Mittwoch, 3. Mai 2023

Mensch und Moor

Themenführung im Museumsdorf Hösseringen

Im Pietzmoor bei Schneverdingen. Foto: Verena Görke

Gruselig, schaurig, geheimnisvoll – zahlreiche Mythen, Sagen und Legenden ranken sich um Moore. Jahrtausende alte Moorleichen geben Einblick in längst vergangene Zeiten. Doch was sind Moore eigentlich? Wie entstehen sie und welche Bedeutung hatten sie für die Menschen in der Lüneburger Heide? Was hatte es mit dem Torfabbau auf sich und warum sind Moore heute so wichtig? Diesen Fragen geht Museumsführerin Verena Görke in einer Themenführung am 12. Mai von 15 Uhr an im Museumsdorf Hösseringen auf den Grund. Sie erläutert dabei auf anschauliche und verständliche Weise die ökologischen Zusammenhänge dieser einzigartigen Lebensräume und bringt den Besucherinnen und Besuchern den Alltag der Heidjer mit ihren Mooren anhand von bisher noch nicht gezeigten Exponaten aus dem Museumsmagazin nahe.

Für die Führung ist keine Anmeldung erforderlich. Kosten: 5 Euro.


Dienstag, 2. Mai 2023

Mit allen Sinnen ... die Mitte finden

Das Labyrinth im Innenhof des Klosters Wienhause. Foto: Kloster Wienhausen

Das Kloster Wienhausen lädt zu einer Führung zum Thema "Mit allen Sinnen ... die Mitte finden" ein. Im Rahmen dieser Führung, die am Sonnabend, 6. Mai, von 17:30 Uhr an stattfindet, wird das Labyrinth im Innenhof begangen.

Anmeldungen nimmt das Kloster unter Telefon 05149 18660 oder unter der E-Mail-Adresse info@kloster-wienhausen.de entgegen. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro.

Donnerstag, 27. April 2023

Nachwuchs bei Fridolin und Mai

Zwei kleine Störche geschlüpft

Storchenmutter Mai mit ihrem Nachwuchs. Foto: NABU-Artenschutzzentrum Leiferde

Drei Tage nach dem gut besuchten Storchenfest im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde ist der erste Jungstorch am Mittwochnachmittag, 26. April, im Nest auf dem Schornstein von Weißstorchpaar Fridolin und Mai geschlüpft. Am heutigen Donnerstag sind schon zwei kleine Störche zu sehen, die ihre Köpfe nach oben strecken.

„Wir sind total glücklich“, berichtet Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums. „Hoffentlich werden die Kleinen groß, denn die letzten zwei Jahre sind die Jungstörche leider an einer Verpilzung des Luftsacksystems gestorben. Daraufhin wurde das Nest um fast zwei Drittel abgetragen, in der Hoffnung, dass die Chancen jetzt besser stehen. Dies ist jedoch von vielen Faktoren abhängig. Die ersten beiden Wochen im Leben der Jungstörche sind häufig entscheidend. Stimmt das Wetter und ist der Boden nicht zu trocken, sind genügend Regenwürmer als Nahrung vorhanden. Wenn die Eltern dann noch einen guten Job machen und selber nicht zu viel Stress haben, sollte es klappen.“ 

Auch in den anderen beiden Nestern auf dem Gelände des NABU-Artenschutzzentrums sind eventuell schon Junge geschlüpft, die aber noch nicht zu sehen sind, da ein Blick in die Nester nicht gut möglich ist. Nicht so bei Fridolin und Mai: Von Zuhause aus kann das Nestgeschehen über die Live-Webcam unter www.nabuzentrum-leiferde.de verfolgt werden.

Das NABU-Artenschutzzentrum ist im Sommer täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr für Besucherinnen und Besuher geöffnet. Mit Spektiv oder Fernglas wird man, mit etwas Glück, schöne Beobachtungen machen können. NABU-Mitglieder oder Förderkreismitglieder des Zentrums haben freien Eintritt, andere Besucherinnen und Besucher müssen eine Gebühr entrichten, die für die Pflege der Tiere verwendet wird.

  

Montag, 24. April 2023

Celle vorne, Uelzen im unteren Mittelfeld, Gifhorn Schlusslicht

ADFC-Fahrradklima-Test: So fahrrad(un)freundlich ist die Südheide

Von den drei Kreisstädten in der Südheide ist Celle die mit Abstand fahrradfreundlichste. Das geht aus dem aktuellen Fahrradklima-Test hervor, den der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) heute vorgestellt hat. Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Umfrage, an der sich deutschlandweit 245.000 Menschen beteiligt haben. 

Alle zwei Jahre ermittelt der ADFC in einer nicht repräsentativen Umfrage die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands. Foto: StockSnap/Pixabay

Celle liegt in der Kategorie der Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern landesweit auf Platz 5 hinter Nordhorn, Wolfenbüttel, Lingen und Hameln.

Uelzen und Gifhorn traten in der Kategorie der Städte mit 20.000 bis 50.000 Einwohner an. Während Uelzen auf Platz 46 kam und damit im unteren Mittelfeld rangiert, bildet Gifhorn (Platz 62) das Schlusslicht auf Landesebene.

Auf Bundesebene belegen in den jeweiligen Kategorien Celle den 29. Platz, Uelzen den 315. Platz und Gifhorn den 428. Platz. Nur 19 Städte haben im Bundesvergleich noch schlechter abgeschnitten als Gifhorn. Hier ist aufgrund der Nähe zum Volkswagenwerk die Autodichte besonders hoch, und das Fahrrad spielt als Verkehrsmittel nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings kam die Volkswagenstadt Wolfsburg, wo ähnliche Verhältnisse herrschen, landesweit auf Rang 3 in der Kategorie der Städte 100.000 bis 200.000 Einwohner und bundesweit auf Rang 23 von 40.

Pluspunkte sammelte Celle vor allem mit der guten Erreichbarkeit des Stadtzentrums und Maßnahmen zur Fahrradförderung in jüngster Zeit.

In Gifhorn wurde insbesondere für Radfahrende ungünstige Ampelschaltungen sowie der Zustand und die geringe Breite vieler Radwege bemängelt. Darüber hinaus wurde das Radfahren im Mischverkehr mit Autos in Gifhorn als besonders gefährlich eingestuft. In allen abgefragten Kriterien erreichte Gifhorn durchweg nur befriedigende bis mangelhafte Ergebnisse. Hier ist also noch Luft nach oben.


Freitag, 14. April 2023

Storchenfest

 Am 23. April im NABU-Artenschutzzentrum 

Während sich Fridolin und Mai im Storchennest auf dem alten, aus Backsteinen gemauerten Schornstein der ehemaligen Molkerei am Ortsrand von Leiferde um den hungrigen Nachwuchs kümmern, können sich die Gäste unten über die Arbeit des NABU-Artenschutzzentrums in Leiferde informieren. Der alljährliche Tag der offenen Tür findet traditionell als Storchenfest statt, und zwar in diesem Jahr am Sonntag, 23. April, von 11 bis 17 Uhr.

