Freitag, 31. August 2018

„Die Präraffaeliten" im Montagstreff des Kunstvereins Uelzen

FOLKERT FRELS

"Bocca baciata" (Der geküsste Mund) ist der Titel dieses Bildes,
das Gabriel Rossetti 1859 nach einer Geschichte aus dem Deca-
merone von Bocaccio malte. Foto: Wikipedia 
„Die Präraffaeliten“ werden das Thema beim Montagstreff des Kunstvereins am 3. September im Theaterkeller des Theaters an der Ilmenau sein. Claudia Krieghoff-Fraatz stellt diese 1848 in London entstandene Künstlergruppe vor, die damals die englische Kunst revolutionieren wollten. Die mittelalterliche Kunst im Italien des 13. und 14. Jahrhunderts – die ihrer Meinung nach mit Raffael beendet wurde – dienten ihnen als Vorbild. In ihren Werken forderten sie unbedingte Detailtreue und absoluten Realismus, der aber gleichtzeitig ausgefüllt sein musste mit einer Botschaft und emotionalem Inhalt.
Mit dem Aufkommen der modernen Kunst mit Vertretern wie Picasso, Klimt, Schiele und anderen verschwanden die Präraffeliten, erlebten in den vergangenen Jahrzehnten einen neuen „Boom“ mit steigenden Preisen und vermehrten Ausstellungen. Aber auch heute polarisieren sie noch – für manche Betrachter sind sie eine wichtige Erscheinung in der Kunst, für andere nur sentimentaler Kitsch.
Der Kunstverein und die Referentin würden sich über einen regen Besuch dieser Veranstaltung freuen. Der Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt wie immer frei. Spenden für die Arbeit des Montagstreffs werden gern entgegengenommen.

Orchideen-Seminar

Viele gute Tipps vom Orchideen-Profi erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Orchideen-Seminars, das am Sonnabend, 8. September, von 15 bis 18 Uhr im Orchideen-Zentrum Wichmann im Celler Ortsteil Groß Hehlen, Tannholzweg 1-3, stattfindet. Kosten: 25 Euro pro Person. Um telefonische Anmeldung unter 05141 93720 wird gebeten.

Donnerstag, 16. August 2018

Freilich(t) – voller Wunder

Ausstellung in der Stadtbücherei Uelzen mit Bildern von Damaris Böhlig 

FOLKERT FRELS / Text und Fotos
Damaris Böhlig hat einen Neuanfang gewagt und arbeitet
jetzt freiberufliche als Fotografin und Schriftstellerin.
Sie liebt es, zu fotografieren und sie liebt es, zu schreiben. Dass sie eine talentierte Fotografin ist, davon können sich von Sonnabend an die Besucher ihrer Ausstellung in der Stadtbücherei Uelzen überzeugen. Unter dem Titel „Freilich(t) – voller WUNDER“ zeigt Damaris Böhlig aufwändig auf Leinen ausgedruckte und auf Keilrahmen gezogene Fotos, die in Lüneburg, Dänemark und Schweden entstanden sind. Es sind dies mit einem Blick aufs Detail entstandene Bilder, in denen die Schönheit der Natur, ihre Verletzlichkeit, ihre Einzigartigkeit festgehalten sind. Indem sie den Hintergrund unscharf hält und den Fokus auf Einzelheiten richtet, gelingt es Damaris Böhlig, eine Welt voller Wunder zu zeigen. Ob dies nun der Blick in den azurblauen Himmel mit den scharf konturierten Schäfchenwolken ist, der den Wunsch nach einer entspannenden Pause illustrierende blaue Kaffeebecher oder der Farbenrausch der untergehenden Sonne an Dänemarks Küste – in ihren Fotos vermittelt sie ein Gefühl des Eingebundenseins in ein höheres Ganzes, gibt ihrem Wunsch nach Freiheit und unbändiger Lebensfreude einen Rahmen. Und sie zeigt deutlich, dass sie in keine gängige Schublade passt.
Davon zeugt auch ihre Antwort, die sie bei Facebook auf die Eingangsfrage „Was machst Du gerade?“ gibt. Jeder, der Facebook nutzt, kennt diese Frage, mit der dazu aufgerufen wird, einen Dialog zu beginnen. Damaris Böhlig schreibt dazu: „Ich habe meinen Job und meine Wohnung gekündigt, werde nun so gut wie alles verkaufen und dann mein LEBEN beginnen!“ und fährt dann fort „Nein, das ist kein Scherz!“ Sie, die einen gut bezahlten Job hatte im Marketing eines Hamburger Großkonzerns, die in Lüneburg eine gemütliche Wohnung ihr eigen nannte und ein Auto, hat sich im Mai dieses Jahres dazu entschlossen, alles über Bord zu werfen und sich selbständig zu machen als Schriftstellerin und Fotografin. Jahrelang habe sie – so sagte die knapp 30jährige in einem Interview – nur des Geldes wegen einen Job gemacht, der sie davon abhielt, ihren wahren Talenten und Berufungen zu folgen. Ja, sie verdiente gut, doch sie erkannte, dass dabei  ihr Leben auf der Strecke blieb. Sie nahm die körperlichen Signale ernst, die ihr klarmachten, „so geht es nicht weiter!“. Sie stieg aus und orientierte sich vollkommen neu.

