Mittwoch, 25. September 2024

Sprechender Apfelbaum erzählt Geschichten

Apfelfest am 3. Oktober beim NABU auf Gut Sunder


Der »sprechende Apfelbaum« erzählt auf dem NABU-Apfelfest Geschichten. Foto: Stefanie Fritz

Das Gut Sunder, ein über 350 Jahre alte Teichgut, das dem NABU heute als Umweltbildungszentrum dient, ist mit seinem historischen Herrenhaus und weiteren alten Gebäuden, derDauerausstellung »Wildtiernis«, der vielfältigen Landschaft in der Umgebung und der reichen Vogelwelt an den Meißendorfer Teichen ohnehin ein schönes Ausflugsziel. Am Donnerstag, 3. Oktober, gibt es einen weiteren Grund, um das Gut Sunder zu besuchen: Der NABU feiert dort von 13 bis 17 Uhr sein Apfelfest. 

Während die Kinder den Geschichten lauschen, die ihnen ein »sprechender Apfelbaum« erzählt, im Heu toben, eine Apfelrallye absolvieren, basteln, Apfelmus herstellen oder Apfelsaft pressen, können die Erwachsenen sich an Infoständen unter anderem über die Themen Umweltbildung, Imkerei und Vogelstimmen informieren sowie an Hofführungen teilnehmen. Der NABU-Infoshop ist ebenfalls geöffnet, der wieder mit seinem Angebot und der Ausstellung lockt. Auch für Speisen und Getränke ist gesorgt. 

Gern gesehen sind Besuchende, die mit dem Fahrrad anreisen, denn für Autos bestehen nur eingeschränkt Parkmöglichkeiten. Unter diesem Link ist u.a. auch eine Anfahrtskizze zum Gut Sunder zu finden.

 

Wie kamen die Leichen ins Moor?

»Wein-Lese« in Uelzen: Karen Kliewe stellt ihren Krimi »Moorengel« vor

Karen Kliewe, Jahrgang 1970, arbeitete als Fotografin, Illustratorin und Grafik-Designerin – dann entdeckte sie das Krimi-Schreiben. Als Fotografin muss sie auf so viele Kleinigkeiten achten, damit es ein gutes Foto wird, die Illustratorin wiederum muss mit wenigen, dafür aber umso aussagekräftigen Bild-Teilen mitunter eine ganze Geschichte erzählen können. Beide Fähigkeiten nutzt Karen Kliewe beim Entwickeln ihrer Kriminal-Stories. 

Autorin Karen Kliewe. Foto: dtv

Gerade hat sie den fünften Band ihrer Ostsee-Krimis um die Journalistin Johanna Arnold abgeliefert. Zwischen Band 1 »Letzte Spur: Ostsee« und »Blinder Zorn: Ostsee«, dem packenden Finale am Meer, in dem die junge Journalistin von der Vergangenheit ihrer Familie eingeholt wird, ist die Geschichte rund, ist alles gesagt (Kliewe). 

Zeit also, etwas Neues zu starten: »Die Brandung« heißt ihre neue, im deutsch-dänischen Grenzgebiet angesiedelte, vom Verlag ausdrücklich »allen Leser*innen von Eva Almstädt« empfohlene Ostsee-Krimi-Reihe um Fria Svensson, Leiterin des dänischen Museums für Archäologie, und Hauptkommissar Ohlsen Ohlsen von der deutschen Polizei in Norgaard. In ihrem ersten gemeinsamen Fall zeigt das nahegelegene Thorsberger Moor, was es in sich hat – letztlich haben es Fria und Ohlsen mit sechs Moorleichen zu tun, denen mysteriöse Zeichen auf die nackten Körper geritzt wurden. Und, als ob das noch nicht reicht, wird dann noch die siebenjährige Tilda als vermisst gemeldet. 

»Den schäbigen Ranzen, der wie achtlos weggeworfen neben dem grauen Verteilerkasten lag, würdigte niemand eines Blickes. Darin: ein paar Buntstiftstummel, Bücher über Mathematik und Deutsch, ein Block, auf dessen Seiten jeder noch so kleine Platz beschrieben oder bemalt war, und ein halbes zusammengeklapptes Brot mit Erdbeergelee, über das sich nun die Ratten hermachen würden.« Karen Kliewe versteht es, mit wenigen Worten eine ganze Geschichte zu erzählen. Ihre Worte sind der Rahmen, im Kopf des Lesersoder Zuhörers entwickelt sich das Entsetzen hinter der nackten Beschreibung.

Über zahlreichen Besuch dieser vorerst letzten »Wein-Lese« am Dienstag, 1. Oktober, 19 Uhr, im Martin-Luther-Haus, Pastorenstraße 6 in Uelzen, würden sich die Autorin Karen Kliewe und Folkert Frels als Veranstalter freuen. Anmeldungen werden per Mail an frels.uelzen@web.de erbeten.

Da die Besucherzahlen der einzelnen Lesungen, die mehrheitlich zwar dem Genre „Krimi“ angehörten, aber auch Zeitgeschichte und Erlebnis-Dokumentations enthielten, sich nicht so entwickelt hätten, dass die Einnahmen die Ausgaben decken, habe er sich gezwungen gesehen, die erst im Frühjahr gestartete Lese-Reihe nun zu beenden, bedauerte Initiator Frels. 

Dienstag, 24. September 2024

Hausapotheke für den kleinen Seelenschnupfen

Jazz-Pop: Tania Fritz singt im Arboretum Melzingen vom »kleinen Glück«


»Das kleine Glück« ist das Thema der Jazz-Pop-Sängerin und Liedermacherin Tania Fritz. Foto: Veranstalter

Wenn der Himmel tagelang dunkelgrau war und dann plötzlich die Sonne wieder freie Bahn hat – dieses Gefühl vermittelt die Jazz-Pop-Sängerin und Liedermacherin Tania Fritz mit ihren jazzigen Liedern vom »Kleinen Glück« am Sonntag, 6. Oktober, von 18 Uhr an im Arboretum Melzingen. Die banalen Dinge des Alltags umhüllt Tania Fritz mit ihrer magischen, glasklaren Stimme und transformiert sie mithilfe kluger deutscher Texte zu etwas unerwartet Schönem. Was die studierte Musikerin sich wünscht, so sagt sie selbst, ist, dass ihre Songs für die Zuhörer zu einer »Hausapotheke für den kleinen Seelenschnupfen« werden. Gefühlvoll und jazzig, mitunter auch soft-rockig und poppig erinnern die musikalischen Perlen ihres Vortrags manchmal an Musikerinnen wie Carole King, Joni Mitchell, Pe Werner oder Annett Louisan. Tania singt und spielt ihre Musik am Klavier und E-Piano. Sie hat Musik geschaffen – die auch auf ihrem neuen Album »Das kleine Glück« zu finden ist - die mit einem ganz eigenen, relaxten Groove daherkommt, aber im leichtfüßigen Groove der Melodien eine wichtige Ansage verbirgt: Der Weg zum Glück mag manchmal schwer sein und die Aussicht trüb – aber das Weitergehen lohnt sich immer!

INFO Eintrit: 15,- Euro für Erwachsene (im Vorverkauf 12,- Euro), Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Karten sind bei allen Vorverkaufsstellen, im Ticketportal www.reservix.de sowie an der Tageskasse im Arboretum erhältlich.


Dienstag, 17. September 2024

Von Irland träumen

 

Trio »Celtic Shamrock« spielt im Arboretum Melzingen: Klassische Balladen und irische Pub-Songs von der Grünen Insel


Die drei Frauen der Folk Band »Celtic Shamrock« – übersetzt bedeutet das »keltisches dreiblättriges Kleeblatt« – besingen mit leidenschaftlicher Frauenpower nicht nur die Schönheit unberührter Natur Irlands, sondern auch die vielfältigen zwischenmenschlichen Verwicklungen und Versuchungen – so etwa auch die unter dem Einfluss selbstbewusster Marys und Mollys und des irischen Whiskeys.

