Samstag, 28. Februar 2015

Medizin gegen Intoleranz

Hilft zwar nicht gegen die Grippe, dafür aber umso besser gegen die Braunschweiger "Virenmutation Bragida", versichern
zumindest die Grünen, die das Medikament am Montag in den Verkehr bringen. Foto: Marion Korth
Vor drei Wochen tauchte es erstmals im Rheinland auf, ab Montag ist es endlich auch bei uns in der Region erhältlich, und das sogar rezeptfrei: das erste Medikament gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. "Pegidatox akut" mit den Wirkstoffen "Multikultin" und "Toleranzol" soll bei der nächsten Gegenkundgebung gegen den Braunschweiger "Pegida"-Ableger "Bragida" am Montag, 2. März, ausgegeben werden. Nachdem es schon gelungen ist, die "Bragida"-Demonstranten aus der Innenstadt zu verdrängen – die "Bragida"-Veranstaltung findet diesmal am Hauptbahnhof statt –, kann dank des vorbeugend zu verabreichenden, neuartigen Medikaments nun auch das Infektionsrisiko bei Bürgerinnen und Bürgern, die latent gefährdet sind, den "Bragida"-Parolen Glauben zu schenken, deutlich gesenkt werden, so dass sich das Thema "Pegida" bzw. "Bragida" hoffentlich in der Region erledigt hat.
In den Verkehr gebracht worden ist "Pegidatox" von den Düsseldorfer Grünen. Die versprechen auf der Verpackung: "Pegidatox akut sorgt für die schnelle Wiederherstellung rheinischer Toleranz und Offenheit". Und was in Düsseldorf funktioniert, dachten sich die Braunschweiger Grünen, müsste doch auch in Braunschweig funktionieren, denn immerhin ist Braunschweig ebenso wie Düsseldorf eine Karnevalshochburg, auch wenn der Karnavalsumzug wegen der Gefahr eines terroristischen Anschlags diesmal leider abgesagt werden musste.
Empfohlen wird "Pegidatox" laut Packungsbeilage "zur Behandlung chronischer Fremdenfeindlichkeit und unerklärlicher Angst vor gesellschaftlicher Vielfalt". Über die Zusammensetzung des Medikaments wird hier noch nichts verraten. Wer sie wissen will, muss sich am Montagabend schon auf den Weg nach Braunschweig machen. "Pegidatox" wird ab 18 Uhr auf dem Kohlmarkt ausgegeben.

Freitag, 27. Februar 2015

Unter erschwerten Bedingungen

Für Fyffes bequem, aber nicht unbedingt auch für mich.
Die Arbeit an der neuen Ausgabe des Südheide-Magazins fand heute unter erschwerten Bedingungen statt. Fyffes kam mich im Büro besuchen, sprang sogleich auf meinen Schoß und machte es sich mit einem tiefen Seufzer bequem. Als Kopfkissen nutzte er meinen rechten Arm, der praktischerweise in einer kuschligen Umhüllung, nämlich dem Ärmel meines Fleece-Mantels, steckte. Tippen ging zwar trotzdem ganz gut, aber das Bewegen der Maus war nur eingeschränkt möglich. Nach einer Viertelstunde ist mir, wie nicht anders zu erwarten, auch noch der Arm eingeschlafen, und dann musste ich beide aufwecken: Fyffes und den Arm.
Das Frühlings-Heft erscheint übrigens, wie gewohnt, in der Woche nach dem kalendarischen Frühlingsbeginn im März. Meteorologischer Frühlingsbeginn ist ja schon an diesem Sonntag, aber heute zumindest war davon noch nicht viel zu merken. Ich kann Fyffes daher gut verstehen: Den trüben Tag hätte ich auch am liebsten verschlafen.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Wohin am Wochenende?

