Montag, 12. Dezember 2022

Das Winterheft – jetzt bestellen!

 Zum Winterbeginn am 21. Dezember erscheint, wie stets zum Beginn einer neuen Jahreszeit, eine neue Ausgabe des Vier-Jahreszeiten-Magazins der Südheide. Abonnentinnen und Abonnenten erhalten das Winterheft per Post ins Haus geliefert. Alle anderen können es ab sofort in unserem Online-Shop bestellen. 



Freitag, 25. November 2022

Faszinierende Fotos

Sie sind uralt und wirken doch irgendwie sehr modern: die Fotos in dem seit heute druckfrisch erhältlichen  Bildband "Neuer Blick auf das alte Gifhorn". Auf 104 Seiten zeigt der Gifhorner Fotograf und Kunstlehrer i. R. Martin A. Seth eine Auswahl der überwiegend 100 bis 125 Jahre Jahre alten Fotos  seines Urgroßvaters Adolf Bettenhäuser (1862 - 1940), der in der Torstraße einen Ansichtskartenverlag betrieb. Martin A. Seth hat die alten Schwarzweißaufnahmen mit Hilfe künstlicher Intelligenz am Computer koloriert und sie durch die Farbe gewissermaßen ins Heute geholt. 


Das Cover des neuen Bildbands

"Dieses Buch lädt ein zum Neuentdecken bekannt geglaubter Gifhorner Ansichten", schreibt Birte Lehnberg, Leiterin des Historischen Museums Schloss Gifhorn, in ihrem Vorwort.

Den großformatigen Bildband im Format Din A4 quer, der sich ganz besonders als Weihnachtsgeschenk für alle Gifhornerinnen und Gifhorner empfiehlt, gibt es im Buchhandel und direkt bei uns im Online-Shop unter der Adresse www.calluna.media (versandkostenfreie Lieferung). Das mit hochwertiger Fadenheftung gebundene Buch (ISBN 978-3-944946-19-1) kostet 19,90 Euro.

Die Umschlagrückseite


Mittwoch, 23. November 2022

Neue Geschichten aus der Geschichte des Landkreises Gifhorn

Gestern hat die Auslieferung des neuen Jahrbuchs der Reihe "1885 – Geschichten aus der Geschichte des Landkreises Gifhorn" begonnen, damit es pünktlich zum 1. Adventswochenende in den Buchhandlungen ausliegt. Das 128 Seiten starke Buch in hochwertiger Aufmachung (Hardcover, Bindung mit Fadenheftung) eignet sich besonders als kleines, aber feines Weihnachtsgeschenk für alle, die sich für heimatkundliche Themen interessieren. Neben historischen Beiträgen enthält das Buch auch wieder zahlreiche heitere Anekdoten in plattdeutscher Sprache. Es kostet 12 Euro.

Wer sich den Weg in den Buchladen sparen möchte, kann das Buch (selbstverständlich versandkostenfrei) direkt beim Calluna-Verlag bestellen und es sich bequem per Post ins Haus liefern lassen. Der Versand erfolgt umgehend nach Bestelleingang. Zum Online-Shop geht es hier entlang: Calluna-Buchladen.



Freitag, 11. November 2022

Braunkehlchen ist Vogel des Jahres 2023

 In Niedersachsen vom Aussterben bedroht

Deutschland hat einen neuen Vogel des Jahres: 2023 trägt das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) den Titel und löst damit den Wiedehopf ab. Bei der dritten öffentlichen Wahl, die der NABU gemeinsam mit seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), ausgerichtet hat, haben insgesamt 134.819 Menschen mitgemacht. 58.609 (43,47 Prozent) Stimmen entfielen dabei auf das Braunkehlchen, 24.292 (17,99 Prozent) auf den Feldsperling, 22.059 (16,36 Prozent) auf den Neuntöter, 21.062 (15,62 Prozent) auf den Trauerschnäpper und 8.797 (8,53 Prozent) auf das Teichhuhn. Seit 1971 küren NABU und LBV jährlich den „Vogel des Jahres“. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

Das Braunkehlchen verdankt seinen Namen der braun-orangen Brust und Kehle. Foto: NABU/M. Schäf

Das Braunkehlchen ist 2023 auch in Österreich zum Vogel des Jahres gewählt worden. 1987 trug es in Deutschland schon einmal diesen Titel.

„Wir freuen uns, dass erneut so viele Menschen an der Wahl zum Vogel des Jahres teilgenommen haben. Die Menschen haben in diesem Jahr eine europaweit stark gefährdete Vogelart gewählt und ihr so die dringend nötige Aufmerksamkeit verschafft“, erklärt Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland. „Das Braunkehlchen braucht ungemähte Wiesen und Blühstreifen. Diese sind jedoch durch die intensive Landwirtschaft immer seltener zu finden.“ 

Das Braunkehlchen ist 12 bis 14 Zentimeter groß und hat seinen Namen der braun-orangen Brust und Kehle zu verdanken. Wegen seines weißen Gesichtsbandes über den Augen wird das Braunkehlchen auch „Wiesenclown“ genannt. Sein Lebensraum sind feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder. Wichtig sind einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle, welche die Vögel als Sing- und Ansitzwarte nutzen. Das Braunkehlchen hat eine besondere Strategie, um sich vor Fressfeinden zu schützen: Taucht ein Greifvogel am Himmel auf, nimmt es eine „Pfahlstellung“ ein und versucht so, sich unsichtbar zu machen. Als Nahrung bevorzugt der Singvogel Insekten, Spinnen und Würmer, im Herbst auch Beeren. 

In Deutschland ist die Art stark gefährdet. Insgesamt leben hier noch 19.500 bis 35.000 Brutpaare, Tendenz stark fallend. Sie kommen fast überall in Deutschland vor, am häufigsten aber im Osten und Nordosten, und zwar in weniger dicht besiedelten Regionen. In Niedersachsen ist das Braunkehlchen mittlerweile sogar vom Aussterben bedroht. Das bedeutet, dass die Art in absehbarer Zeit aussterben wird, sofern die Gefährdungsursachsen fortbestehen. Bei einer landesweiten Erfassung des Braunkehlchens im Jahr 2008 wurden laut „Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen“ etwa 2.200 Reviere ermittelt. Bis 2020 hat sich der Bestand auf 1.100 Reviere reduziert. Diese Reviere befinden sich schwerpunktmäßig in den Naturräumlichen Regionen Lüneburger Heide und Wendland, den Watten und Marschen, der Stader Geest und dem Weser-Aller-Flachland.

Zur Preisverleihung wird das Braunkehlchen nicht zugegen sein. Es ist ein Langstreckenzieher und dementsprechend bereits im September in den Süden aufgebrochen. Der kleine Singvogel überfliegt zunächst die Sahara und verbringt den Winter dann in Afrika, mehr als 5.000 Kilometer entfernt von seinem Brutgebiet. „Im April kommt das Braunkehlchen wieder zu uns zurück. So wie auch viele andere Zugvögel, fliegen die Braunkehlchen in der Nacht. Den Tag nutzen sie, um nach Nahrung zu suchen oder sich auszuruhen. Bei uns angekommen, suchen sie blütenreiche Wiesen und Brachen, um dort in Bodennestern zu brüten. Diese Habitate verschwinden jedoch zunehmend, was auch der Grund für den starken Rückgang des Braunkehlchens ist“, so Pohlen.

Donnerstag, 27. Oktober 2022

Neue Geschichten aus der Geschichte

Historisches Jahrbuch 2023 erscheint am 25. November

Vor 150 Jahren siedelte sich auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei  an der Braunschweiger Straße in Gifhorn eine Glashütte an, in der später Parfümflakons und Medizinflaschen sowie Tintenfässer für den Schreibgerätehersteller Pelikan gefertigt wurden. Die Firmengeschichte mit all ihren Höhen und Tiefen wird im neuen Jahresband der Reihe 1885 – Geschichten aus der Geschichte des Landkreises Gifhorn ebenso erzählt wie viele weitere spannende Geschichten. Wer sie liest, wird feststellen, dass sich ein Ereignis des Jahres 1923 wie ein roter Faden durch dieses Buch zieht. Die Hyperinflation brachte nicht nur die Glashütte in wirtschaftliche Schwierigkeiten, sondern auch Stiftungen und Vereine. 100 Jahre später ist das Thema Inflation wieder aktuell, wenn auch weniger dramatisch als damals.