Damaris Böhlig beim Aufhängen ihrer Bilder in der Stadtbücherei in Uelzen.
Von Marc Rath, dem ehemaligen Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung und jetzigem Redaktionsleiter der Landeszeitung in Lüneburg, kam die Idee zu dieser Ausstellung mit den Bildern von Damaris Böhlig. Er hatte die junge Künstlerin im Rahmen seiner „100-Orte-Tour“ zu Beginn seiner Tätigkeit in der Salzstadt kennengelernt und sie Horst Hoffmann, dem „Macher“ der AZ-Ausstellungen, empfohlen. Gehört – getan. Von Sonnabend, 18. August, bis zum 13. September hängen ihre Bilder im Kellergeschoss der Stadtbücherei und können während der Öffnungszeiten betrachtet werden. Zur Halbzeit am Sonnabend, 1. September, kommt die Fotografin aus ihrer neuen Heimat in Dänemark für eine Lesung in die Stadtbücherei nach Uelzen: Sie wird aus ihrem druckfrischen, nach einem gleichnamigen Blog entstandenen Buch „Mit 30 fängt das Leben an“ vorlesen – die Zuhörer erwartet um 10:30 Uhr eine Mischung aus Roman, Psychothriller, Ratgeber und Autobiografie.

Montag, 13. August 2018

Orchideen-Sommerfest

Das Orchideen-Zentrum Wichmann im Celler Ortsteil Groß Hehlen, Tannholzweg 1-3, lädt zum Sommerfest ein. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein bunter Markt mit vielen Angeboten und Aktionen im und um das Orchideen-Zentrum. Das Sommerfest findet am Freitag, 17. August, von 10 bis 18 Uhr, am Sonnabend, 18. August, von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag, 19. August, von 11 bis 16 Uhr statt.

Freitag, 10. August 2018

Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes – jetzt bewerben!

Zum sechsten Mal schreibt der Lüneburgische Landschaftsverband seinen Kunstpreis für in der Region ansässige zeitgenössische Bildende Künstlerinnen und Künstler aus. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wurde erstmals im Frühjahr 2009 vergeben. Preisträger/innen waren bisher: Ralf Peters (Lüneburg), Justine Otto (Bleckede), Anna Jander (Niederohe), Gilta Jansen (Dannenberg) und Esra Oezen (Wolfsburg). Der Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbands umfasst neben dem Preisgeld auch die Publikation eines Einzelkataloges und eine Einzelausstellung in einem renommierten Ausstellungshaus der Region. In die Entscheidungsfindung über die Vergabe des Preises ist eine unabhängige Kunstkommission eingebunden, die sich 2018 wie folgt zusammensetzt:
Dr. Justin Hoffmann, Künstlerischer Leiter, Kunstverein Wolfsburg
Stefanie Kleefeld, Künstlerische Leiterin, Halle für Kunst, Lüneburg
Isa Melsheimer, Bildhauerin, Berlin
Dr. Anne Mueller von der Haegen, Allgemeiner Konsumverein Braunschweig
Dr. Sven Nommensen, Kunstverein Buchholz i. d. Nordheide
Dr. Julia Otto, Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon

