Donnerstag, 31. März 2022

NABU: Junge Feldhasen nicht anfassen!

Die wenige Wochen alten Jungtiere benötigen nur in Ausnahmefällen menschliche Hilfe

Auch wenn es nachts noch kalt ist und die Temperaturen nicht beständig sind, sind zuweilen schon die ersten, in diesem Jahr geborenen Feldhasen in der Feldmark anzutreffen. 

Junger Feldhase in der Obhut des NABU-Artenschutzzentrums in Leiferde. Foto: Bärbel Rogoschik

Die ersten Feldhasen kommen bereits im Winter auf die Welt. Die meist zwei bis vier Jungen werden vollständig entwickelt, mit offenen Augen und dichtem Fell geboren. Eng aneinander gedrängt hocken sie in einer vom Muttertier gescharrten Mulde. Die Mutter kommt ein- bis zweimal in der Nacht vorbei, um die kleinen Hasen zu säugen. Den Rest des Tages bleiben sie regungslos in ihrem Versteck. Nach etwa fünf Wochen ist der Nachwuchs selbstständig und nimmt feste Nahrung zu sich.

So lange dürfen die Jungtiere nicht gestört werden. „Zu dieser Jahreszeit kommt es aber immer wieder vor, dass völlig gesunde Tiere aus Unkenntnis heraus durch menschliches Handeln zu Waisen werden. Denn manchmal sind die von der Mutter gewählten Verstecke gar nicht so versteckt und Menschen werden auf die Junghasen aufmerksam“, weiß Andrea Pohlen von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland in Celle. Mit ihren überproportional großen Köpfen und großen runden Augen entsprechen junge Feldhasen dem perfekten Kindchenschema, welches in uns den Pflege- und Beschützerinstinkt anregt. Um in der Natur vor Feinden sicher zu sein, verhalten sie sich unauffällig und reagieren bei Annäherung phlegmatisch. „Für den Menschen kann dieses natürliche Verhalten fälschlicherweise auf Hilflosigkeit hindeuten. Tatsächlich benötigen die Jungtiere aber nur in absoluten Ausnahmefällen menschliche Hilfe. Deswegen gilt: Junge Feldhasen dürfen nicht angefasst werden!“, rät die Naturschützerin. Anders als beispielsweise Vögel, riechen Hasen, wenn ihr Junges Kontakt mit Menschen hatte. Oftmals werden Jungtiere dann von ihrer Mutter verstoßen und werden durch gut gemeintes Handeln erst hilflos. Nur wenn die Kleinen offensichtlich verletzt oder krank sind, ist ein menschlicher Eingriff notwendig. In diesen Fällen steht das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde als Ansprechpartner zur Verfügung. Auf keinen Fall sollte man versuchen ein Tier selbst aufzupäppeln. Die Aufzucht verletzter Wildtiere ist sehr aufwändig und kostenintensiv und muss durch erfahrenes und geschultes Personal stattfinden. Die beste Option für Junghasen – und auch alle anderen Wildtiere - ist und bleibt das Aufwachsen in der Natur unter der Fürsorge der Eltern. Der NABU Heide-Wendland appelliert deswegen an Spaziergänger und Spaziergängerinnen scheinbar verlassen Wildtiere nicht vorschnell aufzunehmen und sich erst bei fachkundigen Stellen zu informieren, bevor ein Tier angefasst oder aus seinem natürlichen Lebensraum entnommen wird.

 

Dienstag, 22. März 2022

Historische Landschaften und moderne Landschaftsverbände

Wanderausstellung im Museumsdorf Hösseringen

Noch bis zum 24. April ist im Museumsdorf Hösseringen die Wanderausstellung „Den Niedersächsischen Regionen verbunden – Historische Landschaften und moderne Landschaftsverbände" zu sehen.

Die Historischen Landschaften sowie die modernen Landschaftsverbände tragen heute maßgeblich zum Erhalt der regionalen Vielfalt und Identität in Niedersachsen bei. Die Geschichte und Bedeutung insbesondere der Historischen Landschaften sind jedoch der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Aus diesem Grund widmet sich die Wanderausstellung detailliert diesen Institutionen. Die unter dem Begriff „Landschaft“ zusammengefassten Landstände der Prälaten, des Adels und der Städte besaßen das Recht der Steuerbewilligung. Auf ihren Zusammenkünften, den sogenannten Landtagen, wurden in der Regel die Geldforderungen des Landesherrn und die an ihn gerichteten Beschwerden der Landstände verhandelt.