Das Cover des neuen Jahrbuchs.

Die neue Ausgabe des historischen Jahrbuchs erscheint am 25. November 2022. Das Buch ist für € 12,- im Buchhandel erhältlich, kann aber auch versandkostenfrei direkt beim Calluna-Verlag unter www.calluna.media oder mit einer E-Mail an shop@calluna.media bestellt werden. Vorbestellungen sind ab sofort möglich. Die Auslieferung erfolgt umgehend bei Verfügbarkeit. 

Der Drucktermin für die neue 1885-Ausgabe war schon gebucht, da erreichte uns die Nachricht, dass die Druckerei Neef+Stumme in Wittingen nach 130 Jahren den Betrieb einstellt. Das traditionsreiche Unternehmen hat ein Kapitel Gifhorner Wirtschaftsgeschichte geschrieben, das nun zu Ende gegangen ist und in einer der nächsten 1885-Ausgaben gewiss ausführlich gewürdigt wird. Vom patentierten Falk-Stadtplan über Asterix-Hefte bis zu den 1885-Jahrbüchern kamen viele hochwertige Druckerzeugnisse aus Wittingen.

Die Bände der Reihe 1885 werden also leider nicht mehr im Landkreis Gifhorn gedruckt, aber immerhin noch in der Südheide. In Hermannsburg, wo bereits die letzten Ausgaben des Kreiskalenders produziert worden sind, dürfen wir darauf hoffen, dass unsere hohen Ansprüche an Klima- und Umweltschutz und soziale Standards weiterhin erfüllt werden. Die moderate Erhöhung des bislang sehr günstigen Verkaufspreises, wofür wir um Verständnis bitten, liegt nicht am Druckereiwechsel, sondern allein an den seit Jahresbeginn massiv gestiegenen Papierpreisen. 

Freitag, 7. Oktober 2022

Apfeltag im Museumsdorf Hösseringen

Am Sonntag, 16. Oktober, findet von 11:30 bis 16:30 Uhr der Apfeltag im Museumsdorf Hösseringen mit einem kleinen Angebot an Aktionen rund um den Apfel statt. Der Pomologe (Apfelkundler) Hermann Stolberg bestimmt die mitgebrachten Äpfel der Besucherinnen und Besucher und gibt Tipps zur Pflege und Lagerung des Obstes. Zur Bestimmung müssen drei bis fünf Äpfel einer Sorte mitgebracht werden, es darf sich nicht um Fallobst oder Äpfel mit Wurmbefall handeln. Säfte und andere kulinarische Produkte aus Äpfeln runden das Angebot ab. Kinder können Apfelsaft pressen, Apfelpfannkuchen backen oder an einem Wettschälen teilnehmen.

In einer Mühle werden die Äpfel zunächst zerkleinert und anschließend in einer Presse zu Apfelsaft verarbeitet. Foto: Museumsdorf Hösseringen

Donnerstag, 29. September 2022

Erntedank- und Kartoffelfest im Museumsdorf Hösseringen

Gerade in Zeiten, die von Krisen und Kriegen überschattet sind, tut es gut, sich ein wenig vom grauen Alltag ablenken zu lassen. Dafür bietet sich zum Beispiel ein Ausflug ins Museumsdorf Hösseringen an, denn dort findet am Sonntag, 2. Oktober, von 10:30 bis 17:30 Uhr das alljährliche Erntedank- und Kartoffelfest statt. Es wird gemeinschaftlich vom Museumsdorf und der Kreislandjugend Uelzen organisiert. Der musikalisch begleitete Erntedankgottesdienst beginnt um 14 Uhr und findet im Brümmerhof statt.

Vor und nach dem Gottesdienst sind an verschiedenen Stellen im Museum alte landwirtschaftliche Arbeitstechniken zu sehen. So treibt die Dampflokomobile von 1913 eine Dreschmaschine an, der Pferdegöpel ist in Betrieb ebenso wie eine Schrotmühle und eine Häckselmaschine, mit der Stroh zum Verfüttern zerkleinert wird. Am historischen Webstuhl arbeitet eine Weberin und lädt Erwachsene und Kinder ein, an kleinen Webstühlen das Weben auszuprobieren.

Beim Erntedank- und Kartoffelfest werden auch historische Landmaschinen, die über lange Keilriemen von einer Dampflokomotive angetrieben werden, vorgeführt. Foto: Museumsdorf Hösseringen

Kinder können Kartoffeln sammeln, an der Sortiermaschine helfen und bei weiteren Bastel- und Mitmachaktionen Spaß haben. Am Lagerfeuer werden Kartoffeln geröstet, und auch der Kartoffeldämpfer ist in Betrieb: Die frischen heißen Kartoffeln können gleich an Ort und Stelle verkostet werden. Produkte aus der Region, Gegrilltes sowie Kaffee und Kuchen von der Landjugend und den Landfrauen laden zum Verweilen und Genießen ein.

Flammkuchenfest – und nebenan noch ein Fest

Am Montag, 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit wird im Handwerksmuseum Suhlendorf von 10 bis 17 Uhr das alljährliche Flammkuchenfest gefeiert. Der Eintritt ist an diesem Feiertag frei.

Die Flammkuchen aus dem Steinbackofen des Backhauses auf dem Museumsgelände sind eine besondere Spezialität und werden nur zu diesem bestimmten Anlass gebacken. Weitere Speisen und Getränke werden im Grillhäuschen und unter dem Göpel angeboten.

In den Werkstätten des Museums sind etliche Handwerker anzutreffen, um den Besucherinnen und Besuchern als Handwerkstechniken zu erklären und zu veranschaulichen.

Die fahrt nach Suhlendorf lohnt sich an diesem Tag besonders, zumal direkt neben dem Handwerksmuseum ein weiteres Fest stattfindet. Um 12:30 Uhr eröffnet die Gemeinde mit einem bunten Programm den neuen Mehrgenerationenplatz.



Dienstag, 27. September 2022

Nachwuchs bei den Goldschakalen

"Im Landkreis Uelzen ist die erste Reproduktion von Goldschakalen in Niedersachsen offiziell nachgewiesen worden", teilte gestern die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) mit. Der Nachweis von mindestens drei Welpen entstand demnach im Rahmen des Wolfsmonitorings der Landesjägerschaft und wurde am Freitag (23.09.2022) gemeldet. Ende August 2021 gab es den ersten Nachweis eines einzelnen Goldschakals im Landkreis Uelzen, im Oktober folgten dann weitere Einzelnachweise. 

Goldschakale sehen zwar auf den ersten Blick Wölfen ähnlich, sind aber kleiner, und die Fellfarbe geht mehr in Richtung Gold als Grau. Ihr Speiseplan gleicht dem unserer heimischen Füchse. Weidetiere zählen somit nicht zu ihren Beutetieren. Foto: Andrei Prodan / Pixabay

„Seit einiger Zeit haben wir unser Wolfsmonitoring auch systematisch um die Tierart Goldschakal erweitert – nun zeigt sich, dass diese Entscheidung richtig war“, so Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachsen. Nachweise von einzelnen Goldschakalen in Niedersachsen gab es in der Vergangenheit immer wieder – seit dem Jahr 2015, in dem der erste Nachweis in Cuxhaven erfolgte. „Größentechnisch kann der Goldschakal zwischen Wolf und Fuchs eingeordnet werden. Er ist ein äußerst opportunistischer Allesfresser, der sehr gut an unsere Lebensräume angepasst ist. Es ist daher davon ausgehen, dass Sichtungen und sonstige Nachweise auch weiter zunehmen werden“, so Reding weiter. 

Auch wenn er dem Wolf sehr ähnlich scheint, so gleicht das Nahrungsverhalten des Goldschakals eher dem eines Fuchses: Kleinsäuger, Amphibien und Insekten, wie auch Obst und Vögel bilden den Hauptbestandteil seiner Ernährung. Mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 8 bis 15 kg und einer Körperlänge von 80 bis 95 cm, sind die Tiere deutlich kleiner als der Wolf und nur wenig größer als der heimische Rotfuchs. 

Nachdem in Baden-Württemberg im Jahr 2021 und 2022 im gleichen Territorium ein Reproduktionsnachweis erfolgte, ist der nun erfolgte Reproduktionsnachweis der dritte in Deutschland. Goldschakale gehören nicht zu den hier heimisch vorkommenden Tierarten – das ursprüngliches Verbreitungsgebiet des eurasischen Goldschakals liegt in Süd-Osteuropa und weiten Teilen Asiens. In Niedersachsen unterliegt der Goldschakal seit der Novellierung des Landesjagdgesetzes in diesem Jahr dem Jagdrecht – wie der Wolf mit einer ganzjährigen Schonzeit. Europarechtlich wird er in Anhang V der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geführt. 