Um den Kunstpreis bewerben können sich alle Künstlerinnen und Künstler, die zum Zeitpunkt der Bewerbung seit mindestens zwei Jahren einen Wohnsitz in den Landkreisen bzw. Städten Celle, Gifhorn, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Heidekreis, Uelzen und Wolfsburg haben. Es gibt keine Altersbegrenzung. Zugelassen sind Arbeiten in allen Medien. Bewerbungen sind im Format Din A4 einzureichen und sollen aussagekräftig über das Gesamtwerk oder eine Werkreihe sein. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2018.
Die Teilnahmebedingungen und das Teilnahmeformular sind unter folgender Internetadresse
zu finden:  www.lueneburgischer-landschaftsverband.de.
Die Bewerbung ist zu adressieren an:
Bildungszentrum des Landkreises Gifhorn
Charlotte Dreschke, Kuratorin
Freiherr-vom-Stein-Str. 24
38518 Gifhorn
Telefon (053 71) 9459 - 638
E-Mail:  c.dreschke@bz-gifhorn.de

Märchenpicknick im Garten der Bäume

Die Märchenerzählerin Katja Breitling.
Foto: Veranstalter
Die Märchenerzählerin Katja Breitling lädt zu einem sommerlichen Märchenpicknick in das Arboretum Melzingen ein. Die Gäste bringen zu dieser Veranstaltung am Sonntag, 19. August, ihre eigenen Picknickkörbe und Decken mit und treffen sich um 16 Uhr am Kulturstall des Arboretums. Von dort aus wandern die großen und kleinen Gäste zusammen mit der Märchenerzählerin zu einem schönen Platz im Garten der Bäume. Dort gibt es anderthalb Stunden lang einen Ohrenschmaus mit feinsten Märchen von Flora und Fauna – ebenso wie auch einen Gaumenschmaus der mitgebrachten Speisen und Getränke aus dem Picknickkorb. Erwachsene und Kinder ab sieben Jahre erwartet ein genüsslicher Nachmittag in der Natur. Bei schlechtem Wetter machen es sich die  Gäste mit ihren Decken im  Kulturstall gemütlich. Weitere Auskünfte und Anmeldungen unter Telefon 04131 7274770. Aber auch, wer sich spontan zur Teilnahme entschließt, ist willkommen. Der Eintritt beträgt 10 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Kinder.

Freitag, 3. August 2018

Orchideen-Seminar

Viele gute Tipps vom Orchideen-Profi erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Orchideen-Seminars, das am Sonnabend, 11. August, von 15 bis 18 Uhr im Orchideen-Zentrum Wichmann im Celler Ortsteil Groß Hehlen, Tannholzweg 1-3, stattfindet. Kosten: 25 Euro pro Person. Um telefonische Anmeldung unter 05141 93720 wird gebeten.

Mittwoch, 1. August 2018

Ausstellung: Schätze aus dem Museumsdepot

Im Schulmuseum Steinhorst ist von heute an bis zum 14. Oktober eine neue Sonderausstellung zu sehen: Unter dem Titel "Neuzugänge – Interessantes, Spannendes und Überraschendes aus dem Depot" wird eine Auswahl von Objekten aus über 200 Jahren Schulgeschichte gezeigt, die nicht Bestandteil der Dauerausstellung des Museums sind.
Mit der Sonderausstellung gibt der neue Museumsleiter Arne Homann gewissermaßen seinen Einstand. Die Idee dazu kam ihm, als er im Museumsdepot stöberte, um sich einen ersten Überblick über die dort gelagerten Objekte – etwa 10.000 Stücke – zu verschaffen. Dabei entdeckte er auch einen wahren Schatz: ein Schulbuch aus dem 18. Jahrhundert, das das erste seiner Art war und auf eine Verordnung des Herzogs Karl I von Braunschweig-Wolfenbüttel vom 18. Mai 1752 zurückgeht, derzufolge erstmals flächendeckend einheitliche Schulbücher eingeführt werden sollten, und zwar ein Handbuch zum "Buchstabieren und Lesen" und ein Religionslehrbuch, das Grundlagenwissen über die Bibel vermittelt. Von dieser "Einleitung in die Geschichte und Bücher des Alten und Neuen Testaments zum Gebrauch der Schulen im Fürstenthum Braunschweig" besitzt das Schulmuseum ein Exemplar, das nun zusammen mit weiteren besonderen Objekten in der Ausstellung präsentiert wird. In der gedruckten Ausgabe des Südheide-Magazins (Heft Sommer 2018) haben wir das Buch bereits ausführlich vorgestellt.