Heute gibt's hier wieder, wie jeden Donnerstag, die Veranstaltungstipps zum Wochenende:

27 FREITAG
Blaue Stunde im Schloss
17:00 UHR / CELLE / RESIDENZMUSEUM IM SCHLOSS
Bei dieser Führung durch die herzöglichen Räume im Schloss geht es um das Thema »Meeresblau – Wildes Wasser«.
INFO 05141/1 23 73 oder www.residenzmuseum.de

28 SONNABEND
Eléonore d‘Olbreuse
14:30 UHR / CELLE / RESIDENZMUSEUM IM SCHLOSS
Im Mittelpunkt dieser Kostümführung unter dem Motto »Bienvenu à Celle« steht die Celler Herzogin Eléonore d‘Olbreuse.
INFO 05141/1 23 73 oder www.residenzmuseum.de

Die Hannover Harmonists im Kino
Hannover Harmonists
19:30 UHR / RADE / GASTHAUS SCHROEDER
Die Hannover Harmonists unternehmen in ihrem Musikprogramm »Lichtspiele« eine Zeitreise durch hundert Jahre Filmgeschichte – aus den Zeiten tönender UFA-Klassiker über »James Bond« bis hin zu »Star Treck« und zur »Sesamstraße«. Gastgeber ist der Kulturverein Wittingen. Karten: Erwachsene 15,- Euro, Schüler 10,- Euro.
INFO 05831/14 78 oder www.kulturverein-wittingen.de

Marlene Jaschke
20:00 UHR / GIFHORN / STADTHALLE
»Auf in den Ring« heißt das aktuelle Programm der Kabarettistin und Komikerin Marlene Jaschke (Jutta Wübbe). Zur Vorbereitung hat sie sich den kompletten »Ring des Nibelungen« angesehen – 16 Stunden und 32 Minuten lang: »Eine wahre Zumutung. Ich habe sofort einen Brief an Herrn Wagner geschrieben.« Wir wissen noch nicht, ob und was er ihr geantwortet hat. Nur so viel wird schon jetzt verraten: Es geht um Mord und Totschlag, Entführung und Diebstahl, Tierquälerei und Brandstiftung, die Macht der Liebe und die Liebe zur Macht.
INFO 05371/59 47 0 oder www.stadthalle-gifhorn.de

Inteva Music Project
20:00 UHR / GIFHORN / KULTBAHNHOF
Inteva Music Project (IMP) gründete sich im Januar 2014. „Schuld“ daran ist Volker Schlag, der die Werkleiterin Nicole Wolf als Sponsorin gewinnen wollte. Nicole Wolf machte ihm einen Alternativvorschlag: Das Inteva-Werk Gifhorn gründet eine Band und lässt sämtliche Konzerterlöse einem guten Zweck zukommen. Erste Musiker waren schnell gefunden, nachdem Nicole Wolf über den werkinternen Rundbrief das langfristige Benefizprojekt erklärte und Bandmitglieder suchte. Der Kultbahnhof stellte kurzerhand den Proberaum zur Verfügung und die Kooperation war perfekt. IMP besteht mittlerweile aus sechs Musikern: Verena Brückner (Piano), Mahmoud Khamis (CAJON),  Matthias Ludwig (Saxophon), Pilar Ochoa (Gesang), Michael Schostag (Gitarre) und Nicole Wolf (Gesang). Nun, nach gut einem Jahr, rund 24 Proben und einem gemeinsamen Ostsee-Workshop, ist es soweit. Die Konzertpremiere findet im Kultbahnhof statt. Für 10 Euro Eintritt im Vorverkauf (12 Euro an der Abendkasse) bietet IMP ein abwechslungsreiches internationales Repertoire. Jeder Besucher zählt – der Erlös kommt dem Förderverein des Kultbahnhofs Gifhorn zugute. Als Vorgruppe spielt die Band JamCave aus Vechelde, die in dieser Besetzung seit Sommer 2013 aktiv ist.
Vorverkaufsstellen: Arko, Steinweg 27, Telefon 05371/58630
Konzertkasse, Steinweg 62, Telefon 05371/4499
INFO www.kultbahnhof-gifhorn.de

1 SONNTAG
Hallenflohmarkt
10:00 - 14:30 UHR / GIFHORN / STADTHALLE
Der Große Saal der Stadthalle wird für einen Tag zum bunten Basar, auf dem allerlei Trödel und Gebrauchtwaren angeboten werden. Eintritt frei.
INFO 0176/32 08 25 70 oder www.hallenflohmarkt-gifhorn.de

Rauch, Gestank und Plackerei
11:30 UHR / CELLE / BOMANN-MUSEUM
Klaus Fügemann schildert im Rahmen einer Museumsführung das Leben im Bauernhaus. Der Titel der Führung ist zugleich das Fazit: Rauch, Gestank und Plackerei.
INFO 05141/ 1 23 72 oder www.bomann-museum.de

Kinderflohmarkt
14:00 - 16:00 UHR / STEIMKE / SCHÜTZENHAUS
Angeboten werden Kleidung, Spielzeug, Kinderbücher und vieles mehr.