Der Goldschakal wird derzeit nicht in der EU-Unionsliste als invasive Art geführt, aber insbesondere mit Blick auf den Schutz bestandsgefährdeter Arten, z.B. Bodenbrüter, wäre eine Etablierung des Goldschakals als problematisch anzusehen, da er die ohnehin breite Palette der Fressfeinde dieser Arten (Fuchs, Marderartige und Neozoen wie Marderhund, Waschbär) noch erweitert. 

Donnerstag, 15. September 2022

"Heute wird viel zu schnell alles neu gemacht"

Reisender Reetdachdecker im Museumsdorf Hösseringen

Dachdeckerarbeiten am Außenschafstall aus Bohlsen im Museumsdorf Hösseringen.
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Jedes Jahr so etwa um dieselbe Zeit kommt Olaf Zander, Reetdachdecker im Reisegewerbe, in das Museumsdorf Hösseringen und schaut dort nach dem Zustand der mit Reet gedeckten Dächer. Und immer ist etwas zu tun - meist mehr, als das Budget des Museumsdorfes gerade hergibt. So auch in diesem Jahr: Das Dach des Hofschafstalles beim Brümmerhof war an etlichen Stellen marode, aber auch Dachteile des Außenschafstalles in der Heidefläche mussten dringend erneuert werden. Kurzerhand wurde bei beiden Gebäuden die Wetterseite in Angriff genommen. „Dass Dächer repariert und ausgebessert wurden, war früher der Normalzustand“, erläutert Olaf Zander. „Komplett neue Dachflächen waren die Ausnahme und meist nur bei Neubauten zu finden. Die Menschen waren sparsam und haben immer wieder geflickt, und das sah man den Dächern auch an. Heute wird viel zu schnell alles neu gemacht.“ Das müsse aber gar nicht sein – und so kommt es, dass beide Schafställe nun halbseitig neu gedeckt sind. Und weil Olaf Zander und seine Leute immer auch einen Blick über das Dach hinaus auf die Konstruktion werfen, entdeckten sie, dass am Außenschafstall zudem einige Balken zu reparieren waren. Das wurde bei dieser Gelegenheit in handwerklicher Traditionsarbeit gleich mit erledigt.

Olaf Zander mit Klopfbrett – damit klopft man das Reet in die richtige Lage, es wird nicht geschnitten.
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Olaf Zander ist im „ersten“ Beruf Schmied, hat sich dann aber doch für das Strohdachdecken entschieden. Schließlich ist es für ihn eine Familientradition, bereits in dritter Generation. „Mein Großvater war als Strohdachdecker noch bis in die Sechzigerjahre mit dem Leiterwagen unterwegs“, erinnert er sich. Faszinierend an diesem Handwerk sei für ihn auch die Nähe zur Natur. „Wenn wir kein Auto hätten, würden wir komplett klimaneutral arbeiten“, sagt er. Das Reet werde unbehandelt aus der Natur entnommen und ihr nach der Nutzung wieder zurückgegeben. Wenn seine Firma für ein Bauvorhaben einen Baum benötige, dann pflanze man wieder einen. In früheren Zeiten sei diese Art Vorsorge – über Generationen hinaus – ganz natürlich betrieben worden. Jeder Hof hatte seine Hofbäume, die für die Schweinemast, aber eben auch für spätere Bauvorhaben gedacht waren. Wo es Feuchtbiotope gab, wuchs das Reet, welches bereits seit mehr als 6000 Jahren für Dachdeckungen verwendet wird. „Das ist archäologisch nachgewiesen“, weiß Olaf Zander. Und auch, dass es früher in vielen Orten Reetdachdecker gab. „Die machten sich keine Konkurrenz, der eine war in diesem Ort zuhause und der andere in jenem.“ Stand ein größeres Vorhaben an, packten alle Nachbarn mit an.

Krumme Nadel – damit wird der Draht unter die Latte geführt.
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Der Hofschafstall stammt aus Leverdingen im heutigen Heidekreis und wurde dort 1789 errichtet. Der Außenschafstall aus Bohlsen wurde um 1850 gebaut. In beiden sammelten die Menschen den für die Bewirtschaftung der kargen Böden so wichtigen Dung der Schafe. Über der Tür des Hofschafstalles sind der Spruch „Ich bin ein guter Hirt. Ein guter Hirt lässet sein Leben für die Schafe“ sowie der Name des Eigentümers und das Baujahr „Wilhelm Frieling. Anno 1789“ eingraviert.

Mit Holznägeln angeblatteter Balken der Konstruktion des Außenschafstalles. 
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Hofschafstall aus Leverdingen am Brümmerhof. Foto: Museumsdorf Hösseringen

In Gedenken – in Gedanken

Abwechslungsreiches Programm zum Tag des Friedhofs am 17. September in Gifhorn

Unter dem Motto "In Gedenken – in Gedanken" steht der Tag des Friedhofs, der am Sonnabend, 17. September, auf dem Friedhof St. Nicolai in Gifhorn, Wilscher Weg 1a, stattfindet.

Neuartige Gräber auf dem Friedhof St. Nicolai.
Foto: Friedhofsverwaltung St. Nicolai

Durch das abwechslungsreiche  Programm, das um 11 Uhr mit der Begrüßung der Gäste beginnt, wird von Ekkehard Musick, Mitglied im Kirchenvorstand St. Nicolai, moderiert.

Von 11:15 bis 11:45 Uhr hält Pastor Matthias Wittkämper (St. Nicolai) in der Friedhofskapelle einen Vortrag zum Thema "Hinterm Horizont geht's weiter". 

Von 11:45 bis 12:15 Uhr spricht Gabi Gust, Umweltreferentin im Haus kirchlicher Dienste der evangelisch-lutherischen Landeskriche Hannover, über "Biodiversität auf kirchlichen Friedhöfen".

Von 12:30 bis 13 Uhr berichtet Heiko Richter vom "Leben und Sterben in unserer Gesellschaft aus der Sicht eines Bestatters".

Von 13:15 bis 13:45 Uhr stellt Imker Heinz Kropp den "lebendigen Friedhof" als eine "Wohlfühloase für Bienen" vor.

Von 14:30 bis 15 Uhr erklingt Orgelmusik. Den Zuhörerinnen und Zuhörern werden raumfüllende Klänge geboten.

Von 15 bis 16 Uhr beantwortet der Diplom-Biologe Florian Preusse, Vorsitzender des NABU-Kreisverbands Gifhorn unter der Überschrift "Artenvielfalt auf Friedhöfen" die Frage: "Was kann die letzte Ruhestätte zum Natur- und Artenschutz beitragen?"

Zum Ausklang spielt und singt von 16 bis 16:30 Uhr Heinrich Wulfes, genannt Doc Wolf, aus Neudorf-Platendorf Songs von Johnny Cash.

Draußen auf dem Friedhofsgelände werden von 11 bis 16:30 Uhr Kaffee und Kuchen, kalte Getränke und Bratwurst vom Grill angeboten.

An einem Infostand geht es um Wald- und Baumgräber, allgemeine Friedhofsfragen, Sargträger gesucht und das Friedhofsmobil.

Von 14 bis 16 Uhr heißt es "Musik unterm Baum". Eric Hermann spielt mit seiner Beatbox die Wunschlieder der Gäste.

Von 15 bis 16 Uhr stellt Burkhard Klann von der Friedhofsverwaltung im Rahmen einer Führung über den Friedhof neue Grabarten vor.

Mittwoch, 14. September 2022

Zum Herbstbeginn ein neues Heft

Das neue Heft ist ab sofort im Calluna-Shop bestellbar. Klicken Sie auf das Cover!

Das neue Heft, das am 22. September erscheint, stimmt mit vielen Fotos und interessanten Geschichten auf den Herbst ein. Neben Tipps für Streifzüge in die Natur, Garten- und  Tiergeschichten  enthält das Magazin diesmal gleich drei Beiträge zu historischen Themen und bietet damit Lesestoff für lange, dunkle Herbstabende im Sessel oder auf dem Sofa. Als Heft im Heft fester Bestandteil des Südheide-Magazins ist "Heidja – das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben". Und nicht fehlen darf selbstverständlich der Südheidekalender mit ausgewählten Veranstaltungen in der Region.

