Donnerstag, 27. April 2023

Nachwuchs bei Fridolin und Mai

Zwei kleine Störche geschlüpft

Storchenmutter Mai mit ihrem Nachwuchs. Foto: NABU-Artenschutzzentrum Leiferde

Drei Tage nach dem gut besuchten Storchenfest im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde ist der erste Jungstorch am Mittwochnachmittag, 26. April, im Nest auf dem Schornstein von Weißstorchpaar Fridolin und Mai geschlüpft. Am heutigen Donnerstag sind schon zwei kleine Störche zu sehen, die ihre Köpfe nach oben strecken.

„Wir sind total glücklich“, berichtet Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums. „Hoffentlich werden die Kleinen groß, denn die letzten zwei Jahre sind die Jungstörche leider an einer Verpilzung des Luftsacksystems gestorben. Daraufhin wurde das Nest um fast zwei Drittel abgetragen, in der Hoffnung, dass die Chancen jetzt besser stehen. Dies ist jedoch von vielen Faktoren abhängig. Die ersten beiden Wochen im Leben der Jungstörche sind häufig entscheidend. Stimmt das Wetter und ist der Boden nicht zu trocken, sind genügend Regenwürmer als Nahrung vorhanden. Wenn die Eltern dann noch einen guten Job machen und selber nicht zu viel Stress haben, sollte es klappen.“ 

Auch in den anderen beiden Nestern auf dem Gelände des NABU-Artenschutzzentrums sind eventuell schon Junge geschlüpft, die aber noch nicht zu sehen sind, da ein Blick in die Nester nicht gut möglich ist. Nicht so bei Fridolin und Mai: Von Zuhause aus kann das Nestgeschehen über die Live-Webcam unter www.nabuzentrum-leiferde.de verfolgt werden.

Das NABU-Artenschutzzentrum ist im Sommer täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr für Besucherinnen und Besuher geöffnet. Mit Spektiv oder Fernglas wird man, mit etwas Glück, schöne Beobachtungen machen können. NABU-Mitglieder oder Förderkreismitglieder des Zentrums haben freien Eintritt, andere Besucherinnen und Besucher müssen eine Gebühr entrichten, die für die Pflege der Tiere verwendet wird.

  

Montag, 24. April 2023

Celle vorne, Uelzen im unteren Mittelfeld, Gifhorn Schlusslicht

ADFC-Fahrradklima-Test: So fahrrad(un)freundlich ist die Südheide

Von den drei Kreisstädten in der Südheide ist Celle die mit Abstand fahrradfreundlichste. Das geht aus dem aktuellen Fahrradklima-Test hervor, den der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) heute vorgestellt hat. Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Umfrage, an der sich deutschlandweit 245.000 Menschen beteiligt haben. 

Alle zwei Jahre ermittelt der ADFC in einer nicht repräsentativen Umfrage die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands. Foto: StockSnap/Pixabay

Celle liegt in der Kategorie der Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern landesweit auf Platz 5 hinter Nordhorn, Wolfenbüttel, Lingen und Hameln.

Uelzen und Gifhorn traten in der Kategorie der Städte mit 20.000 bis 50.000 Einwohner an. Während Uelzen auf Platz 46 kam und damit im unteren Mittelfeld rangiert, bildet Gifhorn (Platz 62) das Schlusslicht auf Landesebene.

Auf Bundesebene belegen in den jeweiligen Kategorien Celle den 29. Platz, Uelzen den 315. Platz und Gifhorn den 428. Platz. Nur 19 Städte haben im Bundesvergleich noch schlechter abgeschnitten als Gifhorn. Hier ist aufgrund der Nähe zum Volkswagenwerk die Autodichte besonders hoch, und das Fahrrad spielt als Verkehrsmittel nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings kam die Volkswagenstadt Wolfsburg, wo ähnliche Verhältnisse herrschen, landesweit auf Rang 3 in der Kategorie der Städte 100.000 bis 200.000 Einwohner und bundesweit auf Rang 23 von 40.