Frauenflohmarkt
14:00 - 17:00 UHR / NEUDORF-PLATENDORF / MEHRZWECKHALLE
"Chic aus 2. Hand" lautet das Motto dieses Flohmarkts speziell für Frauen.

Ich sehe was, was du nicht siehst
14:30 UHR / CELLE  / RESIDENZMUSEUM IM SCHLOSS
Im Rahmen dieser Familienführung wird das Spiel »Ich sehe was, was du nicht siehst« gespielt. Altersgemäß wird ein gesuchter Gegenstand (Silber-Rassel/ Krone oder ein Detail aus einem Gemälde) beschrieben, und die Kinder müssen ihre Sinne einsetzen und gehen mit den Augen und Ohren auf Entdeckungsreise. Ist das Objekt gefunden, bekommen die Kinder eine Erklärung dazu oder eine Geschichte erzählt.
INFO 05141/1 23 73 oder www.residenzmuseum.de

Über sieben Brücken
16:00 UHR / UELZEN / THEATER AN DER ILMENAU
Das Musical präsentiert die schönsten Songs der ostdeutschen Schlager- und Rockmusik – eine musikalische Zeitreise durch die ehemalige DDR.
INFO 0581/9 71 83 79

Bestseller-Autor Tim Boltz
Rüden haben kurze Beine
17:00 UHR / GIFHORN /KULTBAHNHOF
In dieser neuartigen und irrwitzigen Leseshow unternimmt Literatur-Comedian und SPIEGEL-Bestsellerautor Tim Boltz einen gelesenen Erklärungsversuch, warum Männer schlechte Lügner sind und Frauen daran Schuld haben. Neben urkomischen Passagen aus seinen Bestseller-Romanen liest er eigens für dieses Programm neu geschriebene Texte und Gedichte auf seine unnachahmlich humorige Weise. Tim Boltz schlüpft dabei stimmlich und schauspielerisch in die skurrilsten Charaktere und spricht schonungslos das aus, was wir alle kennen und doch nie zugeben wollen. Abgerundet wird die Leseshow durch Corinna Fuhrmann, die die Textpassagen am Klavier begleitet und interpretiert.
Karten: 16 Euro im Vorverkauf, 18 Euro an der Abendkasse.
Vorverkaufsstellen: Arko, Steinweg 27, Telefon 05371/58630
Konzertkasse, Steinweg 62, Telefon 05371/4499
INFO www.kultbahnhof-gifhorn.de

"... raus mit die Gefühle oder rin mit die Gefühle oder nicht?"
17:00 UHR / CELLE / KUNST & BÜHNE
Erich Kästner und Kaffeehausmusik – dargeboten von Rosemarie Schilling (Rezitation) und dem Duo „Les Chapeaux“, bestehend aus Sabine Andrae (Violine) und Lisa Michaelis (Piano).
Eintritt frei.
INFO 05141/12604 oder 05141/217720 (1 Stunde vor Beginn der Veranstaltung)

Burkhard Sondermeier und Ulrich Raue.
Tucholsky
19:00 UHR / CELLE / SYNAGOGE
Kurt Tucholsky war einer der brillantesten Künstler des 20. Jahrhunderts. Ob als Schriftsteller, Texter oder Journalist – er verstand es, auf exzellente Art und Weise den Leuten „aufs Maul zu schauen“ und hatte ein geradezu prophetisches Gespür für politische Entwicklungen. Tucholsky gilt als einer der schärfsten Pazifisten der Weimarer Republik. Im Mittelpunkt dieses Programmes der beiden Künstler Burkard Sondermeier (Rezitation, Gesang) und Ulrich Raue (Klavier) stehen die „Wendriner Texte“, die Tucholsky für die „Weltbühne“ 1922 bis 1930 verfasste. In diesen Texten beschreibt und kommentiert Herr Wendriner Begebenheiten aus dem Alltag, so wie sie jeder von uns auch erlebt: Die Erziehung der Kinder, das Einnehmen eines Bades oder auch eine Reise nach Paris. Gleichzeitig kommentiert Tucholsky mit seinem unverwechselbaren Humor seine Zeit der Umbrüche und Widersprüche, welche die Gesellschaft der Weimarer Republik kennzeichnete. Dazu erklingen Lieder von so namhaften Komponisten wie Friedrich Hollaender und Rudolf Nelson, die in einer kongenialen Weise die Texte Tucholskys vertonten. Klassiker wie „Fang nie was mit Verwandtschaft an“ oder „Hawai“ sind zeitlose Chansons, in denen sich auch der heutige Zuhörer genauso wiederfinden kann wie das Publikum in den 20er Jahren.
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle.