Aus dem Inhalt: 

• Wenige Menschen, viel Natur – Wandern im 

• Auf den Spuren eines großen Geistes – Vor 200 Jahren: Carl Friedrich Gauß in der Südheide

• Im Wald der Wölfe – Wanderung und Radexkursion

• Naturwald ist der neue Urwald – Vor 50 Jahren wurden die ersten Flächen ausgewiesen

• Das Bett ist bereitet – Revitalisiert: der Momerbach im Kiekenbruch

• Wo Frosch und Fischotter wohnen – Im Garten der Rodewalds in Jarnsen 

• Acht Hufe auf den Spuren von vier Füßen – Mit Pferden unseren Wanderrouten folgen

• „Wir begegneten keiner Menschenseele“ – Ausritt in Jafel und Kucksmoor

• Was schwimmt denn da? – Biber, Bisam oder Nutria werden zuweilen verwechselt 

• Gruft, Gittertür und eine Gekreuzigte – Die geheimnisvolle Totenkapelle im Kloster Isenhagen

• Bernward ließ auch Burgen bauen – 1000 Jahre nach seinem Tod: Spuren an Aller, Oker, Ise

• Neues von der alten Sassenburg – Archäologen graben erneut und finden Siedlungsspuren

• #neuland zu entdecken – Sonderausstellung zum Thema Digitalisierung

• Ohne Mehl gibt’s keine Brötchen – Dramatische Szenen in Suhlendorf

• Oktober – Ein kleines Gedicht in plattdeutscher Sprache

Montag, 29. August 2022

Pferdetag im Museumsdorf

Am Sonntag, 4. September, stehen von 10:30 bis 17:30 Uhr im Museumsdorf Hösseringen die Pferde im Mittelpunkt. Die Besucherinnen und Besucher werden über Rassen, Haltung und den Einsatz von Pferden in der Landwirtschaft informiert. Die Nutzung wird auch praktisch demonstriert: Kaltblüter pflügen, mähen Gras und rücken Holz. Ein von Pferden gezogener Bäckerwagen fährt über das Gelände, damit sich die Gäste mit frischgebackenen Kuchen versorgen können. Außerdem kommt eine historische Handdruckspritze zum Einsatz, mit der in früheren Zeiten Feuer gelöscht wurde. Ponyreiten und museumspädagogische Aktionen runden das Angebot ab. 

Beim Pferdetag erleben die Gäste unter anderem, wie mit Kaltblütern ein Acker gepflügt wird.
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Mittwoch, 24. August 2022

Von Maulaffen und Ölgötzen

Der ehemalige Burgvogt der Marksburg bei Braubach am Rhein, Gerhard Wagner, erzählt am Freitag, 26. August, beim Kulturkreis Wienhausen von "Maulaffen und Ölgötzen". Nachdem er uns schon im Jahr 2016 mit seinem Programm "Kerbhölzer und Daumenschrauben" und Sprüchen aus dem Mittelalter faszinierte, trägt er nun Redewendungen aus dem biblischen und kirchlichen Bereich vor. 

Gerhard Wagner trägt im Kloster Wienhausen alte Redewendungen aus dem biblischen und kirchlichen Bereich vor. 
Foto: Kulturkreis Wienhausen e.V.

Der kurzweilige Abend im Sommerrefektorium des Klosters Wienhausen beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten können bis Donnerstag, 25. August, zum Preis von 18 Euro für Erwachsene und 10 Euro für Jugendliche unter Telefon 05149 18660 oder mit einer E-Mail an info@kulturkreis-wienhausen.de bestellt werden. Bei der Veranstaltung gilt die 3G-Regel, und das Tragen einer FFP2-Maske ist auch am Sitzplatz erforderlich.

Dienstag, 16. August 2022

Unterwegs mit Stift und Skizzenblock, mit Pinsel und Staffelei

Malreise der Malschule Isenhagen führt nach Hösseringen - zum Abschluss Ausstellung im Haus des Gastes

Die Schülerinnen und Schüler der Malschule Isernhagen unternehmen alljährlich mit ihrem Lehrer Günter Bastemeyers eine Malreise. Diese führte vor einigen Jahren schon einmal nach Hösseringen, wo viele schöne Bilder entstanden sind. Das malerische Heidedorf an der Hardau ist jetzt erneut Ziel der Malreise. 

Eines der zahlreichen Bilder, die 2017 auf der ersten Malreise nach Hösseringen entstanden sind.

Von Donnerstag an sind die teilweise schon seit über 40 Jahren in ihrer Freizeit künstlerisch tätigen Gäste aus Isenhagen im Dorf und in der Heide und sicher auch am Hardausee anzutreffen, wo sie wahrscheinlich wieder  von interessierten Spaziergängerinnen und Spaziergängern gefragt werden: "Was machen Sie denn da? Dürfen wir Ihnen mal über die Schulter schauen?" Dann antworten die Künstlerinnen und Künstler vielleicht: "Wir zeichnen und malen die schöne Landschaft, das interessante Gebäude und den See, die Birkenstämme oder die baufällige Brücke. Motive sind reichlich vorhanden und werden von uns mit Bleistift und Aquarellfarbe auf Papier festgehalten. Immer nah an der Realität, aber nicht fotorealistisch. Jeder Schüler der Malschule hat seinen Stil und Interpretation."

Am nächsten Mittwoch, 24. August, dem letzten Tag vor ihrer Heimreise, präsentieren die Künstlerinnen und Künstler von 10 bis 12 Uhr im Haus des Gastes (Tourist-Information) in Hösseringen die Bilder, die während der Malreise entstanden sind. Zu der kleinen Ausstellung sind nicht nur die Bürgerinnen und Bürger von Hösseringen eingeladen, sondern selbstverständlich auch alle Urlaubs- und Tagesgäste.

Montag, 15. August 2022

Old Spices – gepfefferte Lieder aus Mittelalter, Renaissance und Barock

 Die Early Folk Band kommt für zwei Konzerte in die Südheide

Eine erotische Zeitreise mit gepfefferten Liedern aus Mittelalter, Renaissance und Barock, bei der getanzt und gelacht, gesungen und geflirtet wird, erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer bei den Konzerten der Early Folk Band. Die Gruppe, die sich auf Alte Musik und historische Musikinstrumente spezialisiert hat, spielt am Donnerstag, 25. August, von 19 Uhr an im Celler Schloss und am Freitag, 26. August, von 18 Uhr an im Brümmerhof im Museumsdorf Hösseringen.

Gesine Bänfer aus Freiburg im Breisgau ist der musikalische Kopf der Early Folk Band, ist seit 35 Jahren als Profimusikerin tätig. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Foto: Ellen Schmauss 

Die musikalischen Köpfe der in wechselnden Besetzungen spielenden Early Folk Band sind Gesine Bänfer (Cister, Dulcimer, Dudelsack, Gesang) und Steven Player (Barockgitarre, Gesang, Tanz). Sie haben   für ihr Konzertprogramm "Old Spices" erotische Phantasien aus alter Zeit recherchiert und allerlei mit Anzüglichkeiten gespickte Lieder über das Begehren und Begehrtwerden in weiblichen und männlichen Identitäten und Rollenvorstellungen der Vergangenheit ausgewählt. Zusammen mit Musikerinnen und Musikern aus verschiedenen Ländern spielen sie diese Lieder auf historischen Instrumenten und machen so die faszinierende Klangwelt jener Zeit erlebbar.

Der Brite Steven Player ist nicht nur ein international anerkannter Barockgitarrist, sondern auch ein mitreißender Komödiant und leidenschaftlicher Tänzer. Foto: Early Folk Band

Die Konzerte werden von der Bundesregierung mit Mitteln aus dem Sonderprogramm "Neustart Kultur" gefördert.

Karten für das Konzert im Celler Schloss kosten 18 Euro (ermäßigt 15 Euro). Sie können unter Telefon 05141 124515 oder 05141 124540 reserviert werden. Begleitend zu dem Konzert im Celler Schloss findet von 16:30 Uhr an eine Sonderführung im Residenzmuseum zum Thema "Von Völlerei und mystischen Festbanketten statt. 