Pluspunkte sammelte Celle vor allem mit der guten Erreichbarkeit des Stadtzentrums und Maßnahmen zur Fahrradförderung in jüngster Zeit.

In Gifhorn wurde insbesondere für Radfahrende ungünstige Ampelschaltungen sowie der Zustand und die geringe Breite vieler Radwege bemängelt. Darüber hinaus wurde das Radfahren im Mischverkehr mit Autos in Gifhorn als besonders gefährlich eingestuft. In allen abgefragten Kriterien erreichte Gifhorn durchweg nur befriedigende bis mangelhafte Ergebnisse. Hier ist also noch Luft nach oben.


Freitag, 14. April 2023

Storchenfest

 Am 23. April im NABU-Artenschutzzentrum 

Während sich Fridolin und Mai im Storchennest auf dem alten, aus Backsteinen gemauerten Schornstein der ehemaligen Molkerei am Ortsrand von Leiferde um den hungrigen Nachwuchs kümmern, können sich die Gäste unten über die Arbeit des NABU-Artenschutzzentrums in Leiferde informieren. Der alljährliche Tag der offenen Tür findet traditionell als Storchenfest statt, und zwar in diesem Jahr am Sonntag, 23. April, von 11 bis 17 Uhr.

Das Veranstaltungsgelände mit Storchennest im Hintergrund. Foto: NABU/Joachim Neumann

Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen einmal mehr die tierischen Bewohner des Artenschutzzentrums: Weißstörche, Uhus, Waldkäuze, Gänse, Papageien, Land- und Wasserschildkröten sowie viele weitere Tierarten können im Rahmen einer kostenlosen Führung über das Gelände beobachtet werden. Außer Fridolin und Mai nisten zwei weitere Weißstorchpaare auf dem Gelände.

„Wie jedes Jahr werden die Fahrradfahrer traditionell mit einem Begrüßungsgetränk empfangen", kündigt  Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums, an. "Im Anschluss können sie sich in zahlreichen Pavillons und Zelten mit entsprechenden Ständen unter anderem zu den Themen Europäische Sumpfschildkröte, Weißstörche, Bienen, Hornissen oder Wespen informieren. Aber auch Fragen zu den richtigen Nistkästen oder zur Bestimmungsliteratur werden gerne beantwortet. Auch für Kinder gibt es an dem Tag viel zu entdecken und sie haben die Möglichkeit zu malen und zu basteln, sich schminken zu lassen, ein Kindertattoo zu bekommen oder die Hüpfburg zu nutzen."

Ebenfalls anwesend aus Leiferde ist der NABU-Kreisverband sowie die Feuerwehr Leiferde mit einem Einsatzwagen, die Apotheke sowie UNSAhof. Für Kräuterliebhaber gibt es diverse Kräutersalze, Öle und andere Köstlichkeiten. Am Flohmarktstand kann zudem so mancher Schatz erworben werden.

Um den Hunger zu stillen, wird es Torten, Kuchen, frische Waffeln, Brezeln, Crêpes, Bauernhofeis sowie Bratwurst und Pommes geben.

Es gibt auch etwas zu gewinnen: „Bei einer Tombola sind wieder 1000 Preise zu gewinnen. Die Hauptgewinner werden aber unsere Pfleglinge sein, denn denen wird der Erlös des Festes zugutekommen“, so Rogoschik.


Donnerstag, 13. April 2023

Kunst oder Kitsch?

Antikes schätzen lassen im Museumsdorf Hösseringen

Am Sonntag, 23. April, können Besucherinnen und Besucher des Museumsdorfes Hösseringen von 10:30 bis 14 Uhr ihre privaten Kunstwerke schätzen lassen.

Ganz nach dem Motto „Ein Schatz ist's für den einen – der andere sieht darin keinen“ begutachtet der Kunstsachverständige und Nachlassexperte Klaus-Dieter Müller Kunstwerke sowie Antiquitäten und gibt eine Einschätzung – und wenn möglich – eine finanzielle Bewertung dazu ab. Ob Bilder, Porzellan und Keramik, Plastiken oder auch das alte Schiffsmodell – mitgebracht werden kann alles, was antik ist, außer Teppichen.