Nights on Broadway
20:00 UHR / GIFHORN / STADTHALLE
»Nights on Broadway« ist eine Hommage an die Bee Gees: ein Live-Konzert mit den Songs der Gibb-Brüder aus über vier Jahrzehnten, von den 1960er bis 1990er Jahren. Das Publikum bekommt das Erlebnis eines Bee-Gees-Konzerts mit einer Mischung aus Classic Hits, akustischen Medleys und Dancefloor-Hits. Auch Songs, die die Bee Gees für andere Künstler wie zum Beispiel Barbra Streisand, Celine Dion und Diana Ross schrieben, werden gespielt. Die Mitglieder der als »Irish Bee Gees« bekannten Band kommen alle aus Irland.
INFO 0531/34 63 72 oder www.paulis.de

Montag, 23. Februar 2015

Duftende Grüße im Arboretum Melzingen

Duft-Postkarte aus dem Jahr 1903.
Beim Stöbern in umfangreichen Postkartensammlungen hat Manfred Schmidt, der in Ebstorf seit vielen Jahren das Samtgemeindearchiv Bevensen-Ebstorf leitet, viele schöne Postkarten mit  Blumenmotiven entdeckt und daraus eine Ausstellung mit "duftenden Grüßen" für die Galerie des Arboretums Melzingen zusammengestellt.
In der Ausstellung gezeigt werden zum Beispiel Postkarten, die in den Jahren von 1900 bis 1915 in Ebstorf eintrafen.  Glasperlen und Glitter und auch kostbare Seidenstoffe schmücken die Karten. Rote Rosen in diesem kostbaren Gewand oder gelbe Narzissen mit glänzend grünen Blättern, die für die Mutter, die Liebste oder auch die Tante ausgewählt wurden,  zeigen in der Sprache der Blumen, was die Schreibenden ausdrücken wollten, so wie es Bildergrüße bis heute tun,  auch wenn sich Motive und Texte verändert haben. Neben den Pflanzen, dem Zierrat und dem besonderen Druck, dem Prägedruck, wurde sogar der Duft der Blumen verwendet,  um die Gedanken liebreizend zu ergänzen. So erklärt sich der Titel, der ein wenig vom Zauber dieser nostalgischen Textform einfängt.
Die Betrachter können die Motive sehen, die handgeschriebenen Grüße nachlesen und erfahren, wie die Karten gestaltet sind. Eine kurze Geschichte der Postkarte und ausgestellte Alben aus der Zeit um die Jahrhundertwende ergänzen sachlich die Schmuckgestaltung  der Karten.
Manfred Schmidt wird in diese Ausstellung in , die am Freitag, 27. Februar, um 18 Uhr eröffnet wird,  einführen. Das Ensemble Sprechpause aus Ebstorf flötet zur Ausstellungseröffnung das altbekannte Volkslied "Kommt ein Vogel geflogen".
INFO Das Arboretum Melzingen ist vom 1. März bis 31. Oktober von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Wohin am Wochenende?

