Dienstag, 28. Juli 2020

Raus in den Wald!

Ferienprogramm für Kinder im August

Raus in den Wald! Das ist das Motto der diesjährigen Waldtage im Waldpädagogikzentrum Ostheide im ehemaligen Forsthaus Siedenholz bei Unterlüß. Für interessierte Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren bietet Waldpädagogin Katrin Blumenbach an fünf Tagen im August ein halbtägiges Waldentdeckerprogramm an.

Im Wald gibt es viel zu entdecken.                                                               Foto: Niedersächsische Landesforsten

„Die Idee ist, Grundzüge der Ökologie des Waldes am Beispiel beliebter Tiere zu erforschen“, so Blumenbach zu ihrem Ferienprogramm. „Dabei kommen aber auch Bewegung im Wald, Spielen und gemeinsames Bauen von Waldhütten oder Fledermauskästen oder Schnitzen und Basteln nicht zu kurz.“ Die Waldentdeckertouren beginnen am 6. August mit dem Thema Fledermäuse, am 10. August geht es um Greifvögel und Eulen und am 14. August wird die Lebensweise von Dachs und Fuchs erforscht. Auf die Pirsch nach Reh und Hirsch kann man am 18. August gehen und am 25. August geht es um Insekten im Lebensraum Wald. Die Veranstaltungen finden in Zusammenarbeit mit dem Waldpädagogikzentrum Ostheide der Niedersächsischen Landesforsten statt. 

Katrin Blumenbach.
Foto: privat

Katrin Blumenbach ist zertifizierte Waldpädagogin aus Hermannsburg und seit neun Jahren für die Landesforsten aktiv. Sie wird bei den Veranstaltungen von Ralf Frommhagen unterstützt, der als Waldpädagoge seit zwei Jahren mit dem Waldpädagogikzentrum zusammenarbeitet.
„Wir können die Veranstaltungen in diesem Jahr kostenfrei anbieten, dank eines Förderprogrammes aus dem Kultusministeriums“, freut sich Katrin Blumenbach, die darauf hinweist, dass auch mehre Themen gebucht werden können.

INFO
Treffpunkt Waldpädagogikzentrum Ostheide, Siedenholz 1, 29345 Unterlüß
Dauer: von 9 bis 13 Uhr
Zielgruppe: Kinder der Klassenstufen 1–6 (6 bis 12 Jahre)
Teilnahme kostenlos. Trinkflasche und Frühstück sind mitzubringen
Notwendig ist zweckmäßige dem Wetter angepasste Kleidung und festes Schuhwerk
Anmeldung: Katrin Blumenbach, Telefon 05052/5429411 oder per Mail: info@wald-events.de

Mehr Forstpersonal gefordert

13 Millionen Kubikmeter Schadholz in Niedersachsens Wäldern 

Klimanotstand im Wald: Immer mehr heimische Bäume könnten Dürren, Stürmen und Schädlingen zum Opfer fallen – wenn nicht deutlich mehr für den klimagerechten Umbau der Wälder getan wird. Davor warnt die Gewerkschaft IG BAU und fordert zusätzliches Forstpersonal – besonders auch für die waldreiche Südheide. „Seit Jahren erleben wir einen besorgniserregenden Personalabbau im Forst. Zur Borkenkäferbekämpfung haben die niedersächsischen Landesforsten bislang lediglich einige befristete Förster eingesetzt. Qualifizierte Forstwirtstellen wollen sie weiterhin abbauen. Dem Ausmaß der Schäden wird mit diesen personalpolitischen Maßnahmen in keiner Weise Rechnung getragen“, kritisiert der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen, Dieter Großmann.

