Freitag, 26. Juli 2024

Neuer Förster im Revier Wulfsode

Oliver Richter teilt die Leidenschaft für den Naturschutz mit seinem Vorgänger Uwe Cebulla


Oliver Richter ist der neue Revierförster in Wulfsode.
Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Die zum Forstamt Oerrel ghörende Revierförsterei Wulfsode, in deren Kerngebiet das Naturschutzgebiet Lopautal liegt, hat einen neuen Leiter: Oliver Richter übernahm die Verantwortung für die Waldflächen von Uwe Cebulla, der nach 22 Jahren als Förster in Wulfsode die Waldentwicklung geprägt hat, in den Ruhestand verabschiedet worden ist. 

Uwe Cebulla studierte von 1981 bis 1984 Forstwirtschaft in Göttingen und kam nach dem Vorbereitungsdienst bei Alfeld 1985 in das damalige Forstamt Wienhausen. Anschließend übernahm er für zehn Jahre die Büroleitung im Forstamt Ebstorf und lernt somit erstmals die Flächen der heutigen Försterei Wulfsode kennen. Nach vier Jahren auf der Funktionsstelle für Waldinformation wurde er 2002 Revierleiter in Wulfsode.

Uwe Cebulla wurde in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Im Naturschutzgebiet Lopautal mit seinen weitläufigen Teich- und Wiesenflächen war es Cebulla immer ein besonderes Anliegen, diese einzigartigen Standorte in der sonst so trockenen Heide zu pflegen und zu erhalten. „Mir war die Naturschutzarbeit immer sehr wichtig, welche ich auch mit der Waldjugend im Lopautal gut umsetzen konnte. Hier konnten wir auch viele Obstbaumalleen auf den Hauptwegen anlegen und der heimischen Fauna einen besonderen Lebensraum bieten.“

Die Anfangsjahre waren, wie in vielen Heiderevieren, geprägt vom Umbau reiner Nadelholzbestände in Mischbestände. In den Folgejahren konnte Cebulla viele Versuche mit Kiefernsaat, aber auch mit der Steuerung zwischen investiver und natürlicher Verjüngung ausprobieren. Hier spielte die Baumart Lärche neben der Buche eine große Rolle. So sind heute in vielen Bereichen des Revieres Spuren Cebullas Wirkens erkennbar.

Cebulla übergebe ein gut gepflegtes und mit vielen Baumarten für die Zukunft gut aufgestelltes Revier an seinen Nachfolger, loben die Niedersächsischen Landesforsten. Seinen Ruhestand möchte er mit der Ausbildung seiner Jagdhunde und mit seinen beiden Enkelkindern verbringen. Weiterhin sind Urlaube in Schweden geplant.

Cebullas Nachfolger Oliver Richter wurde in der Nähe von Lübeck geboren. Er studiert ebenfalls in Göttingen Forstwirtschaft und begann seinen forstlichen Werdegang im Vorbereitungsdienst im Niedersächsischen Forstamt Ahlhorn in der Försterei Harpstedt. Nach kurzer Tätigkeit in Hessen, wo er erste Erfahrungen im Naturschutz sammelte, wechselte er 2011 zurück zu den Niedersächsischen Landesforsten (NLF). Hier arbeitet er für die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt im Sachgebiet Waldnaturschutz. Drei Jahre später ging es aus Göttingen in die Heide in das Forstamt Sellhorn. Dort übernahm er die Stelle als Fachmann für Waldökologie und Naturschutz und lernt das Revier Wulfsode kennen, das auch zu seinem Zuständigkeitsbereich zählte. Schon damals war ihm klar: „Wenn ich einmal ein Revier übernehmen möchte, dann soll es Wulfsode sein.“

2022 ließ sich Richter für zwei Jahre an die Alfred-Toepfer-Akademie für Naturschutz (NNA) in Schneverdingen abordnen, um dort in einer Projektstelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu arbeiten. Nun, 2024, ist es soweit: Richter übernimmt das Revier Wulfsode, und somit für ihn einen großen Schatz. Das weiß er: „Ich freue mich sehr auf die intensive Arbeit im Revier und vor allem den Naturschutz jetzt von einer anderen Funktion aus weiter führen zu können. Ich weiß die Arbeit meines Vorgängers sehr zu schätzen. Auch weil wir in den Jahren zuvor schon viele Projekte zusammen verwirklichen konnten. Es ist besonders schön, nun die Veränderungen zu sehen.“

Er wohnt mit seiner Hündin Frieda schon seit zehn Jahren in Amelinghausen. Hierhin ist nun auch die Försterei umgezogen.

Uwe Cebulla und Oliver Richter beim Blick in den alten Baumbestand des Reviers Wulfsode.
Foto: Böttger / Nds. Landesforsten

Hintergrund

Das Revierförsterei Wulfsode erstreckt sich über eine Fläche von 1.736 ha und liegt in den Landkreisen Lüneburg, Uelzen und Heidekreis. Der Wald steht auf überwiegend schwach bis mäßig mit Nährstoffen versorgten Standorten und ist von der Baumart Kiefer geprägt. Es liegen zwei FFH-Gebiete, drei Naturschutzgebiete und vier Landschaftsschutzgebiete im Revierbereich. Neben den sandigen Standorten zeichnet sich das Revier durch ein für die Heide teilweise recht kupiertes Gelände aus, das durch das Lopautal geprägt ist.

Mittwoch, 24. Juli 2024

Lost Places – faszinierend und erschreckend

Vortrag von Claudia Krieghoff-Fraatz beim Montagstreff des Kunstvereins Uelzen 

Einer der zahlreichen Lost Places in der Südheide: das "Geisterdorf" Lopau am Nordrand des Truppenübungsplatzes Munster-Nord.
Foto: Inka Lykka Korth

Beim ersten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen nach der Sommerpause geht es um Lost Places. Was hat es damit auf sich und was sind das für Menschen, die sich dem Erkunden von Lost Places verschrieben haben? Woher kommt die Begeisterung? Was ist so faszinierend an verlassenen Orten, und was sind das überhaupt für Orte? Diesen und weiteren Fragen ist Claudia Krieghoff-Fraatz bei ihrer Recherche nachgegangen und wird die Ergebnisse am Montag, 5. August, von 19 Uhr an auf der Studiobühne des Uelzener Theaters an der Ilmenau vorstellen. 

Der Begriff „Lost Places“ wird häufig eingesetzt, wenn es um Industrie-Ruinen oder aufgegebene, nicht mehr in ihrer ursprünglichen Bedeutung genutzte militärische Anlagen handelt. Doch ist unter „Lost Places“ mehr zu verstehen. Es sind darunter alle Orte, Gebäude, Anlagen zu sehen, die keine Aufgabe mehr haben, die daher aufgegeben wurden und der Vergessenheit anheim fielen.

Der Eintritt zu dem Vortrag ist - wie stets beim Montagstreff – frei, Spenden für die Arbeit des Montagstreffs sind jedoch gern gesehen. (ffr)                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         


Montag, 22. Juli 2024

Neues Reetdach für alten Schafstall

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Sanierung des Gebäudes am Wietzer Berg

Inmitten des Naturparks Südheide, gut 500 Meter vom Wanderparkplatz "Heideland Wietzer Berg" und unweit des Hermann-Löns-Denkmals steht auf einer Anhöhe der für die Region typische Wirtschafts- und Speicherbau des ehemaligen Schafstalls. Das Denkmal ist in die Heide-Rad- und Wanderwege eingebunden.


Nachträglich eingebaute Tore an der Längsseite machten den ehemaligen Schafstall zur Querdurchfahrtsscheune. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

Im Jahr 1967 wurde es vom knapp fünf Kilometer entfernten Hof Hornbostel in Poitzen an den Standort am Wietzer Berg transloziert, dabei wurde der einstige Schafstall zur Querdurchfahrtsscheune umgebaut. Seit 1987 steht der Bau unter Denkmalschutz.

Das vertikal verbretterte Holzfachwerkgerüst wurde auf einem Fundament aus Feldsteinen errichtet und ist von einem Halbwalmdach in Reet bedeckt. Die im Innern zu findende Inschrift ist für einen Zweckbau sehr sorgfältig geschnitzt. Auf dem Sturzbalken ist zu lesen: "Heinrich Wilhelm Cohrs – Anna Dorathea Chors, gb. Elbers - den 3ten September 1828". Am Außenbau weist eine weitere Inschrift auf die Versetzung 1967 hin. Tore an den Längsseiten machen den Bau zur Querdurchfahrtsscheune, seitlich der Durchfahrt befinden sich Speicher- und Stallabseiten.