Das Trio »Celtic Shamrock« spielt am Sonntag im Arboretum Melzingen.
Foto: Veranstalter

Schon lange begeistern die drei singenden Frauen – nicht Marys oder Mollys – bei ihren Auftritten nicht nur im Arboretum Melzingen mit ihrer Liebe zur irischen Musik. Und weil Sabine Christensen (Gitarre, Bodhran, Cajon), Regina Birkenfeld (Gitarre, Banjo) und Daniela Laudan (Tin Whistle, Blockflöte, Akkordeon) nun einmal nicht im County Limerick, sondern in der Heide verwurzelt sind und die in Irland quasi überall gespielten irischen Lieder mit einem Augenzwinkern auch der Gattung »Stubenmusik« zugeordnet werden können, richten sie sich auch in diesem Jahr am Sonntag, 22. September um 18 Uhr im Garten Café des Arboretums häuslich ein. Mal melancholische Balladen mit den Irischen Whistles, mal wieder mitreißende Kneipenmusik mit Gitarre, Banjo, Akkordeon und Percussion, bei der kaum jemand stillsitzen kann – lassen Sie sich von den drei Musikerinnen für einen Abend auf die Grüne Insel entführen

»Ein Fremder ist ein Freund, den du noch nicht kennst«, so heißt es in einem irischen Sprichwort. In diesem Sinne freut sich »Celtic Shamrock« auf viele bekannte und (noch) unbekannte Freundinnen und Freunde.

Eintritt: € 15,- an der Abendkasse, ∑ 12,- im Vorverkauf. Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre ist der Eintritt kostenfrei. Info: www.arboretum-melzingen.de


Den Weg zur Mitte finden

 »Im Labyrinth die eigene Mitte finden« ist das Motto der Veranstaltung des Klosters Wienhausen am Sonnabend, 21. September. Von 17:30 Uhr an ist das Labyrinth im Innenhof, das sonst für Besucher nicht zugänglich ist, geöffnet. Die Gäste können sich dort auf den Weg in die Mitte machen ...

Das Labyrinth im Innenhof. Foto: Kloster Wienhausen

Eintritt: € 12,-. Anmeldung unter Telefon 05149 186614 oder mit einer E-Mail an fuehrungen@kloster-wienhausen.de.

Neue Jahreszeit, neues Heft

So farbenfroh wie der Herbst ist das neue Heidja-Heft. Es macht Lust auf Ausflüge und Wandertouren in der herbstlichen Südheide. Für die Monate Oktober, November und Dezember gibt es 20 Seiten Ausflugstipps. Außerdem geht es in dem Heft um Moor, Heide und Wald, um Bienen, Fledermäuse und Heidschnucken.


Das Herbstheft ist digital bereits verfügbar und steht im Shop als E-Paper zum Download bereit. Das gedruckte Heft erscheint am 23. September, kann aber bereits jetzt im Shop bestellt werden. Abonnenten erhalten das Heft mit Preisvorteil ins Haus geliefert.

Rieselwiesenfest an der Hardau

In Suderburg wird an die vor 170 Jahren gegründete Wiesenbauschule und ihre Bewässerungskonzepte erinnert

Am Sonnabend, 21. September, findet in Suderburg das Rieselwiesenfest statt. In diesem Jahr gibt es gleich mehrere besondere Anlässe zum Feiern, sich zu treffen und auszutauschen: Seit dem 5. Dezember 2023 ist die traditionelle Bewässerung immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe und dazu gehört auch der Suderburger Rückenbau. Am 18. Januar 2024 ist die Suderburger Hochschule, heute Ostfalia-Hochschule, als ehemalige Wiesenbauschule 170 Jahre alt geworden, und der erste Gedenkstein im Tannrähm für die gefallenen Wiesenbauschüler wurde vor 100 Jahren errichtet.  

Teilnehmende einer Führung an der Suderburger Rieselwiese. Foto: Tourismusverein Suderburger Land

Das Rieselwiesenfest beginnt um 11 Uhr an den Gedenksteinen am Tannrähm, um an die Errichtung der Findlinge zum Denkmal der Wiesenbauschule vor 100 Jahren zu erinnern. Von hier aus wandern die Gäste ab 12 Uhr gemeinsam zur Rieselwiese an der Hardau, wo die Eintreffenden sich mit Bratwurst stärken können. Von 14 bis 17 Uhr wird dort gefeiert. Geplant sind zwei Führungen, die um 14:30 Uhr und um 16 Uhr beginnen. Das Stauwehr wird geöffnet, sodass die Gäste dass Funktionsprinzip der Rieselwiesen besser nachvollziehen können. Die Landfrauen Gerdau-Eimke bieten Kaffee und Kuchen an, und Vertreter der Burschenschaft »Erica« übernehmen das Grillen der Bratwurst. Die Chöre »Frohsinn« aus Hösseringen und »Heiderose« aus Stadensen singen von 15:30 Uhr an. Kinder können sich auf Mitmachaktionen rund ums Wasser freuen, und am Stand des Museumsdorfes Hösseringen im Naturdruck üben. Am Stand des Institutes für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum wird unter anderem mit einer Drohne über neue Forschungen zur Bewässerung in der Landwirtschaft informiert, und Vertreter der Ostfalia-Hochschule zeigen, wie eine Wellenrinne entsteht.

Donnerstag, 12. September 2024

Pilze suchen und bestimmen

Geführte Pilzwanderungen im Suderburger Land

Mit ein wenig Glück können auf der Pilzwanderung so schöne Steinpilze gefunden werden. Foto: TVSL

Mit dem Herbst beginnt im Suderburger Land wieder die Zeit der Pilzwanderungen. Vom 19. September bis zum 31. Oktober geht es immer donnerstags und sonnabends auf Tour mit Pilzführerin Martina Borchardt. »Jede Pilzwanderung ist ein besonderes Erlebnis«, verspricht der Tourismusverein Suderburger Land als Veranstalter. Die Teilnehmenden gehen in Wald und Flur rund um Hösseringen und Suderburg auf Entdeckertour und lernen ganz nebenbei jede Menge Interessantes über Pilze. Giftig oder nicht? Essbar, ein Genuss oder ganz selten und besonders? Gemeinsam werden die Fundstücke bestimmt und nur die »guten« Pilze kommen ins Körbchen.

Die Kosten betragen € 8,- pro Person, die Touren beginnen jeweils um 13:00 Uhr und dauern drei bis vier Stunden. Eine Anmeldung ist dringend erforderlich, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist: Telefon 0162 7162307 oder E-Mail martina-borchardt@gmx.de. Der Treffpunkt wird bei der Anmeldung mitgeteilt.

Freitag, 6. September 2024

Kürbisfest bei Gemüsebauer Sören

Jung-Landwirt präsentiert stolz seine regionalen Köstlichkeiten

Der erst 14 Jahre alte Gemüsebauer Sören lädt zu seinem ersten Kürbisfest auf dem Rosenhof in Bohlsen ein. Am Sonntag, 15. September, haben die Besucher von 11 bis 17 Uhr die Möglichkeit, sich von der Vielfalt und Schönheit der Zier- und Speisekürbisse zu überzeugen, die Sören in diesem Jahr mit viel Leidenschaft angebaut hat. Das Fest verspricht ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie und steht ganz im Zeichen der Kürbiszeit und des regionalen Genusses.

Sörens Leidenschaft sind Kürbisse in ihrer großen Farben- und Formenvielfalt. Foto: Rosenhof Bohlsen

Kürbissuppe und Kürbiskuchen

Auf dem Kürbisfest erwartet die Besucher ein bunter und abwechslungsreicher Tag: Sören präsentiert seine schönsten Kürbissorten, und es gibt ein Kürbisschnitzen für Kinder. Begleitet wird das Fest von herbstlichen Blumenarrangements des Blumen-Zentrums Hoppe aus Uelzen, von wo Sören auch die Jungpflanzen für seinen Gemüseanbau bezieht.

Kulinarisch kommen die Gäste ebenfalls voll auf ihre Kosten: Neben Kürbissuppe und Kürbiskuchen aus Sörens eigenen Kürbissen werden regionale Spezialitäten angeboten. Darunter die leckeren Mosti-Schorlen der Diesdorfer Mosterei, knusprige Süßkartoffelchips vom Heidehof Schulz aus Westerweyhe sowie köstliches Bauernhofeis vom Mühlenhof an der Wipperau. Alle Speisen und Getränke stammen aus der Region und stehen ganz im Zeichen der nachhaltigen und regionalen Landwirtschaft, die Sören sehr am Herzen liegt.