Dürre, Hitze und Stürme setzen dem Wald zu. Besonders stark geschädigt sind die nicht mehr zeitgemäßen Monokulturen. Die IG BAU fordert mehr Forstpersonal, um den klimagerechten Umbau heimischer Wälder voranzubringen. Foto: IG BAU

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums dürften in Niedersachsen 2018 bis 2020 insgesamt rund 13 Millionen Kubikmeter Schadholz anfallen. Extreme Wetterlagen und Schädlinge wie der Borkenkäfer werden demnach bis Jahresende eine Waldfläche von 26.300 Hektar vernichtet haben.
„Auch wenn zuletzt mehr Regen fiel als in den Vorjahren, bleibt die Lage für die Bäume dramatisch. Neben den besonders anfälligen Reinbeständen aus Fichten und Kiefern trifft es mittlerweile sogar die Buche“, so Großmann. Diese seit Jahrtausenden in Deutschland heimische Art leide zunehmend unter ausgetrockneten Böden und Pilzbefall. Um die Wälder für den Klimawandel zu wappnen, müssten weiter Mischwälder angelegt und klimabeständige Baumarten angepflanzt werden.
Bei solchen klimastabilen Wäldern gehe es darum, weiterhin den heimischen Rohstoff Holz zu produzieren, an dessen Pflege, Nutzung und Weiterverarbeitung viele Arbeitsplätze in der Region hängen „Der Waldumbau ist jedoch eine Mammutaufgabe, für die es viel mehr Förster und Forstwirte braucht als bislang. Betriebe sollten deshalb auch mehr ausbilden und Azubis übernehmen“, betont der Gewerkschafter.

Donnerstag, 16. Juli 2020

Traumjob für Arne Sengpiel

Der 45-jährige Lüneburger ist neuer Leiter des Forstamtes Unterlüß

Der bisherige Leiter des Forstamtes Unterlüß, Hans-Martin Hauskeller, ist als Abteilungsleiter für Wald und Umwelt in die Betriebsleitung der Niedersächsischen Landesforsten nach Braunschweig gewechselt. Zum 1. Juli hat sein Nachfolger, Arne Sengpiel (45) die Leitung des Forstamtes Unterlüß übernommen. Auch die beiden anderen Stellen in der Forstamtsleitung sind neu besetzt:
Georg Deeken (61), bisher Verwaltungsdezernent im Forstamt Unterlüß, wechselt auf den Posten des Betriebsdezernenten, den die bisherige Inhaberin Lena Maack mit ihrem Wechsel als neue Leiterin des Forstamtes Rotenburg freigemacht hat. Christina Wolgast (55) ist die Nachfolgerin von Georg Deeken als neue Verwaltungsdezernentin.

Das neue Leitungsteam im Forstam Unterlüß (von rechts): Arne Sengpiel, Georg Deeken und Christina Wolgast.
Foto: Knut Sierk / Niedersächsische Landesforsten
Arne Sengpiel wechselte aus der Betriebsleitung der Niedersächsischen Landesforsten in Braunschweig, wo er Controlling und Rechnungswesen verantwortete, ins Forstamt Unterlüß. Arne Sengpiel stammt aus einer Försterfamilie. Geboren in Südniedersachsen, wuchs er in Lüneburg auf, wo er bis heute mit seiner Familie lebt. Er studierte Forstwissenschaften in Göttingen und Schweden und beendete sein Studium mit dem Diplom in Freiburg. Nach seinem Referendariat bei den Niedersächsischen Landesforsten arbeitete er zunächst als freiberuflicher Forsteinrichter, als Holzeinkäufer für den japanischen Markt sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Göttinger Institut für forstliche Arbeitswissenschaften. Seit 2010 ist er bei den Niedersächsischen Landesforsten angestellt. Nach Stationen in Wolfenbüttel und Braunschweig freut er sich jetzt auf seine neue Aufgabe als Forstamtsleiter im Forstamt Unterlüß: „Ich hatte bereits durch die berufliche Tätigkeit meines Vaters schon früh erste Kontakte ins Forstamt Unterlüß, später als Forsteinrichter war ich unter anderem für die Inventur und Planung der heute zum Forstamt gehörenden Revierförsterei Ringelah zuständig. Dass ich jetzt dieses mir schon in Teilen vertraute Forstamt leiten darf, ist ein Traum. Kaum ein anderes Forstamt der Niedersächsischen Landesforsten verfügt über eine solche waldbauliche Vielfalt und Mannigfaltigkeit an Aufgaben wie das Forstamt Unterlüß.“

