Montag, 20. Dezember 2021

Das neue Heft macht Lust auf Schnee ...

... und lädt zu Wanderungen durch die Winterlandschaft ein

Bis gestern durften wir noch auf weiße Weihnachten hoffen. Inzwischen wurde die Wettervorhersage geändert, und nun scheint ziemlich sicher zu sein, dass uns an den Feiertagen kein Schnee, sondern Regen beschert wird. Nun gut, dann hoffen wir, dass zum Jahresende die Temperaturen sinken, sodass wir vielleicht mit ein wenig Schnee ins neue Jahr starten können. Zur Einstimmung oder – für den Fall, dass der Schnee in diesem Winter ausbleibt – als kleinen Trost kommt das Winterhef, das pünktlich zum kalendarischen Winteranfang erscheint, auf 18 Seiten ganz in Weiß daher. Keine Angst, die Seiten sind selbstverständlich nicht leer, als blanko, sondern sie führen durch die tief verschneite Winterlandschaft, die wir von Ende Januar bis Mitte Februar dieses Jahres genießen durften. Unsere schneereichen Streifzüge führen durch Heide, Wald und Wiesen.

Außerdem fragen wir uns, was der Winter für die heimische Vogelwelt bedeutet, und besuchen einen Mann, der auch im Winter ins Museum geht, obwohl das eigentlich geschlossen hat.


PS: Wenn Sie noch eine kleine Geschenkidee für einen lieben Menschen suchen, verschenken Sie doch ein  Jahresabonnement (4 Hefte) für 16 Euro. Damit das Heft die Beschenkte oder den Beschenkten noch rechtzeitig zu Weihnachten erreicht, muss Ihre Bestellung uns spätestens bis Mittwoch, 22. Dezember, um 12 Uhr vorliegen.

Mittwoch, 10. November 2021

Vielgenutzter Waldweg saniert

Der Bobenwald grenzt östlich an den Klosterflecken Ebstorf. Das zu den Niedersächsischen Landesforsten gehörende Waldgebiet ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Wanderer, Jogger, Fahrradfahrer und andere Naturliebhaber. Ein vielgenutzter Radfernweg und eine stark frequentierte Nordic-Walking-Strecke unterstreichen die Bedeutung des Bobenwaldes für die Freizeitnutzung. Der Klosterflecken Ebstorf ist sich dieser Bedeutung bewusst, er hat für den Radfernweg und die Nordic-Walking-Strecke extra Gestattungsverträge mit dem Forstamt Oerrel abgeschlossen und beteiligt sich daher auch finanziell an der Wegesanierung.   

Die Betonbahn wurde jetzt auf einer Länge von insgesamt 1600 Metern instandgesetzt. Schlaglöcher, Verdrückungen der Betonplatten und schlechte Wegstrecken waren für alle Nutzer eine Herausforderung. Ziel ist es, den alten sehr schadhaften Forstweg für alle Zwecke wieder ungehindert nutzbar zu machen.

Dafür wurde in einem ersten Schritt das Lichtraumprofil freigeschnitten, damit überhängende Äste und Randbäume nicht die Nutzung behindern. Vor allem kann der Weg dadurch besser abtrocknen. Außerdem wurden die Wegeseitenräume gemulcht und gefräst, damit das Regenwasser jetzt besser ablaufen kann, es nicht auf der Fahrbahn stehen bleibt und sie aufweicht.

Im nächsten Schritt wurde die alte schadhafte aber unbelastete Fahrbahndecke teilweise gebrochen. Sie wurde dann mit insgesamt 840 Tonnen Mineralgemisch, einem natürlichen, gebrochenen Diabas-Gestein, in sogenannter wassergebundener Bauweise als Schotterweg überbaut. „Die wassergebundenen Schotterwege sind ökologisch zuträglicher und in der Unterhaltung günstiger. Wir haben hier ein extra fein gestuftes Material verwendet, damit eine glatte Fahrbahnoberfläche hergestellt werden kann, die sich gut zum Fahrradfahren eignet“, begründet Martin Hensel die Entscheidung für diesen Schotterbelag. Der Wegebauspezialist der Niedersächsischen Landesforsten aus dem Forstamt Seesen berät seine Kollegen vor Ort bei der Wahl der geeigneten Sanierung.

Vertreter des Klosterflecken Ebstorf und des Forstamtes Oerrel bei der Bauabnahme der Betonbahn. Von links: Gemeindedirektor von Ebstorf: Hans-Peter Hauschild; Leiter des Forstamtes Oerrel: Dr. Michael Habermann; Leiter der Abteilung Bau- und Gemeindeentwicklung: Thorsten Brinck und Leiter der Revierförsterei Bobenwald: Malte Dicke   Foto: Niedersächsische Landesforsten

Neben den Wegebauarbeiten nutzten die Landesforsten auch die Gelegenheit, um an drei Stellen entlang des Weges den Japanischen Staudenknöterich zu entfernen. Malte Dicke, Leiter der zuständigen Revierförsterei Bobenwald berichtet: „In der freien Natur  ist der eigentlich aus Asien stammende Japanische Staudenknöterich problematisch, weil er sich aufgrund seiner außergewöhnlichen Wuchskraft und Robustheit erfolgreich gegen die heimische Flora durchsetzt. Der Knöterich ist als Gartenpflanze beliebt und gelangt durch illegale Entsorgung von Gartenabfällen immer wieder in die Natur“.

Dienstag, 9. November 2021

Nach der Dunkelheit kommt die Helligkeit

Kunstausstellung in Wienhausen mit aktuellem Bezug


Hell leuchten die Birkenstämme im dunklen Wald: ein Bild aus der Austellung "Night on Earth" im Kulturhaus Wienhausen. Foto: Susanne K. Knoepfle

Die Corona-Pandemie schien schon so gut wie überstanden zu sein, da meldete sie sich wieder zurück, ließ den Inzidenzwert wieder in die Höhe schnellen. Das berühmte Licht am Ende des Tunnels war so nah und ist nun doch wieder weit weg. Bezug nehmend auf die aktuelle Situation wird am Freitag, 26. November, im Kulturhaus Wienhausen, Mühlenstraße 5, um 19 Uhr die Wanderausstellung "Night on Earth" eröffnet, in der Künstlerinnen und Künstler "Einblicke in das Dunkel einer Pandemie" geben und nach Auswegen suchen. Die von Susanne K. Knöpfle aus Bröckel inititierte Gemeinschaftsausstellung, an der neben der Initiatorin die Textildesignerin Silke Schnau aus Isenbüttel, der Goldschmied Wolfgang Raschke aus Bröckel und das Quartett des Ateliers 107 in Bröckel teilnehmen, zeigt die Nacht einer Krise. Diese kann eine Pandemie sein oder auch eine private schwierige Situation. Die oft auf eine Krise folgende Zeit der Ungewissheit, in der die Betroffenen vage Besserungen ahnen, wird ebenso thematisiert wie der vom Sonnenaufgang symbolisierte Weg aus der Krise. 

Mit Schwarz, Synonym für die Dunkelheit, beginnt die Ausstellung. Schwarz ist die dunkelste Farbe, die Abwesenheit oder vollständige Absorption von sichtbarem Licht. Es ist eine achromatische Farbe, buchstäblich eine Farbe ohne Farbton. Doch in der Dunkelheit – in der Nacht, gibt es Hoffnung für die Menschen auf ein farbiges Morgen.

"Bewohner in der Tüte" ist der Titel dieses Ausstellungsobjekts. So werden sich vielleicht viele Menschen während des pandemiebedingten Shutdowns gefühlt haben. Foto: Susanne K. Knoepfle

Gezeigt werden in der Gemeinschaftsausstellung schwarze oder dunkle Exponate, dunkle Bilder die schon einen ersten Riss bekommen, filigrane Wachsarbeiten, die die Zeit der Ungewissheit demonstrieren und die vagen Zukunftsaussichten zeigen. In drei Arbeiten klettern Männchen hinein und hinaus aus der Krise, danach freut sich der Besucher über farbenfrohe abstrakte Werke, die zeigen, dass es danach wieder bunt wird. Die Textilkünstlerin Silke Schnau macht Stoffe in der Realität erlebbar und schreibt: „Wenn Träume zu Stoff werden, bekommen die Sinne Flügel“. Die Künstlerinnen und Künstler aus dem Atelier 107 werden die Besucher mit neuen Kreationen und Stühlen überraschen.

Für alle wird es eine Mitmach-Aktion geben: „Bitte schenk mir nur zwei Wörter“. Alle, die mitmachen mögen und denen jeweils zwei Wörter einfallen, können diese in einer E-mail an info@k-kunststuecke senden, und zwar ein Wort, das im Moment als negativ empfunden wird, und ein Wort, das als besonders positiv erachtet wird. So ergeben sich zum Beispiel Wortpaare wir "Hass und Liebe". Bitte bei Abgabe der Wörter sollten in der E-Mail Vor- und Zuname und Telefonnummer angeben werden. Nach Ausstellungsende wird nämlich unter allen „Wörterspendern“ ein Gemälde verlost. Diese Wörter werden gesammelt und dann auf eine großen dunklen Folie bei der ersten Ausstellung aufgeschrieben. Wenn Besucher kommen, können diese ihr Wörter auch selbst aufschreiben. 