Sörens Leidenschaft für den Gemüseanbau

Besonders bemerkenswert ist Sörens frühe Leidenschaft für den Gemüseanbau. Schon mit sechs Jahren begann er, sich für den Anbau von Gemüse zu interessieren und seine ersten eigenen Pflanzen zu kultivieren. Was als kleines Hobby begann, hat sich im Laufe der Jahre beachtlich entwickelt. Inzwischen bewirtschaftet Sören eine so große Fläche, dass er sein Gemüse nicht nur sonnabends auf dem Wochenmarkt in Uelzen anbietet, sondern auch einen eigenen kleinen Verkaufswagen an seiner Fläche in Bohlsen (Rosenhof, Ziegeleiweg 2) betreibt und sein Gemüse in ausgewählten Hofläden mit anbietet. Der Anbau von Zier- und Speisekürbissen liegt ihm besonders am Herzen, weshalb er in diesem Jahr eine breite Palette von Sorten kultiviert hat, die auf dem Kürbisfest in ihrer vollen Pracht zu sehen sind.

»Ich liebe es, die Entwicklung der Pflanzen zu beobachten und zu sehen, wie aus einer kleinen Pflanze leckeres Gemüse entsteht«, sagt Sören über seine Leidenschaft. Der Erfolg gibt ihm Recht: Sein Gemüse erfreut sich großer Beliebtheit, und mit dem Kürbisfest möchte er noch mehr Menschen für regionale Produkte begeistern und seine Freude am Gemüsebau teilen.

INFO www.der-gemuesebauer.de

Donnerstag, 29. August 2024

Die faszinierende Welt der Bienen

Tag der offenen Tür am Sonntag im Institut für Bienenkunde in Celle

Bienen sind klein, effizient, perfekt organisiert, lebenswichtig und unersetzlich im Kreislauf der Natur. Sie unterscheiden sich stark in ihrer Lebensweise und Produktivität – mehr als 20.000 Bienenarten leben auf dieser Welt. Nur wenige von ihnen produzieren Produkte wie Honig oder Bienenwachs. Doch alle Bienen leisten eine ökologisch und ökonomisch wichtige Arbeit durch ihre Bestäubungsaufgabe. Sie spielen damit in der Produktion und Qualitätssicherung von hochwertigen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Nüssen eine wichtige Rolle.

Honigbienen am Einflugloch eines traditionellen Bienenkorbes (»Lüneburger Stülper«). Foto: Inka Lykka Korth

Einblicke in die Welt der Honig- und Wildbienen erhalten Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür im Institut für Bienenkunde Celle (IB Celle) des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) am Sonntag, 1. September, von 10:30 Uhr bis 17 Uhr. Das Institutsgelände liegt am Rande der Celler Altstadt direkt am Französischen Garten, Herzogin-Eleonore-Allee 5.

Wie entsteht eigentlich Honig und wie kommt er ins Glas? Wie werden Königinnen gezüchtet? Wie organisiert sich das Bienenvolk? Wie führt man einen insektenfreundlichen Garten, der den Anforderungen des Klimawandels gewachsen ist? Der Tag der offenen Tür bietet dem Publikum die Gelegenheit, sich über das Leben von Bienen, die Imkerei und die Arbeitsfelder des Instituts zu informieren.

Wie vielfältig die Aufgaben des Celler Instituts sind, können die Gäste an Informationsständen der einzelnen Fachbereiche und bei praktischen Demonstrationen erfahren. Die Themen reichen von der Honig- und Wachsproduktion über die Zucht von Bienenköniginnen, die Vorbeugung und Behandlung von Bienenkrankheiten bis hin zu Untersuchungstätigkeiten in der Qualitätskontrolle von Honig.

Erstmals wird es in diesem Jahr Führungen geben, in denen die Geschichte der Heideimkerei, die verschiedenen Bewohnerinnen und Bewohner des Institutsgartens und die Welt der Honigbiene erläutert werden. Für Fragen und tiefere Diskussionen stehen Imkerinnen und Imker sowie die Imkerfachberatung des Instituts zur Verfügung.

Über den Betrieb der institutseigenen Imkerei und die Laborarbeit im Bereich der Honig- und Pollenanalyse sowie der Diagnostik von Bienenkrankheiten hinaus unterhält das Institut einen Fachberatungsdienst. Dieser berät und unterstützt landesweit bei anspruchsvollen Maßnahmen, wie beispielsweise der krankheitsbedingten Sanierung von Bienenbeständen.

Außerdem bildet das Institut Tierwirtinnen und Tierwirte der Fachrichtung Imkerei aus, sowohl in der innerbetrieblichen Ausbildung mit bis zu sechs Auszubildenden, als auch als eine von bundesweit zwei Berufsschulen für den fachspezifischen Berufsschulunterricht im sogenannten »Winterblock«.

Hintdergrund 

Das LAVES ist eine zentrale Behörde des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Niedersachsen. Es ist landesweit zuständig für die Untersuchung und Beurteilung von amtlichen Proben aus allen Prozess- und Produktionsstufen der Lebensmittelkette. Das IB Celle ist eines von sechs Instituten des LAVES und ein in Niedersachsen einzigartiges Kompetenzzentrum für alle Belange der Bienenhaltung. Fünf weitere Institute gehören zum LAVES: zwei Lebensmittel- und Veterinärinstitute (Oldenburg, Braunschweig/Hannover), das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse (Cuxhaven), das Institut für Bedarfsgegenstände (Lüneburg), und das Futtermittelinstitut (Stade). Die in Oldenburg angesiedelten Fachabteilungen übernehmen unmittelbare Vollzugsaufgaben und stehen den Behörden der Landkreise beratend zur Seite.


Mittwoch, 28. August 2024

Vorwärts – Aufgeben ist keine Option

»Wein-Lese« am 3. September: Eugen Ehrenberg über seine Reisen mit dem Hand-Bike 

Ist trotz seines Handicaps und aller Widrigkeiten Optimist geblieben: Eugen Ehrenberg, Autor des Buches »Vorwärts – Aufgeben ist keine Option«.  Foto: Veranstalter

Ursprünglich war für die »Wein-Lese« der Vinothek Gutenberg im Martin-Luther-Haus in Uelzen am Dienstag, 3. September, die Bad Oldesloer Autorin Silke Mahrt vorgesehen gewesen. Sie hätte aus ihrem Roman »Schicksalstage am Deich« lesen wollen – doch daraus wird vorläufig nichts. Schwerwiegende gesundheitliche Probleme in ihrem familiären Umfeld führten zur Absage dieses Termins. Damit stellte sich für Folkert Frels, Organisator dieser noch jungen, erst im Frühjahr ins Leben gerufenen Lesereihe, die Frage: Soll er den Termin ausfallen lassen oder sich um Ersatz bemühen? Schnell stand fest, dass es am 3. September eine »Wein-Lese« geben soll. Von Margrit Dalldorf, Administratorin der privaten Facebook-Gruppe »Bad Bevensen und Umgebung« kam der Hinweis auf Eugen Ehrenberg aus Bienenbüttel. Das Ergebnis: Ja, er hat an dem Abend Zeit. Und auch die Lust dazu, am Dienstag aus seinem Buch »Vorwärts – Aufgeben ist keine Option« zu lesen.

Eugen Ehrenberg wurde 1953 in einem – wie er selber sagt – grünen Stadtteil Hamburgs geboren.  Er wählte den Beruf des Gärtners und zog auf einen Hof in Niedersachsen. 1978, im Alter von 25 Jahren, gehörte er zu den Mitbegründern eines landwirtschaftlichen Betriebes, der sich der bioveganen Produktionsweise verschrieb. Das bedeutet Düngung unter jeglichem Verzicht auf Dinge tierischen Ursprungs, statt Mist und Gülle also Kompost aus Pflanzenabfall, durch bestimmte Fruchtfolge, durch den Anbau von stickstoffanreichernden Leguminosen und anderen Maßnahmen mehr. Sie waren in Deutschland absolute Pioniere, wurden belächelt und in die Ecke »Bio-Spinner« geschoben. Doch sie hielten durch, gingen ihren Weg. Seit nun schon bald 50 Jahren.