Heute gibt es hier wieder, wie jeden Donnerstag, unsere Veranstaltungstipps zum Wochenende:

20 FREITAG
Feuerland bis Alaska
19:30 UHR / MEINERSEN / REALSCHULE
Günter Wamser, 1959 geboren, hat sein Leben dem Reisen und dem Abenteuer gewidmet. Bereits im Alter von 26 Jahren lässt er sein geordnetes Leben hinter sich, beginnt zu reisen und erfüllt sich den Jugendtraum vom eigenen Pferd. 1994 startet er schließlich die Reise seines Lebens: Die Durchquerung des amerikanischen Doppelkontinents von Feuerland bis Alaska. Vier bis fünf Jahre hat er für seinen Ritt geplant, 20 Jahre ist er schließlich unterwegs und es wird eine Art zu leben.
In zahlreichen Fotoreportagen und Büchern berichtet er seitdem von den großen Abenteuern seiner außergewöhnlichen Reise mit den Pferden.
Günter Wamser will mit seinem Vortrag, zu dem der Kulturverein Meinersen und Umgebung einlädt, auch zeigen, dass jeder, der den Wunsch und Willen hat, seine Träume verwirklichen kann.
Karten sind an der Abendkasse erhältlich.
INFO www.kulturverein-meinersen.de

Die Hengstmann-Brüder
19:30 UHR / BETZHORN / HOFCAFE AM HEILIGEN HAIN
Mit ihrem aktuellen Programm beweisen die Hengstmann-Brüder einmal mehr ihre starke schauspielerische Darstellungskunst, musikalisches Niveau, eine scharfe politische Analyse, Treffsicherheit und Wortwitz. Gastgeber bei diesem Kabarettabend ist der Kulturverein Wesendorf.
INFO 05376/3 60

Die Lust des Hörens
19:30 UHR / UELZEN / RATSSAAL IM RATHAUS
Vortrag über das Verstehen von Musik und den Zugang zu ihr. Den Aufbau eines Werkes kennen und durch das Hören wiederzuerkennen ist ein Ansatz dieses Vortrages. Außerdem wird Erik Matz zeigen, dass die Besucher viel mehr Kompositionen erkennen, als sie es vermutlich selbst für möglich halten...
INFO 0581/8 00 61 02

Massaker gegen die Meinungsfreiheit
19:00 UHR / CELLE / SYNAGOGE
Der Politikwissenschaftler, Historiker und Publizist Matthias Küntzel aus Hamburg spricht über das Attentat auf "Charlie Hebdo" und seine Folgen. "Warum", fragt er, "traf uns die Ermordung der Pariser Zeichner und Journalisten der Zeitung Charlie Hebdo so ins Mark? Warum bekundeten Hunderttausende auf den Plätzen Europas mit hochgehaltenen Stiften und Je-suis-Charlie-Plakaten ihr Entsetzen? Weil dieser Anschlag so unmissverständlich war. Bei den Attentaten von London, Madrid und New York machten viele noch die Außenpolitik der betroffenen Regierungen verantwortlich. Hier aber wurden zwölf Symbole für die Freiheit des Lachens und Denkens ermordet. Hier bewiesen die Islamisten, dass sie einen Krieg gegen unsere Lebensweise führen sowie gegen jeden, der diese Lebensweise schätzt. Hier wurde ihr Antisemitismus offenbar.
Bislang hat der Terror der Islamisten die Europäer gelähmt: Eine einzige Todesfatwa gegen den britischen Autor Salman Rushdie reichte, um Tausende einzuschüchtern. Das Bild des hingerichteten Islamkritikers Theo van Gogh verschärfte die Schere im Kopf. Über die berühmten Mohammed-Karikaturen wurde zwar monatelang gesprochen. Doch fehlte fast allen deutschen Zeitungen der Mut, den Gegenstand dieser Kontroverse abzudrucken. Charlie Hebdo hingegen ging vor keiner Einschüchterung und vor keiner Religion in die Knie. Hätten sich seinerzeit 500 europäische Zeitungen ähnlich verhalten, wären die französischen Zeichner vielleicht noch am Leben. Jetzt aber soll das Massaker von Paris zwölf Millionen andere zum Schweigen bringen. Wird dieses Kalkül nach dem Abflauen der gegenwärtigen Empörung aufgehen?"
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle e. V.