Bis zu fünf Gegenstände können begutachtet werden. Zu zahlen ist der reguläre Museumseintritt, die Schätzung ist kostenlos. Die Objekte sollten vorab angemeldet werden, damit sich der Experte optimal vorbereiten kann: Telefon 05826 1774 oder E-Mail info@museumsdorf-hoesseringen.de.

Mittwoch, 12. April 2023

Konzert im Kloster

Klavierduo Kim & Hanßen spielt in Wienhausen und Medingen

Knut Hanßen und Séverine Kim bilden das Klavierduo Kim & Hanßen.
Foto: Veranstalter

"Come together" ist der Titel des Programms, mit dem das Klavierduo Kim & Hanßen, das mit sensibler Klangkultur und virtuoser Spielfreude zu begeistern vermag, in den beiden Heideklöstern Wienhausen und Medingen gastiert. Im ersten Teil erklingen zwei Werke von Wolfgang Amadeus Mozart: die Sonate für Klavier zu vier Händen in F-Dur, KV 497, und die Sonate für Klavier zu vier Händen in C-Dur, KV 521.

Anschließend spielen Séverine Kim und Knut Hanßen das Stück "Snow", das von Jae Hyuk Choi eigens für das Klavierduo Knut & Hanßen komponiert worden ist. Zum Abschluss folgt ein weiteres Auftragswerk für das Klavierduo Knut & Hansen: "Un afuera y un adentro" ("Ein Außen und ein Innen") von Franceso Ciurlo.

Die beiden Pianisten erhielten ihre Ausbildung an den Musikhochschulen in Hannover, Köln und München bei Bernd Goetzke, Sheila Arnold und Wolfram Schmitt-Leonardy. Sie sind regelmäßig Gäste verschiedener Festivals und Konzertreihen.  

Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen internationaler Wettbewerbe treten sie mit Orchestern wie dem Royal Philharmonic Orchestra, den Münchener Symphonikern, der Westdeutschen Sinfonia und dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim auf.  

Sie wurden als Stipendiaten u.a. durch die Chopin-Gesellschaft Hannover, Yehudi Menuhin Live Music Now Hannover und Köln, die Studienstiftung des deutschen Volkes und die Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert, seit 2020 sind sie Stipendiaten der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung. Im Sommer 2021 haben sie als künstlerische Leitung die „Celler Sommerkonzerte“ sowie im Jahr 2022 die „Konzertwoche Wolfsburg“ ins Leben gerufen. Im Rahmen von NEUSTART KULTUR werden sie durch das Förderprogramm für Nachwuchsensembles durch den Deutschen Musikrat unterstützt.  

Das Konzert im Sommerrefektorium des Klosters Wienhausen findet am Freitag, 28. April, von 20 Uhr an statt. Gastgeber ist der Kulturkreis Wienhausen. Karten können für 18 Euro (Kinder und Jugendliche zahlen 5 Euro) unter Telefon 05149 18660 oder mit einer E-Mail an info@kulturkreis-wienhausen.de bestellt werden. 

Am folgenden Tag, Sonnabend, 29, April, spielt das Duo von 19:30 Uhr an im Festsaal des Klosters Medingen bei Bad Bevensen. Karten sind für 18 Euro (Schüler und Studenten zahlen 12 Euro) bei reservix.de erhältlich.

Dienstag, 4. April 2023

Todesfalle Osterfeuer

NABU mahnt zur Vorsicht beim Entzünden der Reisighaufen und gibt Tipps für nachhaltige Nutzung von Grünschnittt

Vielerorts werden zu Ostern die beliebten Osterfeuer entzündet. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland bittet, beim Abbrennen der Osterfeuer mit Bedacht vorzugehen und auf die Belange der Natur zu achten.