Anmeldungen zur Ausstellungseröffnung am 26. November, die mit Gitarrenmusik umrahmt wird, sind bis 20. November möglich (E-Mail info@atelier107.de oder Telefon 0176 47612728).

Die Ausstellung im Kulturhaus Wienhausen ist bis 3. Januar montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr, sonnabends und sonntags von 10 bis 13 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.

Das Plakat zur Ausstellung in Wienhausen

Die Abschlussausstellung von „night on earth“ findet im Jahr 2023 im Rathaus in Gifhorn statt. 

Donnerstag, 7. Oktober 2021

Noch fahrradfreundlicher

 Zwei Fahrradparaturstationen für das Suderburger Land installiert

Das Suderburger Land ist noch fahrradfreundlicher geworden: Vor einigen Tagen wurden zwei Fahrradreparaturstationen am Marktplatz in Suderburg und am Museumsdorf Hösseringen aufgebaut. Die lila Säulen mit Logos von der Gemeinde, dem Tourismusverein sowie dem Museumsdorf sind mit allen Werkzeugen ausgestattet, die Touristen und einheimische Radler für kleinere Reparaturen benötigen. Auch eine Luftpumpe gehört zur Ausstattung. Die Hilfsmittel sind zudem für Rollstühle und Kinderwagen geeignet. Möglich wurde dies dank eines Zuschusses der Gemeinde Suderburg auf Antrag des Tourismusvereins in Kooperation mit dem Museumsdorf Hösseringen. „Wir freuen uns, dass wir als tourismusfreundliche Region wieder einen Schritt voran gekommen sind“, so die Vorsitzende des Tourismusvereins Suderburger Land, Christine Kohnke-Löbert. „Und als lebenswerte Region natürlich auch, denn die touristische Infrastruktur der Region kommt ja gleichermaßen unseren ortsansässigen Bürgerinnen und Bürgern zugute.“ 

Stellten die Fahrradreparaturstationen vor (von links): Dr. Ulrich Brohm, Leiter des Museumsdorfes Hösseringen, Christine Kohnke-Löbert, Vorsitzende des Tourismusvereins Suderburger Land, ihre Stellvertreterin Sarah Schulz und Gemeindedirektor Thomas Schulz.

Eine Station wurde am Suderburger Marktplatz aufgebaut, sie ist zentral gelegen, nicht weit vom Bahnhof entfernt und bietet Radfahrern den nötigen Raum sowie bei Bedarf Einkehrmöglichkeiten. Auch eine E-Bike-Ladestation befindet sich am Markt. Am Museumsdorf Hösseringen kann die Station jederzeit benutzt werden, auch ohne das Freilichtmuseum zu betreten. Auch in der Wintersaison ist die Säule zugänglich, zudem gibt es Lademöglichkeiten für E-Bikes. „Wir haben viele Radtouristen, die auf überregionalen Radwegen unterwegs sind und in Hösseringen Station machen. Sie haben hier nun die Möglichkeit, ihre Räder durchzuchecken“, so Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm. 

Kauf und Installation wurden von der Gemeinde organisiert. „Suderburg ist eine familienfreundliche Gemeinde. Auch in dieser Hinsicht konnten wir unser Angebot erweitern“, freute sich Gemeindedirektor Thomas Schulz, verbunden mit der Hoffnung, dass alle Suderburger ein Auge auf „ihre“ Station haben, so dass diese langfristig in gutem Zustand erhalten bleibt. 

Dienstag, 28. September 2021

Flammkuchenfest im Handwerksmuseum

Im Holzbackofen des Handwerkmuseums Suhlendorf wird am Sonntag Flammkuchen gebacken.
Foto: Inka Lykka Korth

Am kommenden Sonntag, 3. Oktober, wird wieder im Backhaus des Handwerksmuseums Suhlendorf gebacken – statt Brot und Kuchen diesmal allerdings etwas Deftiges: Flammkuchen ist eine Spezialität, die, wenn sie echt sein soll, einen traditionellen Holzbackofen erfordert. Der Name „Flammkuchen“ kommt nämlich daher, dass die Flammen im Ofen noch nicht vollständig ausgelodert waren, wenn er eingeschoben wurde. In früheren Zeiten wurde der Flammkuchen vor dem Brot im Holzbackofen gebacken, um die erste starke Hitze auszunutzen. Er diente außerdem dazu, um die Temperatur des Ofens einzuschätzen. Wurde er zu schnell dunkel, musste mit dem Einschieben des Brotes gewartet werden, bis der Ofen etwas abgekühlt war. Falls der Flammkuchen eine längere Backzeit benötigte, musste noch einmal geheizt werden. 

Auch wenn der Bäcker beim Flammkuchenfest im Mittelpunkt steht, sind auch weitere Handwerkerinnen und Handwerker in den Museumswerkstätten anwesend, um "lebendiges Handwerk" zu präsentieren: Angekündigt haben sich Frisörin, Müllerin, Schneiderin, Spinnerin, Schmied und Stuhlflechter.

Außer Flammkuchen werden beim Flammkuchenfest auch Gegrilltes und Getränke angeboten.

Von 15 Uhr an spielt das Blechbläserensemble "Heide Brass Uelzen". 

Das Blechbläserensemble "Heide Brass Uelzen" spielt beim Flammkuchenfest im Handwerksmuseum.
Foto: Museumsverein Suhlendorf

Montag, 27. September 2021

Hauptvertreter des Expressionismus

Montagstreff des Kunstvereins Uelzen: Veronika Kranich stellt den Maler Ernst Ludwig Kirchner vor


FOLKERT FRELS

Kraftvoll, intensiv, üppig in Farbe und Darstellung: Die Bilder der 1905 von Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Ludwig Kirchner – später gesellten sich noch Otto Mueller und Max Pechstein dazu – gegründeten Künstlergruppe „Die Brücke“ sind anders, als das konservative Publikum es gewohnt ist. Das Plakat zur ersten Ausstellung der Gruppe am 24. September 1906 ist frivol, wird alsbald von der Obrigkeit verboten. Die Ausstellung selbst ist keineswegs vom Erfolg gekrönt, Kritiker bezeichnen die Maler gar als „Hottentotten im Frack“. Doch das wirkt auf die Künstler eher aufmunternd, ihre Kunst begründet eine neue Richtung: Der Expressionismus ist geboren, und einer seiner Hauptvertreter ist Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938).

Ernst Ludwig Kirchner: "Kopf des Malers" (Selbstbildnis), 1925

Beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am Montag, 4. Oktober, berichtet die  Kunstinterpretin Veronika Kranich im Neuen Schauspielhaus über Ernst Ludwig Kirchner, sein Leben in den Jahren des Aufbruchs, den „wilden Zwanzigern“ und der Zeit unter dem Nationalsozialismus, den er aus der Ferne, aus Davos im schweizerischen Graubünden, erlebte. Die Reichskulturkammer gruppierte seine Bilder unter dem Begriff „Entartete Kunst“ ein. Nach dem Anschluss Österreichs befürchtete Kirchner einen Einmarsch deutscher Truppen auch nach Graubünden. Diese Ängste verstärkten seine eh schon vorhandene Depression, in deren Folge er sich am 15. Juni 1938 das Leben nahm.

Der Kunstverein und die Referentin würden sich über einen regen Besuch dieser Veranstaltung freuen. Der Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt wie immer frei. Spenden für die Arbeit des Montagstreffs werden gern entgegengenommen. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen bittet Claudia Krieghoff-Fraatz Interessierte an diesem Vortrag, sich für den Montagstreff im Vorfeld anzumelden unter Telefon 05826 958436 oder mit einer E-Mail an kunstverein-uelzen-ckf@t-online.de

Samstag, 25. September 2021

Führungen im herbstlichen Ruhewald

Immer mehr Menschen möchten nach ihrem Tod anstatt auf einem herkömmlichen Friedhof lieber draußen in der Natur bestattet werden. Die Möglichkeit dazu bieten die sogenannten Ruhewälder. Hier finden Menschen ihre letzte Ruhestätte in naturnaher Umgebung und Angehörige einen besonderen Ort des Gedenkens, der immer wieder gerne aufgesucht wird. 