Das Reetdach des alten Schafstalls ist teilweise undicht und muss erneuert werden. Eine Plane dient als provisorischer Regenschutz. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

Die Reetdachsanierung, konkret die Neueindeckung und Reparatur des Dachwerks, des ehemaligen Schafstalls Wietzer Berg in Bonstorf unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro. Das Bauwerk gehört somit zu den über 520 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Mittwoch, 17. Juli 2024

Rabenschwarze Nachtgeschichten

Schauerspaziergang auf den Spuren von Edgar Allen Poe

Wohl kaum jemand kennt sich besser in der Finsternis aus: Edgar Allen Poes Rabe löst sich aus dem Gruselgedicht und lädt zu einem schaurig-makabren Spaziergang durchs Dunkelgrün ein. Denn dieser düstere Vogel kann nicht nur „Nimmermehr“ von sich geben. Er vermag die Seelen Verstorbener zu sehen, weiß genau, wo sich auf welche Weise Morde zugetragen haben und trägt diese Geschichten in Zeilen rabenschwarzen Humors vor. Er berichtet über Werwölfe und Vampire, über lebensmüde Lebende und überaus lebendige Tote, macht sich über den Aberglauben der Menschen lustig und präsentiert dabei manchen Klassiker: Er führt durch den Busch, wo Ringel natzen, krächzt lyrische Fontanen und über allem glimmt der Morgenstern.

Der Dortmunder Autor und Schauspieler Markus Veith ließ sich zu dem Schauerspaziergang von Edgar Allen Poes Gedicht "Der Rabe" inspirieren. Foto: Markus Veith

Der von Markus Veith (Bearbeitung und Spiel) und Ray Dudzinski (Regie) inszenierte Schauerspaziergang mit Gänsehaut- und Lach-Garantie findet am Sie am Freitag, 26. Juli, von 17:30 Uhr an sowie von 20 Uhr an im Museumsdorf Hösseringen statt. Anmeldung (erforderlich) unter info@museumsdorf-hoesseringen.de oder Telefon 05826 1774. Kosten: 15 Euro (inkl. Museumseintritt).

Dienstag, 16. Juli 2024

Von der faulen und der fleißigen Tochter

Märchenwoche im Museumsdorf Hösseringen lockt viele Gäste

Märchenstunde unterm Apfelbaum mit Arne Warnecke. Foto: Museumsdorf Hösseringen

„Kikeriki, unsere goldene Jungfrau ist wieder hie“, heißt es im Märchen von der Frau Holle. Doch mit Gold belohnt wird nur die fleißige Tochter. Als die faule, die allerdings die „rechte“ Tochter ist, nach Hause kommt, hat der Hahn zu verkünden, dass nun die „schmutzige Jungfrau wieder hie“ ist. Die ganze Geschichte war am Wochenende im Museumsdorf Hösseringen zu hören: Passend unterm Apfelbaum hatte das Museumsteam Strohballen zum Sitzen ausgelegt, oben schaute Frau Holle aus dem Fenster und schüttelte ein dickes Kissen aus, und unten stand Arne Warnecke und erzählte von der faulen und der fleißigen Tochter und deren Erlebnissen im Dienste der Frau Holle.

Mucksmäuschenstill waren die Kinder, als sie von der Spindel hörten, die in den Brunnen fällt, vom Brot, dass längst ausgebacken ist, und vom großen Tor, das zurück in die Menschenwelt führt.

Im Anschluss gab der Märchenerzähler aus Rieste einen Einblick in die Wurzeln der uralten Erzählung. „Die Gestalt der Frau Holle ist wahrscheinlich über die Sagengestalt Frau Perchta aus der Göttin Freya hervorgegangen. Märchen vermitteln uns viele, teils sehr alte Lebensweisheiten und Moralvorstellungen“, erläuterte er.

Aber nicht nur die Frau Holle, sondern die ganze Welt der Märchen stand eine Woche lang im Museumsdorf Hösseringen im Mittelpunkt und viele neue Aktionen luden zum Mitmachen ein. So konnten Kinder aus Salzteig märchenhafte Figuren formen, den Teufel in Goldpapier prägen, eine Gans schätzen, Rapunzelzöpfe flechten und vieles mehr.

„Die Aktionen waren sehr gut besucht“, freut sich Museumspädagogin Franziska Riedmiller. Und auch am letzten Wochenende der Aktionswoche sind noch einmal viele Gäste gekommen. Sie wie Familie Lerke, die den Museumsbesuch als Überraschung für die Enkeltöchter Charlotte und Henriette geplant hat. Die Mädchen formten eifrig ihre Salzteig-Männchen, Seite an Seite mit Emma und Leon aus Celle, die auch schon das Bogenschießen geübt haben. „Das ist ein richtig schönes Museum“, waren sie sich einig.

Anette und Detlef Lerke mit den Enkeltöchtern Charlotte und Henriette sowie (rechts) Emma und Leon beim Formen von Märchenfiguren aus Salzteig. Foto: Museumsdorf Hösseringen


Der Sound des Sommers

Konzert im Arboretum Melzingen: unterhaltsame Blockflötenmusik vom „Gassenhauer“ der Renaissance bis zur Gegenwart

Das Blockflötenensemble Bad Bevensen. Foto: Veranstalter


Das Blockflötenensemble Bad Bevensen spielt am Sonntag, 28. Juli, von 18 Uhr an im Arboretum Melzingen. Unter der Leitung von Dr. Rudolf Breimeier feiern die Amateur-Flötistinnen die Sommerzeit mit fröhlicher unterhaltsamer Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart. Entsprechend des altfranzösischen Chansons „frisque et gaillard“ von Jacob Clemens (1510 – 1555) – genannt Clemens non papa, einem Komponisten der franko-flämischen Schule – lässt sich das Motto des Konzerts mit „frisch und munter“ umschreiben. 

Die Melodien nicht-geistlicher Musikstücke dieser Epoche sind vielfach Gassenhauer mit zum Teil derben Texten, die wir heute als Schlager einstufen würden. Umso erstaunlicher ist die polyphone Kunstfertigkeit dieser Kompositionen auf höchstem Niveau, die größte Hochachtung verdient. Sie zeugen von einer auch heute noch anregenden Musizierfreude. Nähern wir uns über Barock, der Klassik und der Romantik der Gegenwart, so wird der Kompositionsstil in diesem Genre überschaubarer, eingängiger und mündet letztlich in das künstlerisch gestaltete Volkslied.

Das Blockflötenensemble verfügt neben den klassischen Stimmlagen Sopran, Alt, Tenor und Bass aufgrund größerer Flöten zusätzlich auch über ungewohnte tiefere Tonlagen, die das Klangspektrum erweitern und hiermit ein ungewohntes Hör-Erlebnis vermitteln.

Der Eintrittspreis beträgt 15 € Euro, im Vorverkauf 12 € für Erwachsene.

Montag, 1. Juli 2024

Naturgemäßer Obstgehölzschnitt im Sommer

 Kursus mit Ole Beeker im Museumsdorf Hösseringen


Dipl.-Ing. Ole Beeker. Foto: Beeker

Auf "schöne, gesunde Bäume und zentnerweise Vitamine" darf hoffen, wer seine Obstbäume fachgerecht schneidet. Ole Beeker zeigt Sonnabend, 6. Juli, von 14 bis 16 Uhr im Museumsdorf Hösseringen, worauf es beim naturgemäßen Sommerschnitt ankommt.

Der Referent ist Leiter der Gartenschule "Pur Natur" in Holdenstedt bei Uelzen. In dem kompakten Kursus gibt  gibt sein Wissen in Theorie und Praxis weiter. 

Für den Kursus ist eine Anmeldung erforderlich unter info@museumsdorf-hoesseringen.de oder Telefon 05826 1774. Kosten: € 28,-.

Stella's Morgenstern: Beautiful Songs

New & Old Jewish Folk im Arboretum Melzingen

Stella Morgenstern und Andreas Hecht präsentieren ihr Porgramm "Beautiful Songs" im Arboretum Melzingen. Foto: Veranstalter

Seit zehn Jahren zelebriert die Gruppe Stella’s Morgenstern, mal als Duo, mal als Trio, ihre „Beautiful Songs“ – eine besondere Mischung aus Folk, Chansons und Kabarett. Nun ist sie auch im Arboretum Melzingen zu hören: Am Sonntag, 14. Juli, spielt  Stella’s Morgenstern von 18 Uhr an eigene Kompositionen mit traditionellen jiddischen und hebräischen Balladen und zaubert so eine ganz individuelle Mischung aus altem und neuem jüdischen Folk, der in keine Schublade passen will. 