Der historische "Landtagsplatz" im Museumsdorf Hösseringen. Foto: Museumsdorf Hösseringen

Für das Museumsdorf gibt es einen besonderen Grund, diese Ausstellung zu zeigen. Denn von 1532 bis 1652 fanden die Landtage des Fürstentums Lüneburg vor allem unter freien Himmel im „Schot“ bei Hösseringen statt. Der Versammlungsort der Landstände wurde später am heutigen „Landtagsplatz“ lokalisiert, dessen aktuelle Gestalt Ergebnis der Umgestaltungen 1936 und 1972 ist. 2019 wurde der Landtagsplatz Teil des Museumsgeländes. In der Ausstellung widmet sich eine Vitrine der wechselvollen Geschichte dieses Ortes. Eine Themenführung zur Ausstellung wird am Freitag, 01.04.2022 um 14 Uhr angeboten. Anmeldung bis zum 30. März beim Museumsdorf Hösseringen, Telefon 05826 1774, E-Mail: info@museumsdorf-hoesseringen.de.



Freitag, 18. März 2022

Ostereiermarkt

So kunstvoll verzierte Ostereier wie diese von Sybille Mewes-Kropp sind am 27. März im Museumsdorf Hösseringen zu bestaunen. Foto: Museumsdorf Hösseringen

Der Ostereiermarkt im Museumsdorf Hösseringen stimmt am Sonntag, 27. März, auf das Osterfest ein. Die Mitglieder des Wendländischen Ostereierkreises und ihre Gäste präsentieren ein buntes Angebot an phantasievoll und mit handwerklichem Können verzierten Straußen-, Enten-, Hühner- und Wachteleiern. Ob mit Naturfarben oder Ölfarben bemalt, graviert, beklebt, perforiert, gefräst oder aus Holz handgedrechselt – eine Vielfalt von Motiven und Techniken, mit denen die zerbrechlichen Kunstwerke geschaffen wurden, lädt zum Staunen und Kaufen ein. Außerdem werden Strohflechttechniken, österliche Dekoration und Floristik für Frühling und Ostern gezeigt. Kinder können zwischen 11 und 15 Uhr Osteranhänger in der Museumsschmiede biegen. Weitere Informationen unter www.museumsdorf-hoesseringen.de.

Mittwoch, 16. März 2022

Frühlingsfrisches Calluna-Heft

Der Frühling beginnt – wie jede Jahreszeit – mit einem neuen Calluna-Heft. Dieses erscheint am 21. März und enthält wieder viele interessante Beiträge aus der Südheide. Es geht wieder um Menschen, Tiere, und Pflanzen, außerdem um alte Häuser und um ein 300 Jahre altes Buch.

Unsere Streifzüge – zu Fuß und mit dem Fahrrad – machen Lust auf Touren durch die erblühende Frühlingslandschaft. Und beim Zusammenstellen des Veranstaltungskalenders für dieMonate April, Mai und Juni haben wir den Schwerpunkt auf Führungen im Freien, Rad- und Wandertouren sowie Exkursionen gelegt.

Abonnentinnen und Abonnenten erhalten das neue Heft per Post ins Haus geliefert. Sie haben noch kein Abo? Hier können Sie es direkt bestellen:


Bestellmenge

Backtag zum Saisonstart am 27. März

Zum Saisonstart gibt es Leckereien aus dem Holzbackofen im Backhaus des Handwerksmuseums.
Foto: Inka Lykka Korth

Das barrierefreie Handwerksmuseum Suhlendorf  startet am Sonntag, 27. März, mit einem Backtag in die neue Saison. Von 10 bis 17 Uhr können im Kaffeegarten frische Leckereien aus dem Holzbackofen genossen werden. Herzhaftes wird im Grillhaus und Flüssiges unter dem Göpel angeboten. Zur Feier des Tages wird ab 14 Uhr das Blechbläserensemble „Heide Brass Uelzen“ ein Konzert mit einem breiten Programm verschiedener Musikstile geben. Ein Dutzend Handwerker machen traditionelles Handwerk lebendig. Zur Orientierung auf dem Museumsgelände erhalten die Besucherinnen und Besucher einen Museumsführer. Vor jeder Werkstatt bietet eine Informationstafel eine Einführung in die Historie des Handwerks. Auf der Tafel befinden sich auch die Hinweise, welche Informationen weiterführend im Audioguide angeboten werden. Mit einem Entdeckerheft können Kinder viele traditionelle Berufe kennenlernen.