Bestatter Andreas Günter führt eine Gruppe durch den Ruhewald Gifhorn. Foto: Inka Lykka Korth

Idealerweise wählen die Menschen, die in einem Ruhewald ihre letzte Ruhe finden möchten, schon zu Lebzeiten einen Baum aus, an dessen Fuß die Urne später beigesetzt werden soll. Im Rahmen von Führungen im Ruhewald Gifhorn, der sich im Ortsteil Kästorf befindet, können sich Interessierte kostenlos und unverbindlich mit dem Wald vertraut machen, Fragen zum Ablauf der Urnenbeisetzungen und zu den Voraussetzungen stellen und sich bei Bedarf auch gleich einen Baum aussuchen. 

In diesem Herbst werden Waldführungen zu folgenden Terminen angeboten:

Sonnabend    2. Oktober        11:00  Uhr

Sonntag        24. Oktober       11:00 Uhr

Mittwoch     17. November    14:00 Uhr

Freitag        26. November     14:00 Uhr

Sonnabend  11. Dezember     11:00 Uhr

Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 05371 8134440 oder mit einer E-Mail an info(at)ruhewald-gifhorn.de. Gruppen (z.B. Landfrauen- oder Hospizvereine können auch individuelle Termine vereinbaren.

Die Anfahrt zum Ruhewald: Auf der Hauptstraße aus Gifhorn kommen am Ende des Diakoniegeländes (Einfahrt Parkplatz Hagenhof) links in den Waldweg abbiegen.  Der Ruhewald befindet sich am Ende des Waldweges (ca. 500 m) auf der rechten Seite, direkt neben dem Waldfriedhof.

Am Eingang des Ruhewaldes informiert eine Schautafel über die besondere Bestattungsform.
Foto: Inka Lykka Korth


Mittwoch, 22. September 2021

Geschichten von Wasser, Hygiene und Plumpsklo

Museumsdorf Hösseringen und der Tourismusverein Suderburger Land beteiligen sich an den Tagen der Industriekultur am Wasser

CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text und Fotos

Insgesamt 110 historische Industrieanlagen und Museen zwischen Cuxhaven und Schwerin beteiligen sich in diesem Jahr an den von der Metropolregion Hamburg initiierten „Tagen der Industriekultur am Wasser“ – und auch das Suderburger Land ist dabei. 

Eine Führung „Geschichten von Wasser, Hygiene und Plumpsklo“ mit Fokus auf den ländlichen Raum im Museumsdorf Hösseringen sowie die Vorführung des Stauwehres auf der Rieselwiese zwischen Suderburg und Räber stehen am Sonnabend, 25. September, im Mittelpunkt der örtlichen Aktionen anlässlich des „Tages der Industriekultur am Wasser“. Die Führung im Museumsdorf Hösseringen mit Professor Dr.-Ing. Klaus Röttcher von der Ostfalia Hochschule, Campus Suderburg findet ab 14 Uhr statt. Röttcher schlägt den Bogen von Aussagen der Bibel über die Wasserkultur in der Antike bis hin zum Doppellokus auf dem Brümmerhof, der mobilen Toilette in der Sonderausstellung und der Hundertwasser-Toilette.


Plumpsklo auf Schienen: Diese Toilettenlore, aktuell zu sehen im Museumsdorf Hösseringen, stand einst Torfarbeitern im Moor zur Verfügung.

Im Anschluss an die Führung lädt der Tourismusverein Suderburger Land zur Vorführung der „Rieselwiese“ bei Suderburg mit Öffnung des Stauwehres und Erläuterungen zur Technik dieser Bewässerungsanlage ein (ab 16 Uhr). An der Rieselwiese gibt es Kaffee und Kuchen, solange der Vorrat reicht. 

Das Stauwehr an der Rieselwiese wird geöffnet.

Rieselwiesen dienten im 19. und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts der Bewässerung und Düngung der Wiesen im Hardautal. Einfache Bewässerungsanlagen hatte es in unserer Gegend bereits vor 1800 gegeben, nun wurde diese Anlagen umgestaltet und die letzten noch nicht kultivierten Talbereiche erschlossen: Der Suderburger Rückenbau hielt Einzug. Rückenbau deshalb, weil die Erde zu „Rücken“ aufgeschüttet wurde. Über Zuleitungsgräben konnte dann das Wasser auf die „Rücken“ geleitet werden, anschließen floss es in den dazwischen liegenden Entwässerungsrinnen wieder ab. Das künstliche Gefälle der Rücken sorgte dafür, dass das Bewässerungswasser immer in Bewegung blieb und für eine ständige „Berieselung“ der Wiesenflächen sorgte – daher der Name Rieselwiese. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts war das Hardautal von der Quelle bis zur Mündung von Rückenbauanlagen durchzogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die meisten Rieselwiesen jedoch bereits wieder aufgegeben. Mit der Begradigung der Hardau in den 1950er-Jahren verschwanden auch die letzten Reste dieser Bewässerungsanlagen. Inzwischen werden viele Wiesen nur noch extensiv beweidet, manche sind brach gefallen. In einigen Talabschnitten wächst wieder Bruchwald mit seltenen Pflanzen. Im Jahre 2001 wurden einige Flächen der ehemaligen Rieselwiesen rekonstruiert, zu sehen nicht weit vom südlichen Ortsrande Suderburgs in Richtung Räber.

Treffpunkt ist an der Rieselwiese, weitere Informationen und eine Wegebeschreibung sind in der Touristinfo im Haus des Gastes in Hösseringen erhältlich. 

Dienstag, 21. September 2021

Kalk kommt per Hubschrauber

Im Rahmen einer großflächigen Kalkungsaktion der Niedersächsischen Landesforsten in den Wäldern des Forstamtes Unterlüß werden vom 4. Oktober an auf insgesamt 1500 Hektar Waldfläche 4500 Tonnen Kalk ausgebracht. Das geschieht sowohl aus der Luft mit einem Hubschrauber als auch vom Boden aus mit einem Streuaggregat.
Mit einer Kalkfahne im Schlepptau fliegt der Hubschrauber über die ausgewählten Waldflächen.
Foto: Niedersächsische Landesforsten

Das Kalken findet täglich zwischen 8 und 20 Uhr statt. „Schwerpunkte der diesjährigen Kalkung sind die an Unterlüß angrenzenden Landeswaldflächen der Förstereien Kempelhorn und Schafstall. In diesen Förstereien finden beide Methoden Anwendung, wobei wir stets darauf achten, dass die Maßnahmen vom Boden und aus der Luft zeitlich und räumlich getrennt stattfinden“, erläutert Forstamtsleiter Arne Sengpiel das Vorgehen. „Wir bitten alle Waldbesucher und besonders die zurzeit zahlreichen Pilzsucher diese Waldbereiche zu meiden. Es wird zeitweise auch zu Wegesperrungen kommen, da das Betreten der zu kalkenden Flächen verboten ist. Am Wochenende wird jedoch nicht gekalkt“, so Sengpiel weiter. 
Der verwendete kohlensaure Magnesiumkalk wird als erdfeuchtes Material ausgebracht. Um die Beeinträchtigungen für die Tier- und Pflanzenwelt möglichst gering zu halten, wird erst jetzt zum Ende der Vegetationszeit gekalkt. „Die für den Naturschutz besonders sensiblen Bereiche, vor allem Feuchtbiotope, werden in Abstimmung mit unseren Naturschutzfachleuten von der Kalkung ausgenommen. Auch Ortschaften sind von der Maßnahme nicht betroffen. Wir bleiben weit genug von den Ortsrändern entfernt. Spaziergänger und Anwohner müssen sich keine Sorgen machen. Der Kalk ist für Mensch und Tier völlig ungefährlich“, betont Arne Sengpiel weiter. 

Ist eine Laden Kalk verstreut, wird sogleich "nachgeladen".
                                                                                                        Foto: Niedersächsische Landesforsten


Hintergrund: Eine erste Bodenschutzkalkung fand bereits in den 1980er Jahren als Konsequenz aus der damaligen Waldsterbenssituation statt. Durch die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzten Schadstoffe kommt es zu sauren Niederschlägen. Diese haben eine Versauerung der Böden zur Folge. Durch die Übersäuerung des Bodens wird deren natürliche Zusammensetzung gestört. Es werden giftige Schwermetall- sowie Aluminiumionen freigesetzt, die die Feinwurzeln der Bäume schädigen. Dadurch entstehen wiederum Störungen im Wasser- und Nährstoffhaushalt der Bäume, und ihre Widerstandskraft nimmt stark ab. Die betroffenen Bäume werden anfälliger gegenüber Krankheiten und natürlichen Belastungen. Diesem Effekt begegnet man mit dem Ausbringen von kohlensaurem Magnesiumkalk, der erdfeucht auf den Waldboden aufgetragen wird. Der Kalk ist nicht etwa weiß, wie man es sich landläufig vorstellt, sondern hat das Aussehen von Sand. Erdfeucht ist das Material, damit es nicht die gesamte Umgebung verstaubt. Der Kalk wird nicht in den Boden eingebracht, sondern lediglich oberflächlich aufgetragen, so wird eine weitere Versauerung abgepuffert.

Donnerstag, 16. September 2021

Hallo Herbst!