Feinsinnig interpretiert die charismatische Sängerin Stella Morgenstern mit ihrer einzigartigen tiefen Stimme die „Beautiful Songs“. Stella weiß ihre Stimme narrativ einzusetzen und fasziniert mit ihrer Ausdrucksstärke. Dazu kommt Stellas persönliche und unverwechselbare Art, mit dem Publikum zu kommunizieren.

Stella spielt Instrumente wie Autoharp oder Ukulele und wird begleitet von Gitarrist Andreas Hecht. Beide zeichnen sich aus durch ihre Vielseitigkeit und schaffen die besondere musikalische Atmosphäre für die „Beautiful Songs“.

Die meisten Lieder sind Kompositionen des Tel Aviver Künstlers prof*merose. In poetischen Texten, voller Humor, Witz und Ironie, kann sich wohl jede und jeder mit diesen Songs identifizieren. Neben Ästhetik und Schönheit betont Stella’s Morgenstern das Verbindende — gerade in einer auseinanderfallenden Gesellschaft. Stella’s Morgenstern entwickelt eine musikalische Kraft und Intensität, der man sich kaum entziehen kann. „Beautiful Songs“ – das sind Lieder, die unter die Haut gehen, berühren und anregen zum Träumen und zum Tanzen.

Stella Morgenstern (Gesang, Autoharp, Ukulele) hat sich auf Weltmusik und Chansons spezialisiert. Markenzeichen ist ihre tiefe Altstimme, die sie narrativ einsetzt. Sie singt auch Blues, Swing und Folk. Sie ist außerdem Moderatorin und Sprecherin für TV- und Radio- Produktionen. Mit dem Orchester Musica Assoluta unter Leitung von Thorsten Encke präsentierte sie als Rezitatorin dessen Komposition Cantus in memoriam Dietrich Bonhoeffer. 2021 erschien mit ihr als Sprecherin das Hörbuch „Brief nach Breslau“ von Maya Lasker-Wallfisch.

Andreas Hecht (Gesang, Gitarre, Lautengitarre) studierte klassische Gitarre in Hamburg und spezialisierte sich zunächst auf Flamenco und spanisch-orientalische Genres. Später widmete er sich der Musik Lateinamerikas und tourte mit der chilenischen Sängerin Patricia Salas. Genauso versiert ist Andreas Hecht in Genres wie Folk, Blues, Klezmer, Tango, Latin und Country. Verbunden mit seiner klassischen Spieltechnik, ist das sein Markenzeichen.

Karten für das Konzert im Arboretum Melzingen sind sind bei allen Vorverkaufsstellen, im Ticketportal www.reservix.de sowie an der Tageskasse im Arboretum erhältlich. Sie kosten im Vorverkauf 12 Euro, an der Abendkasse 15 Euro.  Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.

Donnerstag, 27. Juni 2024

Das neue Südheide-Magazin

Wie schon im Vorwort des Calluna-Frühlingsheftes angekündigt, war es nach 100 Calluna-Heften in 25 Jahren Zeit für etwas Neues. Das neue Südheide-Magazin heißt Heidja und wird herausgegeben von unserer lieben Kollegin Heidja Hermann, die in den vergangenen Jahren bereits für das nach ihr benannte Heft im Heft mit Beiträgen zu den Themen Gesundheit und gutes Leben verantwortlich war. Selbstverständlich wird sie vom bisherigen Calluna-Team tatkräftig unterstützt.


Das neue Heidja-Magazin im Tablet-freundlichen Format 17 x 24 cm knüpft inhaltlich an Calluna an. Es enthält auf 84 Seiten Vorschläge für Rad- und Wandertouren, Geschichten über Land & Leute, Aktuelles aus den Themenbereichen Aktiv & Vital und Kunst & Kultur sowie 20 Seiten Ausflugstipps für die Südheide.

Die erste Ausgabe des Heidja-Magazins steht ab sofort digital zum Download im Calluna-Shop bereit. Wer das neue Südheide-Magazin lieber auf Papier lesen möchte, muss sich noch ein paar Tage gedulden. Das gedruckte Sommerheft kann aber ebenfalls ab sofort bestellt werden. Der Versand erfolgt, sobald das Magazin die Druckerei verlassen hat. Tipp für Sparfüchse: Wer das Heft digital liest, spart ebenso wie alle Abonnentinnen und Abonennten des gedruckten Heftes 20 Prozent.

Übrigens: Wer bisher schon Calluna abonniert hatte, bekommt automatisch das neue Heidja-Heft ins Haus geliefert.


Mittwoch, 26. Juni 2024

Auf den Spuren der Insekten

Woche der Natur im Museumsdorf Hösseringen

Interessierte Besucher verschaffen sich am Schaukasten einen Einblick in das Leben der Insekten.
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Die Libellen machten sich rar an diesem Sonntag im Museumsdorf, ganz im Gegensatz zu den röschen, die in einem wilden Konzert aus dem Schilf ins Wasser des Dorfteiches sprangen. Von dort aus verkündeten sie lautstark ihren Unmut über die Gruppe Besucher, die bei bestem Sommerwetter im Museumsgelände auf Insekten-Pirsch waren. Es ist der Abschlusssonntag der Woche der Natur der Bingo-Umweltstiftung, an der sich das Museumsdorf Hösseringen mit zwei Veranstaltungen beteiligt hat. Die Landschaftsführerin Nicola Mahnke nahm ihre Gäste mit auf eine spannende Reise auf den Spuren der Insektenwelt. So standen an diesem Tag statt Häusern, Werkstätten und Ausstellungen die ganz kleinen, meist unbeachteten Bewohner des Museumsdorfes im Mittelpunkt. Ohne Zweifel sind es auch die zahlreichsten.

„Insekten gibt es seit mehr als 300 Millionen Jahren und sie besiedeln die gesamte Erde“, führte Nicola Mahnke in das Thema ein. Die Sympathiewerte für die kleinen Krabbler sind allerdings sehr ungleich verteilt. „Über manche Insekten, wie etwa den Marienkäfer, freuen wir uns. Andere, wie die Schabinsekten, sind dagegen nicht sonderlich beliebt.“

Am Bienenzaun hinter dem Imkerhaus berichtete Nicola Mahnke Spannendes über die Honigbiene.
Foto: Museumsdorf Hösseringen

An vier Stationen stellte die Naturführerin heimische Arten vor, beginnend mit den Bienen am Imkerhaus. „Die Imkerei war in der Lüneburger Heide früher ein wichtiger Nebenerwerb. Honig war das einzige Süßungsmittel und aus dem Wachs wurden Kerzen gefertigt“, so Mahnke. Die Völker wurden in Körben, sogenannten Lüneburger Stülpern, gehalten, die zum Schutz vor Wind und Wetter, besonders aber vor der Sonne in den baumarmen weiten Heideflächen, in Bienenzäunen aufgestellt wurden. Wildbienen leben im Gegensatz zu den Honigbienen meist als Solitär, so wie die Kuckucksbiene, die ihre Eier in fremden Stöcken ablegt.

Am Dorfteich gab es neben Libellen und Fröschen auch den Erlenblattkäfer zu entdecken. Kleine gelbe Eier und zappelnde schwarze Larven bevölkern noch für kurze Zeit die Blätter der Schwarzerle, die sich hier im feuchten Milieu wohl fühlt. Im Brümmerhofgarten war die erste Blüte bereits vorüber und das große Summen im Birnenspalier zahlreichen kleinen Früchten gewichen. Hobbygärtnern empfahl Nicola Mahnke, im Garten auch „unordentliche“ Ecken zuzulassen, wo auch die Brennnessel wachsen darf. „Brennnesseln sind wichtige Futterpflanzen für gut 100 Falterarten“, so die Naturführerin. An der großen Eiche interessierten die verschiedenen Gallformen und in der Heidefläche waren Heuschrecken und Ameisenlöwen die Stars. Am Ende waren alle erstaunt, wie vielfältig und spannend das Museumsdorf Hösseringen auch als Biotop und Naturraum entdeckt werden kann. Wer auch einmal an einer solchen Führung teilnehmen möchte, sollte den Veranstaltungskalender des Museumsdorfes im Auge behalten, eine Wiederholung ist am 11. August geplant.