Das Veranstaltungsgelände mit Storchennest im Hintergrund. Foto: NABU/Joachim Neumann

Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen einmal mehr die tierischen Bewohner des Artenschutzzentrums: Weißstörche, Uhus, Waldkäuze, Gänse, Papageien, Land- und Wasserschildkröten sowie viele weitere Tierarten können im Rahmen einer kostenlosen Führung über das Gelände beobachtet werden. Außer Fridolin und Mai nisten zwei weitere Weißstorchpaare auf dem Gelände.

„Wie jedes Jahr werden die Fahrradfahrer traditionell mit einem Begrüßungsgetränk empfangen", kündigt  Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums, an. "Im Anschluss können sie sich in zahlreichen Pavillons und Zelten mit entsprechenden Ständen unter anderem zu den Themen Europäische Sumpfschildkröte, Weißstörche, Bienen, Hornissen oder Wespen informieren. Aber auch Fragen zu den richtigen Nistkästen oder zur Bestimmungsliteratur werden gerne beantwortet. Auch für Kinder gibt es an dem Tag viel zu entdecken und sie haben die Möglichkeit zu malen und zu basteln, sich schminken zu lassen, ein Kindertattoo zu bekommen oder die Hüpfburg zu nutzen."

Ebenfalls anwesend aus Leiferde ist der NABU-Kreisverband sowie die Feuerwehr Leiferde mit einem Einsatzwagen, die Apotheke sowie UNSAhof. Für Kräuterliebhaber gibt es diverse Kräutersalze, Öle und andere Köstlichkeiten. Am Flohmarktstand kann zudem so mancher Schatz erworben werden.

Um den Hunger zu stillen, wird es Torten, Kuchen, frische Waffeln, Brezeln, Crêpes, Bauernhofeis sowie Bratwurst und Pommes geben.

Es gibt auch etwas zu gewinnen: „Bei einer Tombola sind wieder 1000 Preise zu gewinnen. Die Hauptgewinner werden aber unsere Pfleglinge sein, denn denen wird der Erlös des Festes zugutekommen“, so Rogoschik.


Donnerstag, 13. April 2023

Kunst oder Kitsch?

Antikes schätzen lassen im Museumsdorf Hösseringen

Am Sonntag, 23. April, können Besucherinnen und Besucher des Museumsdorfes Hösseringen von 10:30 bis 14 Uhr ihre privaten Kunstwerke schätzen lassen.

Ganz nach dem Motto „Ein Schatz ist's für den einen – der andere sieht darin keinen“ begutachtet der Kunstsachverständige und Nachlassexperte Klaus-Dieter Müller Kunstwerke sowie Antiquitäten und gibt eine Einschätzung – und wenn möglich – eine finanzielle Bewertung dazu ab. Ob Bilder, Porzellan und Keramik, Plastiken oder auch das alte Schiffsmodell – mitgebracht werden kann alles, was antik ist, außer Teppichen.

Bis zu fünf Gegenstände können begutachtet werden. Zu zahlen ist der reguläre Museumseintritt, die Schätzung ist kostenlos. Die Objekte sollten vorab angemeldet werden, damit sich der Experte optimal vorbereiten kann: Telefon 05826 1774 oder E-Mail info@museumsdorf-hoesseringen.de.

Mittwoch, 12. April 2023

Konzert im Kloster

Klavierduo Kim & Hanßen spielt in Wienhausen und Medingen

Knut Hanßen und Séverine Kim bilden das Klavierduo Kim & Hanßen.
Foto: Veranstalter

"Come together" ist der Titel des Programms, mit dem das Klavierduo Kim & Hanßen, das mit sensibler Klangkultur und virtuoser Spielfreude zu begeistern vermag, in den beiden Heideklöstern Wienhausen und Medingen gastiert. Im ersten Teil erklingen zwei Werke von Wolfgang Amadeus Mozart: die Sonate für Klavier zu vier Händen in F-Dur, KV 497, und die Sonate für Klavier zu vier Händen in C-Dur, KV 521.

Anschließend spielen Séverine Kim und Knut Hanßen das Stück "Snow", das von Jae Hyuk Choi eigens für das Klavierduo Knut & Hanßen komponiert worden ist. Zum Abschluss folgt ein weiteres Auftragswerk für das Klavierduo Knut & Hansen: "Un afuera y un adentro" ("Ein Außen und ein Innen") von Franceso Ciurlo.

Die beiden Pianisten erhielten ihre Ausbildung an den Musikhochschulen in Hannover, Köln und München bei Bernd Goetzke, Sheila Arnold und Wolfram Schmitt-Leonardy. Sie sind regelmäßig Gäste verschiedener Festivals und Konzertreihen.  

Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen internationaler Wettbewerbe treten sie mit Orchestern wie dem Royal Philharmonic Orchestra, den Münchener Symphonikern, der Westdeutschen Sinfonia und dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim auf.  

Sie wurden als Stipendiaten u.a. durch die Chopin-Gesellschaft Hannover, Yehudi Menuhin Live Music Now Hannover und Köln, die Studienstiftung des deutschen Volkes und die Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert, seit 2020 sind sie Stipendiaten der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung. Im Sommer 2021 haben sie als künstlerische Leitung die „Celler Sommerkonzerte“ sowie im Jahr 2022 die „Konzertwoche Wolfsburg“ ins Leben gerufen. Im Rahmen von NEUSTART KULTUR werden sie durch das Förderprogramm für Nachwuchsensembles durch den Deutschen Musikrat unterstützt.  

Das Konzert im Sommerrefektorium des Klosters Wienhausen findet am Freitag, 28. April, von 20 Uhr an statt. Gastgeber ist der Kulturkreis Wienhausen. Karten können für 18 Euro (Kinder und Jugendliche zahlen 5 Euro) unter Telefon 05149 18660 oder mit einer E-Mail an info@kulturkreis-wienhausen.de bestellt werden. 

Am folgenden Tag, Sonnabend, 29, April, spielt das Duo von 19:30 Uhr an im Festsaal des Klosters Medingen bei Bad Bevensen. Karten sind für 18 Euro (Schüler und Studenten zahlen 12 Euro) bei reservix.de erhältlich.

Dienstag, 4. April 2023

Todesfalle Osterfeuer

NABU mahnt zur Vorsicht beim Entzünden der Reisighaufen und gibt Tipps für nachhaltige Nutzung von Grünschnittt

Vielerorts werden zu Ostern die beliebten Osterfeuer entzündet. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland bittet, beim Abbrennen der Osterfeuer mit Bedacht vorzugehen und auf die Belange der Natur zu achten.