Der Eintrittspreis für das Konzert im Museumsdorf Hösseringen beträgt 10 Euro (ermäßigt 5 Euro). Karten können bis zum 26. August unter Telefon 05826 1774 oder mit einer E-Mail an info@museumsdorf-hoesseringen.de bestellt werden. Vor dem Konzert gibt es im Museumsdorf die Möglichkeit, bei Heide Stahnke in ihrem historischen Salonwagen leckere Flammkuchen und einen kühlen Wein zu sich zu nehmen.

Freitag, 5. August 2022

Kinoabend im Museumsdorf

Gezeigt wird "Grün ist die Heide"aus dem Jahr 1972

Eine Filmvorführung in besonderer Atmosphäre gibt es am 13. August von 20 Uhr an im Museumsdorf Hösseringen zu erleben. Gezeigt wird der Unterhaltungsfilm „Grün ist die Heide“ aus dem Jahr 1972 mit Schlagersänger Roy Black in der Hauptrolle. Die Uraufführung des Films fand am 20. Dezember 1972 in Celle statt, also vor 50 Jahren.

Die Mischung aus Heimat- und Schlagerfilm erfreute sich bereits damals großer Beliebtheit. Dr. Björn Thomann leitet die Vorführung mit einem Kurzvortrag über Darsteller, Drehorte und die filmische Verklärung der Lüneburger Heide zu einer „heilen Welt“ ein.

Der Film ist übrigens nicht, wie man meinen könnte, eine Neuverfilmung der Heimatfilme "Grün ist die Heide" aus den Jahren 1932 und 1951. Als Vorlage diente vielmehr der Film "Heidesommer" aus dem Jahr 1945. Der Titel "Grün ist die Heide" bezieht sich auf das gleichnamige, 1911 von Hermann Löns geschriebene Volkslied.

INFO Eintritt: 8 Euro. Anmeldung bis zum 11. August beim Museumsdorf Hösseringen, Telefon 05826 1774, E-Mail info@museumsdorf-hoesseringen.de

Donnerstag, 4. August 2022

Nasse Füße in drei großen Schritten

Die Bauarbeiten zur Moorvernässung im Naturschutzgebiet „Obere Lachte, Kainbach, Jafelbach" werden fortgesetzt

Aller guten Dinge sind drei: Ab kommender Woche beginnen zum dritten und letzten Mal Bauarbeiten zur Wiedervernässung des Kucks- und Jafelmoores im Landkreis Gifhorn. Bereits im November 2020 waren erstmals Bagger durch das Naturschutzgebiet gerollt. Hintergrund der Arbeiten ist ein Projekt des Landes zur „Optimierung des Wasserhaushalts in ausgewählten Mooren in der Südheide". Das Ziel: entwässerte Moore sollen wieder vernässt und revitalisiert werden, um die Emission von CO2 aus den ausgetrockneten Moorböden zu verhindern. Mit der letzten Bauphase im Herbst 2022 soll das Projekt nun abgeschlossen werden.

Der mit Torf verfüllte Kucksmoorgraben stoppt die Entwässerung des Moores. Nach und nach kann sich nun wieder eine moortypische Vegetation einstellen. Foto: Ines Bruchmann, NLWKN

„Intakte Moore übernehmen vielfältige Ökosystemdienstleistungen. Sie speichern CO2, sind wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und regulieren den Landschaftswasserhaushalt", erklärt Meike Müller, zuständige Projektmanagerin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die grundwassergespeisten Moorkörper des Kucks- und Jafelmoores fungieren dabei in einer Regenperiode als „Schwamm" und puffern Hochwasserereignisse ab, während sie in den Trockenperioden die Heidebäche des Gebiets mit Wasser versorgen und somit deren Trockenfallen verhindern. „Vielfältige Maßnahmen zur Entwässerung und Nutzung der Moore in der Vergangenheit führten zum Verlust dieser Funktionen. Natürliche Prozesse des Wasserkreislaufs sind erheblich gestört", so Müller. Durch die Trockenlegung komme es außerdem vermehrt zur Torfzehrung in den kohlenstoffreichen Moorkörpern, welche erhebliche Mengen an Treibhausgasen, vor allem aber CO2 freisetzt.

Mit Hilfe des mit EU- und Landesmitteln des Niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach der Richtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung" finanzierten Projekts des NLWKN sollen wieder funktionsfähige Moorkörper entstehen. Das Vorhaben wird in Kooperation mit den Niedersächsischen Landesforsten (NLF), dem Unterhaltungsverband Lachte und dem Landkreis Gifhorn realisiert.

„In den vergangenen Bauphasen in den Wintern 2020/2021 und 2021/2022 konnten bereits große Teile des Projekts umgesetzt werden", freut sich Projektmanagerin Meike Müller. So wurden unter anderem sechs Kilometer Entwässerungsgräben in unwegsamem Gelände verschlossen. Stellenweise konnten zudem die Bachverläufe bereits in ihre ursprünglichen Gerinne zurückverlegt und Fließbarrieren wie Dämme und Forstwege zurückgebaut werden. Eine bauliche Herausforderung stellte der Großdurchlass unterhalb der das Gebiet kreuzenden Bahnstrecke dar: Um die zeitliche Unterbrechung des Bahnverkehrs auf ein Minimum zu reduzieren, waren Bauingenieure und Gleisbauer zwischenzeitlich teils Tag und Nacht im Einsatz. Durch die sehr feuchte Witterung und drei Orkantiefs im vergangenem Winter konnten die Bauarbeiten jedoch nicht wie geplant fertiggestellt werden.

Durch den neuen Großdurchlass im Bahndamm wurde die Gewässersohle des Kucksmoorgrabens angehoben, so dass nun ein geringeres Wasservolumen als zuvor durch das Projektgebiet abfließt.
  Foto: Ines Bruchmann, NLWKN)

Neben dem Verfüllen von Gräben und der Rückverlegung der Heidebäche in ihr natürliches Bachbett soll in der kommenden Bauphase nun ein weiterer Großdurchlass in den Kucksmoorweg eingebaut werden. Durch die Bauarbeiten kann es dabei zur vorübergehenden Sperrung des Kucksmoorwegs und weiterer Forstwege kommen. Der NLWKN bittet die Anwohner für diese Zeit um ihr Verständnis.

Montag, 1. August 2022

Drei junge Schwarzstörche in die Freiheit entlassen

Die seltenen Vögel wurden im NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde aufgepäppelt

Ein freudiges und seltenes Ereignis meldet das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde (Landkreis Gifhorn): Gleich drei junge Schwarzstörche konnten jetzt zurück in die Freiheit entlassen werden. 

Die drei jungen, gerade ausgewilderten Schwarzstörche. Foto: NABU/Joachim Neumann

Die drei Jungtiere stammen aus Schleswig-Holstein und wurden dort im Alter von knapp vier Wochen dem Nest entnommen. Notwendig wurde diese Maßnahme, als der männliche Altvogel, der vor sechs Jahren in Frankreich besendert worden war, in einem gegen Fischräuber geschützten Teich einer Fischzuchtanlage ums Leben kam. Da anhand der Senderdaten und einer im Rahmen eines Schwarzstorchschutzprojektes am Nest angebrachten Kamera schnell klar war, zu welchem Revier der verunglückte Storch gehörte, kletterte Joachim Neumann vom NABU-Artenschutzzentrum auf den Baum und entnahm den Nachwuchs dem Nest. "Die Jungvögel konnten von dem verbleibenden Elternteil nicht mehr ausreichend mit Nahrung versorgt werden und waren schon ziemlich schlapp", berichtete Neumann. "Hätte man nicht reagiert, wären Sie vermutlich gestorben."

Bis zum Alter von etwa zwölf Wochen wurden die Jungstörche im NABU-Artenschutzzentrum aufgezogen. Die letzten zehn Tage verbrachten sie in einer großen Rundflugvoliere, um zusätzlich zur bereits vorhandenen Futterfestigkeit auch die Flugmuskulatur trainieren zu können. Nachdem auch diese "Hürde" genommen war, stand der Auswilderung in einem nahrungsreichen Teichgebiet im Landkreis Celle im Beisein der zuständigen Schwarzstorchbetreuer Joachim Kock (Schleswig-Holstein) und Arne Torkler (Niedersachsen) nichts mehr im Wege. Nicht nur für die Jungtiere war dies ein großer Moment, sondern auch für den Artenschutz, wie Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums, erläuterte: "Bei einem Bestand von etwas mehr als 60 Paaren in Niedersachen und rund zehn Revieren in Schleswig-Holstein kommt es tatsächlich auf jeden Vogel an. Und dass wir hier gleich drei Tiere wieder auswildern konnten, ist schon ein tolles Ereignis." Es bleibt zu hoffen, dass die Überlebensbedingungen im Wald erhalten bleiben und die Nahrungsgewässer der Schwarzstörche nicht austrocknen.  