Hier stellt Nicola Mahnke Besuchern des Museumsdorfes verschiedene Insektenartenarten vor.
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Wassertreten in der Ilmenau

Am Kneipp-Becken im Kurpark am Ilmenau-Ufer in Bad Bevensen erhalten Anfänger am Montag, 1. Juli, von 10:30 bis 12:00 Uhr Tipps für das Wassertreten nach der Kneipp-Methode. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Lernen, sich leichtfüßig zu bewegen

Am 1. Juli im Kurhaus Bad Bevensen

Die Tanz- und Körpertherapie im Kurhaus in Bad Bevensen ist ein Gesundheitsangebot, das sich an alle richtig, die sich künftig »leichtfüßig von Kopf bis Fuß« durchs Leben bewegen möchten. Von der  Tanz- und Körpertherapeutin Caroline Benhöfer-Buhr lernen die Teilnehmenden, ihren eigenen Bewegungsimpulsen zu folgen. So kann sich festgehaltenes und blockiertes im Körper und in den Gelenken lösen und zu einem fließenden Tanz werden. Wohlsein breitet sich aus, Kreativität wird angeregt. Der Einstieg zum eigenen Tanz wird über Wahrnehmungsübungen und einer Bewegungsmeditation angeleitet. Dieses kann zu einer persönlichen Ressource des Alltags werden, in dem es die psychische Gesundheit und Widerstandskraft in stressigen Zeiten wiederherstellt und stabil hält und stärkt.

INFO Der Kursus findet am Montag, 1. Juli, von 15 bis 16 Uhr im Kurhaus Bad Bevensen, Dahlenburger Straße 1, statt. Kosten: € 8,-.

Ausflugstipp

 Wie wäre es am Sonntag mit einem kleinen Ausflug nach Suhlendorf ? Am besten mit dem Fahrrad ...



Dienstag, 18. Juni 2024

Heute hier, morgen dort

Autoharp-Singer Alexandre Zindel gibt Konzert im Arboretum Melzingen

Deutschlands einziger professioneller Autoharp-Spieler: der Musiker Alexandre Zindel mit seinen vier verschiedenen Instrumenten, auf denen er im Konzert spielt. Foto: Alexandre Zindel

Mit seinem neuen Konzertprogramm „Heute hier, morgen dort“ möchte der Autoharp-Singer (Volkszither-Sänger) Alexandre Zindel sein Publikum mit vier dieser faszinierenden Saiteninstrumente mit auf eine wunderbare Reise nehmen durch sein abwechslungsreiches Solo-Programm bekannter Folk-Songs, Chansons, Blues und Lieder – Geschichten in deutscher, englischer und französischer Sprache von langer Tradition und zeitloser Schönheit. Sein melodiöser Stil und inniger Vortrag werden gelobt, ebenso wie seine charmante und informative Moderation. 

Alexandre Zindel ist Deutschlands einziger professioneller Autoharp-Spieler und -Sänger und gilt als eine „strahlende Perle“ der hiesigen Kulturlandschaft. Auf seiner aktuellen Tournee macht er  Sonntag, 30. Juni, einen ‚Zwischenstopp’ im Arboretum Melzingen bei Ebstorf. Das Konzert beginnt um 18:00 Uhr.

Die Autoharp ist ein 36-saitiges Folk-Instrument, das in Deutschland erfunden wurde und ursprünglich Volkszither hieß. Sie klingt voll wie zwei Gitarren und dann wieder zart wie eine Zither. Einzig in den USA hat sie Verbreitung gefunden, in Deutschland ist sie weitgehend unbekannt.

Alexandre Zindel ist studierter Sänger und Diplom-Musiker und arbeitet als Sänger und Komponist mit vielen bekannten Bands zusammen, so der WDR Big Band, dem Bundesjazzorchester und dem WDR- Rundfunkorchester in Europa und Südafrika. Hinzu kommen Fernsehauftritte, Auftragsarbeiten und Studioarbeit für zahlreiche CD- Produktionen.

Karten für das Konzert sind im Vorverkauf für 12,- Euro bei den bekannten Vorverkaufsstellen und über   www.reservix.de erhältlich. An der Abendkasse kostet die Karte 15,- Euro. Für Kinder bis 14 Jahren ist der Eintritt kostenfrei.

Sonntag, 16. Juni 2024

Ein Sommertag im Krieg

Werner Pfeil bei der „Wein-Lese“ über seine Erlebnisse in den ersten Tagen des Kosovo-Krieges 

„Ich spürte Übelkeit, hatte plötzlich Angst. Sie machte sich vom Zeh bis in den Kopf breit wie ein Tsunami. Erst kleinere Wellen, dann immer größer werdend, bis sie über mir zusammenschlugen. Der Puls raste, und obwohl ich tief atmete, blieb die Sorge, nicht ausreichend Sauerstoff zu bekommen. Ich war gefangen – in der Situation, im Panzer und in der engen Luke. … Das Herz schlug wie wild, der Kopf leerte sich zunehmend, keine Gedanken, nur noch nackte Angst. Ich kämpfte gegen das Versinken in Apathie ... war regungslos wie das Kaninchen vor der Schlange.“ 

Es war der 12. Juni 1999. An diesem Tag vor fast exakt 25 Jahren begann der Einmarsch der Bundeswehr in den Süden des Kosovo. Mit der „Operation Joint Guardian“ sollte die Bundeswehr als Teil der NATO-Sicherheitstruppe Kosovo Force (KFOR) den Abzug der jugoslawischen Truppen überwachen und durch diese Entmilitarisierung das Leben für die Menschen in diesem Gebiet ein klein wenig sicherer machen. Einer von denen, die das friedliche Leben in Deutschland gegen die Unsicherheit, die Angst, ja, die Lebensbedrohung eintauschte, war Werner Pfeil.

Werner Pfeil berichtet in Uelzen über seine Erlebnisse im Kosovo-Krieg. Foto: privat

Am Dienstag, 25. Juni, wird er, der Berufssoldat, im Rahmen der von Folkert Frels in Uelzen im Martin-Luther-Haus, Pastorenstraße 6, angebotenen „Wein-Lese“ der Vinothek ,Gutenberg’ aus seinem Buch lesen, das seinem Tagebuch von damals folgt und das er zwanzig Jahr nach seinem Einsatz im Post-Jugoslawien schrieb. Dazu wird es einiges an Bildmaterial geben, womit er das Grauen des Krieges veranschaulichen, andererseits aber auch die stillen Momente zeigen will. Möglich, dass auch die abends in den Nachrichten verbreiteten Nachrichten über den Krieg in der Ukraine dadurch eine andere Wertung erfahren.

Werner Pfeil, geboren im März 1957, erlebte  eine unbeschwerte Kindheit in Hövelhof bei Paderborn. Nach der Lehre zum Dreher und einigen Gesellenjahren trat er 1978 als Wehrpflichtiger in die Bundeswehr ein, wurde später Berufssoldat und holte in Hamburg die für die Offizierslaufbahn erforderliche Hochschulreife nach. Nach 32 Dienstjahren schied er 2010 aus der Bundeswehr aus. Er lebt und arbeitet in Hövelhof, am Tor zur Senne und an den Quellen der Ems. Seit September 2015 hat er neben anderen Romanen acht Regional-Krimis in der Senne-Krimi-Reihe geschrieben. Pfeil ist Mitglied im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. 

Die Lesung am Dienstag, 25. Juni, beginnt um 19 Uhr. Das besondere an der „Wein-Lese“ ist, dass in dem Eintrittsgeld von 14 Euro ein Glas Wein (oder etwas anderes) als Begrüßungs-Getränk inkludiert ist. Anmeldungen zu dieser Lesung bitte per Mail an frels-uelzen@web.de

Dienstag, 11. Juni 2024

Fidel, Dudelsack und Drehleier

Folk Music auf alten Instrumenten – »Klangausch-Konzert« im Museumsdorf

Alte Musikinstrumente und alte Bauernhäuser – das passt doch gut zusammen. Impressionen vom »Klangrausch-Konzert« 2023. Hier spielen Hermann Härtel, Simon Wäscher und Jørgen W.Lang. 

Musiker aus ganz Europa spielen am Sonnabend, 15. Juni, von 19 Uhr an in einem bunten Konzertprogramm mit Fidel, Dudelsack, Harfe, Drehleier und vielen anderen Instrumenten alte und neue Volkslieder im Museumsdorf Hösseringen. Nach dem »Klangrausch-Konzert« werden Stühle geschoben und die Tanzfläche frei gemacht, denn anschließend ist zum gemeinsamen Tanzvergnügen nach alten und neuen Weisen eingeladen. Konzertkarten können an der Abendkasse erworben werden. Speisen und Getränke werden angeboten.

