Bei der letzten großen Vogelzählung im Januar 2019 beteiligten sich im Heide-Wendland über 1200 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus über 850 Gärten ein. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in den Gärten der Region, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf Platz zwei und drei. Deutschlandweit beteiligten sich über 138.000 Menschen an der Aktion. Auch hier war der Haussperling häufigster Wintervogel, gefolgt von Kohlmeise und Feldsperling.
Mit Spannung erwarten die Naturschützer bei der Wintervogelerfassung in diesem Jahr Meldungen von Eichelhähern. „Diese Art dürfte derzeit besonders häufig zu sehen sein, da wir im Herbst einen außergewöhnlich starken Einflug von Eichelhähern aus dem Norden und Osten Europas hatten“, so Pohlen.
Zurzeit werden in den Gärten besonders viele Eichelhäher gesichtet. Foto: NABU/Rolf Köhler |
Aufgrund der bisher sehr milden Winterwitterung erwarten die Experten des NABU einen insgesamt eher geringen Vogelbestand in den Gärten. Denn ohne Schnee und Eis finden die Vögel auch in den Wäldern und in der freien Landschaft noch Futter oder sind gleich in ihren nördlicheren Brutgebieten geblieben. Pohlen: „Aber jede Vogelart reagiert anders. Die Zahl in Deutschland überwinternder Stare und Ringeltauben dürfte zum Beispiel eher steigen.“ Die Zahl der gemeldeten Amseln wiederum wird zeigen, ob sich die Bestände der auch „Schwarzdrossel“ genannten Art nach der großen Usutu-Epidemie des Sommers 2018 wieder erholen.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum zehnten Mal statt. Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen können unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 20. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 11. und 12. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800 1157-115 geschaltet.