Für Eugen Ehrenberg hielt das Schicksal eine besondere Schikane bereit: Mit 38 Jahren wurde bei ihm MS diagnostiziert. MS steht für Multiple Sklerose oder auch Encephalomyelitis disseminata und ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des Zentralen Nervensystems, die sich immer wieder anders zeigt, was es so schwierig macht, sie überhaupt zu erkennen. Irgendwann lief es für Eugen Ehrenberg auf den Rollstuhl hinaus. Doch er entdeckte darüber hinaus das »Hand-Bike« für sich, kommt es doch seinem Bewegungs- und Erkundungsdrang entgegen.

Um beispielsweise anderen Menschen mit und ohne Behinderungen hilfreiche Anregungen an die Hand zu geben, schrieb Ehrenberg ein Buch. »Vorwärts - Aufgeben ist keine Option« enthält spannende und sehr persönliche Geschichten, wie er sie auf seinen Touren mit Rollstuhl und Hand-Bike erlebte.  »Defekt« steht auf dem Schild, das an der Fahrstuhltür hängt. Endstation Fahrstuhl – wieder mal mit dem Hand-Bike auf einem Bahnhof gestrandet. Und nun? Allein auf dem Bahnhof – wie und wo geht es weiter?

Und wieder einmal auf einem Bahnsteig mit defektem Aufzug »gestrandet«: Hand-Biker Eugen Ehrenberg. Foto: Veranstalter

Erlebnisse dieser und anderer Art wird Eugen Ehrenberg am Dienstag, 3. September, bei der »Wein-Lese« der Vinothek Gutenberg im Martin-Luther-Haus, Pastorenstraße 6, in Uelzen, vortragen. Der Eintritt beträgt 14 Euro, darin enthalten ist ein Glas Wein (oder etwas anderes) als Begrüßungsgetränk.

Anmeldungen nimmt Folkert Frels per E-Mail unter frels-uelzen@web.de oder über eine Whats-App-Nachricht an 0171 7782400 entgegen.

Dienstag, 20. August 2024

Erster Spatenstich im Külsenmoor

Renaturierung auch als Beitrag zum Klimaschutz

Der erste Spatensich für die Renaturierung des Külsenmoores zwischen Oerrel und Wahrenholz im Landkreis Gifhorn ist vollzogen. Arne Sengpiel, Forstamtsleiter des Forstamtes Unterlüß, begrüßte gestern zahlreiche geladene Gäste zu diesem Symbolischen Akt. 

Arne Sengpiel vom Forstamt Unterlüß begrüßte die Gäste zum symbolischen ersten Spatenstich.
 Foto: Böttger/Niedersächische Landesforsten

Das Külsenmoor ist Bestandteil des Europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und von sehr hoher ökologischer Bedeutung in der Region. Es ist der südwestliche Ausläufer des großen Oerreler-Moores am Rande der Ise-Niederung. Schutzzweck und Zielsetzung des Schutzgebietes ist der Erhalt des Übergangs von trockenen Heideflächen zu nassen Moor-Lebensräumen.

Seit Jahrzehnten musste die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Gifhorn und das Forstamt Unterlüß ein schleichendes Absinken des Grundwasserstandes beobachten – ohne erkennbare Entwässerungsgräben im Moor. Eine gemeinsam vorgenommene Untersuchung der Gebietshydrologie in den Jahren 2019 und 2020 ergab, dass das austretende Hangwasser im Külsenmoor in der wasserführenden Sand-Kiesschicht unter dem Moorkörper abströmt. Ursache dafür ist ein tiefgreifend gestörter Wasserhaushalt in der östlich angrenzenden Oerreler-Bachaue.

Zur langfristigen Stabilisierung der gestörten Grundwassersituation im Moor plant das Niedersächsische Forstamt Unterlüß den Bau einer 200 Meter langen Holzspundwand (2024) und den Bau eines Dammes beim Übergang des Moores zur Bachaue (voraussichtlich 2026).

So soll die 200 Meter lange Holzspundwand aussehen. Foto: Böttger/Niedersächische Landesforsten

Arne Sengpiel freut sich: »Es ist gut, dass wir dieses wichtige und wegweisende Naturschutzprojekt in dieser Region jetzt anpacken können. Mein Dank hierfür gebührt zum einen meinem Mitarbeiter Christoph Rothfuchs, der das gesamte Projekt plant und verantwortet und zum anderen der Firma Vermilion Energy Germany, ohne deren finanzielles Engagement die Umsetzung nicht möglich wäre.«

Blick in das Külsenmoor. Foto: Böttger/Niedersächische Landesforsten

Sven Tummers, Geschäftsführer der Vermilion Energy Germany: »Uns ist es ein großes Anliegen, die Region zu unterstützen. Bereits seit 2018 unterstützt Vermilion mit einem Spendenprogramm gemeinnütziges Engagement vor Ort. Hierdurch wurden inzwischen über 100 soziale Projekte in Niedersachsen gefördert. Als Vermilion davon erfuhr, dass für die Renaturierung des Külsenmoor ein Sponsor nötig ist, entschloss sich das Unternehmen zu seinem mit Abstand größten finanziellen Engagement in Deutschland.«

Nach dem feierlichen Spatenstich konnten sich Interessierte unter Erläuterungen von Christoph Rothfuchs, Förster für Waldökologie und Naturschutz im Forstamt Unterlüß, bei einem Spaziergang das Projekt und die Baustelle ansehen.

Christoph Rothfuchs erläuterte das Vorgehen bei der Renaturierung. Foto: Böttger/Niedersächische Landesforsten

Auf der Homepage des Forstamtes unter Forstamt Unterlüß Schützen - Niedersächsische Landesforsten finden die Waldbesuchenden vertiefende Infos zu den Maßnahmen.

Zum Hintergrund

1,8 Millionen Hektar natürliche Moore gab es einst in Deutschland. Ein Großteil davon ist zerstört. 70 Prozent aller Moorpflanzen stehen vor dem Aussterben.

Weltweit bedecken Moore 3 Prozent der Landfläche, sie binden aber etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder der Erde zusammen. Im Jahr 2020 wurden aus Moorböden in Niedersachsen 15,8 Millionen Tonnen CO² freigesetzt, rund 18 % der gesamten Treibhausgaseimissionen in Niedersachsen. Das Land Niedersachsen strebt bis 2030 eine Minderung der Treibhausgaseimissionen aus Moorböden um jährlich 1,65 Millionen Tonnen CO² ein. Deutschland setzte sich als Ziel, die Treibhausgaseimission um jährlich fünf Millionen Tonnen CO² bis 2030 zu reduzieren. Ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Klimakrise ist die sofortige Wiedervernässung aller trockener Moore.

Vermilion Energy Germany hat 2017 die Betriebsführung für die Felder Vorhop und Vorhop-Knesebeck übernommen. Die Felder werden vom Produktionsbetrieb Schönewörde aus, gesteuert. Diesen Betriebsplatz gibt es bereits seit 1956. Den Betriebsplatz Hankensbüttel sowie das Ölfeld Hankensbüttel-Süd, die aus der gleichen Zeit stammen, hat Vermilion Energy Germany 2021 übernommen. Vermilion hat nach der Übernahme der Ölfelder beständig in die Anlagensicherheit und die Optimierung der Produktion investiert. Damit trägt die heimische Ölförderung weiter auf kurzen Wegen zur regionalen Energieversorgung bei.

Montag, 19. August 2024

Der Zaubergarten

»Der Zaubergarten« heißt der Titel eines der Märchen, die Petra Kallen bei ihrem Märchenspaziergang im Arboretum Melzingen am 25. August 2024 von 16 Uhr an erzählen wird. 

Im Garten der Bäume erzählt Petra Kallen das Märchen vom Zaubergarten. Foto: Veranstalter

Ist nicht auch das Arboretum ein solcher Zaubergarten, in dem die Menschen Stille, Frieden und Erholung finden? Ein Kleinod mit botanischen Schätzen und Plätzen zum Genießen und Verweilen. Und auch ein wunderbarer Ort um Geschichten zu erzählen, findet Petra Kallen, die schon seit mehreren Jahren mit ihren Märchenspaziergängen durch das Arboretum ihre Zuhörerinnen und Zuhörer bewegt und zum Nachdenken über das Erzählte anregt. Gerade in der heutigen Zeit seien solche Plätze wichtig.