Osterfeuer können zur tödlichen Falle für Wildtiere werden.
Foto: Kathy Büscher

„Zahlreiche Tiere nutzen das vermeintlich sichere Holz- oder Reisigversteck als Zufluchtsort oder Nistmöglichkeit“, gibt Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle in Celle, zu bedenken. „Zwischen dem 1. April und 15. Juli gilt die allgemeine Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit. Vögel, Igel und andere Tiere sind dann aktiv im Brutgeschäft bzw. mit der Aufzucht ihres Nachwuchses beschäftigt. Zudem werden erst jetzt zahlreiche Insekten aktiv, die ebenfalls Unterschupf in Reisighaufen suchen. Damit werden die Osterfeuer alljährlich zum Scheiterhaufen für Vögel, Insekten, Hasen und Kaninchen, Igel und Spitzmäuse sowie einige weitere Arten.“

Vögel haben bereits mit Nestbau begonnen

Die offizielle Brutzeit für Vögel beginnt nach Bundesnaturschutzgesetz bereits am 1. März. Viele Vögel haben daher bereits mit dem Nestbau begonnen oder sogar schon ein vollständiges Gelege. Einige Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle brüten sehr gerne in Holz- und Reisighaufen. Doch solche Haufen, die auf diese Weise von Tieren als Brut- und Wohnstätte angenommen worden sind, dürfen nicht mehr durch Abbrennen zerstört werden. 

Um zu vermeiden, dass ein geplantes Osterfeuer aus diesem Grund ausfallen muss, sollten Holz- und Reisighaufen entweder sehr spät angelegt oder anderweitig Vorsorge getroffen werden, damit sich Tiere nicht schon vor dem Abbrennen darin niederlassen können. Hilfreich sind dabei unter anderem engmaschige Zäune oder die richtige Lagerung des Brennmaterials: „Zusammengetragenes Holz und Reisig ist für Wildtiere als Versteck umso unattraktiver, je lockerer das Material die ersten 30 bis 50 Zentimeter aufgeschichtet ist“, sagt Pohlen. „Kann man durch die untersten 50 Zentimeter des Haufens hindurchschauen, sollte die Maßnahme bereits zum Schutz der Tiere beitragen.“ Am Tag vor dem Abbrennen müsse dennoch durch ein Umschichten des Brennmaterials sichergestellt werden, dass alle sich dort angesiedelten Tiere ausreichend Gelegenheit zur Flucht haben.

Der NABU bittet außerdem darum, keine Abfälle wie zum Beispiel alte Möbel, auf den Holz- und Reisighaufen zu entsorgen. „Diese gehören in den Sperrmüll und haben im Osterfeuer nichts zu suchen. Verbrannt werden darf nur gut getrockneter Baum- und Strauchschnitt sowie Reisig“, betont die Naturschützerin. Beim kurzfristigen Aufschichten oder Umschichten des Holzes sollten ungeeignete Stoffe direkt aussortiert werden. 

Naturfreundliche Nutzung von Schnittholz

„Eigentlich sind Buschwerk und Reisig allerdings viel zu schade, um verbrannt zu werden“, so Andrea Pohlen. „Schnittholz und Gestrüpp lassen sich im Garten viel sinnvoller verwenden, um Lebensraum und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere zu schaffen“. Grobes Material am Boden bietet ausreichend Hohlräume bspw. für Igel, darüber aufgeschichtetes, feineres Deckmaterial dient als kleinere Unterschlupfmöglichkeit bspw. für Vögel und Insekten. Feinerer Grünschnitt könnte, stark zerkleinert, auch in einem Komposthaufen im Garten, gemischt mit gröberen Teilen aus zerkleinerten Zweigen und Ästen, für den Nährstoffhaushalt der Böden und Beete und als dünne Mulchschicht direkt aufgetragen werden, wodurch die Bodendurchfeuchtung gestärkt würde. Ebenso ist die Nutzung für Hochbeete eine nachhaltige Option.