Das Konzert findet im Rahmen des »Klangrausch-Treffens« statt, das vom 15. bis 16. Juni im Museumsdorf stattfindet. Zwei Tage lang musizieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens überall auf dem Museumsgelände und in verschiedenen Häusern. Besucher können gerne dazukommen und zuhören. Auf traditionelle Art und Weise werden dabei Lieder und Tänze durch Vorspielen weitergegeben. Das »Klangrausch«-Wochenende endet am Sonntag, dem 16. Juni, gegen 14 Uhr mit einem Abschlusskonzert.

Auftritt eines Violinentrios beim »Klasngrauschkonzert« 2023. Fotos: Museumsdorf Hösseringen

Mittwoch, 5. Juni 2024

Demo gegen rechtsextreme "Sonnwendfeier"

Mit Ansprache von Margot Käßmann am Südheide-Bahnhof Eschede

Bereits seit drei Jahrzehnten finden auf dem früheren Hof des NPD-Aktivisten Joachim Nahtz am Ortsrand von Eschede große Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben eine lange Tradition. Die Neonazis bezeichnen diese Feste als „Brauchtumsfeiern“. Ihr eigentliches Ziel sei es aber, auf diesen Zusammenkünften der norddeutschen Neonazi-Szene Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten, erläutert Pastor i.R. Wilfried Manneke als Sprecher des Netzwerks Südheide gegen Rechtsextremismus. Somit seien diese „Brauchtumsfeiern“ alles andere als harmlos.

Vor fünf Jahren hat die NPD Niedersachsens den Hof gekauft. Die Treffen auf dem Hof haben dadurch eine neue Qualität erhalten. „Das ist für uns ein Grund mehr, jedes Mal, wenn Rechtsextreme dort zusammenkommen, vor dem Hof zu demonstrieren, vor allem gegen die menschenverachtende Ideologie der extremen Rechten“, sagt Wilfried Manneke.

Erstmals haben sich in diesem Jahr Rechtsextreme aus mehreren europäischen Ländern auf dem Hof Eschede getroffen. Laut Veranstalter nahmen insgesamt 115 Personen aus Deutschland, Spanien, Frankreich, England, Ungarn, Serbien, Griechenland und Bulgarien an dem europäischen Zeltlager teil. Das Treffen diente den Rechtsextremen als Auftakt zum Europawahlkampf 2024.

Die Demonstrationen gegen die Treffen auf dem NPD-Hof werden von einer politisch breit aufgestellten, vielfältigen, aber entschlossenen Allianz getragen. Zu diesem breiten Spektrum gehören Gewerkschafter und Kirchenleute, Angehörige verschiedener Parteien, Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus, auch „Omas gegen Rechts“ und Leute aus dem „Bunten Haus“ Celle. Die Teilnehmenden repräsentieren auf den Demos eine große Spannweite der Gesellschaft und setzen ein deutliches Zeichen dafür, dass die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut unmissverständlich ablehnt.

Die Demo gegen rechtsextreme Sonnwendfeier in Eschede beginnt am Sonnabend, 22. Juni, um 13 Uhr vor dem Südheide-Bahnhof in Eschede mit einem Musik-Vorprogramm. Es treten auf der Gitarrist und Sänger Tom Kirk und die Pianistin und Sängerin Anastasia Novoselova. Nach der Kundegebung (ab 14 Uhr) setzt sich der Demonstrationszug zum NPD-Hof in Bewegung. In Sicht- und Hörweite sollen dort  Protest und Unmut geäußert werden. Anschließend geht es zurück zum Bahnhof, wo die Demo gegen 17 Uhr endet.

Geplant sind Ansprachen von

- Dr. Margot Käßmann, frühere Landesbischöfin und EKD-Ratsvorsitzende (Hannover)

- Heinrich Lange, Bürgermeister in Eschede

- Angela Hohmann, Mitglied des Deutschen Bundestages (Celle)

- Dr. Matthias Richter-Steinke, DGB-Geschäftsführer Region Nord-Ost-Niedersachsen (Lüneburg).

Das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus hofft auf möglichst viele Teilnehmende

Montag, 3. Juni 2024

Kräutern und Insekten auf der Spur

 Kostenfreie Workshops im Museumsdorf Hösseringen

Das Museumsdorf besteht nicht nur aus historischen Gebäuden, sondern hat auch viel Grün zu bieten – beste Voraussetzungen für die Teilnahme an der "Woche der Natur". Foto: Museumsdorf Hösseringen

Das Museumsdorf Hösseringen beteiligt sich an der „Woche der Natur“ der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und bietet im Juni zwei kostenfreie Veranstaltungen an. Am Freitag, 21. Juni, von 13 bis 15 Uhr geht es mit der Kräuterführerin Hedwig Herbert auf die Suche nach heimischen Wildkräutern auf dem Museumsgelände. Der Spitzwegerich wird dabei näher in den Augenschein genommen. Gemeinsam wird aus dem Wegerich ein Roll-on hergestellt, der auf Mückenstiche aufgetragen werden kann. 

Am Sonntag,23. Juni von 11 bis 14 Uhr entführt die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin Nicola Mahnke in die faszinierende Welt der Insekten. Bei einem Rundgang auf dem Gelände des Museumsdorfes lernen die Teilnehmenden an unterschiedlichen Beobachtungsstationen verschiedene Insektenarten kennen. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei, für die Teilnehmenden entfällt der Museumseintritt. Eine vorherige Anmeldung unter E-Mail info@museumsdorf-hoesseringen.de oder Telefon 05826 1774 ist erforderlich.


Dienstag, 28. Mai 2024

Der innere Klang der Dinge

Veronika Kranich beim Montagstreff des Kunstvereins Uelzen über Wassily Kandinsky

FOLKERT FRELS

Beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am Montag, 3. Juni, wird sich die Kunstreferentin Veronika Kranich mit dem russischen Maler Wassily Kandinsky befassen und seine Bedeutung für die Entwicklung der abstrakten Malerei herausstellen. 

Der Russe Wassily Kandinsky (* 1866 in Moskau,  † 1944 in Neuilly-sur-Seine bei Paris) gehört zu den großen Malern des 20. Jahrhunderts und den großen Revolutionären der Kunstgeschichte. Erst im Alter von 30 Jahren findet er, der promovierte Jurist und studierte Volkswirtschaftler, zur Kunst und zieht deshalb nach München, der damals angesagten Kunstmetropole. Seine malerische Entwicklung umfasst Stile der russischen Volkskunst, des französischen Fauvismus und der Bauhauskunst. Ab 1908 wagt er es, sich zunehmend vom Gegenständlichen zu lösen und wird zu einem der ersten abstrakten Maler. Am Ende werden seine Werke völlig gegenstandslos. Mit „Malerei den inneren Klang der Dinge“ auszudrücken, den Klang der Farbe und die Farben der Stimmung zu rekonstruieren, mit abstrakten Farbakkorden die Gefühlswelt des Betrachters anszuprechen, ist sein Ziel. Seine Gemälde, die zunächst in München, später dann in Murnau entstehen, verbinden Formen und Farben zu einem wahren Feuerwerk und zeigen seine ausgeprägte Empfindsamkeit, mit der er die „Welt hinter den Dingen“ sieht.

Dieses Bild mit dem Titel "Sign" malte Kandinsky 1925 mit Ölfarben auf Kartonpapier. Es hängt im Los Angeles County Museum of Art.

Wassily Kandinsky gehört zu den Mitbegründern des „Blauen Reiter“. Als 1914 der Krieg ausbricht, der zum Ersten Weltkrieg werden sollte, kehrt er in seine Heimat nach Russland zurück. Doch schon zu Beginn der 1920er-Jahre zieht es ihn wieder nach Deutschland – er wird Professor am „Bauhaus“ in Weimar, von dem seinerzeit die bedeutendsten Impulse in Kunst und – vor allem -Architektur ausgingen.

Der nächste Montagstreff des Kunstvereins Uelzen findet am 3. Juni auf der Studiobühne des Uelzener Theaters an der Ilmenau statt. Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt ist - wie immer - frei, Spenden für die Arbeit des Kunstvereins sind allerdings gern gesehen.

Mittwoch, 22. Mai 2024

Schlangen und Smaragde

Märchenspaziergang im Arboretum Melzingen

Für den Titel ihres Märchenspazierganges am Sonnabend, 1. Juni, von 16 Uhr an im Arboretum Melzingen (bei Ebstorf) hat die Märchenerzählerin Petra Kallen ein Nomadenmärchen. Es erzählt von der Herrin der Schlangen in der Unterwelt.