Passo Avanti
20:00 UHR / GIFHORN / SCHLOSS, RITTERSAAL
Das Quartett Passo Avanti begeistert mit einer neuartigen Symbiose von Klassik und Jazz. Die Musiker bewegen sich mühelos zwischen den Genres, zwischen Interpretation und Improvisation, zwischen zart und ungestüm. Michael Makarov (Violine), Alexander von Hagke (Klarinette), Alex Jung (Gitarre) und Eugen Bazijan (Cello) beherrschen das  kammermusikalische Zusammenspiel in bester  Streichquartett-Tradition ebenso wie das feurige Swingen einer Gypsy-Jazzcombo.
INFO 05371/81 39 24 oder www.kulturverein-gifhorn.de

Sophie(l) zum Thema Jazz
20:00 UHR / CELLE / KUNST & BÜHNE, NORDWALL 46
Konzert mit dem Sextett um Sängerin Sophie Lindmüller.
INFO www.neue-jazzinitiative-celle.de

Irish Folk
20:00 UHR / BAD BODENTEICH / BURG
"Céad míle fáilte" oder wie es aus dem Keltischen übersetzt heißt "100.000 mal herzlich willkommen" ist das Motto dieses Konzerts in der Burg Bodenteich. Robbie Doyle will mit seiner Musik den Zuhörern das locker-leichte irische Lebensgefühl vermitteln.
The Robbie Doyle Band hat sich der in Irland so genannten klassischen Variante der traditionellen irischen Musik verschrieben. „Klassisch“ dabei ist nur die Instrumentierung, nicht die  Performance.
Brid Ni Chaithain (Gesang in gälischer Sprache, Harfe) aus Irland, Bernd Lüdtke (Fiddle, Gitarre, Gesang) aus Berlin, und Robbie Doyle (Gesang, Bodhran, Bones, Flöten) aus Irland, haben sich zu einem Trio zusammengefunden, das ein lebendiges und abwechslungsreiches Programm mit traditionellen irischen Tänzen, facettenreichem Gesang und Humor darbietet und hierzulande einzigartig in der Zusammensetzung der Instrumente ist. Um das Lebensgefühl von der grünen Insel an diesem Abend abzurunden, wird ein original irischer Ausschank angeboten, der von einem ursprünglichen Whiskey bis zu einem kräftigen irischen Bier keine Wünsche offen lassen wird.
INFO 05824/3539 oder unter der E-Mail-Adresse tourismus@sg-aue.de      

Night of the Dance
20:00 UHR / GIFHORN / STADTHALLE
Irischer Stepptanz und südamerikanische Akrobatik, vereint zu einer rasanten Mischung aus Perfektion, Leidenschaft und purer Energie.
INFO 05371/59 47 0 oder www.stadthalle-gifhorn.de

21 SONNABEND
Ostereiermarkt
10:00 - 17:00 UHR / UELZEN-HOLDENSTEDT / SCHLOSS
Der Wendländische Ostereierkreis stellt aus.Mit dabei sind Erika Chyzy mit kolorierter Karatztechnik (Blumen, Tiere und Kräuter), Ingetraud Kreschel mit Ölmalerei auf Eiern, Heilwig Leipnitz mit gekratzten Motiven (Vögel, Tiere) und Aquarellmalerei, Rüdiger Marquarding mit gedrechselten Holzeiern, Sibylle Mewes-Kropp mit Federzeichnungen auf naturgefärbten und bemalten Eiern sowie Aquarellmalerei.
Als Gäste stellen aus: Andrea Berger (Keramik), Margit Estorf (Keramikeier), Juliane Huthmann (Perforierte und gefräste Natureier), Maren Köster (Grafische Muster auf Natureiern), Gabriele Krügener (Naturblüten auf Eiern), Bert Levkens (Zinnapplikationen), Meta Levkens (Eier mit Strohornamenten und Flechträndern) Strohflechttechniken), Anna Peters (Floristik für Frühling und Ostern, Naturmaterialien), Petronella Philipps (bemalte Keramikeier in Fayencetechnik), Klaus Steinhövel (Ölmalerei) und Elisabeth Wagner (perforierte und bemalte Natureier).

Barocke Tafelkultur
14:30 UHR / CELLE / RESIDENZMUSEUM IM SCHLOSS
Kostümführung im Celler Schloss. Die Zeit des französischen „Sonnenkönigs“ prägt im 17. Jahrhundert auch ein ganz neues Essverhalten – der „Gaumenschmaus“ wird geboren. Die barock-kostümierten Gesellschafter „Ernestine von Hornbostel“ und „Diether von Elding“ führen in den „Staatsgemächern“ des Celler Herzogschlosses.
INFO 05141/1 23 73 oder www.residenzmuseum.de