Vor allem spiegele sich in den Märchen die Sehnsucht der Menschen nach Frieden, Sicherheit und Gemeinschaft wider. Sei es der Traum von einem Leben ohne Mangel, sei es ein Traum von einem geschützten »heiligen« Raum.  Und die Märchen zeigen es uns; es ist nicht einfach, einer solchen Vision nahezukommen oder gar deren Erfüllung zu erreichen. Man braucht dazu inneres Feuer, Beharrlichkeit, Stärke und die Hilfe eines treuen Freundes.  

Treffpunkt für den Märchenspaziergang: Am Kulturstall. Eine Anmeldung unter 05842238 ist für die Organisation hilfreich. Eintritt: 10 Euro für Erwachsene, 5 Euro für Kinder. Karten sind an der  Tageskasse erhältlich.

Donnerstag, 15. August 2024

Taler, Taler, du musst wandern

Dorfplanspiel für Kinder

Landleben wie in alten Zeiten kann im Museumsdorf Hösseringen erlebt werden. Foto: Inka Lykka Korth

Das Museumsdorf Hösseringen lädt Kinder (ab 5 Jahren) zu einer spannende Zeitreise unter dem Motto »Taler, Taler, du musst wandern« in die Vergangenheit ein. Ausgestattet wie in früheren Zeiten, erleben die Teilnehmenden dieses Dorfplanspiels einen ganzen Tag im Museumsdorf. Mit einem Dorfpass ziehen sie durchs Museumsdorf und lernen alte Handwerkstechniken kennen – und können diese auch ausprobieren. Die Kinder schlüpfen in unterschiedliche Rollen, werden Schmied, Bäcker oder Bauern und erleben den Alltag, wie er einst in der Lüneburger Heide üblich war. An verschiedenen Stationen wird reger Handel betrieben. Durch ihr eigenes Handwerk verdienen sie Taler und Waren, die sie wiederum gegen andere Dinge eintauschen können.

Das Dorfplanspiel findet am Sonntag, 25. August, von 11 bis 17 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es handelt sich um eine offene Mitmachaktion, eine Begleitperson für Kinder wird vorausgesetzt.

Mittwoch, 14. August 2024

»Lass' schnacken« über Verschwörungsmythen

Offene Gesprächsrunde am 20. August in Hankensbüttel

Was haben Bill Gates, das World Trade Center und Barcodes gemeinsam? Genau, sie sind Teil von Verschwörungserzählungen. Verschwörungsmythen gab es schon immer, allerdings machen das Internet und besonders die sozialen Medien die Verbreitung heute einfacher. Sie werden dann auch vom rechtsextremen Spektrum zur Verunsicherung der Bevölkerung genutzt. Aber was sind diese sogenannten Verschwörungstheorien überhaupt? Wie erkenne ich sie? Darüber soll am Dienstag, 20. August, von 18:30 Uhr an im Gasthaus Zur Linde in Hankensbüttel, Hindenburgstraße 2, gesprochen werden. Gastgeber sind Anke Harms vom Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung und das Bündnis für Demokratie. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.


Die für alle Interessierten offene Gesprächsrunde findet im Rahmen der Reihe »Lass' schnacken« statt, in der die Friedrich-Ebert-Stiftung aktuell gesellschaftsrelevante Themen aufgreift.

Mittwoch, 7. August 2024

Baggern für mehr Artenvielfalt

Renaturierung der Aller – Mitte des Monats geht's bei Müden los

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) setzt die Renaturierung der Alleraue im Landkreis Gifhorn fort. Nachdem 2017 ein erster Abschnitt des bis in das vergangene Jahrhundert stark veränderten Flusses in einen natürlicheren Zustand versetzt wurde, geht es ab Mitte August nahe Müden weiter. Dabei wird der strukturarme Fluss auf einem 800 Meter langen Teilstück naturnäher gestaltet.

Die Aller bei Müden ist bald um einige Strömungslenker und Uferstrukturen reicher. Sie kommt so ihrem natürlichen Zustand ein Stück näher. Foto: Walter Wimmer 

Als »Gewässer II. Ordnung« gilt die Aller als Prioritätsgewässer gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Diese sieht vor, dass die Grund- und Oberflächengewässer der Mitgliedsstaaten verpflichtend in einen guten Zustand gebracht werden müssen. »Durch den strukturarmen Ausbau der Allersohle und der Ufer in den 1960er Jahren wurde das Gewässer in diesem Bereich als erheblich verändert eingestuft. Sie wird deshalb im Zuge des Aktionsprogramms Niedersächsische Gewässerlandschaften ökologisch aufgewertet«, erklärt Lena Kassens von der NLWKN-Betriebsstelle Süd in Braunschweig die Hintergründe der in Kürze startenden Arbeiten.

Der Aller werden dabei durch den Einbau von Strömungslenkern aus Totholz, Raubäumen und Kies vielfältige und wertvolle Ufer- und Sohlenstrukturen zurückgegeben. Zugleich wird auf diese Weise die Vielfalt der in der Aller vorkommenden Fließgeschwindigkeiten bei mittleren Wasserständen – die sogenannte Strömungsdiversität – erhöht. Auf landeseigenen Naturschutzflächen erfolgt durch das Pflanzen von standorttypischen Gehölzen dabei auch die Einbeziehung der Aue in das Vorhaben. Gleichzeitig erhält die Aller vom Südufer her eine Beschattung. »Wir werden auf der Projektfläche ehemals häufige und auch für diese Region typische Auestrukturen in Form eines Neben- und eines Altarms entwickeln, die künftig als Ruhezone und Laichhabitat für Fische und andere aquatische Lebewesen dienen«, so Kassens. Solche Orte werden gerne von Libellen wie der Grünen Flussjungfer oder Fischen wie dem Steinbeißer genutzt. Stellenweise wird auch der Aufwuchs von Gehölzen der Aue zugelassen.

Profiteur der Maßnahme: Die Grüne Flussjungfer ist streng geschützt und auf Strukturvielfalt in ihrem Lebensraum angewiesen. An der Aller werden hierfür nun günstige Bedingungen geschaffen. Foto: Dr. Klaus Guido Leipelt

Über die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie hinaus wird bei dem Projekt auch der Hochwasserschutz Berücksichtigung finden: Über die Rückverlegung der vorhandenen Verwallung am Allerufer wird Raum für Hochwasser geschaffen, welches schadlos abfließen kann, wenn der Wasserstand wieder gesunken ist. Die Arbeiten sollen bereits in der kommenden Woche beginnen. Die Planer gehen von einer rund sechswöchigen Bauzeit aus. Die Umsetzung des Vorhabens wird vollständig über das Programm zur Fließgewässerentwicklung (FGE) aus Landesmitteln finanziert.

Montag, 5. August 2024

Täuschungen und verschwundene Akten

„Akte Wendland“ – Spannende Premieren-Lesung mit Klaas Kroon bei der „Wein-Lese“

Was verbindet einen in der Nacht der Grenzöffnung im November 1989 auf der Straße nach Gartow bei einem Unfall mit seinem Trabi bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Fahrer und eine 35 Jahre später erdrosselte und im Trebeler Forst abgelegte Journalistin aus Salzwedel? Bis Sabine Langkafel, Polizeiobermeisterin in der Polizeidienststelle der wendländischen 4000-Einwohner-Gemeinde Gartow, darauf kommt, dass beide Fälle über mehrere Ecken miteinander verknüpft sind, vergehen etliche Seiten in dem neuen Wendland-Krimi des 1960 in Düsseldorf geborenen, jetzt in Hamburg lebenden Journalisten und Marketing-Managers, der seit 2017 unter dem Namen Klaas Kroon Krimis schreibt.