Osterfeuer können zur tödlichen Falle für Wildtiere werden.
Foto: Kathy Büscher

„Zahlreiche Tiere nutzen das vermeintlich sichere Holz- oder Reisigversteck als Zufluchtsort oder Nistmöglichkeit“, gibt Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle in Celle, zu bedenken. „Zwischen dem 1. April und 15. Juli gilt die allgemeine Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit. Vögel, Igel und andere Tiere sind dann aktiv im Brutgeschäft bzw. mit der Aufzucht ihres Nachwuchses beschäftigt. Zudem werden erst jetzt zahlreiche Insekten aktiv, die ebenfalls Unterschupf in Reisighaufen suchen. Damit werden die Osterfeuer alljährlich zum Scheiterhaufen für Vögel, Insekten, Hasen und Kaninchen, Igel und Spitzmäuse sowie einige weitere Arten.“

Vögel haben bereits mit Nestbau begonnen

Die offizielle Brutzeit für Vögel beginnt nach Bundesnaturschutzgesetz bereits am 1. März. Viele Vögel haben daher bereits mit dem Nestbau begonnen oder sogar schon ein vollständiges Gelege. Einige Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle brüten sehr gerne in Holz- und Reisighaufen. Doch solche Haufen, die auf diese Weise von Tieren als Brut- und Wohnstätte angenommen worden sind, dürfen nicht mehr durch Abbrennen zerstört werden. 

Um zu vermeiden, dass ein geplantes Osterfeuer aus diesem Grund ausfallen muss, sollten Holz- und Reisighaufen entweder sehr spät angelegt oder anderweitig Vorsorge getroffen werden, damit sich Tiere nicht schon vor dem Abbrennen darin niederlassen können. Hilfreich sind dabei unter anderem engmaschige Zäune oder die richtige Lagerung des Brennmaterials: „Zusammengetragenes Holz und Reisig ist für Wildtiere als Versteck umso unattraktiver, je lockerer das Material die ersten 30 bis 50 Zentimeter aufgeschichtet ist“, sagt Pohlen. „Kann man durch die untersten 50 Zentimeter des Haufens hindurchschauen, sollte die Maßnahme bereits zum Schutz der Tiere beitragen.“ Am Tag vor dem Abbrennen müsse dennoch durch ein Umschichten des Brennmaterials sichergestellt werden, dass alle sich dort angesiedelten Tiere ausreichend Gelegenheit zur Flucht haben.

Der NABU bittet außerdem darum, keine Abfälle wie zum Beispiel alte Möbel, auf den Holz- und Reisighaufen zu entsorgen. „Diese gehören in den Sperrmüll und haben im Osterfeuer nichts zu suchen. Verbrannt werden darf nur gut getrockneter Baum- und Strauchschnitt sowie Reisig“, betont die Naturschützerin. Beim kurzfristigen Aufschichten oder Umschichten des Holzes sollten ungeeignete Stoffe direkt aussortiert werden. 

Naturfreundliche Nutzung von Schnittholz

„Eigentlich sind Buschwerk und Reisig allerdings viel zu schade, um verbrannt zu werden“, so Andrea Pohlen. „Schnittholz und Gestrüpp lassen sich im Garten viel sinnvoller verwenden, um Lebensraum und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere zu schaffen“. Grobes Material am Boden bietet ausreichend Hohlräume bspw. für Igel, darüber aufgeschichtetes, feineres Deckmaterial dient als kleinere Unterschlupfmöglichkeit bspw. für Vögel und Insekten. Feinerer Grünschnitt könnte, stark zerkleinert, auch in einem Komposthaufen im Garten, gemischt mit gröberen Teilen aus zerkleinerten Zweigen und Ästen, für den Nährstoffhaushalt der Böden und Beete und als dünne Mulchschicht direkt aufgetragen werden, wodurch die Bodendurchfeuchtung gestärkt würde. Ebenso ist die Nutzung für Hochbeete eine nachhaltige Option.

Freitag, 31. März 2023

Lust auf heißes Eisen?

Schmiedekursus für Frauen im Museumsdorf Hösseringen

Der Arbeitsplatz ein einer historischen Schmiede. Foto: Inka Lykka Korth

Im Frühlingsheft des Südheide-Magazins stellen wir Klaus Friedrich, den Museumsschmied des Handwerksmuseums Suhlendorf, vor. In der Geschichte erfahren wir, dass es beim Schmieden gar nicht so sehr auf Kraft ankommt, sondern vor allem auf Technik. Und deshalb ist die traditionelle Schmiedekunst mit Hammer und Amboss nicht nur stämmigen Männer vorbehalten, sondern kann durchaus auch von zierlichen Frauen erlernt werden. Das Museumsdorf Hösseringen bietet nun einen Schmiedekursus speziell für Frauen an. 

Der Kursus findet am Donnerstag, 20. April, von 10 bis 17 Uhr statt und richtet sich an Frauen, die Lust auf heißes Eisen haben. Geschmiedet wird in der historischen Museumsschmiede, wo das Schmiedefeuer noch mit handbetriebenem Blasebalg geschürt wird. Den Teilnehmerinnen werden Grundkenntnisse im Freiformschmieden vermittelt, die es erlauben, Schmuck, Haken, Schlüsselanhänger, Ornamente und kleine Pflanzstäbe zu schmieden. Es kann jedoch auch frei gestaltet werden.

Der Kursus findet mit maximal drei Frauen statt und kostet 97 Euro pro Person und Tag (inkl. eine Stunde Mittagspause). Material wird je nach Verbrauch extra abgerechnet (etwa 5 bis 10 Euro). Angeleitet wird er von Evelyn Neumann, Schmiedin, Bildhauerin und Metallkünstlerin.

Anmeldungen sind bis zum 13. April bei Evelyn Neumann unter E-Mail kunsthaus.kremlin@gmail.com oder telefonisch unter 0160 5449777 möglich.

Mittwoch, 29. März 2023

Forstamt Unterlüß schult Feuerwehrleute an der Motorsäge

Der Klimawandel erfordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren und Niedersächsischen Landesforsten


Besonderes Augenmerk wurde in dem Lehrgang auf die Aufarbeitung von unter Spannung liegendem Holz gelegt. Immer wieder mussten die Teilnehmer Zug und Druckholz beurteilen und entscheiden, wo sie stehen müssen, um nicht von unter zurückschnellenden Stammteilen getroffen zu werden. 
Foto: Henning Jäger / Niedersächsische Landesforsten

Zwölf Feuerwehrleute, darunter eine Feuerwehrfrau, aus Lingwedel, Hankensbüttel, Steinhorst und Schweimke im Landkreis Gifhorn rückten jetzt zu einem eher ungewöhnlichen Einsatz aus. Ziel war ein vom Forstamt Unterlüß ausgerichteter Motorsägenlehrgang in der Revierförsterei Betzhorn. „Die Niedersächsischen Landesforsten wollten mit der Ausrichtung des Lehrgangs einen Beitrag zum sicheren Arbeiten mit der Kettensäge leisten. Durch den Klimawandel nimmt die Zahl der Extremwetterereignisse zu “, sagt Henning Jäger, Leiter der Revierförsterei Betzhorn.