Die Waldflächen des Forstamtes Unterlüß umfassen 18.500 Hektar, davon sind 7.250 Hektar Naturschutz- und Natura-2000-Gebiete. Sie verteilen sich auf acht Revierförstereien in den Landkreisen Celle, Gifhorn und Uelzen. Zudem betreibt das Forstamt einen modernen Maschinenbetrieb und ist als ein Standort des Waldpädagogikzentrums Ostheide ein wichtiger Ort für praktisch erlebbare Umweltbildung.  

Georg Deeken wechselt innerhalb des Forstamtes lediglich seinen Dienstposten; seit 2005 war er Büroleiter des Forstamtes Unterlüß, jetzt übernimmt er Aufgaben als Betriebsdezernent und stellvertretender Forstamtsleiter. Georg Deeken ist in Hankensbüttel aufgewachsen. Nach seinem Forstwirtschaftsstudium in Göttingen hat er verschiedene berufliche Stationen und Funktionen in unterschiedlichen Dienststellen u. a. in Knesebeck sowie dem Elm durchlaufen. Sein Interesse an der Forstpolitik und seine hohe soziale Kompetenz haben dazu geführt, dass er 15 Jahre lang dem Gesamtpersonalrat der Niedersächsischen Landesforsten angehörte. In dieser Funktion setzte er sich sehr für die Belange seiner Berufskollegen ein. Georg Deeken resümiert: „Durch die verschiedenen Funktionen konnte ich vielfältige Erfahrungen in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen bekommen, das hilft mir jetzt. Ich bin in Unterlüß nun schwerpunktmäßig für den Forst- und Jagdbetrieb zuständig. Das sind zwei Kernaufgaben, die im Wald zusammengehören. Ein standort- und klimaangepasster Waldumbau funktioniert nur, wenn wir auch angepasste Wildbestände im Blick haben“.

Christina Wolgast hat seit dem 1. Juni dieses Jahres die Aufgaben der Verwaltungsdezernentin im Forstamt Unterlüß inne. Die in Gartow beheimatete Expertin bringt für ihre neue Aufgabe viel Erfahrung mit. Nach ihrem Forstwirtschaftsstudium in Göttingen und dem anschließenden Vorbereitungsdienst war sie von 1991 bis 2004 in den ehemaligen Forstämtern Bleckede und Dannenberg tätig. Seit Gründung der Niedersächsischen Landesforsten im Jahr 2005 war sie in der Betriebsleitung in Braunschweig zunächst als Sachbearbeiterin im Controlling tätig, übernahm dann die Leitung der Internen Revision und leitete zuletzt das Sachgebiet Finanzmanagement. Christina Wolgast fasst zusammen: „Die Arbeit in der Betriebsleitung hat mir immer sehr viel Freude gemacht, aber ich wollte gerne zurück ins operative Geschäft eines Forstamtes. Ich freue mich über die besonderen Herausforderungen dieser neuen Aufgabe und über die Themenvielfalt. Mit der erfolgreichen Bewerbung bot sich mir außerdem die Gelegenheit einen etwas heimatnäheren Arbeitsplatz zu übernehmen. Zurzeit ist jeder Tag neu und spannend. Die größte Herausforderung werden die zahlreichen Grundstücksangelegenheiten sein. Aber erst einmal möchte ich das Forstamt kennenlernen, dazu möchte ich die jetzt anstehenden Planbereisungen nutzen, um mir einen Überblick über die Reviere zu verschaffen“.