Petra Kallen erzählt im Arboretum Märchen, in denen Schlangen vorkommen.
Foto: Arboretum Melzingen

Die Schlange ist eines der ältesten Symbole der Menschheit, und so finden wir sie auch in Märchen und Mythen aller Kulturen. Dort begegnen wir ihr als Hüterin der Quellen, als Symbol der Fruchtbarkeit, als weise Heilerin oder Schutzgeist des Hauses. So wird in dem Märchen von Ludwig Bechstein „Das Natternkrönlein“ eine Magd für ihre Gutherzigkeit von der Schlange belohnt.  In dem tschechischen Märchen „Der Hirt und der Drache“ verwandelt sich die mächtige Schlange in ein geflügeltes Wesen, das feuerspeiend und zerstörend wütet. Auch bei den Brüdern Grimm finden wir Märchen, die von der Weisheit der Schlange berichten. Die Vielfalt der Schlangenmärchen ist so zahlreich, dass das Erzählen der Geschichten viele Tage dauern würde.  Für den rund 90 Minuten dauernden Märchenspaziergang hat Petra Kallen deshalb "nur" eine kleine Auswahl getroffen.

Karten für den Märchenspaziergang sind an der Tageskasse für 10 Euro erhältlich. Kinder zahlen fünf Euro. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 05842 238.


Montag, 20. Mai 2024

Mordszenen bis ins kleinste Detail kopiert

Claudia Rimkus liest bei der „Wein-Lese“ aus ihrem Roman „Letztes Kapitel Hannover“  

FOLKERT FRELS

Die Autorin Claudia Rimkus ist in Hannover geboren, lebt und arbeitet hier und lässt ihre Romane in Hannover und Umland spielen. 2018 erschien mit „Eichengrund“ der erste Charlotte-Stern-Krimi, und nun hat sie mit „Letztes Kapitel Hannover“ ihren fünften Krimi mit der Hobby-Ermittlerin in die Läden gebracht und liest nun in Uelzen aus diesem Buch, das nach der Verlags-Ankündigung Schauriges erwarten lässt: „Zum Krimifestival werden hunderte deutschsprachige KrimiautorInnen in Hannover erwartet. Kurz nach seiner Ankunft wird ein Thrillerautor in der Leinemetropole brutal ermordet. Auf die gleiche geniale Weise wie das Opfer in einem seiner Romane. Wenige Tage später entdeckt Charlotte Stern auf der Eröffnungsgala ein zweites Opfer, das nach demselben Muster getötet wurde. Alles spricht für eine Tatperson, die Jagd auf Bestsellerautoren macht und deren Mordszenen bis ins kleinste Detail kopiert. ...“ 

Die Autorin Claudia Rimkus liest in Uelzen. Foto: Gmeiner-Verlag

Am Dienstag, 28. Mai, zehn Tage nach Schluss des im Buch erwähnten Krimifestivals „Criminale“ , auf demdie Premieren-Lesung stattfand, wird Claudia Rimkus ihr Lese-Exemplar „Letztes Kapitel Hannover“ im Rahmen der „Wein-Lese“ der Vinothek ,Gutenberg’ im Martin-Luther-Haus, Pastorenstraße 6 in Uelzen, auf den Tisch legen und den Heide- und Hansestädtern daraus vorlesen. In dem Eintrittspreis von 14 Euro ist – schließlich lautet das Motto dieser Lesereihe ja „Ein Abend mit Wein und Literatur“ - ein Glas Wein (oder etwas anderes) zur Begrüßung enthalten. Die Veranstaltung am 28. Mai beginnt um 19 Uhr. Die Autorin Claudia Rimkus wie auch die Veranstalter freuen sich über eine rege Beteiligung und bitten um Anmeldungen per Mail an frels-uelzen@web.de.

Montag, 13. Mai 2024

Pfingsten im Handwerksmuseum Suhlendorf

Internationaler Museumstag am 19. Mai, Deutscher Mühlentag am 20. Mai

Ab 10 Uhr begrüßen die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museumsvereins die Besucher des Handwerksmuseums Suhlendiorf und freuen sich auf ein besonderes Fest: den Internationalen Museumstag. Alle Ausstellungen und Werkstätten, wie auch das Backhaus und der Kaffeegarten sind geöffnet und barrierefrei zu erreichen. Etliche Handwerker zeigen und erläutern traditionelle Handwerkskunst.  Der Steinbackofen ist ebenso in Betrieb wie der Federschmiedehammer. Auch in weiteren Werkstätten und an den Spinnrädern wird gearbeitet. Im Souterrain werden die Radiolegenden lebendig. Am Bienenzaun wird in unterschiedlichsten traditionellen Bienenwohnungen die entsprechende Betriebsweise erläutert. 

Der Federschmiedehammer in der alten Schmiede des Handwerksmuseums Suhlendorf.
Foto: Museumsverein Suhlendorf

Kinder können mit dem "Entdeckerheft" das Museum erkunden. Zusehen, mitmachen, lernen, Wissen weitergeben, und mit Freude dabei sein, das ist das Rezept für das barrierefreie Handwerksmuseum Suhlendorf. Die lebendige Tradition im Handwerk funktioniert nur mit engagierten Mitarbeitern, aber auch besonders dann, wenn auch die „Alten“ das Museum besuchen und ihr Wissen preisgeben. Das Miteinander ist der Schlüssel, mit dem das Museum aktiv erlebt werden kann.

Das Thema für den Internationalen Museumstag 2024 ist “Gemeinsam Zukunft gestalten”. Dieses Motto lädt dazu ein, die Rolle von Museen als Orte des Dialogs, der Partizipation und der Veränderung zu erkunden. Museen sind nicht nur Hüter der Vergangenheit, sondern auch Gestalter der Zukunft. Sie bieten Raum für Diskussionen über gesellschaftliche Herausforderungen, Nachhaltigkeit, kulturelle Vielfalt und Innovation Im Übrigen ist an diesem Festtag der Eintritt ermäßigt.

Am 20. Mai, zum „Deutschen Mühlentag“ am Pfingstmontag steht die über 200 Jahre alte Bockwindmühle „Auguste“ als Wahrzeichen des barrierefreien Handwerksmuseums mal wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Die Besucher können erleben, wir Getreide zu Mehl verarbeitet wird. Das geschieht heute nicht mehr mit Windkraft, sondern mit einem Elektro-Antrieb. Auch Augustes kleine Schwestern, die mehr als 20 Mühlenmodelle aus aller Welt im Haupthaus werden in der Zeit von 10 bis 17 Uhr per Knopfdruck zeigen, was in ihnen steckt, bzw. was sich bewegt.

Weltbienentag im Handwerksmuseum

Seit 2018 findet am 20. Mai der, von den Vereinten Nationen ausgerufene, Weltbienentag statt. Am Bienenzaun des barrierefreien Freilichtmuseums wird in der Zeit von 13 bis 17 Uhr vom Museumsimker Tiedeke Heilmann umfangreich zur Honigbiene und anderen Blütenbestäubern informiert. Beeindruckende Blicke in das eine oder andere Bienenvölkchen sind vorgesehen. Dieser Tag ist für kleine und große Menschen geeignet, mal so richtig in Ruhe das emsige Treiben der Insekten zu beobachten und möglicherweise über die Haltung eigener Bienenvölker nachzudenken.

Bei allen Veranstaltungen werden Speisen und Getränke angeboten.

Montag, 6. Mai 2024

Neues Gesicht in der Waldpädagogik

Robin Clasen leitet nun das Haus Siedenholz

Robin Clasen (31) übernimmt im Forstamt Unterlüß die Leitung des Hauses Siedenholz (Waldpädagogikzentrum Ostheide). Er löst damit seinen Vorgänger Jobst-Marten Böttger ab, der zum 10. April die Stelle des Regionalen Pressesprechers Nord-Ost der Niedersächsischen Landesforsten übernommen hat.

Robin Clasen vor dem Haus Siedenholz. Foto: Böttger / NLF

Robin Clasen ist gebürtiger Hamburger. Nach dem Abitur hat er seinen Bundesfreiwilligendienst bei der Gesellschaft für Ökologische Planung e.V. in Hamburg absolviert. Hier konnte er erste Erfahrungen in der Umweltbildung sammeln, bevor er sein Forstwissenschaftsstudium in Göttingen begann. Nach dem Studium hat er einige Zeit bei Sachsenforst und der Stadt Magdeburg gearbeitet. 2024 konnte er seinen Vorbereitungsdienst in den Forstämtern Unterlüß und Dassel der Niedersächsischen Landesforsten mit Erfolg abschließen. „Ich wollte schon immer den Försterberuf erlernen, das stand schon sehr früh fest. Auch das Thema Nachhaltigkeit begleitet mich schon seit meiner Schulzeit. Der Wald ist mit seinen Nutz,-Schutz – und Erholungsfunktionen sehr wichtig, die es zu erhalten gilt. Daher bin ich nun besonders froh, jungen Menschen dieses doch manchmal komplexe Themenfeld in der Waldpädagogik näher bringen zu dürfen“, lächelt Clasen.