 Das Calluna-Heft für die bunte Jahreszeit


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In der Rubrik "Streifzüge" wandern wir diesmal von Müden (Örtze) aus an der Wietze, dem größten Nebenfluss der Örtze, flussaufwärts bis zu einer Wüstung und dann in einem Bogen durch Wald und Heide wieder zurück zum Ausgangspunkt. Der zweite Streifzug führt durch den schönen Veerßener Wald am Stadtrand von Uelzen. Hier gibt es einen Königsberg und hier küssen sich Gerdau und Stederau und bilden die Ilmenau. Vom Steilufer am Waldrand haben wir einen schönen Blick ins Flusstal.

In der Rubrik Naturgeschichten beobachten wir den herbstlichen Vogelzug und begleiten den als "Extrembotaniker" bekannt gewordenen Pflanzenkenner und Buchautor Jürgen Feder auf einer Exkursion. Außerdem haben wir für alle, die sich von unserer Begeisterung für die Botanik anstecken lassen, ein paar Tipps parat. 

Nicht fehlen dürfen in jedem Heft die Tiergeschichten. Erneut haben wir die Igelstation in Ummern besucht, die wir durch das Jahr begleiten, und erzählen von dort ein kleines Drama mit – soviel sei schon verraten – glücklichem Ausgang. Und dann stellen wir ein zauberhaftes Küken namens Henriette vor, das sich nicht mit dem trostlosen Leben in der Massentierhaltung abfinden will und einen abenteuerlichen Fluchtplan schmiedet.

Von den Tieren zurück zu den Menschen: Wir porträtieren diesmal Antje und Auguste. Die eine ist die Müllerin im Handwerksmuseum Suhlendorf, die andere war die Frau des ersten Müllers auf der Bockwindmühle, die ihren Namen trägt.

Der Herbst, insbesondere der Monat November, ist auch die Zeit, in der der Verstorbenen gedacht wird. Unsere Autorin nahm das zum Anlass, um den kleinen Friedhof hinter der Kapelle in Oppershausen bei Wienhausen zu besuchen. Dort stehen sieben alte Grabsteine, deren Inschrift sich kaum mehr entziffern lässt. Gelingt es dennoch, erzählen die Grabsteine die Geschichte einer Adelsfamilie über sieben Generationen.

Lange gab es ein großes Rätselraten: Existierte die Sassenburg, nach der die Gemeinde am nordöstlichen Stadtrand von Gifhorn benannt ist, wirklich? Und wenn ja, wo befand sie sich? Haupt- und ehrenamtliche Archäologen und Studierende haben jetzt nach der Burg gegraben – und das Rätsel gelöst.

Eine Zeitreise ganz anderer Art ermöglicht Mila Schrader den Gästen auf ihrem "Zeitenhof" in Hösseringen. In einem bunten Miteinander von Alt und Neu lässt es sich erleben, wie sich das Wohnen in den vergangenen 200 Jahren verändert hat. Nein, der "Zeitenhof" ist kein Museum, sondern man sogar darin wohnen – auf Zeit, für einige Tage oder Wochen.

Zum Schluss haben wir noch eine Buchempfehlung: Am 8. Oktober erscheint im Calluna-Verlag anlässlich des 25. Todestags des Schriftstellers A. E. Johann, der - wenn er nicht gerade wieder auf Reisen  rund um den Globus war – in der Südheide lebte und arbeitete, eine 336 Seiten starke und reich bebilderte Biographie. Das Buch "Ein Leben auf Reisen" ist ein "Must have" für alle, die einst A. E. Johanns Bücher – rund 80 sind es insgesamt – regelrecht "verschlungen" haben, aber auch interessant für jüngere Menschen, die erfahren möchten, wie man vor rund 100 Jahren reiste, als es noch "weiße Flecke" auf der Landkarte gab. Die hochwertige Hardcover-Ausgabe ist auf 500 Exemplare limitiert, sodass sich A. E. Johann-Fans schnell ein Exemplar sichern sollten.

Montag, 6. September 2021

Museumsverein lädt zum Handwerkertag ein

Am kommenden Sonntag, 12. September, findet im Handwerksmuseum Suhlendorf von 10 bis 17 Uhr der traditionelle Handwerkertag statt. Etliche Handwerkerinnen und Handwerker beteiligen sich: Bäcker, Müllerin, Stuhlflechter, Spinnerin, Imker, Töpferin, Schmied, Steinmetz, Schneiderin, Schuhmacher, Drucker, Maurer … 

Nach dem Rundgang durch die Werkstätten der Handwerkerinnen und Handwerker lädt der Dorfplatz zum Verweilen ein.  Foto: Museumsverein Suhlendorf e.V.

Der Bäcker hat verraten, dass im Backhaus Bierbrot und verschiedene Apfelkuchenkreationen gebacken werden. Außerdem werden beim Handwerkertag Getränke und Gegrilltes angeboten. Gegen 11:30 Uhr bringt die Chorgemeinschaft Suhlendorf/Ohstedt den Besucherinnen und Besuchern ein Ständchen. Nachmittags spielen die „5Bandits“ und bieten dem Publikum Rock, Country und Blues. Zwischendurch lohnt es sich, die Sonderausstellung „Aus Suhlendorf in die Welt“ über das Wirken des in Suhlendorf geborenen Malers Wilhelm Beindorf anzuschauen.

Der 12. September ist aber auch „Tag des offenen Denkmals“. Und der „Deutscher Mühlentag“ ist von Pfingstmontag auf den 12. September verschoben worden. Es gibt also viel zu feiern an diesem Sonntag. Und die Bockwindmühle „Auguste“, das Denkmal und Wahrzeichen des Handwerksmuseums, wird dabei wieder im Mittelpunkt stehen.

Dienstag, 24. August 2021

Künstler und ihre Sicht auf die Welt

Montagstreff des Kunstvereins Uelzen mit einem Vortrag von Veronika Kranich über Kunst und Psyche

FOLKERT FRELS

Beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am Montag, 6. September, referiert die Kunstinterpretin Veronika Kranich im Neuen Schauspielhaus an der Rosenmauer über Künstler, die Zeugnis ablegten über ihre Sicht auf die Welt. Es soll dargestellt werden, wie sie Anteil nahmen an ihrem Umfeld, am Zeitgeist, wie sie in ihren Werken eigenes Befinden sowie die Bedrohungen und Katastrophen ihres Jahrhunderts verarbeiten.

Die Kunstinterpretin Veronika Kranich. Foto: Alex Lipp

Bilder sind Spiegel ihrer Seele. Je mehr man über die Psyche eines Künstlers weiß und je bewusster man die Strömungen der Zeit wahrnimmt, desto leichter leichter entschlüsselt sich das Werk und umso mehr kann es den Betrachter ergreifen.

Im Rahmen ihres Vortrags wird Veronika Kranich insgesamt die Werke von zwölf Malern zeigen, die deren Innenleben in verschlüsselter oder direkter Form veranschaulichen – u.a. Frida Kahlo und Edvard Munch.

Der Kunstverein und die Referentin würden sich über einen regen Besuch dieser Veranstaltung freuen. Der Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt wie immer frei. Spenden für die Arbeit des Montagstreffs werden gern entgegengenommen. Da die Zahl der Plätze begrenzt ist, bittet Claudia Krieghoff-Fraatz Interessierte an diesem Vortrag, sich für den Montagstreff im Vorfeld anzumelden unter Telefon 05826 958436 oder mit einer E-Mail an kunstverein-uelzen-ckf@t-online.de.

Donnerstag, 19. August 2021

Botanik-Safari mit Jürgen Feder

Jürgen Feder, durch seine zahlreichen Bücher und Fernsehauftritte als "Extrembotaniker" bekannt geworden, bietet am Sonnabend, 21. August, eine Exkursion in Meinersen (Landkreis Gifhorn) an.

Jürgen Feder kennt jede Pflanze am Wegesrand und weiß Interessantes über sie erzählen. Foto: Team Jürgen Feder

Der begeisterte Naturforscher wurde 1960 in Flensburg geboren und absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Nach seinem Studium der Landespflege in Hannover war er lange Zeit als selbständiger Landespfleger und Chef-Pflanzenkartierer mit Schwerpunkt der Pflanzen-, Tier- und Biotoptypen tätig. Außerdem plante und pflegte er Naturschutzgebiete. 2002 war er wieder als Landschaftsgärtner tätig und arbeitet in seiner Freizeit ehrenamtlich als Pflanzenkartierer beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz.

Inzwischen bietet Jürgen Feder bundesweit Botanik-Safaris für Jedermann sowie Schulklassen und Studenten an, ist ein gefragter Gast auf Symposien und Fachtagungen und als Gastdozent an Schulen und Universitäten tätig.