Sister Soul & The Blaxperts
20:00 UHR / GIFHORN / KULTBAHNHOF
Die Band um die charismatische Finalistin der Show “The Voice of Germany”, Tiana Kruskic, und den musikalischen Leader Billy Ray Schlag will ihr Publikum mit einem Feuerwerk an Soul- und Funkhits verzaubern. Angekündigt haben sich noch special guests – aber es wird noch nichts verraten…
INFO www.kultbahnhof-gifhorn.de

Carmela de Feo
Träume & Tabletten
20:00 UHR / CELLE / KUNST & BÜHNE, NORDWALL 46
Sie ist nicht eine Frau, sondern DIE Frau. La Signora. Diseuse. Direkteuse. Dompteuse. Mit Dutt und Denkerstirn revolutioniert Carmela de Feo auch in ihrem dritten Bühnenprogramm wieder gängige Auffassungen weiblicher Erotik. Und liefert dazu mondäne Gags im Akkord(eon).
INFO www.la-signora.de

22 SONNTAG
Kinderflohmarkt
9:30 - 13:30 UHR / GIFHORN / STADTHALLE
Angeboten werden Spielzeug, Kinder-kleidung, Bücher, Babyartikel und vieles mehr.
INFO 05371/59 47 0 oder www.stadthalle-gifhorn.de

Winterliches Hof-Buffet
10:00 - 14:00 UHR / ISENBÜTTEL / DER HOF
Der Heilpädagogische Bauernhof in Isenbüttel bietet ein Buffet mit winterlichen Speisen aus Bioland-Erzeugung sowie eine Hofführung an. Außerdem erhalten Besucher Informationen über die ökologische Landwirtschaft.
INFO 05374/9 55 70 oder www.der-hof-isenbuettel.de

Ostereiermarkt
10:00 - 17:00 UHR / UELZEN-HOLDENSTEDT / SCHLOSS
Der Wendländische Ostereierkreis stellt aus.Mit dabei sind Erika Chyzy mit kolorierter Karatztechnik (Blumen, Tiere und Kräuter), Ingetraud Kreschel mit Ölmalerei auf Eiern, Heilwig Leipnitz mit gekratzten Motiven (Vögel, Tiere) und Aquarellmalerei, Rüdiger Marquarding mit gedrechselten Holzeiern, Sibylle Mewes-Kropp mit Federzeichnungen auf naturgefärbten und bemalten Eiern sowie Aquarellmalerei.
Als Gäste stellen aus: Andrea Berger (Keramik), Margit Estorf (Keramikeier), Juliane Huthmann (Perforierte und gefräste Natureier), Maren Köster (Grafische Muster auf Natureiern), Gabriele Krügener (Naturblüten auf Eiern), Bert Levkens (Zinnapplikationen), Meta Levkens (Eier mit Strohornamenten und Flechträndern) Strohflechttechniken), Anna Peters (Floristik für Frühling und Ostern, Naturmaterialien), Petronella Philipps (bemalte Keramikeier in Fayencetechnik), Klaus Steinhövel (Ölmalerei) und Elisabeth Wagner (perforierte und bemalte Natureier).

Charleys Tante
16:00 - 18:00 UHR / GIFHORN-KÄSTORF / DORFGEMEINSCHAFTSHAUS
1891 wurde der Theaterverein Gifhorn gegründet, ein Jahr später schrieb Brandon Thomas mit Charleys Tante eine der bekanntesten Komödien der Welt. Sie wurde in über hundert Sprachen übersetzt. Im deutschsprachigen Raum sind vor allem die Verfilmungen von 1955 mit Heinz Rühmann sowie 1963 mit Peter Alexander in der Titelrollen bekannt.Der Theaterverein führt die Urfassung in der deutschen Version auf, die in der viktorianischen Zeit spielt.
INFO www.theaterverein-gifhorn.de

Urmels große Reise
17:00 UHR / GIFHORN / STADTHALLE
Die Augsburger Puppenkiste nimmt ihr junges Publikum mit auf eine Reise nach Afrika.
INFO 05371/59 47 0 oder www.stadthalle-gifhorn.de

Floatwork
18:00 UHR / UELZEN / NEUES SCHAUSPIELHAUS
Mit Saxophon und Flöten, akustischer Gitarre und Perkussion gestalten die beiden Musiker Richard Wester und Wolfgang Stute als Duo Floatwork einen Abend voller Poesie und schönster Melodien , kraftvoll und virtuos, energetisch und mitreißend. Karten sind bei der Stadt- und Touristinfo (Telefon 0581/8 00 61 72) erhältlich.
INFO  0581/7 65 35