Robin Clasen freut sich auf die neuen Aufgaben im Forstamt Unterlüß. Seit Anfang April dieses Jahres hat er sich gemeinsam mit seinem Vorgänger in die örtlichen Besonderheiten eingearbeitet. Er schwärmt, dass er mit Siedenholz ein waldpädagogisch sehr gut aufgestelltes Haus übernimmt. „Ich kenne das Haus und die Belegschaft schon aus meiner Zeit im Vorbereitungsdienst. Ich konnte mir schon damals gut vorstellen in der Waldpädagogik zu arbeiten. Dass es nun in meinem Ausbildungsforstamt sein wird, freut mich besonders.“

Forstamtsleiter Arne Sengpiel und das gesamte Team wünschen Robin Clasen alles Gute und viel Erfolg zum Start im Forstamt Unterlüß.

Hintergrund: Die Leiter der elf Waldpädagogikzentren der Niedersächsischen Landesforsten sind pädagogisch geschulte Försterinnen und Förster. Sie organisieren in ihren Zuständigkeitsbereichen waldbezogene Umweltbildung und kooperieren mit Schulen und anderen Bildungsträgern. Im praktischen Jugendwaldeinsatz übernehmen erfahrene Forstwirte die Betreuung der Schülerinnen und Schüler. Unterstützt werden die Waldpädagogik-Teams durch zertifizierte Waldpädagoginnen und Waldpädagogen, die freiberuflich für die Landesforsten tätig sind.

Mensch und Wald stehen im Mittelpunkt der waldpädagogischen Angebote. Die Wälder in Niedersachsen sind so interessant und vielfältig, wie die Menschen, die seit Jahrhunderten von und mit ihnen leben. Der Wald ist somit auch ein ökologisches, wirtschaftliches, soziales und kulturelles Spiegelbild der menschlichen Gesellschaft.

Im Umfeld der in ganz Niedersachsen verteilt liegenden Waldpädagogikzentren befinden sich die vielfältigsten Waldformen: Fichtenwälder im Oberharz, Buchenwälder im Weserbergland, Kiefern- und Birkenwälder in der Heide bis hin zu Feuchtwäldern im Oldenburger Land.

Viele Themen lassen sich daran anknüpfen, dabei sind Tier- und Pflanzenarten genau so interessant wie die Nutzung des Rohstoffes Holz, die regionale Waldgeschichte oder die Pflege und der Schutz wertvoller Lebensräume. Auch die Funktionen des Waldes beim Wasser- und Klimaschutz lassen sich kaum besser darstellen als im Wald selbst.

Donnerstag, 2. Mai 2024

Landschaften im Licht

Neue Ausstellung im Arboretum Melzingen

Mit ihren Bildern möchte die Künstlerin Kerstin Sørensen den Betrachtenden die Ruhe, Kraft und Magie der Natur vermitteln. Die Kombination von Wald, Bäumen und Wasser, die verschwommenen Spiegelungen auch des Himmels im Wasser, die Lichtstimmung, in die die Landschaften eingetaucht sind – das Ungreifbare daran eine wichtige Botschaft der Künstlerin.

Die Malerin Kerstin Sørensen in ihrem Atelier in Eimke. Foto: Arboretum Melzingen

Inspiriert von der Weite der Landschaften Skandinaviens – Kerstin Sørensen hat 26 Jahre in Norwegen gelebt und arbeitet nun seit mehr als drei Jahren in ihrem Atelier in Eimke – und dem hohen Himmel über der Heide – lassen ihre Bilder die Weite des Horizonts erahnen und dass der Wald hinter den Stämmen noch viel weitergeht.

Inspiriert von der teils sehr lasierenden Malerei Edward Munchs, bevorzugt die Künstlerin die direkte und spontane Malweise bei Aquarellen mit deren subtilen und lebendigen Farbverläufen. Bei großen Ölbildern nähert sie sich durch die Verwendung oft stark verdünnter Ölfarbe immer mehr dem Aquarell an, wobei deren Malfläche durch die Verwendung dünner Lasuren oft ein Schimmer verliehen wird.

Kerstin Sørensen ist Mitglied im BBK Uelzen, sie hat in Braunschweig Kunst studiert und war eine Zeit lang an der Statens Kunstakademie in Oslo.

Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 12. Mai, von 17 Uhr an im Garten-Café des Arboretums Melzingen statt. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Cafés (mittwochs bis sonntags und feiertags von 14 Uhr bis 18 Uhr) bis zur Finissage am 20. Oktober besichtigt werden. Der Eintritt ist kostenfrei.


Dienstag, 30. April 2024

Mörderisches Taubertal

2. „Wein-Lese“ am 7. Mai im Martin-Luther-Haus – Heike Wolpert über Verbrechen im Taubertal

 „Willkommen im Lieblichen Taubertal“ – so steht es auf den Prospekten, mit denen Gäste in die Region zwischen Rothenburg ob der Tauber und Wertheim gelockt werden sollen. Tief hat sich die Tauber zwischen den sie begleitenden Bergen und Hügeln ein Tal geschnitten, windet sich - auf der einen Seite den Freistaat Bayern, auf der anderen Seite Baden-Württemberg - dem Main bei Wertheim entgegen. Ja, es ist in der Tat eine liebliche Gegend. Doch wo viel Sonne, da gibt’s auch Schatten … Das Böse lauert überall! Überall gibt es kriminelle Machenschaften: Alte Rechnungen werden mit tödlichem Ausgang beglichen, unliebsame Partner oder ungerechte Vorgesetzte sterben eines gewaltsamen Todes. Manche kommen allerdings auch davon - genau wie der ein oder andere Mörder … 

Heike Wolpert liest am 7. Mai in Uelzen aus ihrem Kurzgeschichten-Band „Mörderisches Taubertal“. Foto: privat

Heike Wolpert kam am 26. Februar 1966 im an der Tauber gelegenen Bad Mergentheim zur Welt. Schon als Kind dachte sie sich Geschichten in der Art von „Max und Moritz“ aus und brachte sie zu Papier. Auf ihren Berufswunsch angesprochen, gab sie stets zur Antwort "Schriftstellerin". Doch nach dem Abitur wurde das Mathe-Ass Wolpert zunächst Software-Entwicklerin. 1990 zog sie nach Hannover, wurde bei einer großen norddeutschen Bank in Hannover Business-Analystin, d. h. zu ihren Aufgaben gehörte das Analysieren von Problemen und das Niederschreiben von deren Lösungen ... Alles, was man braucht, um Krimis zu schreiben. Dann kam Socke, der Kater, der ihr und ihrem Mann 2009 zulief. „Socke“, sagt sie, „war hungrig und sehr zurückhaltend, aber ganz eindeutig an uns interessiert. Da offensichtlich niemand den schwarzen Kater mit den weißen Pfoten vermisste, haben wir den kleinen Asylanten behalten.“ Und Socke inspirierte Heike Wolpert, sie fand zum Geschichten-Ausdenken und Schreiben zurück und machte Socke zu einem mittlerweile in fünf Bänden detektivisch ermittelnden Kater.

Zwischenzeitlich unternahm sie kriminal-literarische Ausflüge ins schaurig-liebliche Tal der Tauber: „… Es war der perfekte Zeitpunkt. „Nimm erst mal deine Vitamintabletten.“ Er schob unauffällig ein Pillendöschen zuoberst in ihre geöffnete Handtasche. Patricia trank einen tiefen Schluck von ihrem Champagner. „Zu Befehl, mein Herr“, schnarrte sie dann und zog einen Schmollmund. … Wie ihn dieses Kleinmädchengehabe ankotzte! Schnell wandte er sich ab. Aus den Augenwinkel sah er sie in ihrer Handtasche wühlen. Ja, dachte er frohlockend, nimm sie endlich, deine Vitaminpillen!“. 

