Fluss-Fisch-Mobil der Aktion Fischotterschutz nach coronabedingter Pause erstmals wieder im Einsatz
Nachdem das Fluss-Fisch-Mobil der Aktion Fischotterschutz im vergangenen Jahr pandemiebedingt pausieren musste, hatte es jetzt wieder seinen ersten Einsatz. Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse der Grundschule Neustadt in Celle erforschten die Fuhse und ihre Lebewesen.
Anhand der präparierten Barbe wurde den Schülern die Lebensweise der Fische erläutert. Foto: Aktion Fischotterschutz e.V. |
Für die Kinder war das mit einer naturnahen Flusslandschaft bemalte Mobil eine willkommene Abwechslung. Besonders interessant fanden sie offensichtlich das Bestimmen der Kleinlebewesen, die Sören Brose, Mitarbeiter der Aktion Fischotterschutz, in der Fuhse gekeschert hatte. Die Schülerinnen und Schüler entdeckten allelei Wasserlebewesen, von kleinen Eintagsfliegenlarven über als Holzstück getarnte Köcherfliegenlarven, Groß- und Kleinlibellenlarven, Wasserskorpione, unzählige Bachflohkrebse bis zu einem Dreistachligen Stichling. Auch wenn so manche Berührungsängste erst einmal groß waren, das Interesse bei den Schülerinnen und Schülern, die wundersamen Wasserlebewesen zu erforschen, war größer. Mit einer präparierten Barbe wurden anschließend die Fische und ihre Lebensweise erklärt, und mit dem Spiel zur Gewässerdynamik konnte ein naturnaher Fluss gebaut werden.
Zuvor war das Umweltbildungsprogramm zum Thema Fließgewässer, Lebensräume, Fische und Kleinlebewesen an die gültigen Hygienevorschriften angepasst worden. Das interaktive Bildungsprogramm wurde entsprechend geändert und das Gefährt umgerüstet, damit es den aktuellen Richtlinien und Auflagen gerecht wird. Damit der Abstand zwischen den Kindern und den Mitarbeitern gewährleistet bleibt, wurden in dem Mobil ein neuer Monitor und ein digitales Mikroskop eingebaut. Hiermit konnten zum Abschluss die gefangenen Lebewesen mit ihren Körpermerkmalen in Groß gezeigt und erläutert werden, bevor sie wieder zurück ins Wasser gesetzt wurden. Der große Kopf einer Kleinlibellenlarve mit ihren Mandibeln löste so einiges Erstaunen aus.
„Auch wenn zurzeit alles etwas anders ist, freuen wir uns sehr, dass wir endlich wieder mit dem Fluss-Fisch-Mobil unterwegs sein können, um den Menschen die Bedeutung naturnaher Fließgewässer und ihre faszinierenden Gewässerlebewesen näherzubringen", sagten Anke Willharms und Sören Brose, Mitarbeiter der Aktion Fischotterschutz. "Es ist schön zu sehen, dass die Schüler einen Riesenspaß daran haben, die Fließgewässer mit ihren vielfältigen Lebewesen zu entdecken und wir hoffen, dass es weitergeht."
Auf den eingebauten Monitor konnten abschließend alle gefangenen Wasserlebewesen in Groß betrachtet werden. Foto: Aktion Fischotterschutz e.V. |
Das Projekt „Artenvielfalt in der Aller – Neue Lebensräume für die Barbe“ ist ein Naturschutzprojekt der Aktion Fischotterschutz in Hankensbüttel. Ziel des Projektes ist es, die Fischart Barbe wieder im Einzugsgebiet der Aller zu stärken und ihre Ausbreitung sowie die biologische Vielfalt in den Fließgewässern im südöstlichen Niedersachsen zu fördern. Hierfür sollen vielfältige, strukturreiche Habitate entwickelt und vernetzt werden, die die Voraussetzung für eine starke Barbenpopulation und eine gewässertypische Zusammensetzung der Fischarten sind. Das Fluss-Fisch-Mobil ist noch bis 2024 an der Aller und ihren Nebengewässern unterwegs. Das Projekt wird über das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie vom Land Niedersachsen gefördert.