2020 erschien sein fünftes Buch, „Der Pflanzenretter“,  beim Gräfe & Unzer Verlag. Zur Zeit schreibt er an seinem sechsten Buch, das voraussichtlich im Februar 2022 ebenfalls beim Gräfe & Unzer Verlag erscheint. Thema dieses Buches sind die von Menschen direkt oder indirekt in ein bestimmtes Gebiet eingeschleppten Pflanzen,  Neophyten genannt.

Sein Enthusiasmus für die Pflanzenwelt und die Art und Weise, wie er über botanische Themen spricht, führte zu einem regen Interesse der Medien an seiner Person und vor allem an seinem Themenbereich. Seine Sprüche wie „Ich da hin, eine mitgebracht“ und „Rakete“ haben inzwischen Kultstatus erreicht und ihn zum bekanntesten und erfolgreichsten Experten seines Fachs gemacht.

Mit seiner offenen, geradlinigen, begeisternden und vor allem authentischen Art sorgt er bei Jung und Alt für Begeisterungsstürme. Selbst Zuschauer ohne eigenen „grünen Daumen“ fesselt der Extrembotaniker im Handumdrehen und vermittelt auf leicht verständliche Art und Weise auch Laien sein Fachwissen. Und das alles mit einem unnachahmlichen Wortwitz.

Jürgen Feders aktuelle Videos sind auf seinem YouTube-Channel zu finden. Gebucht werden können die Exkursionen, darunter auch die am Sonnabend in Meinersen (Beginn: 11 Uhr), direkt auf Jürgen Feders Homepage unter www.juergen-feder.de/shop/exkursionen/. Die Teilnahme kostet für Erwachsene 25 Euro, für SchülerInnen und Studierende 20 Euro und für Kinder  von 8 bis 12 Jahren 10 Euro.

Dienstag, 10. August 2021

Es war einmal ...

 Märchenspaziergang im Museumsdorf Hösseringen

CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text und Fotos

Wie sollte auch sonst eine Reise durch die Märchen der Gebrüder Grimm beginnen? Märchenerzählerin Petra Kallen aus Molden im Wendland hatte am Sonntag zu einem bezaubernden Spaziergang eingeladen, der nicht nur in die Welt der Märchen, sondern auch durch die Häuser und Gärten des Museumsdorfes Hösseringen führte. An fünf Stationen erzählte sie ihren zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern je ein Märchen aus dem großen Fundus der Gebrüder Grimm. Los ging es am Göpelschuppen mit den „Drei Federn“, dem Märchen vom Dummling, der am Ende das Königreich und die schönste Frau des ganzen Reiches gewinnt. Denn dumm ist er nicht, sondern einfach nur gütig und bescheiden – eine Lehre, die viele Märchen ihren Lesern mitgeben: Ein gutes Herz macht reicher als Stolz und Wohlstand. „Das Motiv der drei Söhne, von denen einer scheinbar recht unklug, aber dafür gütig ist, wird in den Erzählungen immer wieder aufgegriffen“, so Petra Kallen, die sich schon seit 20 Jahren dem Märchenerzählen verschrieben hat. Sie rezitiert ohne Manuskript, dafür aber mit viel Gefühl, Sicherheit und einer schönen Erzählstimme. Dies, gepaart mit dem unverwechselbaren Erzählstil der Gebrüder Grimm, ließ bei den älteren Zuhörerinnen und Zuhörern Kindheitserinnerungen wach werden, während sich die jüngeren von den Geschichten verzaubern ließen. Wann hört man dieser Tage schon Reime wie „Jungfer grün und klein, Hutzelbein“ oder „Spindel, Spindel, geh du aus, bring den Freier in mein Haus.“

Petra Kallen führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Märchenspaziergangs durch das Freilichtmuseum, um an verschiedenen Stationen Märchen zu erzählen.

Es waren eher unbekannte Märchen, die an diesem Sonntag vorgestellt wurden. Am Bienenzaun war „Die Bienenkönigin“ zu hören und im Brümmerhof die Geschichte vom armen Waisenmädchen, das am Ende sein Glück findet. „Märchen enthalten so viele Weisheiten, die auch für Erwachsene stimmig sind. Sie zeigen, wie man Schwierigkeiten überwinden kann – und am Ende geht es immer gut aus“, so Kallen. Gut ging es auch für die „Gänsehirtin am Brunnen“ aus, ebenso wie für die „Königstochter in der Flammenburg“. Dieses Märchen hatte Petra Kallen aus Siebenbürgen mitgebracht – und hier kam ausnahmsweise auch ein Drache vor. Der natürlich besiegt wurde. 

„Ich bin ganz berührt“, fasst Dörte Kropp aus Burgwedel ihre Gedanken zusammen. Sie ist extra für den Märchenspaziergang nach Hösseringen gekommen. „Ich bin mit Märchen aufgewachsen. Viele junge Familien lesen die alten Märchen nicht mehr, weil sie grausem erscheinen. Aber heute ist deren tiefe Weisheit sichtbar geworden“. Das findet auch Monika Wetzel aus Seevetal, die mit ihrem Sohn Linus gekommen ist. Der Fünfjährige kennt sich mit Märchen schon ein wenig aus, aber diese kannte er noch nicht und fand sie „richtig spannend“. 

Am Bienenzaun des Imkerhauses trug Petra Kallen das Märchen "Die Bienenkönigin" vor.

Petra Kallen kam über den Wendländischen Märchenkreis zum Geschichtenerzählen. „Hier im Museumsdorf gibt es viele Anknüpfungspunkte, denn die Märchen spiegeln ja auch immer die Lebensumstände der Menschen früherer Zeiten wider“, sagt sie. Mit dem sonntäglichen Spaziergang ging für das Museumsdorf eine erfolgreiche Woche rund um die Welt der Märchen zu Ende. Einige alte Hand- und Hauswerke, die in den Märchen immer wieder vorkommen, können aber auch in dieser Saison noch erlernt werden. So etwa das Spinnen und Weben. Und bald ist wieder der Köhler vor Ort. Vielleicht kennt der geheimnisvolle schwarze Mann ja das Märchen von „Ranzen, Hütlein und Hörnlein“.

Dienstag, 3. August 2021

Back- und Aktionstag im Handwerksmuseum Suhlendorf

Der Festplatz des Handwerksmuseums mit Bockwindmühle und Backhaus (rechts).

Am Sonntag, 8. August, dreht sich im Handwerksmuseum Suhlendorf in der Zeit von 10 bis 17 Uhr alles um Sommerfrüchte. Flüssiges wird unter dem Göpel, Herzhaftes am Grillhaus angeboten. Zu den besonderen sommerlichen Spezialitäten gehören Grillkränze mit Möhren-Tomaten-Dip.

Der Bäcker bei der Arbeit

Außer dem Bäcker sind auch etliche andere Handwerker an ihren Arbeitsplätzen. Gegen 13 Uhr wird die Müllerin in der Bockwindmühle „Auguste“ zeigen, wie Getreide zu Mehl verarbeitet wird. Gegen 14 Uhr gibt es am Bienenzaun Einblicke in das Leben der Bienenvölker. Der Drucker bringt den neuen alten „Heidelberger Tiegel“ zum Schnaufen. Der Schuhmacher steht an der Stanze für Schuhsohlen. In der Spinnstube wird selbstredend Fasern gesponnen und die Frisörin erläutert die „Foltergeräte“ eines alten Frisiersalons. Auch der Schneiderin kann bei der Arbeit über die Schulter geschaut werden. In der Ausstellungshalle ist die Sonderausstellung „Aus Suhlendorf in die Welt“ über Leben und Werk des Malers Wilhelm Beindorf  zu sehen, und in der Handwerkerscheune lockt die neue Dauerausstellung „Discherstuv“ mit alten Tischlerwerkzeugen und besonders schönen Hölzern. 

Das Drehorgelorchester Hitzacker 
Fotos: Handwerksmuseum Suhlendorf

 Das Drehorgelorchester Hitzacker mit Helmut Pallasch wird diesen Aktionstag wieder musikalisch begleiten. Der Museumsverein Suhlendorf freut sich, dass mittlerweile fast alle Ausstellungen mit einführenden Texttafeln versehen sind und, dass jeder interessierte Gast gegen eine Gebühr einen Audioguide mit aufschlussreichen Hintergrundinformationen für seinen Museumsbesuch erhalten kann. Um Einhaltung der aktuellen Corona-auflagen wird freundlich gebeten.