Das ist ein Auszug aus „Mörderisches Taubertal“, dem Kurzgeschichten-Band, aus dem Heike Wolpert am Dienstag, 7. Mai, 19 Uhr, bei der „Wein-Lese“ der Vinothek ,Gutenberg’ im Martin-Luther-Haus in Uelzen, Pastorenstraße 6, lesen wird. Natürlich wird auch Kater Socke mit dabei sein. Heike Wolpert verspricht: Es wird ein Abend mit Humor, Spannung und leckerem Wein. Der Eintritt beträgt 14 Euro inkl. einem Glas Wein – oder etwas anderem – als Begrüßungsgetränk. Reservierungen für diesen Leseabend bitte per Mail an frels-uelzen@web.de

Montag, 29. April 2024

"Tag der Tiere" im Museumsdorf Hösseringen

Geflügel- und Kaninchenzüchter aus der Region präsentieren am Sonntag, 5. Mai, von 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr im Museumsdorf Hösseringen die Vielfalt alter Nutzgeflügel- und Hauskaninchenrassen. Zu sehen sind Puten, Gänse, Enten, Hühner, Zwerghühner und Tauben sowie verschiedene Kaninchenrassen. Darüber hinaus werden am "Tag der Tiere" Schafe, Ziegen und Pferde gezeigt. Die Züchter sind ganztägig vor Ort und beantworten gern Fragen von interessierten Besuchern. Der Imkerverein Uelzen erläutert die Arbeit mit der Honigbiene und bietet Interessierten die Möglichkeit zum Austausch.

Beim Rundgang durch das Frielichtmuseum lassen sich allerlei Tiere entdecken. Foto: Museumsdorf Hösseringen

In ihrer historischen Werkstatt arbeitet die Museumsschmiedin und erklärt den Besuchern das alte Handwerk. Auch die Weberin zeigt ihre Kunst. Der historische Göpel wird durch Pferde betrieben. Kinder sind aufgerufen, Vorschläge zu machen, wie die neuen Ferkel, die im Museumsdorf eingezogen sind, heißen sollen. Außerdem warten Bastel- und Mitmachaktionen auf die jüngsten Besucher. 

Sonntag, 28. April 2024

Der abstrakte Expressionismus

Vortrag von Veronika Kranich beim Montagstreff des Kunstvereins Uelzen

FOlKERT FRELS

Beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am 6. Mai auf der Studiobühne des Theaters an der Ilmenau stellt die Kunstreferentin Veronika Kranich eine besondere Kunstströmung vor – den abstrakten Expressionismus. Dieser Vortrag ist den berühmtesten Vertretern dieser Art gewidmet: Jackson Pollock und Mark Rothko.

Der abstrakte Expressionismus ist eine nordamerikanische Kunstrichtung, der das Gefühl, die Emotion und die Spontanität wichtiger war als die Perfektion und Gegenständlichkeit. Sie wurde in den späten 1940er Jahren bis zu den frühen 60er Jahren bekannt. Ihre hauptsächlichen Strömungen manifestieren sich im „Action Painting“ und der Farbfeldmalerei. Viele Künstler schlossen sich dieser Bewegung an. Hauptvertreter waren Jackson Pollock und Mark Rothko. Daher beinhaltet dieser Vortrag nur diese beiden Maler. Pollock, den man auch „Jack, the Dripper“ nannte, ließ die Farbe auf die am Boden ausgebreitete Leinwand tropfen (drippen) und ihre Wege finden. Rothko malte monochrome Farbflächen mit meditativem Charakter. Beide Künstler sind für ihre großflächigen, spektakulären Bilder bekannt. Auch gehören ihre Werke zu den höchstbezahlten in der heutigen Zeit.

Paul Jackson Pollock erblickte 1912 in Cody, Wyoming,das Licht der Welt. 1930 nahm er, wie vorher schon sein älterer Bruder Charles, ein Studium an der Art Students League auf. Pablo Picasso, Diego Rivera, Joan Miró beeinflussten seinen Stil, mit dem er den abstrakten Expressionismus begründete. Er erschuf eine neue Maltechnik, seine „Drip Paintings“, die ihn und sein Werk einzigartig machten. Jackson Pollock wurde nur 44 Jahre alt. Er starb am 11. August 1956 bei einem Autounfall in New York.

Mark Rothko wurde 1903 als Marcus Rothkowitz in Dwinsk, dem heute lettischen Daugavpils, geboren. Aufgrund der vielen antisemitischen Pogrome entschloss sich die Familie zur Auswanderung in die USA. 1938 nahm er die amerikanische Staatsbürgerschaft an, änderte 1940 seinen Namen in Mark Rothko. In seinem künstlerischen Schaffen wurde Rothko zunächst vom europäischen Surrealismus beeinflusst. Ab 1949 wandte er sich in seinem Hauptwerk dem Abstrakten Expressionismus und der Farbfeldmalerei zu und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Repräsentanten dieser Richtung. 

Über ein zahlreiches Erscheinen von interessierten Gästen werden sich der Kunstverein und die Referentin freuen. Der Montagstreff am 6. Mai auf der Studiobühne des Theaters an der Ilmenau beginnt wie immer um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei – Spenden für die Arbeit des Montagstreffs sind allerdings gern gesehen. 

Mittwoch, 24. April 2024

Auguste ist von Anfang an dabei

50 Jahre Museum in Suhlendorf – fünf Aktionstage im Jubiläumsmonat

Der "Dorfplatz" im Handwerksmuseum Suhlendorf mit der Bockwindmühle Auguste und dem Backhaus. Foto: Museumsverein Suhlendorf

In Suhlendorf wird im Mai Jubiläum gefeiert: Vor 50 Jahren wurde auf dem Windmühlenberg das Internationale Mühlenmuseum eröffnet. Dieses bestand zunächst aus einer Ausstellungshalle, in der Betreiber Horst Wrobel selbstgefertigte Mühlenmodelle zeigte, und der Bockwindmühle Auguste, die aus Alvesse bei Braunschweig nach Suhlendorf umgesetzt worden war. Als Wrobel wenige Jahre später keine Möglichkeit sah, vor Ort seine Erweiterungspläne zu realisieren,  sah er sich nach einem neuen Standort um und fand diesen schließlich in Gifhorn, wo 1980 die Neueröffnung stattfand. Nach einer längeren Phase der Neuorientierung wurde das Museum in Suhlendorf 1996 in ein Handwerksmuseum umgewandelt. Betrieben wird es von einem ehrenamtlich tätigen Museumsverein. Seither sind zwischen der Ausstellungshalle und der in Suhlendorf verbliebenen Bockwindmühle zahlreiche Werkstätten entstanden, in denen an Aktionstagen gearbeitet wird. Auch wenn gerade kein Aktionstag stattfindet, erhalten die Besucher interessante Einblicke in die traditionelle Handwerkskunst. Sie können sich von einem Audioguide über das barrierefrei angelegte Freigelände führen lassen oder die ausführlichen Schautafeln in den Eingangsbereichen der Werkstätten studieren. Weitere Attraktionen sind das Backhaus mit einem großen, mit Holz befeuerten Backofen, eine vollständig eingerichtete Tierarztpraxis und eine umfangreiche Radiosammlung.

Der Jubiläumsmonat Mai beginnt im Handwerksmuseum am 1. Mai mit einem Backtag. Die Besucher können nicht nur dem Bäcker bei der Arbeit zuschauen, sondern auch gleich im Café-Bereich des Backhauses oder im Kaffeegarten unterm Maibaum die frisch gebackenen Leckereien verzehren. Der Kaffeegarten ist auch am 9. Mai (Himmelfahrtstag) geöffnet. Für Musik sorgt dann das Drehorgelorchester Hitzacker. Außerdem ist eine Vorführung der DRK-Rettungshundestaffel aus Uelzen geplant.

Am 19. Mai (Pfingstsonntag) ist Internationaler Museumstag. Das Handwerksmuseum beteiligt sich mit einem Aktionstag. In verschiedenen Werkstätten sind an diesem Tag Handwerker bei der Arbeit zu erleben. 

Einen Tag später, am Pfingstmontag, findet traditionell der Deutsche Mühlentag statt. Im Handwerksmuseum Suhlendorf steht aus diesem Anlass Auguste im Mittelpunkt der Aktivitäten. Da der Pfingstmontag auch der Weltbienentag ist, gibt an diesem Tag auch der Museumsimker spannende Einblicke in die Biologie der Bienen und in die Honigerzeugung auf traditionelle Art.

Zum Monatsausklang lockt dann am 26. Mai das große Jubiläumsfest "50 Jahre Museum Suhlendorf". Den Besuchern wird ein vielfältiges Programm mit lebendigem Handwerk, Vorführungen und Musik (Posaunenchor, Jagdhornbläserm Blasorchester) geboten. Außerdem ist das Backhaus in Betrieb.

Das Handwerksmuseum Suhlendorf ist dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 b is 17 Uhr geöffnet.