In der wendländischen Idylle – hier mit Milchkanne und dem gelben Kreuz der Atomkraftgegner – spielt auch der neue Krimi von Klaas Kroon. Foto: Folkert Frels 

Kroons Krimis spielen in Hamburg, Lüneburg und dem Wendland. Er hat ein Faible für originelle Figuren und verzwickte Fälle, teils mit Bezug zu historischen Ereignissen. gesellschaftlichen Themen. Nach „Mord im Wendland“ ist „Akte Wendland“ der zweite Roman mit der hartnäckigen, sympathisch-wißbegierigen Polizistin Sabine Langkafel. Sie wohnt und arbeitet in Gartow, um in der Nähe ihres Vaters zu sein, der hier, 83-jährig, allein in seinem Häuschen wohnt. Er, der Ex-Polizist Johannes Langkafel, ist alles, was Sabine von ihrer Familie geblieben war. Und so hat sie nicht lange überlegen müssen und sich beworben, als es galt, den Posten in der Hierarchie unter dem Polizeichef Jakob Metzger in der Polizeidienststelle neu zu besetzen.Viele Jahre hatte Johannes Langkafel in dieser Position über das Wohl und Wehe in „seiner“ Gemeinde gewacht. Und so hat der Vater seiner Tochter vieles von dem mit auf den Weg geben können, war nirgends in irgendwelchen Annalen steht, nichtsdestotrotz wissenswert ist über Land und – vor allem – Leute hier im östlichsten Teil Niedersachsens, der bis zur Teilung vernachlässigtes Zonenrandgebiet war, was vielleicht den Ausschlag gab, in Gorleben das atomare Lager anzulegen. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg, in weiten Zügen identisch mit dem, was als „Wendland“ bezeichnet wird, hat aufregende Zeiten erlebt – ein Höhepunkt sicher die Ausrufung der „Freien Republik Wendland“.

Zunächst geraten ominöse Umweltschützer ins Visier der Polizistin und ihrer Kollegin Melanie Gierke von der Kripo Lüneburg. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden außerdem auf ein Unfallopfer aus der Nacht der Grenzöffnung 1989 ...

 320 Seiten ist dieser im Gmeiner-Verlag erschienene Roman stark – genug Raum für Kroon, Fährten und Spuren zu legen, die die Leser in die falsche Richtung laufen lassen. Wenn der Autor sich am Dienstag, 13. August, hinter dem Tisch niederlässt, um aus diesem Buch zu lesen, dann ist dies etwas, was es nicht so oft gibt: Es ist eine Premieren-Lesung, denn „Akte Wendland“ kommt erst am Folgetag, am Mittwoch, in den Handel. Die Teilnehmer an dieser „Wein-Lese“ der Vinothek ,Gutenberg’ im Martin-Luther-Haus, Pastorenstraße 6, Uelzen, gehören damit zu den Ersten, die den Inhalt der Akte Wendland kennenlernen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung beträgt 14 Euro, darin enthalten ist ein Glas Wein (oder etwas anderes) als Begrüßungsgetränk. Anmeldungen zur Lesung  sind an frels-uelzen@web.de zu richten. Als Veranstalter freut sich Folkert Frels über viele Krimi-Freunde. 

Sonntag, 4. August 2024

„Best of German“

 Jazzige Zeitreise zwischen Swing & Moderne im Arboretum Melzingen

Jazz aus Deutschland? Das hört sich eher an nach „Kulturnische“ an, denn nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Jazz-Verbot in der nationalsozialistischen Diktatur musste die Jazzszene neu aufgebaut werden. Das gelang überraschend schnell mit Hilfe der amerikanischen Radiosender und Clubs und den Jazzfreunden, die bis dahin im Geheimen immer versucht hatten, Jazz zu hören. Zu den Pionieren der Nachkriegszeit gehören in den Fünfziger- und Sechzigerjahren Stars wie Paul Kuhn am Klavier, der viele Jahre die Big Band des Radiosenders RIAS leitete. Nur Insidern bekannt war hingegen die Pianistin Jutta Hipp, die sogar LPs in den USA veröffentlichte. Wolfgang Schlüter (Vibrafon), Peter Herbolzheimer (Posaune und Big Band-Leiter), Klaus Doldinger (Saxophon und Filmkomponist „Das Boot“) sind weitere herausragende Jazz-Persönlichkeiten. Till Brönner (Trompete) gehört zur nachfolgenden Generation, die den deutschen Jazz geprägt haben..

Diese und eine Reihe weiterer „Hochkaräter“ werden mit ihren Kompositionen im Rahmen eines Konzertes porträtiert und auch in der Moderation vorgestellt. Da manche Songs nicht in Noten erhältlich sind, wurden diese extra von Musikern herausgehört und neu arrangiert. 

Den Zuhörern wird am Sonntag, 18. August, von 11 Uhr an im Arboretum Melzingen unter dem Motto „Best of German“ eine jazzige Zeitreise zwischen Swing und Moderne geboten. Es spielt die Band der Jazz-Interessengemeinschaft Lüneburg, bestehend aus Hauke Raabe (Trompete), Will Radford (Tenor-Saxofon), Gerhard Glombik (Tenor-Saxofon), Heiner Nickels (Gitarre), Wilfried Bockelmann (Vibrafon), Wolfgang Wierzyk (Piano), Thomas Rutt (Bass) und Marcus Loheide (Schlagzeug).

Die Hausband der Jazz-Interessengemeinschaft Lüneburg lädt zu einer Zeitreise durch die deutsche Jazz-Geschichte ein. Foto: Veranstalter

Karten für das Konzert sind bei allen Vorverkaufsstellen, im Ticketportal www.reservix.de sowie an der Tageskasse im Arboretum erhältlich. Erwachsene zahlen 15 Euro (im Vorverkauf 12 Euro), Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.

Freitag, 2. August 2024

Spannende Suche nach dem Burgtor

Ehrenamt trifft Wissenschaft: Archäologische Ausgrabungen auf der Sassenburg gehen in die letzte Runde

Die strategisch günstig auf einer Aller-Flussinsel gelegene Sassenburg wird seit 2019 archäologisch untersucht. Das Foto wurde beim Aller-Hochwasser im Dezember 2023 aufgenommen. Foto: Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn

Auch in diesem Jahr erfolgen wieder archäologische Untersuchungen an der Sassenburg östlich von Gifhorn. Gemeinsam mit freiwilligen Helferinnen und Helfern um den Leipziger Archäologen Uwe Kraus und die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Gifhorn möchte die Stadt- und Kreisarchäologie Gifhorn noch einmal den Spaten ansetzen, um die Grabungen auf der frühmittelalterlichen Ringwallanlage zum Abschluss zu bringen. Unterstützt werden die Untersuchungen vom Landkreis und der Stadt Gifhorn, der VGH Stiftung und der VGH Regionaldirektion Celle, der Gemeinde Sassenburg sowie dem Museums- und Heimatverein Gifhorn.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Grabungskampagne steht erneut die Suche nach dem Burgtor, das nach den Entdeckungen der letzten Grabungskampagne am östlichen Ende der Anlage vermutet wird. Im Sommer 2023 waren dort Spuren mächtiger Pfosten entdeckt worden, die vielleicht zu einer entsprechenden Konstruktion gehören. Darüber hinaus sind weitere kleinere Grabungsschnitte geplant, um letzte Details zum Aufbau und zur Nachnutzung der im 10. Jahrhundert errichteten Befestigung zu klären.

Bei der Grabung im vergangenen Jahr wurden möglicherweise Reste des einstigen Burgtores erfasst. Hier möchten die Forschenden wieder ansetzen. Foto: Kreis- und Stadtarchäologie

Die Grabungsleiter Uwe Kraus und Dr. Ingo Eichfeld von der Kreis- und Stadtarchäologie betonen, dass das wissenschaftliche Potenzial der Sassenburg damit noch keineswegs ausgereizt ist. „Zum Ende der Grabungen haben wir vielleicht fünf Prozent der Anlage untersucht“, erläutert Eichfeld. „Es geht also immer darum, mit minimalen Eingriffen ein Maximum an Informationen zu gewinnen“, ergänzt Kraus.

Am 10. August zwischen 13 und 17 Uhr wird es einen „Tag der offenen Grabung“ geben, an dem sich alle Archäologie-Interessierten vor Ort umschauen können. Wer sich zwischenzeitlich auf dem Laufenden halten möchte, kann sich tagesaktuell im Ausgrabungsblog informieren: www.mhv-gifhorn.de/sassenburg.