Auch das Fällen schwacher Eichen gehörte zum Trainingsprogramm.
Foto: Henning Jäger / Niedersächsische Landesforsten

Angesichts der zunehmenden Stürme seien Forst und Feuerwehr oft zugleich Partner und Betroffene, so der Förster. Nach Stürmen sei es wichtig, dass die Verkehrswege rasch freigeschnitten werden, besonders für den Rettungsdienst. Die Arbeit sei sehr gefährlich, da das geworfene Holz auf den Straßen häufig unter Spannung steht und angeschobene Bäume sowie angebrochenen Äste die Feuerwehrleute zusätzlich gefährden. "Im Einsatzfall kann Wind, Regen und Dunkelheit die Arbeit der Feuerwehrleute zusätzlich erschweren", erklärt Feuerwehrmann Florian Meyer von der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Lingwedel. Er erinnert sich: "Vor rund einem Jahr waren wir in einer Sturmnacht über sieben Stunden pausenlos damit beschäftigt, die Straßen freizuschneiden. Dabei haben wir längst nicht alles geschafft und mussten wenig befahrene Straßen sperren und konnten diese erst am Folgetag räumen. Da die Aus- und Fortbildung bei uns einen hohen Stellenwert hat, sind wir sehr froh, dass wir mit den Niedersächsischen Landesforsten einen kompetenten Kooperationspartner gefunden haben." 

Forstwirtschaftsmeister Marcus Walter und Forstwirt Jan Denecke vom Forstamt Unterlüß haben an anderthalb Tagen die notwendige Theorie und den sicheren Umgang mit der Motorsäge geschult.  „Das Programm entsprach einer klassischen Schulung für Brennholzwerber, wurde aber vor allem durch die Aufarbeitung von unter Spannung liegendem Holz erweitert. Dazu wurden mit Hilfe einer Spillwinde liegende Stämme unter Spannung gebracht, um so die sicheren Schnitttechniken zu üben“, so Jan Denecke.

Nach dem Lehrgang erhielten alle Teilnehmer eine Bescheinigung. Der Motorsägen-Lehrgang gilt als Zusatzqualifikation bei den Feuerwehren und wird alle zwei Jahre aufgefrischt. 

Geschafft! Der Lehrgang ist beendet, und die Feuerwehrleute fit im Umgang mit der Motorsäge auch in schwierigen und gefährlichen Situationen. Foto: Henning Jäger / Niedersächsische Landesforsten

Freitag, 24. März 2023

Niedersachsens Natur im Hosentaschenformat

"UmweltNAVI"-App mit vielen neuen Funktionen und noch mehr Themen

"Bring die Umwelt auf dein Handy" lautet das Motto der Umweltdaten-App „UmweltNAVI" des Niedersächsischen Umweltministeriums. „UmweltNAVI" stellt vielfältige Umweltinformationen in einem übersichtlichen Kartenformat dar. Die App hat nun ihr Angebot erweitert und neue Themenbereiche und Funktionen ergänzt. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer: „Man schützt nur, was man kennt - und mit der UmweltNAVI-App reicht ein Griff zum Smartphone, um kennenzulernen, was Niedersachsens vielfältige Natur zu bieten hat. Die App macht bequem und einfach zugänglich, was unsere Umgebung ausmacht und wie man sie erleben kann."

Der Startbildschirm der um neue Themenbereiche und Funktionen erweiterterten App.
Foto: Inka Lykka Korth 

Sechs verschiedene Themen können jetzt auf der Karte angezeigt werden - unter anderem „Natur und Landschaft", „Pflanzen- und Tierwelt" oder „Gesellschaft und Klimawandel". Nutzerinnen und Nutzer finden beispielsweise Naturschutzgebiete, gesichtete Tier- und Pflanzenarten oder Informationen zur Lärmbelastung in der direkten Umgebung.  Außerdem sind weitere „Umweltobjekte" dazu gekommen, die sich mit der App erkunden lassen. Zum Beispiel werden dank der Zusammenarbeit mit der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH Nutzerinnen und Nutzern werden jetzt interessante Orte, Wanderrouten und Radtouren in der Nähe des jeweiligen Standorts angezeigt. 
Die App zeigt auch aktuelle Veranstaltungen zum Thema in der Umgebung an und liefert dazu Hintergrund-Informationen. Zudem werden verschiedene Messdaten, beispielweise zur Luftqualität oder den Pegelstand bei Gewässern, in der App zugänglich gemacht. Das erspart umfangreiche Recherchen - insbesondere, weil die Daten regelmäßig, teilweise täglich, aktualisiert werden.


Auch die Funktionen der App wurden erweitert, so ist die App-Nutzung jetzt auch offline möglich. Im Bereich „Wissen" gibt es kurze Zusammenfassungen und weiterführende Links zu verschiedenen Themen - von „Wanderwege" bis „Wölfe". Durch die „Wo finde ich"-Funktion können die nächstgelegenen Umweltobjekte zum gewählten Thema entdeckt werden. Im Bereich „MeinNAVI" können Nutzerinnen und Nutzer unter anderem ihr Wissen mit einem Quiz testen.

 Hintergrund

Die im Auftrag des Landes von „BearingPoint" und „wemove digital solutions" entwickelte App „UmweltNAVI Niedersachsen" ist Teil des Projekts „Bürgerinformationsportal Niedersachsen" des „Masterplans Digitalisierung " der niedersächsischen Landesregierung. Die App ist im Appstore und bei Google Play verfügbar. Mehr Informationen gibt es auf der offiziellen Internetseite: https://umwelt-navi.info/

Donnerstag, 23. März 2023

"Der faule Geruch des Adels"

Kloaken als Denkmale ihrer Zeit

Für Geschichtsinteressierte dürfte sich am Donnerstag, 30 März, ein Ausflug nach Lüneburg lohnen. Denn an diesem Tag hält der Archäologe der Hansestadt, Tobias Schoo, einen Vortrag über eine besondere Art von Fundgruben unserer Alltagskultur: „Der faule Geruch des Adels – Sozialhistorische Überlegungen zu Lüneburger Kloaken, Denkmale ihrer Zeit“.

