Freitag, 26. Juli 2024

Neuer Förster im Revier Wulfsode

Oliver Richter teilt die Leidenschaft für den Naturschutz mit seinem Vorgänger Uwe Cebulla


Oliver Richter ist der neue Revierförster in Wulfsode.
Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Die zum Forstamt Oerrel ghörende Revierförsterei Wulfsode, in deren Kerngebiet das Naturschutzgebiet Lopautal liegt, hat einen neuen Leiter: Oliver Richter übernahm die Verantwortung für die Waldflächen von Uwe Cebulla, der nach 22 Jahren als Förster in Wulfsode die Waldentwicklung geprägt hat, in den Ruhestand verabschiedet worden ist. 

Uwe Cebulla studierte von 1981 bis 1984 Forstwirtschaft in Göttingen und kam nach dem Vorbereitungsdienst bei Alfeld 1985 in das damalige Forstamt Wienhausen. Anschließend übernahm er für zehn Jahre die Büroleitung im Forstamt Ebstorf und lernt somit erstmals die Flächen der heutigen Försterei Wulfsode kennen. Nach vier Jahren auf der Funktionsstelle für Waldinformation wurde er 2002 Revierleiter in Wulfsode.

Uwe Cebulla wurde in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Im Naturschutzgebiet Lopautal mit seinen weitläufigen Teich- und Wiesenflächen war es Cebulla immer ein besonderes Anliegen, diese einzigartigen Standorte in der sonst so trockenen Heide zu pflegen und zu erhalten. „Mir war die Naturschutzarbeit immer sehr wichtig, welche ich auch mit der Waldjugend im Lopautal gut umsetzen konnte. Hier konnten wir auch viele Obstbaumalleen auf den Hauptwegen anlegen und der heimischen Fauna einen besonderen Lebensraum bieten.“

Die Anfangsjahre waren, wie in vielen Heiderevieren, geprägt vom Umbau reiner Nadelholzbestände in Mischbestände. In den Folgejahren konnte Cebulla viele Versuche mit Kiefernsaat, aber auch mit der Steuerung zwischen investiver und natürlicher Verjüngung ausprobieren. Hier spielte die Baumart Lärche neben der Buche eine große Rolle. So sind heute in vielen Bereichen des Revieres Spuren Cebullas Wirkens erkennbar.

Cebulla übergebe ein gut gepflegtes und mit vielen Baumarten für die Zukunft gut aufgestelltes Revier an seinen Nachfolger, loben die Niedersächsischen Landesforsten. Seinen Ruhestand möchte er mit der Ausbildung seiner Jagdhunde und mit seinen beiden Enkelkindern verbringen. Weiterhin sind Urlaube in Schweden geplant.

Cebullas Nachfolger Oliver Richter wurde in der Nähe von Lübeck geboren. Er studiert ebenfalls in Göttingen Forstwirtschaft und begann seinen forstlichen Werdegang im Vorbereitungsdienst im Niedersächsischen Forstamt Ahlhorn in der Försterei Harpstedt. Nach kurzer Tätigkeit in Hessen, wo er erste Erfahrungen im Naturschutz sammelte, wechselte er 2011 zurück zu den Niedersächsischen Landesforsten (NLF). Hier arbeitet er für die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt im Sachgebiet Waldnaturschutz. Drei Jahre später ging es aus Göttingen in die Heide in das Forstamt Sellhorn. Dort übernahm er die Stelle als Fachmann für Waldökologie und Naturschutz und lernt das Revier Wulfsode kennen, das auch zu seinem Zuständigkeitsbereich zählte. Schon damals war ihm klar: „Wenn ich einmal ein Revier übernehmen möchte, dann soll es Wulfsode sein.“

2022 ließ sich Richter für zwei Jahre an die Alfred-Toepfer-Akademie für Naturschutz (NNA) in Schneverdingen abordnen, um dort in einer Projektstelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu arbeiten. Nun, 2024, ist es soweit: Richter übernimmt das Revier Wulfsode, und somit für ihn einen großen Schatz. Das weiß er: „Ich freue mich sehr auf die intensive Arbeit im Revier und vor allem den Naturschutz jetzt von einer anderen Funktion aus weiter führen zu können. Ich weiß die Arbeit meines Vorgängers sehr zu schätzen. Auch weil wir in den Jahren zuvor schon viele Projekte zusammen verwirklichen konnten. Es ist besonders schön, nun die Veränderungen zu sehen.“

Er wohnt mit seiner Hündin Frieda schon seit zehn Jahren in Amelinghausen. Hierhin ist nun auch die Försterei umgezogen.

Uwe Cebulla und Oliver Richter beim Blick in den alten Baumbestand des Reviers Wulfsode.
Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Hintergrund

Das Revierförsterei Wulfsode erstreckt sich über eine Fläche von 1.736 ha und liegt in den Landkreisen Lüneburg, Uelzen und Heidekreis. Der Wald steht auf überwiegend schwach bis mäßig mit Nährstoffen versorgten Standorten und ist von der Baumart Kiefer geprägt. Es liegen zwei FFH-Gebiete, drei Naturschutzgebiete und vier Landschaftsschutzgebiete im Revierbereich. Neben den sandigen Standorten zeichnet sich das Revier durch ein für die Heide teilweise recht kupiertes Gelände aus, das durch das Lopautal geprägt ist.