Donnerstag, 1. August 2024

Deutschlands größtes Kultur-Event, und die Südheide ist mit dabei

Programm für den Tag des offenen Denkmals am 8. September ab sofort in App und Web abrufbar

Alle Jahre wieder: Am Sonntag, 8. September, besteht einmal mehr die Möglichkeit, bekannte und weniger bekannte Denkmäler kennenzulernen und in die Geschichte einzutauchen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Deutschlands größtes Kultur-Event bundesweit koordiniert und in diesem Jahr in Speyer eröffnet, hat heute das bundesweite Programm online unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm veröffentlicht. Mit rund 5500 geöffneten Denkmalen und Aktionen vor Ort und weiteren 500 Denkmal-Touren – von Radtouren über Stadtrundgänge bis hin zu Führungen entlang mehrerer Denkmäler – bietet das bundesweite Programm eine außergewöhnliche Bandbreite an Kulturevents.

Der Treppenspeicher von 1793 und die 1933/34 nach Plänen des Grafikers A. Paul Weber aus Holz und Reet erbauten Schweinehäuser (im Hintergrund) auf dem Ollershofgelände an der Örtze in Munster zählen zu den zahlreichen Denkmälern in der Südheide, die am Tag des offenen Denkmals besichtigt werden können. Foto: Inka Lykka Korth

Einen Tag voller Entdeckungen und Erlebnisse in historisch bedeutsamen Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind – das ist das Erfolgsrezept des Tags des offenen Denkmals, dem deutschen Beitrag der europaweiten Initiative European Heritage Days. Die Aktionen reichen dabei von Schmiedevorführungen und historischen Mahl- und Backtechniken über Turmbesteigungen, Baustellenrundgänge zu laufenden Restaurierungsmaßnahmen bis hin zu kindgerechten Familienrallyes. „Die Aktionen vermitteln nicht nur Wissen, sondern sie regen Diskussionen an, welche Bedeutung Denkmale und ihr Erhalt für unsere heutige Gesellschaft haben“, freut sich Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Möglich ist dieser intensive Austausch nur durch das starke Netzwerk tausender ehrenamtlicher und hauptberuflicher Engagierten. „So ein Kulturgut kann nicht einem Menschen allein gehören, es gehört der Menschheit“, erklärt eine Denkmaleigentümerin aus Rheinland-Pfalz, die zum wiederholten Male ihr Privathaus beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals öffnet.

Wie wertvoll Denkmäler sind, darauf zielt vielerorts das diesjährige Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ ab. Ob Baustile, Bauweisen oder verwendete Materialien – jede Eigenschaft, die ein Denkmal mit sich bringt, entführt in eine bestimmte Zeit. Denkmäler stehen so als ‚wahre‘ Zeugnisse im Fokus – gerade im Vergleich zu KI-generierten Bildern, Aussagen oder Objekten, sind sie durch ihre originale Substanz authentische Quellen. Gleichzeitig können Denkmäler symbolhaft als ‚Zeichen‘ einer Region im Sinne einer Landmarke oder für ganz persönliche Geschichten des eigenen Lebens stehen. Neben dem Motto lässt sich das Programm und die Denkmalkarte u. a. nach individuellen Interessen, Denkmalkategorien oder der Barrierefreiheit filtern.

Wer lieber unterwegs zum Smartphone greift, kann das bundesweite Programm ab sofort über die offizielle App zum Tag des offenen Denkmals abrufen. Auf bereits installierten Apps aktualisiert sich das Programm dank eines Updates in wenigen Minuten. Neu ist die Funktion der Denkmal-Routen, mit der sich Routen erstellen und in der App mit Freunden teilen lassen. Die App ist ein kostenloses Angebot der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für alle Android und iOS-Nutzer: Mehr Informationen unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de/app

Aus der Südheide-Region beteiligen sich auch in diesem Jahr folgende Denkmäler:

im Landkreis Celle:

  • das Schloss Celle
  • die Kösterschule (Altes Küsterhaus) in Faßberg, 
  • die Windmühle Wardböhmen (ab 11 Uhr Bauern- und Handwerkermarkt), 

im Landkreis Gifhorn:

  • die Stiftsanlage Mahrenholtz in Schwülper 

im Landkreis Heidekreis:

  • das Backhaus Munster,
  • das Heimathaus Ollershof in Munster
  • die Schweinehäuser in Munster
  • der Treppenspeicher in Munster
  • die Wagenremise in Munster
  • die Wassermühle in Munster
  • das Kloster Walsrode

im Landkreis Uelzen:

  • die Klosterkirche St. Mauritius in Ebstorf
Außerdem beteiligen sich das Museumsdorf Hösseringen und das Handwerksmuseum Suhlendorf mit Aktionstagen.

Montag, 29. Juli 2024

Wanderung in die Heideblüte

Die Ellerndorfer Wacholderheide zählt zweifellos zu den schönsten Heideflächen der Lüneburger Heide.
 Foto: Inka Lykka Korth

Der Tourismusverein Suderburger Land lädt zur "Wanderung in die Heideblüte" ein. Martina Borchardt führt am Sonnabend, 10. August, von Eimke aus durch Feld und Flur bis in die Ellerndorfer Wacholderheide, wo die Teilnehmenden am Rastpunkt "Schöne Aussicht" den Blick über die blühende Heidefläche genießen können. Mit ein wenig Glück trifft die Wandergruppe auf die Heidschnuckenherde. Unterwegs informiert die Vorsitzende des Tourismusvereins Suderburger Land, Christine Kohnke-Löbert, kurzweilig über das Entstehen und das Verschwinden der großen Heideflächen sowie der Heidebauernwirtschaft, die Jahrhunderte lang die Kulturlandschaft der Lüneburger Heide prägte. Zitate von Heidereisenden früherer Zeiten lassen ein längst verschwundenes Bild der Heide lebendig werden.

Die Wanderung beginnt um 13 Uhr an der Kirche in Eimke. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen nimmt der Tourismusverein unter E-Mail info@suderburgerland.de oder Telefon 0162 7162307 entgegen.

Freitag, 26. Juli 2024

Neuer Förster im Revier Wulfsode

Oliver Richter teilt die Leidenschaft für den Naturschutz mit seinem Vorgänger Uwe Cebulla


Oliver Richter ist der neue Revierförster in Wulfsode.
Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Die zum Forstamt Oerrel ghörende Revierförsterei Wulfsode, in deren Kerngebiet das Naturschutzgebiet Lopautal liegt, hat einen neuen Leiter: Oliver Richter übernahm die Verantwortung für die Waldflächen von Uwe Cebulla, der nach 22 Jahren als Förster in Wulfsode die Waldentwicklung geprägt hat, in den Ruhestand verabschiedet worden ist. 

Uwe Cebulla studierte von 1981 bis 1984 Forstwirtschaft in Göttingen und kam nach dem Vorbereitungsdienst bei Alfeld 1985 in das damalige Forstamt Wienhausen. Anschließend übernahm er für zehn Jahre die Büroleitung im Forstamt Ebstorf und lernt somit erstmals die Flächen der heutigen Försterei Wulfsode kennen. Nach vier Jahren auf der Funktionsstelle für Waldinformation wurde er 2002 Revierleiter in Wulfsode.

Uwe Cebulla wurde in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Im Naturschutzgebiet Lopautal mit seinen weitläufigen Teich- und Wiesenflächen war es Cebulla immer ein besonderes Anliegen, diese einzigartigen Standorte in der sonst so trockenen Heide zu pflegen und zu erhalten. „Mir war die Naturschutzarbeit immer sehr wichtig, welche ich auch mit der Waldjugend im Lopautal gut umsetzen konnte. Hier konnten wir auch viele Obstbaumalleen auf den Hauptwegen anlegen und der heimischen Fauna einen besonderen Lebensraum bieten.“

Die Anfangsjahre waren, wie in vielen Heiderevieren, geprägt vom Umbau reiner Nadelholzbestände in Mischbestände. In den Folgejahren konnte Cebulla viele Versuche mit Kiefernsaat, aber auch mit der Steuerung zwischen investiver und natürlicher Verjüngung ausprobieren. Hier spielte die Baumart Lärche neben der Buche eine große Rolle. So sind heute in vielen Bereichen des Revieres Spuren Cebullas Wirkens erkennbar.