Das  Im Jahr 1484 heißt es, dass in Lüneburg dreißig namhafte Bürger ansässig seien, die alle eines Grafen Gut besitzen. Gemeint sind die Lüneburger Patrizierfamilien, deren reiche Kloakenfunde gerade aus archäologischer Sicht ein facettenreiches Bild abgeben. Die verlorenen oder entsorgten Gegenstände, die  in den zahlreichen gemauerten, tief in den Boden eingelassen Rundschächten gefunden wurden, sind nicht nur markant aufgrund ihrer deutlichen Qualitätsunterschiede, sondern offenbaren zugleich die ganz unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten ihrer jeweiligen Nutzer. Die sich selbst als Stadtadel verstanden. 

Tobias Schoo wird sich in seinem Vortrag auch der Frage widmen, wie sich eine adlige Sachkultur mit archäologischen Mitteln ermitteln lässt, welche Objekte im Mittelalter als „typisch adlig“ galten und wie diese sich von den alltäglichen Objekten anderer gesellschaftlicher Gruppen unterscheiden.

Die Vortragsveranstaltung, zu der das Ortskuratorium Lüneburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in den Marcus-Heinemann-Saal des Museums Lüneburg, Willy-Brandt-Straße 1, einlädt, beginnt um 18:30 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei, um Spenden für die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird gebeten.

Ausflugstipp zum Wochenende

Saisonstart im Handwerksmuseum Suhlendorf

Zum Saisonstart am Sonntag, 26. März, werden von 10 bis 17 Uhr zahlreiche Handwerker in den Werkstätten des Handwerksmuseums anzutreffen sein. Vor jeder Werkstatt bietet eine Informationstafel eine anschauliche Einführung in die Geschichte des jeweiligen Handwerks. Darüber hinaus können die Gäste auch den Audioguide nutzen und sich die Informationen anhören. Für Kinder bietet das "Entdeckerheft" spielerischen Zugang zu den Ausstellungen.

Auch Museumsschmied Klaus Friedrich, den wir im aktuellen Calluna-Frühlingsheft vorstellen, 
wird zum Saisonstart in seiner Schmiede anzutreffen sein. Foto: Inka Lykka Korth

Leider sei der Bäcker krank, sodass der Holzbackofen diesmal ausnahmsweise kalt bleiben müsse, bedauert der Museumsverein. Doch die Gäste müssen nicht auf Kaffee und Kuchen verzichten, denn viele Frauen sind kurzfristig mit selbstgebackenem Kuchen eingesprungen, der im Kaffeegarten verzehrt werden kann. Außerdem werden Gegrilltes und Getränke angeboten. Für Musik sorgt das Drehorgelorchester Hitzacker.

Montag, 20. März 2023

Cornelia Renders folgt auf Susanne Jäger

Kloster Isenhagen bekommt zum 1. April eine neue Äbtissin


Äbtissin Susanne Jäger (rechts) geht in den Ruhestand.
Ihr Amt übernimmt zum 1. April Cornelia Renders.
Foto: Inka Lykka Korth

Mit einer Andacht in der Klosterkirche und einem anschließendem Beisammensein mit zahlreichen Gästen im Kapitelsaal hat sich am vergangenen Freitag die bisherige Äbtissin des Kloster Isenhagen, Susanne Jäger, nach 14 Jahren im Amt in den Ruhestand verabschiedet. Offiziell ist sie noch bis zum 31. März im Dienst der Klosterkammer für das Kloster Isenhagen zuständig. Am 1. April übernimmt dann Cornelia Renders die Leitung des Klosters, das seit der Reformation ein evangelisches Damenstift ist. 

Zahlreiche Weggefährtinnen und -gefährten nutzen die Gelegenheit, sich von Susanne Jäger zu verabschieden. Die scheidende Äbtissin, die nun in ihre "alte Heimat" bei Goslar zurückkehren möchte, war auch außerhalb der Klostermauern aktiv, engagierte sich als Vorsitzende des Kulturvereins Hankensbüttel für das Gemeinwesen. Geschätzt wurde sie nicht zuletzt wegen ihrer besonnenen, ausgleichenden Art.

Ihre Nachfolgerin Cornelia Renders, geboren in Braunschweig, ist Erzieherin, Religionspädagogin und Diakonin. 26 Jahre arbeitete sie als Referentin im Haus kirchlicher Dienste der hannoverschen Landeskirche. Die 59-Jährige lebte bisher in der Nähe von Göttingen, kennt sich aber in der Heideregion gut aus, da sie als Pilgerbegleiterin seit Jahren Pilgergruppen durch die Heide führte und mit ihnen die an den Pilgerwegen liegenden Heideklöster Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Medingen und Walsrode besucht hat. Auch in ihrem neuen Amt will sie für das Pilgern zwischen den Klöstern werben.

Im Gespräch mit Calluna nannte die künftige Äbtissin das "Kloster auf Zeit" als ihr besonderes Anliegen. "Kloster auf Zeit" bedeutet, dass in Zukunft auch Gäste Zugang zum klösterlichen Leben haben sollen.  Immerhin verfügt das Kloster Isenhagen über ein Jahrhunderte altes Gästehaus, in dem einst unter anderem die Celler Herzöge als weltliche Herren der Klöster auf ihren Visitationsreisen logierten. 

Das als Fachwerkgebäude errichtete Gästehaus lehnt sich an die Klosterkirche.
Foto: Inka Lykka Korth

Klosterleben auf Zeit wird zunehmend nachgefragt, da immer mehr Menschen eine Auszeit vom Alltag suchen, nicht nur der inneren Einkehr und Kontemplation wegen, sondern auch einfach nur, um einmal zur Ruhe zum kommen und etwas Zeit zu haben, um über ihr Leben nachzudenken. Während katholische Klöster in Süddeutschland schon seit vielen Jahren Gäste beherbergen, sind derlei Angebote in Norddeutschland noch vergleichsweise rar gesät.

Freitag, 17. März 2023

Hallo Frühling, hallo neues Heft!

Pünktlich zum Frühlingsanfang am 20. März beginnt der Versand der neuen Ausgabe des Vier-Jahreszeiten-Magazins der Südheide. Das Frühlingsheft macht nach den grauen Wintermonaten wieder Lust auf Unternehmungen. Zu Fuß und mit dem Fahrrad geht es durch die blühende Landschaft. Besonders umfangreich ist diesmal der Südheidekalender mit zahlreichen geführten Touren und weiteren ausgewählten Veranstaltungen im Dreieck der Städte Celle, Gifhorn und Uelzen. Außerdem geht es im Heft um altes und neues Handwerk, um Garten und Landwirtschaft und um Kulturelles.


Das neue Heft kann ab sofort in unserem Online-Buch-Shop bestellt werden, wahlweise als gedrucktes Exemplar oder als E-Paper. Der Versand erfolgt umgehend bei Verfügbarkeit. Tipp: Bestellen Sie Calluna im Jahrespaket oder im Abo mit unterschiedlichen Laufzeitvarianten, und Sie sparen 20 Prozent.