Dienstag, 26. Juli 2022

Moorbrand: Naturschützer wagen erste Bestandsaufnahme

Hoffnung auf schnelle Erholung der Vegetation - Großeinsatz verhinderte Schlimmeres

Es war am vergangenen Donnerstagnachmittag, als der Moorbrand zwischen Neudorf-Platendorf und Stüde im Landkreis Gifhorn bemerkt wurde. Die letzten Glutnester im Torf konnten am Sonntagmorgen abgelöscht werden. Bis dahin waren etwa vier Hektar Moorfläche abgebrannt – „nur" vier Hektar. Denn insgesamt mehr als 900 Helferinnen und Helfer haben dafür gesorgt, dass auf der landeseigenen Naturschutzfläche Schlimmeres verhindert wurde. Nach dem Feuer begutachteten Expertinnen und Experten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den entstandenen Schaden an der Natur.

In diesem Bereich ist das Feuer rasch über die Oberfläche gelaufen. In anderen Teilen des Moores hat es sich in den Torf gefressen. Foto: Bruchmann/NLWKN

Die gute Nachricht: Bei der abgebrannten Fläche handelt es sich nicht um lebendes Moor, sondern um sogenannte Ersatzgesellschaften - vor allem Pfeifengras und Heide, die sich auf den entwässerten und abgetorften Flächen ausgebreitet hatten. „Da das Feuer schnell über die Oberfläche gelaufen ist, haben wir die Hoffnung, dass sich die Heidevegetation hier rasch erholen wird", schätzt Dr. Ines Bruchmann die Situation ein. Die Vegetationskundlerin ist Projektmanagerin beim NLWKN. Die abgebrannte Fläche ist Teil eines großen Projektes des Landesbetriebs zur Renaturierung der wertvollen Moorflächen.

„Wir sind sehr froh, dass nicht mehr passiert ist und danken den zahlreichen helfenden Menschen, die so rasch und effizient zur Stelle waren", betont Walter Wimmer, Leiter der Betriebsstelle Süd des NLWKN. Neben mehreren Feuerwehren, DRK, THW, Polizei, Landkreis und Gemeinde gab es auch intensive Hilfe aus der Bevölkerung, so von Landwirten, Anwohnern und Verpflegungsspendern. „Allen, die nach ihren Möglichkeiten geholfen haben, sind wir zu größtem Dank verpflichtet, denn sie alle haben dazu beigetragen, dass nicht viel Schlimmeres passiert ist. Wir hatten Glück im Unglück", resümiert Wimmer.

Trotz des traurigen Anblicks der abgebrannten Moorflächen haben die Naturschützer des NLWKN Hoffnung auf eine schnelle Erholung. Foto: Kirchhoff/NLWKN

Montag, 11. Juli 2022

Das Museum spinnt

 Aktionstag im Handwerksmuseum Suhlendorf

Der Neetzer Spinnkreis kommt am Sonntag, 17. Juli, in das Handwerksmuseum Suhlendorf. Die Besucherinnen und Besucher können erleben, wie naturbelassene oder gefärbte Rohwolle zu einem Faden verarbeitet wird, aus dem sich dann zum Beispiel Strickwaren herstellen lassen. Die Frauen des Spinnkreises lassen sich nicht nur bei der Arbeit an ihren Spinnrädern zuschauen, sondern stellen auch allerlei selbstgefertigte Wollprodukte aus.

Der Neetzer Spinnkreis im Handwerksmuseum Suhlendorf. Foto: Museumsverein Suhlendorf

Am Aktionstag "Das Museum spinnt" sind auch Handwerker in ihren Werkstätten im Handwerksmuseum anzutreffen, um Fragen der Besucherinnen und Besucher zu beantworten. Außerdem sind das Backhaus und der Kaffeegarten geöffnet. Neben Kaffee und frischgebackenen Leckereien werden weitere Speisen und Getränke angeboten. 

Für Musik mit nostalgischem Flair sorgt das Drehorgelorchester Hitzacker mit Helmut Pallasch.

Die nächtliche Tierwelt beobachten

Führungen im Museumsdorf Hösseringen

Die warmen Abendstunden im Sommer laden zu einer Erkundung der nächtlichen Tierwelt ein. Bei einer Führung mit dem stellvertretenden Leiter des Forstamts Uelzen, Martin Groffmann, im Museumsdorf Hösseringen steht die Fledermaus im Mittelpunkt. Nach einem kurzen Vortrag zur Einführung gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Spur der Fledermäuse: Wo findet man sie, wie orientieren sie sich im Dunkeln, wie hören sie sich an? Die Führungen finden am 20. Juli und 17. August jeweils von 20:30 Uhr an statt. Die Teilnahnme kostet (inkl. Eintritt) 6 Euro. 

Neben Fledermäusen sind in der Dunkelheit auch Eulen und viele weitere nächtliche Jäger unterwegs.
  Foto: gemeinfrei

Nicht um die Fledermaus im Speziellen, sondern um die nächtliche Tierwelt im Allgemeinen geht es bei einer Familienführung am 16. Juli von 21:30 Uhr an, am 30. Juli von 21 Uhr an und am 20. August von 20:30 Uhr an. Die Natur- und Landschaftsführerin Nicola Mahnke unternimmt mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine spannende Erkundungstour im Dunkeln. Fragen rund um die nächtliche Tierwelt wird mit Spaß und allen Sinnen nachgegangen. Kosten (inkl. Eintritt): 13 Euro für Kinder und Jugendliche, 16 Euro für Erwachsene.

Mittwoch, 29. Juni 2022

1900 junge Rotbauchunken in die Freiheit entlassen

Projekt zur Wiederansiedlung der gefährdeten Amphibien

Der NABU hat im Naturschutzgebiet Barnbruchswiesen und Ilkerbruch zwischen Calberlah und Fallersleben sowie im nördlichen Drömling insgesamt 1900 junge Rotbauchunken freigelassen. Die Auswilderungsaktion erfolgte im Rahmen des Projekts LIFE Auenamphibien.

Nach den Erfahrungen früherer Projekte sei eine so hohe Zahl für eine erfolgreiche Ansiedlung erforderlich, teilte Projektleiter Dr. Markus Richter mit. Mit einer selbständigen Reproduktion der Rotbauchunken in den genannten Gebieten sei in zwei bis drei Jahren zu rechnen. 

Eine der 1900 jungen Rotbauchunken, die ausgesetzt wurden,  damit sich in den Feuchtgebieten wieder eine stabile Population bilden kann. Foto: NABU / Gina Briehl

Die Rotbauchunke kam früher unter anderem entlang der Aller bis weit in das mittlere Niedersachsen vor. Letzte sichere Nachweise stammen aus der Nähe von Celle aus den 1960er Jahren. Durch den Verlust geeigneter Fortpflanzungsgewässer, insbesondere im Rahmen der Regulierung der Flüsse, ging ihr Verbreitungsgebiet stark zurück. Bis vor kurzem kam sie in Niedersachsen nur noch entlang der Elbe vor. Ein wichtiges Ziel des Projektes LIFE Auenamphibien ist es, die Rotbauchunke wieder im westlichen Niedersachsen heimisch zu machen.

Für den Bereich der Aller wurde das Naturschutzgebiet Barnbruchswiesen und Ilkerbruch als Ansiedlungsort ausgewählt, da hier die besten Voraussetzungen für eine Wiederansiedlung gegeben sind. Dazu wurden hier bislang 13 neue Laichgewässer angelegt, mindestens zwölf weitere sollen folgen. Damit stehen der Art dann ausreichend Gewässer zur Verfügung, um eine größere Population aufzubauen, die auch extreme Wetterereignisse überstehen kann. Die Stadt Wolfsburg unterstützt das Projekt finanziell und stellt auch Flächen für die Gewässerneuanlagen zur Verfügung. Mitbetreut wird das Ansiedlungsprojekt hier durch die ÖNSA (Ökologische NABU-Station Aller/Oker).