Die Wollsteiner Heimatstube ist überarbeitet worden und zeigt ein neues Erscheinungsbild. Die Beleuchtung wurde neu gestaltet und mit Spendenmitteln der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg unterstützt. Wie alle Werkstätten des Handwerksmuseums, so hat auch sie Wollsteiner Heimatstube am Eingang eine Informationstafel erhalten. Auf der Tafel findet man auch Hinweise, welche Informationen weiterführend im Audioguide angeboten werden.

Der Besucher wird die großzügigen Parkmöglichkeiten vor dem Museum und viele neue Kleinigkeiten auf dem Freigelände bemerken, wie z. B. Sitzgruppen, neue Figuren, weitere Fenster im Göpel usw.

Dass das Leben im Handwerksmuseum trotz der Pandemie weiterging, liegt an der familiären Atmosphäre des Museumsvereins und seiner engagierten Mitglieder, den Ehrenamtlichen und der vielen Unterstützung aus dem Freundeskreis. Darauf ist der Vorstand des Museumsvereines besonders stolz und wünscht sich eine erfolgreiche 15. Saison. Der Vorstand würde sich freuen, wenn weitere Leute an der erfolgreichen Entwicklung des Handwerksmuseums mit mitarbeiten wollen. Weitere Informationen sind beim Vorsitzenden Christian Niemann, Telefon  05820 1278, erhältlich.

Die Heide Brass Band spielt im Handwerksmuseum.    Foto: Handwerksmuseum Suhlendorf

Und nach der Krise wird es wieder bunt

Kunstausstellung NIGHT ON EARTH

Die Künstlerin Susanne K. Knöpfle aus Bröckel stellt vom 10. April bis 14. Mai in den Räumen des Vereins KulturTrif(f)t in Celle, Trift 32, aus. In der Ausstellung mit dem Titel NIGHT ON EARTH sind schwarze oder dunkle Exponate zu sehen, Bilder die schon einen ersten Riss bekommen, filigrane Wachsarbeiten die die Zeit der Ungewissheit demonstrieren und die vagen Zukunftsaussichten zeigen. In drei Arbeiten klettern Männchen hinein und hinaus aus der Krise. Zum Schluss können sich die BetrachterInnen über farbenfrohe abstrakte Werke freuen, die zeigen, dass es nach der Krise wieder bunt wird.

Auch dieser Blick in einen Birkenwald von Susanne K. Knöpfle ist in der Ausstellung zu sehen.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 10. April, um 11 Uhr mit Musik des Komponisten und Gitarristen Michael Mario Busse aus Hannover eröffnet. Die Ausstellungsräume sind montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Die Finissage findet am Sonnabend, 14. Mai von 11 Uhr an statt.

Im Rahmen der Ausstellung gibt es eine Mitmach-Aktion: „Bitte schenk mir nur zwei Wörter“. Alle, die mitmachen mögen, sollten per E-Mail zwei Wörter senden, und zwar möglichst ein Wort, das die Einsenderin oder der Einsender im Moment als negativ empfindet, und ein Wort, das sie oder er als besonders positiv erachtet; z.B. Hass und Liebe usw.. Beim Einreichen der Wörter sollten Vor- und Zunamen und Telefonnummer angeben werden. Nach Ausstellungsende wird unter allen „Wörterspendern“ ein Kunstwerk verlost. Alle Ausstellungsbesuchende sind eingeladen, ihre ausgewählten Wörter auf vorhandene Folien aufzuschreiben.


Freitag, 4. März 2022

Raubwürger gesichtet

 Seltener Gast in der Südheide 

Der Raubwürger. Foto: Christoph Moning

Ein Bericht über einen Raubwürger im Landkreis Celle würde viele Menschen vermutlich zunächst etwas verunsichern. Dabei sei die Beobachtung dieser in Deutschland stark gefährdeten Vogelart eigentlich ein Grund zur Freude, teilt Andrea Pohlen von der NABU-RegionalgeschäftsstelleHeide-Wendland in Celle mit. Der Raubwürger sei zwar das ganze Jahr über zu beobachten, doch es gebe nur um die 2000 Brutpaare, die überwiegend in der Mitte und im Osten des Landes anzutreffen sind. In diesem Fall wurde der seltene Gast auf einer Streuobstwiese im südlichen Teil des Landkreises Celle beobachtet. Aufgrund seiner Anwesenheit müssen sich also lediglich die hiesigen Mäuse und größere Insekten Sorgen, denn seine Nahrung, zur der auch kleinere Wirbeltiere zählen, spießt er mitunter zu Aufbewahrung auf Äste auf.