Montag, 6. März 2023

Holzreliefs und Wasserwelten

 Hankensbütteler Holzbildhauer Jürgen Eimecke stellt in Hermannsburg aus

Die Kulturinitiative AugenSchmaus lädt zu einer Ausstellungseröffnung am Sonntag, 26. März, um 11 Uhr in Anderer's Taverna in Hermannsburg, Lotharstraße 27 ein.

Der in Hankensbüttel lebende Holzbildhauer Jürgen Eimecke zeigt unter dem Titel "Holzreliefs und Wasserwelten" faszinierende Skulpturen. Es handelt sich dabei um Tierporträts, deren Ausstrahlung durch die Kraft und Urtümlichkeit eines bearbeiteten Baumstammes entsteht.

Holzrelief mit Ammoniten. Foto: Jürgen Eimecke

Stark beeinflusst hat ihn die Höhlenmalerei. Diese jahrtausendealte Kunst gab seinem Stil eine neue Richtung. So wie die Höhlenmaler die Beschaffenheit der Felswände nutzten, um ihre Werke plastisch darzustellen, arbeitet Eimecke in Holzreliefs Strukturen heraus, um achetypische Meerestiere entstehen zu lassen. Man erkennt Ammoniten, aber auch Tintenfisch und Goldbrasse. Das Besondere des Reliefs ist, dass seine Wirkung ganz von der Richtung des Lichteinfalls bestimmt wird. Eimecke lässt sich von den Farben und Strukturen des Holzes, vom Wuchs und der Maserung leiten, um so besonders ausdrucksstarke und lebendige Skulpturen zu erschaffen.

Nach einer Holzbildhauerlehre und dem Studium für Freie Kunst mit Diplom in Kassel lebt Jürgen Einecke seit 1993 wieder in Hankensbüttel, wo er seine Bildhauerwerkstatt hat, die zugleich als Ausstellungsraum dient.

Seit 1990 zeigt er seine Skulpturen in zahlreichen Ausstellungen in Kassel, Freiburg, Köln, München u.v.a. Er hat ebenso zahlreiche künstlerische Projekte realisiert.

Jürgen Eimecke Kranichen im Garten seines Hauses in Hankensbüttel. Foto: Inka Lykka Korth


Bei der Ausstellungseröffnung wird Jürgen Eimecke selbst über seine Kunst sprechen und Selbstverfasstes vortragen.

Die Ausstellung ist bis zum 22. Juni jeweils montags, dienstags, freitags und sonnabends von 17 bis 22 Uhr sowie sonn- und feiertags von 12 bis 14:30 und 17 bis 22 Uhr zu besichtigen.

Montag, 20. Februar 2023

Winterwanderung im Suderburger Land

Auf dem alten Celler Heerweg führt die Wanderung durch den sagenhaften Krülkengrund. 
Foto: Tourismusverein Suderburger Land

Am Sonnabend, 25. Februar, findet die Winterwanderung des Tourismusvereins Suderburger Land statt. Wanderführerin Martina Borchardt führt auf einer etwa zehn Kilometer langen Strecke durch das Suderburger Land. Diesmal wird es rund um Suderburg „sagenhaft“ zugehen, denn die Vorsitzende des Tourismusvereins Suderburger Land, Christine Kohnke-Löbert, wird aus dem Sagenschatz der Region plaudern: zum Beispiel von den Riesen, die einst für die Fuhrleute eine Heerstraße durch das Suderburger Land bauen wollten und dazu große Steine aus dem Norden in die Heide brachten. Den alten Celler Heerweg gibt es tatsächlich, er verläuft zwischen Suderburg und Hösseringen und führt durch den sogenannten Krülkengrund, wo der Raubritter Krülken einst sein Unwesen getrieben haben soll. Ob der Ritter auch in der Suderburg residierte, muss dahingestellt bleiben. Doch auch die alte Burganlage, deren Bergfried heute als Kirchturm der Suderburger Kirche dient, hat eine spannende Geschichte. Das altsächsische Name Sutharburgi, die südlich gelegene Burg, bietet einen Hinweis auf die fränkische Raumerfassung der Karolingerzeit. Auch der Taufpatron St. Remigius, ein seltenes Patrozynium in unserer Gegend, gibt einen entsprechenden Hinweis, denn der Heilige Remigius war Taufpatron der fränkischen Könige. Noch heute kann aus dem ringförmigen Verlauf der Burgstraße auf die ehemalige Burganlage geschlossen werden. 

Die Wanderung beginnt um 13 Uhr an der Kirche St. Remigius in Suderburg. Sie endet gegen 16 Uhr. Im Anschluss ist ein gemeinsames Kaffetrinken in der Taverna „Der Grieche“ in Suderburg geplant. 

Zur besseren Planung wird um Anmeldung unter info@suderburgerland.de oder per Telefon unter  0162 7162307 gebeten. 

Donnerstag, 2. Februar 2023

"Jetzt bin ich wieder zuhause"

Revierförsterei Betzhorn unter neuer Leitung: Henning Jäger folgt auf Joachim Remitz

Henning Jäger (36) hat am 1. Februar die Leitung der Revierförsterei Betzhorn übernommen, die zum Forstamt Unterlüß gehört. Er betreut nun 2.230 Hektar Wald der Niedersächsischen Landesforsten zwischen Bad Bodenteich im Norden und Wahrenholz im Süden. 

Joachim Remitz und Henning Jäger. Foto: Sierk/Niedersächsische Landesforsten

Henning Jäger löst damit seinen Vorgänger Joachim Remitz (65) ab. Nach mehr als 40 Jahren im Dienst des Waldes wurde Joachim Remitz zum 1. Februar in den Ruhestand versetzt. Der engagierte Forstmann hat in seinem langen Berufsleben viele berufliche Stationen durchlaufen. Angefangen hat er als Arbeitslehrer am Niedersächsischen forstlichen Bildungszentrum, bevor er als Revierleiter verschiedene Förstereien geleitet hat. „Mein Wunsch war es, als Förster immer direkt im und am Wald zu arbeiten. Daher bin ich dankbar, dass ich seit 1980 lückenlos als Revierförster verschiedene Förstereien leiten durfte, auch wenn mir der ein oder andere Stellenwechsel schwergefallen ist. Seit 2017 habe ich die Försterei Betzhorn geleitet, ein wirklich sehr buntes und vielfältiges Revier“, schwärmt Remitz. 

Über viele Jahre setzte Remitz sich mit seiner hohen sozialen Kompetenz im örtlichen Personalrat für die Belange seiner Berufskollegen ein. „In diesem Zusammenhang darf auch die Ausbildertätigkeit von Joachim Remitz nicht unerwähnt bleiben. 24 Anwärter, zwei Trainees und sehr, sehr viele Praktikanten sind durch seine Schule gegangen. Unter anderen auch sein jetziger Nachfolger Henning Jäger“, ergänzt Arne Sengpiel, der Leiter des Forstamtes Unterlüß.  