Aus dem Drömling gab es noch bis in die 2000er Jahre vereinzelte Hinweise auf das Vorkommen der Rotbauchunke, intensive Nachsuche in den letzten Jahren ergab jedoch keine Bestätigung. Auch hier wurden im Vorfeld der Freilassung zahlreiche Gewässer neu angelegt. Der Landkreis Gifhorn unterstützt hier das Projekt u.a. durch Bereitstellung der Maßnahmenflächen. 

Die freigelassenen jungen Unken wurden in der Aufzuchtstation des Projektpartners Amphi International in Neu Darchau aufgezogen. Dazu wurde Laich an verschiedenen Stellen der Elbtalaue gesammelt. „Die Sammlung und Freilassung erfolgt auf der Grundlage einer genetischen Untersuchung aller Unkenvorkommen an der Elbe. So ist sichergestellt, dass die am besten angepassten Unken freigelassen werden“, erläutert Ute Thiergärtner von Amphi International. Zehn Prozent der aufgezogenen Unken wurden an die Entnahmegewässer zurückgesetzt, um die dortigen Bestände nicht zu schwächen.

Projekthintergrund

LIFE Auenamphibien ist ein 2016 gestartetes Gemeinschaftsprojekt des NABU Niedersachsen, der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue und Amphi International APS. Ziel des Projektes ist die Stärkung der Vorkommen der Amphibienarten Rotbauchunke, Laubfrosch und Kammmolch in elf Projektgebieten in Niedersachsen. Das Projekt wird zu 60 Prozent von der Europäischen Union aus dem Programm LIFE Nature finanziert. Weitere Mittel steuern das Land Niedersachsen, die Stadt Wolfsburg und weitere Städte und Landkreise, die Bingo-Umweltstiftung und die Volkswagen AG bei. Insgesamt stehen rund 3,4 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung. Wichtigste Maßnahme ist die Neuanlage und Sanierung von über 300 Laichgewässern, hinzu kommen u.a. die Etablierung von Beweidung zur Pflege der Gewässer, die Zucht und Ansiedlung von Rotbauchunken sowie umfangreiche Informationsarbeit.

Dienstag, 28. Juni 2022

Bienenfest im Handwerksmuseum

Die Biene, ihre Bestäubungsleistung und die Honigerzeugung stehen im Mittelpunkt des Festwochenendes am 2. und 3. Juli, zu dem der Museumsverein Suhlendorf ins Handwerksmuseum einlädt.  “Bienen helfen, Honig genießen, Klima schützen” ist das Motto des diesjährigen Tags der Deutschen Imkerei, aus dessen Anlass das Bienenfest stattfindet. 

Am Bienenzaun besteht die Gelegenheit zu faszinierenden Einblicken in das Leben der Honigbiene. Museumsimker Tiedecke Heilmann beantwortet Fragen der Besucherinnen und Besucher. Ingolf Pallas aus Westerweyhe (Abfüllbetrieb und Imkereibedarf) bietet Imkereiprodukte an. Außerdem sind an diesem Wochenende zahlreiche Handwerker in ihren Werkstätten auf dem Museumsgelände anzutreffen.


Museumsimker Tiedecke Heilmann mit einem Lüneburger Stülper, dem traditionellen Bienenkorb der Lüneburger Heide.
Foto: Inka Lykka Korth

An beiden Tagen sind Backhaus und Kaffeegarten von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Grillspezialitäten, Salate und vielerlei Getränke werden angeboten.

Für Musik sorgt das  Drehorgelorchester Hitzacker, und am Sonnabend von 18 Uhr an spielt das Duo Die Zwei. Jörg Bergmann und Nick Wernick sind zwei Vollblutmusiker, die es verstehen, mit ihrem Live-Gesang, sowie den Instrumenten Keyboard, Gitarre und Mundharmonika, das Beste der Rock- und Popmusik aus Vergangenheit und Gegenwart mit einem unverwechselbaren und modernen Sound darzubieten. Der Eintritt zu dem abendlichen Konzert ist frei. Spenden für die Museumsarbeit, die ehrenamtlich geleistet wird, sind willkommen. 

Ein weiteres Konzert findet am Sonntagnachmittag statt. Dann spielt die Big Band der Drawehn-Schule Clenze unter der Leitung von Matthias Helgert.

Mittwoch, 22. Juni 2022

Lanz, Deutz und Hanomag: Im Museumsdorf Hösseringen tuckern wieder die Trecker

 Schlepperveteranentreffen am 3. Juli

Solche Schmuckstücke sind beim Schlepperveteranentreffen in Betrieb zu erleben. 
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Bereits zum 13. Mal findet am Sonntag, 3. Juli, von 10:30 Uhr bis 17:30 Uhr ein großes Schlepper-Veteranentreffen im Museumsdorf Hösseringen statt. Überall auf dem weiträumigen Museumsgelände sind historische Fahrzeuge, Maschinen und Motoren ausgestellt, und viele von ihnen sind in Betrieb zu erleben. Aber nicht nur Trecker- und Motorenfans kommen auf ihre Kosten, denn mit der Vielfalt der präsentierten Ackerschlepper, Zugmaschinen und stationären Antriebsmaschinen aus der Zeit bis um 1970 wird auch die Geschichte der Mechanisierung und Motorisierung der Landwirtschaft lebendig. Michael Bruse stellt die Traktoren vor und berichtet über deren Bedeutung in der Entwicklung der Landtechnik. An die Zeit vor der Motorisierung erinnert der mit Pferdekraft bewegte Göpel, der eine Häckselmaschine antreibt.

Dienstag, 21. Juni 2022

Der Sommer ist da und mit ihm das neue Calluna-Heft

Zum Sommeranfang am 21. Juni ist – wie stets zum Beginn einer neuen Jahreszeit – das neue Calluna-Heft erschienen. Auch das Sommerheft lädt wieder ein zu interessanten und genussvollen Streifzügen in der Südheide. Diese führen wieder einmal durch Wald und Wiesen und in die blühende Heidelandschaft. Dabei haben wir, wie stets, die Tier- und Pflanzenwelt im Blick und freuen uns über die kleine Welt am Wegesrand, die viel Faszinierendes zu bieten hat. 


An einem heißen Hochsommertag erkunden wir auf den  Blauen Waldpfad der Niedersächsischen Landesforsten in Lintzel. In so einem schönen Mischwald lässt es sich auch bei größter Hitze noch aushalten. Die Runde auf dem Blauen Waldpfad verbinden wir mit einer Wanderung durch die blühende Heide und können so den Wandel der Kulturlandschaft, der sich Ende des 19.Jahrhunderts vor allem hier in der Südheide im großen Stil vollzog und der auch auf dem Blauen Waldpfad thematisiert wird, noch anschaulicher nachvollziehen.  

Außerdem blicken wir in diesem Sommerheft nicht nur über Gartenzäune, sondern gehen auch in die Gärten hinein und sprechen mit den Menschen, die sie gestaltet haben. Das Spannende daran ist, dass es sich bei den beiden Gartengestaltern in diesem Heft um zwei ganz unterschiedliche Charaktere handelt. Der eine ist Unternehmer, kommt aus dem Maschinenbau und hat im Rentenalter noch einmal einen kompletten Neuanfang gewagt, einen landwirtschaftlichen Gartenbaubetrieb gegründet und auf der grünen Wiese in kürzester Zeit einen Garten mit den Ausmaßen einer Landesgartenausstellung angelegt, um dort giftfreies, gesundes Obst und naturreinen Bienenhonig zu produzieren. Als Macher ist er es gewohnt, nicht zu kleckern, sondern zu klotzen.

Der andere Gartengestalter ist ebenfalls selbstständiger Unternehmer, aber ihn würde ich als den Philosophen unter den Gärtnern beschreiben. Wahrscheinlich macht sich kaum einer  seiner Berufskollegen so viele Gedanken über seine Arbeit wie dieser kluge und sympathische Gärtnermeister. Sein Credo: Wenn um uns herum die Landschaft immer weiter zerstört wird, sollten wir uns wenigstens in unseren Gärten mit der Natur versöhnen und mit ihnen ein Netzwerk aus vielen kleinen Inseln schaffen, um die bedrohte heimische Artenvielfalt zu bewahren.      

Wer in seinem naturnah gestalteten Garten auch noch einen Teich angelegt hat, lockt besonders viele Tiere an. Am reizvollsten finde ich die Großlibellen. Unser Naturfotograf verrät, wie ihm im Sommer am Gartenteich seiner Eltern in Alt-Isenhagen mit viel Geduld faszinierende Fotos der prächtigen Insekten und anderer Tiere gelingen. 