Freitag, 25. Juni 2021

Landauf – Landab

 Die Malerin Petra Vollmer stellt im Arboretum Melzingen aus

Landschaftsmalerei von Petra Vollmer. Foto: Arboretum Melzingen

Petra Vollmers Bilder laden dazu ein, vertraute Landschaft anders zu betrachten. Das klassische Thema Landschaftsmalerei behandelt sie auf nicht klassische Weise. Die Bilder sind „nach der Natur“ gemalt und dennoch nicht naturalistisch. Überraschend anders ist, wie sie gemacht sind, wie das Material gewählt ist. 
Die Arbeiten auf Papier und Leinwand sind zweifelsfrei Landschaften. Allesamt gut lesbar. Aber handfeste Spuren äußerer Wirklichkeit schaffen weitere Bedeutungsebenen. So kann die Malerei mit Frottagen unterlegt sein, einer Technik, bei der Oberfläche durch Schraffur übertragen wird. Gearbeitet wird mit Abdrücken, mit Erde und anderem Material, verwendet werden alte Stoffe. Die Gebrauchs- und Materialspuren laden die Gegenständlichkeit der Bilder auf. So entstehen mehrdeutige Landschaften mit Anhaftungen von Realität. 
Die Ausstellung "Land auf – Landab" im Arboretum Melzingen (bei Ebstorf) spannt nicht zuletzt mit vielschichtigen Aquarellen einen weiten Bogen, der anregt zu einem neuen Blick auf den ländlichen Raum. 
Petra Vollmer lebt und arbeitet seit 2001 im Landkreis Uelzen als Malerin und Dozentin. In der Kunstwerkstatt Alte Schule in Eppensen bietet sie für verschiedene Altersgruppen Kurse an.

Die Ausstellung wird am Sonnabend, 10. Juli, um 17 Uhr eröffnet. Danach sind die Arbeiten von Petra Vollmer bis zum 31. Oktober jeweils mittwochs bis sonntags und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr im Garten-Café zu sehen.
Hinweise zu den aktuell geltenden Corona-Vorgaben: www.arboretum-melzingen.de.
Rückfragen dazu unter Telefon (mobil) 0160 8468673.

Montag, 21. Juni 2021

25 Jahre Waldpädagogik

20.000 Kinder und Jugendliche haben in Siedenholz bei Unterlüß den Wald und seine Geschichte erlebt

Vor fünfundzwanzig Jahren zog die erste Schulklasse im historischen Siedenholzhaus des Forstamtes Unterlüß zu einem zweiwöchigen Waldeinsatz ein. Mittlerweile ist das Waldpädagogikzentrum (WPZ) Ostheide - Haus Siedenholz als eines von elf WPZ der Niedersächsischen Landesforsten für gute Umweltbildung in der Region bekannt. Seit der Eröffnung im Jahr 1996 kamen über zwanzigtausend junge Menschen nach Siedenholz, um für ein bis zwei Wochen den Wald zu erleben. Das altersgerechte Bildungsangebot ist thematisch breit gefächert. Neben den mehrtägigen Angeboten bietet das Team um Jobst Böttger auch waldpädagogische Tages- und Kurzzeitveranstaltungen für interessierte Schulen, Kindergärten und andere Gruppen in der Ostheide an. 

Förster Jobst Böttger leitet das Haus Siedenholz. Foto: Knut Sierk / Niedersächsische Landesforsten

„Das Wort „Siedenholz“ bedeutet niederes Gehölz. Der Wald und das Siedenholzhaus sind geschichtsträchtig und eng miteinander verwoben“, sagt Jobst Böttger ,Hausleiter und Förster vom Forstamt Unterlüß. Das etwa zweihundert Jahre alte ehemalige Forsthaus ist eines der ältesten Gebäude der Gemeinde Unterlüß. Es liegt nahe der historischen Poststraße Hannover-Lüneburg, einem seit dem Mittelalter genutzten Fracht- und Karrenweg. Siedenholz liegt in einem Talabschnitt, der ‚Franzosengrund‘ genannt wird. Im November 1806 lagerten hier über sechstausend französische Soldaten mit zweitausend Pferden und berittener Artillerie aus Napoleons Armee. Von 1851 bis 1904 wurde die Gemeinde Siedenholz durch einen Gemeindevorsteher verwaltet, der gleichzeitig zuständiger Förster war. Zu allen Amtshandlungen mussten sich die Unterlüsser Bürger nach Siedenholz begeben. Zeitgleich mit der Auflösung der Försterei Siedenholz entstand 1911 die Gemeinde Unterlüß.

„Nach langer und bewegter Geschichte streifen nun bereits seit fünfundzwanzig Jahren Kinder und Jugendliche gemeinsam mit unseren Forstwirten und Waldpädagogen durch den Lüßwald“, freut sich Förster Böttger. „Wir verzeichnen stetig steigende Besucherzahlen mit 3500-4000 Übernachtungen jährlich, zurzeit natürlich mit den Pandemie bedingten Einschränkungen. Aber: Die Nachfrage ist nach wie vor sehr groß und wir sind mit unseren Hygienekonzepten gut gerüstet für einen Neustart. Die ersten Gruppen werden unsere Bildungseinrichtung in Kürze wieder beleben“, freut sich Jobst Böttger auf die bevorstehende Saison. 

Sonntag, 20. Juni 2021

World & Chamber Jazz im Garten der Bäume

Arboretum Melzingen lädt zu Konzert ein

Bento, ein norddeutsches Oktett, dessen Geburtsstunde ein gemeinsames Sushi-Essen und ein tiefer Blick in die japanische Bento-Box war, spielt am Sonntag, 27. Juni, von 17 Uhr an erstmals im Arboretum Melzingen (bei Ebstorf). Es verbindet in seiner Musik Elemente aus Jazz und europäischer Musik mit ethnischer Musik verschiedener Kulturen und kreiert auf diese Weise eine imaginäre Folklore.

Diese acht junge Musiker haben eine ganz eigene Stilrichtung entwickelt und nennen diese World & Chamber Jazz.

Bento hat sich an den Musikhochschulen Lübeck und Hamburg gegründet, inzwischen ein erstes Album aufgenommen – das zweite ist für Oktober 2021 geplant – und besteht aus Nora-Elisa Kahl (Harfe und Gesang), Michel Schröder (Trompete, Flügelhorn), Vincent Dombrowski (Flöte, Saxophon), Ken Dombrowski (Posaune, Basstrompete), Florian Kiehn (Gitarre), Lucas Kolbe (Kontrabass), Johannes Metzger (Schlagzeug), Patrick Huss (Percussion, Vibraphon und Komposition).

Das Konzert findet im Kulturstall des Gartens der Bäume statt unter Beachtung der aktuellen Corona- Verordnung. Hinweise dazu finden sich auf der Internetseite www.arboretum-melzingen.de. Anfragen zur Veranstaltung werden unter der Telefonnummer (mobil)  0160 8468673 beantwortet.  Platzreservierungen sind nicht möglich. Das Arboretum setzt auch nicht die Luca-App ein.

Dienstag, 15. Juni 2021

Das Sommerheft erscheint am 21. Juni – jetzt vorbestellen!

Pünktlich zum Sommeranfang erscheint am 21. Juni das neue Calluna-Heft mit vielen Anregungen für Streifzüge zu Fuß und mit dem Fahrrad durch die sommerliche Südheide. Diesmal geht es an die Flüsse Ise, Ohre und Örtze. 

Eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer, und deshalb sorgen die Schwalben, die wir für eine unserer Tiergeschichten besucht haben, fleißig für Nachwuchs. Die Schwalben brüten übrigens dort, wo im Winter rund zwei Dutzend Igel schlafen. Außerdem tummeln sich im Heft: Störche, Biber,  Minks und jede Menge Bienen. Und an einem Sommerabend in der Heide beobachten wir Goldammer und Ziegenmelker.

In der Rubrik Hausgeschichten stellen wir auch diesmal wieder interessante, alte, unter Denkmalschutz stehende Gebäude.

Tiny Houses werden immer beliebter, und auch wir haben in diesem Magazin schon einige vorgestellt. Diesmal geht es allerdings um ein Mobilheim aus einer Zeit, als die Bezeichnung "Tiny House" zumindest hierzulande noch völlig unbekannt war. 

Nicht fehlen dürfen selbstverständlich die Beiträge in plattdeutscher Sprache und, als Heft im Heft, das Heidja-Magazin. In der Rubrik "Tipps vom Trainer" empfehlen wir allen, die sich ein Pedelec zugelegt haben und beim Flotten Fahren mit Motorunterstützung noch etwas unsicher sind: "Erst aufs Board, dann aufs Bike."

Freuen sie sich auf ingesamt 84 anregende Seiten, mit denen wir sie durch den Sommer begleiten!

Alle, die das Südheide-Magazin noch nicht im Abonnement beziehen, können es hier schon jetzt bestellen, damit sie es zum Sommerfang in ihrem Briefkasten finden.

 
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Falls Sie die PayPal-Kaufabwicklung, für ein PayPal-Konto nicht unbedingt erforderlich ist, können Sie das Heft in der gewünschten Menge gerne auch mit einer E-Mail an buchshop(at)calluna-magazin.de bestellen. Bitte vergessen Sie dabei nicht, uns Ihre Lieferanschrift mitzuteilen. Der Lieferung liegt in diesem Fall eine Rechnung bei.