Henning Jäger stammt aus Behren, einem Ortsteil von Sprakensehl. Er ist dort in einem Forsthaus aufgewachsen. Obwohl es ihn immer nach draußen und in den Wald gezogen hat, hat er vor seinem Forststudium erst einmal eine ganz andere Ausbildung gemacht. Er erzählt: „Nach dem Abitur habe ich meinen Zivildienst beim Institut für Wildtierforschung gemacht und anschließend eine Banklehre abgeschlossen. Aber der Wunsch Förster zu werden war zu groß, daher habe ich noch das Forstwirtschafts-Studium in Göttingen absolviert.“

Direkt nach Abschluss seiner forstlichen Ausbildung war er als flexibler Revierleiter im Forstamt Wolfenbüttel und im Controlling in der Betriebsleitung der Landesforsten in Braunschweig tätig; bevor er mit der Übernahme der Revierförsterei Betzhorn seinen Traum, eine heimatnahe Försterei zu übernehmen, verwirklichen konnte. „Jetzt bin ich wieder zuhause. Die Förstereien Behren und Betzhorn liegen nebeneinander. Die Wälder der Försterei Betzhorn zeichnen sich schon heute durch Strukturreichtum und Vielschichtigkeit aus. Ich werde das Ziel meiner Vorgänger, klimastabile und zukunftssichere Wälder aufzubauen, weiterverfolgen“, verspricht Henning Jäger.

Neben der naturnahen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung werden auch der Naturschutz und die Erholungsfunktion des Waldes seine Arbeit prägen. Der zum Revier gehörende Klosterhagen, gelegen in Hankensbüttel in der Nachbarschaft zum Otterzentrum, wird gerne von Spaziergängern und Radfahrern aufgesucht. Hier gilt es ganz besonders Ansprüche an die Verkehrssicherheit und Holzerntearbeiten mit den Naturschutzaspekten und den Freizeitinteressen der Bevölkerung in Einklang zu bringen.

Im Laufe des Jahres will Henning Jäger gemeinsam mit seiner Frau nach Hankensbüttel in sein Haus ziehen, in dem er aber schon jetzt das Büro der Försterei Betzhorn einrichtet.

Montag, 30. Januar 2023

Ausgetrocknete Moorflächen werden vernässt

Projekt zur Revitalisierung des Großen Moores als Beitrag zum Klimaschutz

Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit schließt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die umfangreichen Erd- und Wasserbauarbeiten im Naturschutzgebiet „Großes Moor bei Gifhorn“ ab. Zum Zwecke des Klimaschutzes sollen die ausgetrockneten Moorflächen im südlichen Teil des Schutzgebiets wiedervernässt und revitalisiert werden. Die Arbeiten sind Teil des EU- geförderten Projektes „Optimierung des Wasserhaushalts in ausgewählten Mooren der Südheide“.

Vertreterinnen und Vertreter des NLWKN, der Baufirma, des zuständigen Ingenieurbüros sowie der Unteren Wasser- und Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Gifhorn bei der Bauabnahme an einem der Wehre am Moorkanal im Großen Moor. Foto: Susanne Herrmann

„Das Große Moor bei Gifhorn wird bis heute zur Gewinnung von Torf abgebaut“, sagt NLWKN-Projektmanagerin Meike Müller. Damit ist allerdings bald Schluss: Ende 2023 laufen die Lizenzen zum Torfabbau aus. „Es ist an der Zeit, das Moor auf die Renaturierung vorzubereiten. Das jetzt abgeschlossene Projekt ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung“, so Müller.

Ziel der Anstrengungen des Landes ist es, dass auf der Fläche bei Gifhorn wieder ein funktionsfähiges Moor entstehen kann: „Intakte Moore leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der biologischen Vielfalt. Nasse Moorflächen dienen aber auch dem Klimaschutz, da die Vernässung des Torfkörpers die Ausdünstung klimaschädlichen CO2-Gases verhindert. Hier hat Niedersachsen als Deutschlands Moorland Nummer 1 mit einem Anteil von 38 Prozent der deutschen Moorflächen eine besondere Verantwortung. Die vergangenen sehr trockenen Sommer unterstreichen die Bedeutung entsprechender Vorhaben wie hier in der Südheide noch einmal deutlich“, betont Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer.

Hierfür wurden auf der 200 Hektar großen Projektfläche in den vergangenen 16 Monaten insgesamt knapp 3.700 Meter Torfverwallungen neu errichtet und 2.300 Meter bereits vorhandene Torfverwallungen ertüchtigt. So entstanden unterschiedlich große Polderflächen, in denen sich künftig Wasser bis zu einer festgelegten Höhe sammeln kann. Auf diese Weise sollen sich hier zunächst Torfmoose und langfristig weitere moortypische Pflanzen ansiedeln und so ein neues, lebendiges Moor entstehen.

In den durch Verwallungen neu entstandenen Polderflächen sollen sich Torfmoose wiederansiedeln. Langfristig kann so wieder ein funktionsfähiges Moor entstehen. Foto: Walter Wimmer

Für die Wasserversorgung der Polderflächen machen sich die Naturschützer des NLWKN den bereits vorhandenen Moorkanal zunutze, der bisher das Große Moor entwässerte. Künftig dient der Kanal mit seinen zwei bereits existierenden Stauanlagen und zwei neu erbauten Stauwehren der Vernässung der Projektflächen.

„Leider können die nördlicher gelegenen Polder noch nicht mit Wasser befüllt werden“, schildert Justin Kirchhoff, Leiter des Flächenmanagements in der Betriebsstelle Süd des Landesbetriebs. „In den angrenzenden Bereichen findet bis Ende des Jahres noch aktiv Torfabbau statt, der durch die Vernässungsmaßnahmen nicht beeinträchtigt werden darf.“

Zu den umgesetzten Arbeiten auf der Projektfläche zählt auch ein 2.000 Meter langer Abfanggraben. Er dient der Sicherung der westlich angrenzenden Siedlungsbereiche und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Mit Abschluss der Arbeiten im Großen Moor endet das mit EU- und Landesmitteln des Niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach der Richtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ geförderte Projekt „Optimierung des Wasserhaushalts in ausgewählten Mooren in der Südheide“ (KliMo Südheide) nach zwei Jahren Projektlaufzeit.