Dienstag, 1. März 2022

Heute beginnt die Brutsaison

Schonzeit beachten und Hecken nur vorsichtig schneiden

Zum Schutz des Zaunkönigs (Bild) und anderer Brutvögel sollten die Hecken- und Baumscheren von heute an nur noch sparsam zum Einsatz kommen. Foto: Kathy Büscher

Der 1. März ist ein ganz besonderes Datum für den Pflege- und Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern. Denn laut Bundesnaturschutzgesetz beginnt am heutigen Tag die Nist- und Brutzeit für Vögel. In der Zeit vom 1. März bis 30. September sind daher Fällungen und Schnittmaßnahmen im öffentlichen Raum nicht erlaubt, um die Tiere nicht beim Nestbau oder bei ihrem Brutgeschäft zu stören. Von der Schonzeit sind alle Bäume, Sträucher, Hecken, Wallhecken und weitere Gehölze unabhängig vom Standort betroffen. Ausnahmen bilden nur schonende Form- und Pflegeschnitte, bei denen lediglich der jährliche Zuwachs entfernt wird. Beim Heckenschnitt sollte die Natur dennoch nicht unnötig geschädigt werden. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland appelliert daher an Menschen mit Garten, Pflegeschnitte möglichst nicht in der Hauptbrutzeit der Vögel von März bis Juni vorzunehmen. „Hecken sind wertvolle Lebensräume und bieten in diesem Zeitraum einen optimalen Unterschlupf für Vögel, Säugetiere und Amphibien. Die Tiere ziehen dort ihren Nachwuchs groß, finden darin eine gute Versteckmöglichkeit und ziehen sich im frischen Grün auch mal zum Schlafen zurück“, sagt Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland in Celle. „Zudem könnten in aufgeschichteten Reisighaufen aus abgesägtem Holz und Ästen der vergangenen Monate bereits erste Vögel mit dem Nestbau begonnen oder Igel sowie andere Säugetiere einen Unterschlupf gesucht haben“, so Pohlen weiter. Der NABU bittet daher darum, solche Holz- bzw. Reisighaufen jetzt nicht mehr zu entfernen, sondern als Biotopstrukturen im Bestand zu belassen. Dies könne auch gleich zum Anlass genommen werden, im Garten eine kleine wilde Ecke zu belassen, die weitere Tiere anlockt: „Völlig unbewirtschaftete und unbehandelte Naturecken mit speziellen Lebensraumangeboten wie Reisighaufen, aber auch Laub- und Steinhaufen, Trockenmauern, Schmetterlingswiesen, offenen Lehmstellen und wassergebundenen Wegen, bieten vielen Tierarten Nahrung und Unterschlupf“, erklärt Andrea Pohlen. Komplettiert wird das Ensemble mit Nistkästen und Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse, Hummeln und andere Lebewesen. Mit einer 30-seitigen Bauplansammlung für Nisthilfen aller Art und dem Garteninfopaket gibt der NABU Heide-Wendland gute Tipps, wie man Vögeln, Insekten, Amphibien und Co. einen geeigneten Nistplatz im Garten bieten und diesen naturnah gestalten kann. Das Infopaket kann angefordert werden gegen die Einsendung eines 10-Euro-Scheins bei der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland, Stichwort ‚Naturnaher Garten‘, Schuhstr. 40, 29221 Celle. Hintergrund In dem seit 1. März 2010 gültigen Bundesnaturschutzgesetz heißt es in Paragraph 39: „Es ist verboten, Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.“ Da der Gesetzgeber mit „gärtnerisch genutzten Grundflächen“ auch private Haus- und Kleingärten, unabhängig davon ob es sich um Zier- oder Nutzgärten oder um Kleingartenanlagen handelt, meint, gilt: Das Verbot findet für Bäume in privaten Haus- und Kleingärten in Niedersachsen keine Anwendung. Artenschutzrechtliche Regelungen sind jedoch zu beachten. Für Straßenbäume, die auf öffentlichen Grundflächen stehen, sowie für Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze dagegen gelten die Verbote des §39 BNatSchG uneingeschränkt. Weitere Informationen zum Heckenschutz: www.nabu-niedersachsen.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/hecken/index.html