Dieses Buch, das den Schülern Grundlagenwissen über Aufbau und Inhalt der Bibel vermitteln sollte, war eines der beiden ersten Schulbücher, die im 18. Jahrhundert im Herzogthum Braunschweig eingeführt wurden. Zusammen mit weiteren ausgewählten Objekten aus den Museumsdepot ist es ab sofort in der neuen Sonderausstellung des Schulmuseums Steinhorst zu sehen.
Die Sonderausstellung, die der Museumsleiter auch als Dank an alle Spender verstanden wissen möchte, die dem Museum im Laufe der Jahre Stücke aus ihrem Privatbesitz überlassen haben, kann während der Öffnungszeiten des Schulmuseums (Mittwoch bis Sonnabend von 14 bis 16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr) besichtigt werden. Der Eintritt ist im Eintrittspreis des Schulmuseums (Erwachsene 3 Euro, Schüler ab 12 Jahren 1,50 Euro, Kinder frei) enthalten. Für alle, die nicht die Dauerausstellung, sondern nur die Sonderausstellung anschauen möchten, ist der Eintritt frei. Eine Spende wird gern gesehen. Ebenfalls gegen eine Spende soll demnächst ein kleines Begleitheft erhältlich sein.

„Bin gekommen, um zu bleiben“

Dr. Björn Thomann neu im Team des Museumsdorfes Hösseringen

Neuer Stellvertreter des Museumsleiters:
Dr. Björn Thomann. Foto: Museumsdorf Hösseringen
Der Leiter des Museumsdorfes Hösseringen, Dr. Ulrich Brohm, hat einen neuen Stellvertreter:  Dr. Björn Thomann (41) ist im Rheinland geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur in Bonn studierte er Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte in Trier, den Schwerpunkt legte er auf die Neuere Geschichte. In der Magisterarbeit beschäftigte er sich mit der Rolle der Burschenschaften in der 1848-er Revolution. Seine Begeisterung für die Geschichte hatte er aber schon viel früher entdeckt, und das hat mit den Großeltern zu tun. „Sie erzählten mir oft von ihrem Bauernhof in Posen, den sie nach dem Krieg verlassen mussten. Ich fand das spannend und so habe ich mich an die Vergangenheit und besonders auch an die Landwirtschaftsgeschichte angenähert“, erinnert er sich. Im Garten der Großeltern begann dann auch seine museale Tätigkeit: „Ich habe ihre alten Sachen aus dem Keller geholt und ausgestellt“. Da war er sieben Jahre alt.
Die Römer, die im besonders im Rheinland viele Spuren hinterlassen haben, führten Björn Thomann zur klassischen Archäologie. Aber er kam doch immer wieder auf das Thema Landwirtschaft zurück, so auch im Rahmen seiner Dissertation, die die Entwicklungsgeschichte des agrarwissenschaftlichen Studiums im deutschsprachigen Raum und der landwirtschaftlichen Studentenverbindungen beleuchtet. In diesem Zusammenhang befasste er sich auch mit der Ebstorfer Ackerbauschule. Später arbeitete er in einem Freilichtmuseum bei Kiel, dann folgten eine einjährige praktische Tätigkeit auf einem Bio-Bauernhof, genealogische Forschungen in Innsbruck und ein Volontariat beim Landschaftsverband Rheinland . „Die Arbeit im Freilichtmuseum hat mir besonders gefallen. Ich bin sehr froh, dass ich daran nun anknüpfen kann“, sagt er.
An der Südheide gefällt ihm aber nicht nur der neue Arbeitsplatz: „Hier ist viel Platz und ich kann mich in die Natur zurückziehen, wenn mir danach ist“, sagt er und freut sich schon darauf, dass seine Ehefrau und die beiden Kinder bald nachkommen: „Ich bin gekommen, um zu bleiben.“
Nachdem er sich einen Einblick in alle Arbeitsbereiche des Museumsdorfes verschafft hat, bereitet  Thomann nun vorrangig die neue Ausstellung im Haus Eschede vor, die im September eröffnet werden soll. „Wir sind derzeit dabei, den Ausstellungstexten den letzten Schliff zu geben“, berichtet er. „Das Konzept steht längst, aber es sind noch eine Menge Aufgaben zu erledigen.“ Auf dem Plan stünden Reparaturen am Haus wie etwa Malerarbeiten, Verfugungen an den äußeren Wänden, die Erneuerung des Bienenzaunes und Ausbauten im Inneren. Auch eine Medienstation soll in die neue Ausstellung integriert werden.