"Die Bestäuber sind für uns immens wichtig"

Umweltminister Meyer bei den Celler Imkertagen: „Lebensraumverlust und Insektengifte sind große Gefahr für die Bienen und intakte Ökosysteme"

Bienen sind nicht nur wichtig für intakte Ökosysteme, sondern auch unentbehrliche Helfer in Garten und Landwirtschaft. Foto: Inka Lykka Korth

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat bei den diesjährigen Imkertagen in Celle die besondere Bedeutung von Wild- und Honigbienen für unsere Ökosysteme und Volkswirtschaften betont. „Die Bestäuber sind für uns immens wichtig", so Meyer. Ihr Rückgang gefährde die Ernährungssicherheit, die Rentabilität landwirtschaftlicher Betriebe und die biologische Vielfalt. „Heute ist jede dritte Bienen-, Schmetterlings- und Schwebfliegenart in der EU verschwunden. Darum müssen wir dringend handeln und Maßnahmen für die Bestäuber ergreifen. Denn was der Honigbiene nutzt, hilft auch der Wildbiene - und am Ende auch der Landwirtschaft", so der Minister. Bienen sind nicht nur Honigproduzenten, sondern auch wichtig für viele Obst- und Gemüsesorten und intakte Ökosysteme.

In Deutschland leben mehr 33.000 Insektenarten, das sind etwa 70 Prozent der Tierartenvielfalt. Insekten besiedeln die verschiedensten Lebensräume. Unterschiedliche Studien zeigen einen dramatischen Rückgang der Insektenbiomasse von bis zu 80 Prozent. Insekten sind von zentraler Bedeutung für die Ökosysteme. Nicht zuletzt bilden gerade Insekten die Nahrungsgrundlage besonders für Vögel und Fledermäuse. Rund 85 Prozent der 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf Schmetterlinge, Fliegen und Wildbienen als Bestäuber angewiesen. „Gleichzeitig macht der Verlust von Lebensräumen, von Hecken, Sträuchern und bunten Blühwiesen den Insekten zu schaffen", so der Umweltminister. In Niedersachsen arbeiten Landwirte und Umweltverbände daher erfolgreich im Niedersächsischen Weg zusammen, um artenreiches Grünland zu schützen und gemeinsam den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden deutlich zu reduzieren. „Auch die Klimaerwärmung macht den Bienen zu schaffen. Wir brauchen deshalb bunte und ungestörte Rettungsinseln für Insekten. Dem Natur- und Artenschutz kommt daher eine große Bedeutung zu. Die mit Beratung von Imkerinnen und Imkern vom Land geförderten landwirtschaftlichen Blühstreifen in Niedersachsen sind daher ein großartiges Erfolgsmodell", so Meyer.

Er appellierte an die Landwirtschaft, weniger Pestizide einzusetzen, um die Bienen zu schützen. „Ich freue mich über die vielen gemeinsamen Ideen von Umweltverbänden, Landwirtinnen und Landwirten sowie Imkerinnen und Imker, Lebensräume für Bienen und andere Insekten zu schützen und mehr blühende insektenfreundliche Landschaften zu schaffen." Angesichts des bestehenden Verbots von insektenfeindlichen Stein- und Schottergärten in Niedersachsen, appellierte Meyer, in den Städten und Gemeinden mehr für die Natur zu tun und sie zu begrünen. „Dazu gehört der Verzicht auf Pestizide genauso wie eine aktive, bienenfreundliche Begrünung statt kaltem Beton", so der Umweltminister.

Donnerstag, 12. Januar 2023

Weniger Wintergäste in der Region

NABU zieht Zwischenbilanz der 13. Stunde der Wintervögel

Familie bei der Wintervogelzählung. Foto: NABU/S. Hennigs

Kein Schnee und Frost, dafür graues Regenwetter über fast ganz Deutschland: Die 13. „Stunde der Wintervögel“ war von wenig winterlichem und dafür umso nasserem Wetter begleitet. „Das nasskühle Wetter hat sich nicht nur auf die Zahl der gesichteten Vögel, sondern auch auf die Teilnehmendenzahlen ausgewirkt“, zieht Andrea Pohlen von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland in Celle als Zwischenbilanz der Mitmachaktion. „In der Region haben bisher knapp über 700 Menschen fast 20.000 Vögel gemeldet. Erfahrungsgemäß schicken viele Menschen ihre Sichtungen aber erst einige Tage nach der Aktion, diese können noch bis kommenden Montag eingereicht werden. Unsere Ornithologen werten im Anschluss die Ergebnisse detailliert aus.“ Landesweit haben bislang knapp über 7.000 Menschen fast 192.000 Vögel gemeldet. Bundesweit liegen inzwischen von mehr als 77.000 Menschen die Zählungen vor, hier wurden knapp 1,9 Millionen Vögeln beobachtet. 

Auch die Anzahl der gesichteten Vögel war in zwei Landkreisen der Region auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren: In Celle und Lüneburg konnten jeweils nur gut 33 Vögel pro Garten gezählt werden, was noch unterhalb des Landesweiten Durchschnitt von 33,9 Vögeln pro Garten liegt und einen neuen Rekord darstellt. Bislang hatten sich in den Gärten der Landkreise immer mindestens 35,7 Vögel gezeigt. „Wie wir bereits vermutet hatten, haben sich typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, weniger häufig am Futterhaus gezeigt als letztes Jahr. Vermutlich sind sie aufgrund des milden Winters in ihren Brutgebieten geblieben“, so Pohlen. „Typische Waldvogelarten wie Buchfink, Eichelhäher, Buntspecht oder Kernbeißer wurden ebenfalls weniger häufig gezählt. Der Grund könnte, wie prognostiziert, das Mastjahr sein. Es gibt besonders viele Baumfrüchte im Wald und die Vögel haben dort so viel Nahrung, dass sie weniger in unsere Siedlungen kommen.“

Überdurchschnittlich viele Vögel hingegen ließen sich im Landkreis Lüchow-Dannenberg blicken. Hier wurden hunderte Saatgänse beobachtet, was das dortige Ergebnis stark beeinflusst hat. Der Wert liegt mit gut 68 Vögeln pro Garten weit über den bisherigen Werten, die relativ stabil bei 50 Vögeln pro Garten lagen. „Insgesamt wurden im nördlichen Teil Deutschlands weit mehr Gänse als gewöhnlich beobachtet“, berichtet Andrea Pohlen. „Im frostigen Dezember wurden die Tiere wesentlich seltener gesehen, bei den aktuell milden Temperaturen sind sie aber wieder aktiver und damit sichtbarer.“ 

Bei der Top 3 hat sich im Vergleich zum Vorjahr in der Region etwas getan: So sind zwar wieder der Haussperling und Kohlmeise auf den Platz eins und zwei geflogen, der Feldsperling wurde jedoch von seinem dritten Platz auf Platz fünf verwiesen. An seine Stelle tritt nun die Blaumeise. Auch in Niedersachsen schafft sie es hinter Haussperling und Kohlmeise auf den dritten Platz und schubst damit die Amsel auf Rang vier. 

Beobachtungen können noch bis zum 16. Januar gemeldet werden: per App unter www.NABU.de/vogelwelt oder unter www.NABU.de/onlinemeldung. Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.