Cebulla übergebe ein gut gepflegtes und mit vielen Baumarten für die Zukunft gut aufgestelltes Revier an seinen Nachfolger, loben die Niedersächsischen Landesforsten. Seinen Ruhestand möchte er mit der Ausbildung seiner Jagdhunde und mit seinen beiden Enkelkindern verbringen. Weiterhin sind Urlaube in Schweden geplant.

Cebullas Nachfolger Oliver Richter wurde in der Nähe von Lübeck geboren. Er studiert ebenfalls in Göttingen Forstwirtschaft und begann seinen forstlichen Werdegang im Vorbereitungsdienst im Niedersächsischen Forstamt Ahlhorn in der Försterei Harpstedt. Nach kurzer Tätigkeit in Hessen, wo er erste Erfahrungen im Naturschutz sammelte, wechselte er 2011 zurück zu den Niedersächsischen Landesforsten (NLF). Hier arbeitet er für die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt im Sachgebiet Waldnaturschutz. Drei Jahre später ging es aus Göttingen in die Heide in das Forstamt Sellhorn. Dort übernahm er die Stelle als Fachmann für Waldökologie und Naturschutz und lernt das Revier Wulfsode kennen, das auch zu seinem Zuständigkeitsbereich zählte. Schon damals war ihm klar: „Wenn ich einmal ein Revier übernehmen möchte, dann soll es Wulfsode sein.“

2022 ließ sich Richter für zwei Jahre an die Alfred-Toepfer-Akademie für Naturschutz (NNA) in Schneverdingen abordnen, um dort in einer Projektstelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu arbeiten. Nun, 2024, ist es soweit: Richter übernimmt das Revier Wulfsode, und somit für ihn einen großen Schatz. Das weiß er: „Ich freue mich sehr auf die intensive Arbeit im Revier und vor allem den Naturschutz jetzt von einer anderen Funktion aus weiter führen zu können. Ich weiß die Arbeit meines Vorgängers sehr zu schätzen. Auch weil wir in den Jahren zuvor schon viele Projekte zusammen verwirklichen konnten. Es ist besonders schön, nun die Veränderungen zu sehen.“

Er wohnt mit seiner Hündin Frieda schon seit zehn Jahren in Amelinghausen. Hierhin ist nun auch die Försterei umgezogen.

Uwe Cebulla und Oliver Richter beim Blick in den alten Baumbestand des Reviers Wulfsode.
Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Hintergrund

Das Revierförsterei Wulfsode erstreckt sich über eine Fläche von 1.736 ha und liegt in den Landkreisen Lüneburg, Uelzen und Heidekreis. Der Wald steht auf überwiegend schwach bis mäßig mit Nährstoffen versorgten Standorten und ist von der Baumart Kiefer geprägt. Es liegen zwei FFH-Gebiete, drei Naturschutzgebiete und vier Landschaftsschutzgebiete im Revierbereich. Neben den sandigen Standorten zeichnet sich das Revier durch ein für die Heide teilweise recht kupiertes Gelände aus, das durch das Lopautal geprägt ist.

Mittwoch, 24. Juli 2024

Lost Places – faszinierend und erschreckend

Vortrag von Claudia Krieghoff-Fraatz beim Montagstreff des Kunstvereins Uelzen 

Einer der zahlreichen Lost Places in der Südheide: das "Geisterdorf" Lopau am Nordrand des Truppenübungsplatzes Munster-Nord.
Foto: Inka Lykka Korth

Beim ersten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen nach der Sommerpause geht es um Lost Places. Was hat es damit auf sich und was sind das für Menschen, die sich dem Erkunden von Lost Places verschrieben haben? Woher kommt die Begeisterung? Was ist so faszinierend an verlassenen Orten, und was sind das überhaupt für Orte? Diesen und weiteren Fragen ist Claudia Krieghoff-Fraatz bei ihrer Recherche nachgegangen und wird die Ergebnisse am Montag, 5. August, von 19 Uhr an auf der Studiobühne des Uelzener Theaters an der Ilmenau vorstellen. 

Der Begriff „Lost Places“ wird häufig eingesetzt, wenn es um Industrie-Ruinen oder aufgegebene, nicht mehr in ihrer ursprünglichen Bedeutung genutzte militärische Anlagen handelt. Doch ist unter „Lost Places“ mehr zu verstehen. Es sind darunter alle Orte, Gebäude, Anlagen zu sehen, die keine Aufgabe mehr haben, die daher aufgegeben wurden und der Vergessenheit anheim fielen.

Der Eintritt zu dem Vortrag ist - wie stets beim Montagstreff – frei, Spenden für die Arbeit des Montagstreffs sind jedoch gern gesehen. (ffr)                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         


Montag, 22. Juli 2024

Neues Reetdach für alten Schafstall

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Sanierung des Gebäudes am Wietzer Berg

Inmitten des Naturparks Südheide, gut 500 Meter vom Wanderparkplatz "Heideland Wietzer Berg" und unweit des Hermann-Löns-Denkmals steht auf einer Anhöhe der für die Region typische Wirtschafts- und Speicherbau des ehemaligen Schafstalls. Das Denkmal ist in die Heide-Rad- und Wanderwege eingebunden.


Nachträglich eingebaute Tore an der Längsseite machten den ehemaligen Schafstall zur Querdurchfahrtsscheune. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

Im Jahr 1967 wurde es vom knapp fünf Kilometer entfernten Hof Hornbostel in Poitzen an den Standort am Wietzer Berg transloziert, dabei wurde der einstige Schafstall zur Querdurchfahrtsscheune umgebaut. Seit 1987 steht der Bau unter Denkmalschutz.

Das vertikal verbretterte Holzfachwerkgerüst wurde auf einem Fundament aus Feldsteinen errichtet und ist von einem Halbwalmdach in Reet bedeckt. Die im Innern zu findende Inschrift ist für einen Zweckbau sehr sorgfältig geschnitzt. Auf dem Sturzbalken ist zu lesen: "Heinrich Wilhelm Cohrs – Anna Dorathea Chors, gb. Elbers - den 3ten September 1828". Am Außenbau weist eine weitere Inschrift auf die Versetzung 1967 hin. Tore an den Längsseiten machen den Bau zur Querdurchfahrtsscheune, seitlich der Durchfahrt befinden sich Speicher- und Stallabseiten.


Das Reetdach des alten Schafstalls ist teilweise undicht und muss erneuert werden. Eine Plane dient als provisorischer Regenschutz. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

Die Reetdachsanierung, konkret die Neueindeckung und Reparatur des Dachwerks, des ehemaligen Schafstalls Wietzer Berg in Bonstorf unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro. Das Bauwerk gehört somit zu den über 520 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Mittwoch, 17. Juli 2024

Rabenschwarze Nachtgeschichten

Schauerspaziergang auf den Spuren von Edgar Allen Poe

Wohl kaum jemand kennt sich besser in der Finsternis aus: Edgar Allen Poes Rabe löst sich aus dem Gruselgedicht und lädt zu einem schaurig-makabren Spaziergang durchs Dunkelgrün ein. Denn dieser düstere Vogel kann nicht nur „Nimmermehr“ von sich geben. Er vermag die Seelen Verstorbener zu sehen, weiß genau, wo sich auf welche Weise Morde zugetragen haben und trägt diese Geschichten in Zeilen rabenschwarzen Humors vor. Er berichtet über Werwölfe und Vampire, über lebensmüde Lebende und überaus lebendige Tote, macht sich über den Aberglauben der Menschen lustig und präsentiert dabei manchen Klassiker: Er führt durch den Busch, wo Ringel natzen, krächzt lyrische Fontanen und über allem glimmt der Morgenstern.

Der Dortmunder Autor und Schauspieler Markus Veith ließ sich zu dem Schauerspaziergang von Edgar Allen Poes Gedicht "Der Rabe" inspirieren. Foto: Markus Veith

Der von Markus Veith (Bearbeitung und Spiel) und Ray Dudzinski (Regie) inszenierte Schauerspaziergang mit Gänsehaut- und Lach-Garantie findet am Sie am Freitag, 26. Juli, von 17:30 Uhr an sowie von 20 Uhr an im Museumsdorf Hösseringen statt. Anmeldung (erforderlich) unter info@museumsdorf-hoesseringen.de oder Telefon 05826 1774. Kosten: 15 Euro (inkl. Museumseintritt).