Montag, 7. Juni 2021

Bozó singt besondere Lieder von Udo Jürgens

Konzert im Arboretum Melzingen

Abseits der Schlagerwelt gibt es im Vermächtnis des Künstlers Udo Jürgens eine Vielzahl besonderer Lieder mit zeitlosen Texten, humorigen Chansons und Balladen voller Leidenschaft zu Themen, die Menschen immer berühren werden. Seit dem Tod von Udo Jürgens im Jahr 2014 widmet sich Mathias Bozó verstärkt der Aufführung dieser musikalischen Perlen. Emotionalität und Verletzlichkeit, zeitkritische Haltung und bisweilen visionäre Größe prägen diese besonderen Lieder. Sie sollen weiterleben und vor allem auch für ein durch sie sich berühren lassendes Publikum gesungen werden. Kraftvoll, mühelos auftrumpfend am Piano interpretiert Mathias Bozó am Sonntag, 13. Juni von 17 Uhr an authentisch und tief nachempfindend Lieder voll Selbstvertrauen und Zuversicht – von „Ich weiß, was ich will““ bis hin zu „Griechischem Wein“.

Mathias Bozó singt und spielt am 13. Juni im Garten der Bäume

Bei schönem Wetter findet das Konzert im Freien statt – ein Ausweichen in den offenen, sehr luftigen Kulturstall ist nach der aktuellen Niedersächsischen Corona-Verordnung vom 31. Mai möglich. Allerdings darf der medizinische Mund-Nasenschutz (MNS) erst bei Einnahme des Sitzplatzes abgenommen werden. Der medizinische MNS ist auch innen im Café inkl. der Sanitärlagen ebenso zwingend wie die Erhebung der Kontaktdaten und das Einhalten des Abstandsgebots. Das Arboretum arbeitet nicht mit der Luca App – daher sollte zur Vermeidung längerer Wartezeiten möglichst ein bereits ausgefüllter Kontaktdatenzettel mitgebracht werden.


Freitag, 4. Juni 2021

Wunderbaum und Zauberwald

Märchenspaziergang im Arboretum Melzingen mit Petra Kallen 

Endlich kann auch das Arboretum wieder seine Pforte für Veranstaltungen öffnen! Am Sonnabend, 6. Juni, wird Petra Kallen ihren Gästen von 16 Uhr an im Garten der Bäume der Christa von Winning Märchen aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Schon seit 20 Jahren ist sie als Erzählerin im Wendland und Umgebung unterwegs und begeistert ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit Märchen und manchmal auch mit Harfenklängen. Selbst leidenschaftliche Gärtnerin, erzählt sie am liebsten in der Natur, unter dem Blätterdach Schatten spendender Bäume, auf sonnigen Lichtungen und zwischen duftenden Blumen. Ihre Geschichten erzählen von Baumgeistern und Waldfeen, von Zauberfrüchten und Himmelsleitern, von einer Zeit als Mensch und Natur noch innig verbunden waren.

Die Märchenerzählerin Petra Kallen

Der Eintritt beträgt für Erwachsene 10 Euro, für Kinder 5,- Euro. Karten sind an der Tageskasse erhältlich.

Nach der aktuellen Corona Verordnung vom 31. Mai ist für den Besich der Veranstaltung ein medizinischer Mund-Nasenschutz (MNS) erforderlich, der erst bei Einnahme des Sitzplatzes abgenommen werden darf. Der medizinische MNS ist auch innen im Café inkl. der Sanitärlagen ebenso zwingend wie die Erhebung der Kontaktdaten und das Einhalten des Abstandsgebots. Das Arboretum arbeitet nicht mit der Luca-App. Daher sollte zur Vermeidung längerer Wartezeiten möglichst ein bereits ausgefüllter Kontaktdatenzettel mitgebracht werden. Das Abstandsgebot gilt auch für den Garten. Bei Regen muss die Veranstaltung abgebrochen werden.

Mittwoch, 26. Mai 2021

Orgel Punkt 12

Ein Moment des Innehaltens, der Gelegenheit bietet, sich in sich zu versenken


FOLKERT FRELS / Text und Foto

Es ist keine reine Uelzener Erfindung, dieses „Orgel Punkt 12“ – unter diesem Begriff finden an mehreren Orten Orgelkonzerte statt: In der Stadtpfarrkirche zu Freitstadt (Österreich) z.B. oder in der St. Wenzel-Kirche in Naumburg an der Saale (jeden Mittwoch und Sonnabend) oder in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Ratingen. Und jeden Mittwoch Punkt 12 in Uelzens St. Marienkirche. Gemein ist all diesen Mini-Konzerten, dass die, die sich dazu in der Kirche versammeln, beim Orgelklang innehalten, sich ein klein wenig zurücknehmen und den Alltag außen vor lassen.

Mit Blick zum Altar dem Orgelklang lauschen ...

Seit Ostern lädt die St. Marienkirche, Uelzens Marktkirche, jeweils mittwochs zu einem Treffen ein. „Orgel Punkt 12“ nennt sich dieser Programmpunkt und Erik Matz hat an „seiner“ großen „Eule“-Orgel den Ehrgeiz, jedes Mal eine andere Zusammenstellung zu Gehör zu bringen. 

Diesmal, am Mittwoch, 26. Mai, war es ein Potpourri  schwerer, melancholischer, aber auch frohstimmender Weisen, die das Herz hüpfen und die Füße zucken lassen. Erik Matz spielte Kompositionen von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Dietrich Buxtehude, aber auch eine Fantasia von Johann Ludwig Krebs (1713-1780): “Freue dich sehr, o meine Seele“ - Im Programm bezeichnet als „Eine schlichte Choralstrophe“. - Schlicht, dennoch die Sinne betörend. Und geeignet, einfach so dazusitzen, sich zurückzunehmen und mit geschlossenen Augen zu lauschen.

Rund zwanzig Teilnehmer saßen – wie auch an den vergangenen Tagen beim „Orgel Punkt 12“ -  in Uelzens Hauptkirche. Es hätten ruhig ein paar mehr sein können … Daher bittet Erik Matz, Kantor von St. Marien und Initiator dieser Konzertreihe, bis Erntedank an jedem Mittwoch um zahlreichen Besuch der Orgelkonzerte Punkt 12. Selbstverständlich jeweils unter Beachtung der jeweils geltenden Corona-Schutzmaßnahmen.

Dienstag, 11. Mai 2021

Wasserlebewesen bestaunt und bestimmt

Fluss-Fisch-Mobil der Aktion Fischotterschutz nach coronabedingter Pause erstmals wieder im Einsatz

Nachdem das Fluss-Fisch-Mobil der Aktion Fischotterschutz im vergangenen Jahr pandemiebedingt pausieren musste, hatte es jetzt wieder seinen ersten Einsatz. Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse der Grundschule Neustadt in Celle erforschten die Fuhse und ihre Lebewesen.

Anhand der präparierten Barbe wurde den Schülern die Lebensweise der Fische erläutert.
Foto: Aktion Fischotterschutz e.V.

Für die Kinder war das mit einer naturnahen Flusslandschaft bemalte Mobil eine willkommene Abwechslung. Besonders interessant fanden sie offensichtlich das Bestimmen der Kleinlebewesen, die Sören Brose, Mitarbeiter der Aktion Fischotterschutz, in der Fuhse gekeschert hatte. Die Schülerinnen und Schüler entdeckten allelei Wasserlebewesen, von kleinen Eintagsfliegenlarven über als Holzstück getarnte Köcherfliegenlarven, Groß- und Kleinlibellenlarven, Wasserskorpione, unzählige Bachflohkrebse bis zu einem Dreistachligen Stichling. Auch wenn so manche Berührungsängste erst einmal groß waren, das Interesse bei den Schülerinnen und Schülern, die wundersamen Wasserlebewesen zu erforschen, war größer. Mit einer präparierten Barbe wurden anschließend die Fische und ihre Lebensweise erklärt, und mit dem Spiel zur Gewässerdynamik konnte ein naturnaher Fluss gebaut werden. 

Zuvor war das Umweltbildungsprogramm zum Thema Fließgewässer, Lebensräume, Fische und Kleinlebewesen an die gültigen Hygienevorschriften angepasst worden. Das interaktive Bildungsprogramm wurde entsprechend geändert und das Gefährt umgerüstet, damit es den aktuellen Richtlinien und Auflagen gerecht wird. Damit der Abstand zwischen den Kindern und den Mitarbeitern gewährleistet bleibt, wurden in dem Mobil ein neuer Monitor und ein digitales Mikroskop eingebaut. Hiermit konnten zum Abschluss die gefangenen Lebewesen mit ihren Körpermerkmalen in Groß gezeigt und erläutert werden, bevor sie wieder zurück ins Wasser gesetzt wurden. Der große Kopf einer Kleinlibellenlarve mit ihren Mandibeln löste so einiges Erstaunen aus.

