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Cafés (mittwochs bis sonntags und feiertags von 14 Uhr bis 18 Uhr) bis zur Finissage am 20. Oktober besichtigt werden. Der Eintritt ist kostenfrei.