Freitag, 13. Februar 2015

Die "Heideniere" ist Kartoffel des Jahres

An der typischen Nierenform kann man sie erkennen, die Heideniere.
Foto: KÖN
Die „Heideniere“ ist die „Kartoffel des Jahres“ 2015. Renate Künast, Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses Recht und Verbraucherschutz, gab den Namen heute in Nürnberg bekannt. „Heideniere“ ist eine besonders gut schmeckende, niedersächsische Sorte, die vor 60 Jahren von Kartoffelbauern aus Soltau gezüchtet worden ist. Sie ist tief gelb und fest kochend. Ihren Namen hat sie von ihrer auffälligen Form. Nierenförmige Kartoffeln sind sehr selten. Im Antrag auf Zulassung 1953 – nach 14 Jahren Zuchtarbeit – lobten die Züchter ihre Kartoffel in den höchsten Tönen: Sie sei eine Kartoffel mit den besten Eigenschaften als Salatkartoffel und eine herausragende Delikatesskartoffel für Hotelbetriebe.
Die Hoffnungen der Soltauer Kartoffelzüchter haben sich nicht erfüllt. „Trotz der guten Eigenschaften war die Vermarktung für die Heideniere sehr schwierig“, sagt Wilfried Stegmann, Mitglied im Arbeitskreis „Kartoffel des Jahres“, der diese Auszeichnung seit zehn Jahren vergibt. Spezialsorten wie Delikatess- und Salatkartoffeln konnten sich nach dem Krieg nicht mehr durchsetzen. In dieser Zeit verlangte der Markt „Sättigungsbeila-gen“, Kartoffeln, die Massenertrag versprachen. „Die Heideniere war wohl der letzte Versuch, eine ausgesprochene Salatkartoffel in Deutschland zu züchten“, sagt Rudolf Vögel vom Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (V.E.R.N.).
Die „Heideniere“ geriet in Vergessenheit, hatte aber dennoch Glück, weil sie in ostdeutschen Genbanken erhalten blieb. Wieder belebt hat sie der V.E.R.N. Im Anbau fiel dem Verein auf, dass „Heideniere“ sehr robust gegenüber Knollenfäule ist und einen herausragenden Geschmack hat. So landete die „Heideniere“ mit fünf weiteren Kandidatinnen auf der Vorauswahlliste zur „Kartoffel des Jahres“ 2015 und bekam vom zehnköpfigen Gremium die meisten Stimmen. Seit 2011 ist die „Heideniere“ als lizenzfreie Erhaltungssorte zugelassen und darf als Saatkartoffel gehandelt werden.

Sie stellten heute gemeinsam mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Kartoffel des Jahres die Heideniere vor (von links): Karsten Ellenberg (Biolandhof Ellenberg), Renate Künast, Carolin Grieshop (KÖN), Wilfried Stegmann (www.blaue-kartoffeln.de) und Jan Plagge (Bioland). Foto: Johanna Schüßler
Der Arbeitsgemeinschaft Kartoffel des Jahres gehören an: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Bioland , Biolandhof Ellenberg, Freilichtmuseum am Kiekeberg, Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN), Slow Food, „Tartufflis erlesene Kartoffeln“, Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (V.E.R.N.), Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN), www.blaue-kartoffeln.de

Donnerstag, 12. Februar 2015

Erschreckende Naturferne

Immer weniger Kinder dürfen draußen 
spielen und die Natur entdecken.
© Deutsche Wildtier Stiftung/T. Martin
Eine heute veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungs- Instituts Emnid, die von der Deutschen Wildtier-Stiftung in Auftrag gegeben worden ist, zeigt eine erschreckende Naturferne von Kindern zwischen vier und zwölf Jahren. Immer weniger Kinder in diesem Alter dürfen der Umfrage zufolge draußen spielen und die Natur entdecken und erleben. Jedes zweite Kind ist noch nie selbstständig auf einen Baum geklettert. Das wäre zu gefährlich, sagen die Helikopter-Eltern. Mehr dazu im Blog "Im Garten und am Wegesrand" der Calluna-Redakteurin Inka Lykka Korth.