Außerdem in diesem Heft: Heiteres und Besinnliches in plattdeutscher Sprache, Ausflugs- und Veranstaltungstipps, Haus- und Museumsgeschichten und, als Heft im Heft, Heidja – das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben.

Abonnentinnen und Abonnenten erhalten das neue Heft per Post ins Haus geliefert. Wenn Sie noch keine Abonnentin oder kein Abonnent sind, können Sie das Heft hier bestellen www.calluna.media.

Dienstag, 14. Juni 2022

Mit allen Sinnen ... die Mitte finden

Im Rahmen einer Themenführung unter dem Motto "Mit allen Sinnen ... die Mitte finden" kann am Sonnabend, 18. Juni, von 17 Uhr an das Labyrinth im Innenhof des Klosters Wienhausen begangen werden, das sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. 

Der Innenhof des Klosters mit dem Labyrinth. Foto: Kloster Wienhausen

INFO Die Führung dauert 75 Minuten. Preis: € 15,- für Erwachsene, € 8,- für Schülerinnen und Schüler. Anmeldung unter Telefon 05149 18660 oder mit einer E-Mail an info@kloster-wienhausen.de.

Freitag, 3. Juni 2022

Green Children rocken Böddenstedt

Am Pfingstsonntag, 5. Juni, wird die neue Band Green Children als besondere Aktion bei der Böddenstedter Abendmusik  von 19 Uhr an vor dem alten Feuerwehrgerätehaus auftreten. Sie sind eine Cover Band von Green Day und spielen erst seit März 2022 zusammen. Es ist ihr dritter Auftritt. Alle kennen sich von der KGS Bad Bevensen.

Die Green Children spielen am Pfingstsonntag in Böddenstedt bei Suderburg. Foto: Veranstalter

In der Band spielen: 

• Gitarre und Gesang: Simon Charly de Beaulieu (Student)


• Schlagzeug: Seppel Wingerath  (FSJ, freiwilliges soziales Jahr)


• Gitarre: David Venturini (Schüler, macht gerade Abitur)


• Bass: Christian Drögemüller  (Schüler)

Nach wir vor laden die Mitglieder des Böddenstedter Posaunenchores jeden Sonntag zur Abendmusik ein, eine Tradition, die in der Zeit der Corona-Pandemie begonnen worden ist. Die öffentlichen Abendmusiken haben viele Liebhaber gefunden und längst sind es nicht mehr nur die Böddenstedter, die sich regelmäßig zum Zuhören einfinden, sondern Gäste aus dem gesamten Landkreis. Auch am Pfingstsonntag wird wieder gemeinsam musiziert.

Freitag, 20. Mai 2022

Neue Schilder für den Waldgeschichtspfad

 Im Schooten bei Hösseringen 

Der Waldgeschichtspfad Schooten ist wieder gut ausgeschildert. Dank des Einsatzes von Manfred Techmann aus Hösseringen konnten die orangenen Pfeile, die dem Wanderer im Schootenwald den Weg weisen, zum großen Teil erneuert werden. Das Anbringen vor Ort übernahm der Bauhof der Gemeinde Suderburg. „Wir hatten durch die Frühjahrsstürme etliche Schäden an diesem schönen Wanderweg. Nun freuen wir uns und sind dankbar, dass die Strecke weitgehend in Ordnung gebracht worden ist“, so die Vorsitzende des Tourismusvereins Suderburger Land, Christine Kohnke-Löbert. 

Nach der Instandsetzung ist der Waldgeschichtspfad wieder gut begehbar. Foto: Tourismusverein Suderburger Land

Der Waldgeschichtspfad Schooten bietet auf rund drei Kilometern einen Spaziergang durch die Waldgeschichte. Anhand von zehn Stationen lädt der familienfreundliche Rundweg ein, Flora und Fauna des uralten Mischwaldes kennen zu lernen. Der Schooten ist nämlich schon seit etwa 10.000 Jahren, bewaldet. Damals hatten sich nach dem Ende der letzten Eiszeit nach und nach große Waldflächen in Norddeutschland ausgebreitet, die dann wieder ausgedünnt wurden, nicht zuletzt durch die Nutzung der Flächen durch den Menschen. Auch während der Zeit der Heidebauernwirtschaft und der Ausbreitung der großen Heideflächen blieb der Schootenwald als herzogliches Jagdgebiet bewaldet. Dieser und viele weitere Aspekte werden auf den Waldgeschichtspfad thematisiert. Die Wiederaufforstung der Lüneburger Heide seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist ebenso dargestellt wie heutige Umweltprobleme. Der Wanderer erfährt außerdem, was es mit dem Schootenwall, einer alten Grenzlinie, auf sich hat und findet heraus, dass dort, wo früher Fuhrwerke die Celler Heerstraße entlang rumpelten, heute gar keine Straße mehr verläuft. Auf dem Weg wird man hier und dort ins Schmunzeln geraten, denn die lustigen Cartoons von Wolf-Rüdiger Marunde mit dem Wildschwein „Sudl“ lassen auch dem ernsthaftesten Thema eine lustige Seite abgewinnen. Der Waldgeschichtspfad beginnt und endet am Parkplatz des Museumsdorfes Hösseringen


Heide, Moor und ganz viel Landschaft

Frühjahrswanderung im Suderburger Land 


Unterwegs auf dem Rundwanderweg Eimke, Wichtenbeck und Ellerndorfer Heide.
Foto: Christine Kohnke-Löbert

„Unsere Winterwanderung war eine Frühjahrswanderung und jetzt im Frühjahr ist es wohl eher eine Sommerwanderung.“ Gut gelaunt begrüßte die Vorsitzende des Tourismusvereins Suderburger Land, Christine Kohnke-Löbert, rund 40 Wanderlustige, die sich kürzlich zur Frühjahrswanderung durch das Suderburger Land eingefunden hatten. Unter Führung von Martina Borchardt wurde wieder ein Teilstück des „Rundwanderweges Eimke, Wichtenbeck und Ellerndorfer Heide“, der in diesem Jahr für „Deutschlands schönsten Wanderweg“ nominiert ist, abgewandert – diesmal die Strecke von Eimke nach Wichtenbeck und in die Ellerndorfer Heide. 

Die Wandergruppe vor der Kirche in Eimke. Foto: Christine Kohnke-Löbert

Von Eimke aus war es nicht weit zur Kirchsteigbrücke, wo die Wanderer das erste Mal die Gerdau überquerten. Die Brücke ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg als Verbindungsweg zwischen Eimke und Wichtenbeck erbaut und 60 Jahre später im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion beider Orte erneuert worden. Zuvor gab es hier keinen Übergang über die Gerdau. 

In Wichtenbeck nahmen die Wanderer das frisch gestrichene Schwimmbad in Augenschein und nutzten die Bänke für eine kleine Stärkung. Besonders gefiel allen Teilnehmern der Abstecher zum Gerdau-Stausee. Der schöne Wanderweg durch einen dichten Waldbestand gehört zum Übungsgelände der Firma Rheinmetall und ist nur an Wochenenden und zu übungsfreien Zeiten begehbar – bei geschlossenem Tor darf das Gelände nicht betreten werden. Der Weg führt in das Naturschutzgebiet Kiehnmoor, eine großes Feuchtgebiet, welches an die Heideflächen des Naturparks Lüneburger Heide grenzt und die Landkreise Uelzen und Celle verbindet. Nicht weit entfernt erstreckt sich das Quellgebiet der Gerdau. Das „Tor“ zum Kiehnmoor bildet ein Stausee, der vor etwa 80 Jahren angelegt worden ist. 

Zurück in Eimke endete für einen Teil der Gruppe die Wanderung, denn angeboten waren eine lange und eine kürzere Strecke. Immerhin hatte auch der älteste Teilnehmer mit 87 Jahren die zehn Kilometer bestens gemeistert. Wer noch Lust und Kraft hatte, machte sich nun auf zur Ellerndorfer Wacholderheide, wo als Belohnung die Einkehr am Kiosk im Schafstall lockte. Alle waren sich einig, dass bald wieder gemeinsam gewandert werden sollte. Ein neuer Termin steht auch schon fest: Am Sonnabend, 20. August, bietet der Tourismusverein Suderburger Land eine „Wanderung in die Heideblüte“ an.