„Auch wenn zurzeit alles etwas anders ist, freuen wir uns sehr, dass wir endlich wieder mit dem Fluss-Fisch-Mobil unterwegs sein können, um den Menschen die Bedeutung naturnaher Fließgewässer und ihre faszinierenden Gewässerlebewesen näherzubringen", sagten Anke Willharms und Sören Brose, Mitarbeiter der Aktion Fischotterschutz. "Es ist schön zu sehen, dass die Schüler einen Riesenspaß daran haben, die Fließgewässer mit ihren vielfältigen Lebewesen zu entdecken und wir hoffen, dass es weitergeht." 

Auf den eingebauten Monitor konnten abschließend alle gefangenen Wasserlebewesen in Groß betrachtet werden. Foto: Aktion Fischotterschutz e.V.

Das Projekt „Artenvielfalt in der Aller – Neue Lebensräume für die Barbe“ ist ein Naturschutzprojekt der Aktion Fischotterschutz in Hankensbüttel. Ziel des Projektes ist es, die Fischart Barbe wieder im Einzugsgebiet der Aller zu stärken und ihre Ausbreitung sowie die biologische Vielfalt in den Fließgewässern im südöstlichen Niedersachsen zu fördern. Hierfür sollen vielfältige, strukturreiche Habitate entwickelt und vernetzt werden, die die Voraussetzung für eine starke Barbenpopulation und eine gewässertypische Zusammensetzung der Fischarten sind. Das Fluss-Fisch-Mobil ist noch bis 2024 an der Aller und ihren Nebengewässern unterwegs. Das Projekt wird über das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie vom Land Niedersachsen gefördert.

Freitag, 7. Mai 2021

Stunde der Gartenvögel

Vom 13. bis 16. Mai werden deutschlandweit wieder Vögel gezählt 

Wie viele Exemplare des Vogel des Jahres leben in Niedersachsen? Um diese Frage ungefähr beantworten zu können, sollen im Rahmen der "Stunde der Gartenvögel" auch die Rotkehlchen gezählt werden. Foto: Werner Könecke / NABU

Immer mehr Menschen beteiligen sich an der Stunde der Gartenvögel. "In den vergangenen Jahren konnten wir einen starken Zuwachs der Teilnehmendenzahl verzeichnen“, freut sich Andrea Pohlen von der NABU- Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland in Celle. „Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch einmal deutlich verstärkt. Das Interesse an der Natur vor der eigenen Haustür steigt“, so Pohlen. Allein 2020 hat sich die Teilnehmendenzahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: Mehr als 161.000 Menschen hatten 2020 bundesweit mitgemacht und aus rund 107.000 Gärten über 3,2 Millionen Vögel gemeldet. In der Region Heide-Wendland haben im vergangenen Jahr mehr als 1600 Menschen bei der Stunde der Gartenvögel Daten erhoben und dadurch wichtige Informationen darüber geliefert, wie es den verschiedenen Vogelarten geht. Insgesamt erfolgten aus über 1000 Gärten, Parks oder von Balkons und Fenstern Meldungen zu Vogelvorkommen. Zum Vergleich: 2019 lag die Teilnehmendenzahl noch bei gut 850 Menschen. Die Top drei der häufigsten Gartenvögel in der Region blieben auch 2020 unverändert: Auf Platz eins lag der Haussperling, gefolgt von Amsel und Feldsperling. Niedersachsen- und deutschlandweit lag die Kohlmeise auf Platz drei.

Die große Datenmenge aus den Zählungen ergibt ein genaues Bild von Zu- und Abnahmen in der Vogelwelt unserer Gärten und Parks. Im vergangenen Jahr konnte ein plötzlicher Bestandseinbruch der Blaumeise um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt werden, in Niedersachsen lag der Rückgang bei minus 14 Prozent. Hauptursache dafür war eine in Deutschland neue Bakterieninfektion, die im März und April zu einem Massensterben der beliebten Gartenvögel geführt hatte. „Die kommende Zählung wird Aufschluss darüber geben, ob die Blaumeisen die Verluste durch erfolgreiche Bruten ausgleichen konnten. Leider ist es ebenso möglich, dass sich der Abwärtstrend weiter fortsetzt“, berichtet Andrea Pohlen. „Aktuelle Meldungen deuten darauf hin, dass die Epidemie auch in diesem Frühjahr wieder zuschlägt – hier haben wir bislang vor allem Meldungen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg, aber vereinzelt auch aus Uelzen erhalten.“ Auch im Landkreis Gifhorn gibt es inzwischen schon zahlreiche Fälle von Blaumeisen, die an der Krankheit gestorben sind.

Die Chancen stehen gut, bei der Zählung den ersten öffentlich gewählten Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, zu sehen: „Im langjährigen Mittel wird das Rotkehlchen innerhalb einer Stunde in fast jedem zweiten Garten entdeckt. Die Art steht damit auf Rang sieben der zuverlässigsten Gartenvögel“, so Pohlen. Bisher sind die Bestände des Rotkehlchens in den Gärten seit Beginn der Aktion im Jahr 2005 stabil.

So funktioniert die Stunde der Gartenvögel

Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden. Aber auch per Telefon, am 15. Mai von 10 bis 18 Uhr kostenlos unter 0800 1157115. Gemeldet werden kann auch mit der kostenlosen NABU-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 24. Mai.

Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden.

Donnerstag, 29. April 2021

Fast 40 Jahre im Geschäft der Großeltern in Hankensbüttel

Irmy Vetter erzählt in ihrem neuen Buch von ihrer Kindheit im Wald, von flotten Käfern und von "Hankau Helau"

Nachdem sie im vergangenen Jahr im Alter von 88 Jahren ihr Debüt als Buchautorin gegeben hat, legt Irmy Vetter nun ihr zweites Werk vor. In "Kleider, Käfer, Karneval" erzählt sie von ihrer Kindheit im Wald – ihr Vater war Förster –, ihrer Ausbildung zur Schneiderin, ihrem Arbeitsalltag im Geschäft ihrer Großeltern, dem Textilhaus Gille in Hankensbüttel, ihrer aktiven Zeit im Bühnenspielverein und im Kegelclub "Die flotten Käfer" und ihren zahlreichen Reisen in die Berge und an die See. Das 180 Seiten starke Buch ist mit vielen Fotos aus ihrem Familienalbum illustriert.

Irmy Vetter (zweite von links) als junge Verkäuferin im Geschäft ihrer Großeltern, dem Textilhaus Gille in Hankensbüttel. 

In 30 Länder ist sie schon gereist, und auf der indonesischen Insel Bali hat sie eine zweite Heimat mit Familienanschluss gefunden. Davon erzählt sie uns in „Bin auf Bali … mal wieder“. In ihrem neuen Buch führt uns die lebensfrohe Autorin durch die ersten 60 Jahre ihres langen Lebens. Ihre Mutter Klara war die älteste Tochter des Textilkaufmanns Carl Gille, der von 1900 an gemeinsam mit seiner Frau Lilly das Textilgeschäft in Hankensbüttel, Celler Straße 1, führte. In jenem Geschäft lernten sich die Eltern kennen. Klara Gille stand hinter der Ladentheke, Georg Breitenstein als Kunde davor. Nach der Heirat zog das junge Paar in das Forsthaus im Burgdorfer Holz. Dort wuchsen Irmy (Jahrgang 1932) und ihr fünf Jahre älterer Bruder Walter auf. Im ersten Kriegsjahr wurde der Vater nach Lemberg (der heutigen Stadt Lwiw in der Ukraine) versetzt, und die Familie folgte ihm dorthin, konnte aber noch vor Kriegsende in die Heimat zurückkehren. Nach einer Schneiderlehre in Hannover trat Irmy Vetter 1953 in das Geschäft ihrer Großeltern ein und blieb dort tätig bis zur Geschäftsaufgabe im Dezember 1991. Vier Jahrzehnte versorgte sie die Menschen in Hankensbüttel und Umgebung mit Unterwäsche, Bett- und Tischwäsche, Oberbekleidung, Stoffen und vielem mehr. Ihre Freizeit gehörte dem Theaterspiel, dem Karneval („Hankau helau!“), der Kegelgruppe „Flotte Käfer“ und ihrem kaum weniger flotten VW-Käfer, mit dem sie fast ganz Europa bereiste, bevor sie als Rentnerin begann, mit dem Flugzeug den Rest der Welt zu entdecken.

Irmy Vetter 1937, 1953 und heute

Da ihre unbändige Reiselust von der Corona-Pandemie ausgebremst worden ist, nutzte Irmy Vetter die Zeit, um in ihrer Wohnung in Wittingen das Manuskript ihres zweiten Buches fertigzustellen. Kurzweilig, humorvoll und voller Dankbarkeit schildert die Autorin in "Kleider, Käfer, Karneval" die ersten 60 Jahre ihres langen Leben – und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.

"Kleider, Käfer, Karneval" (ISBN 978-3-944946-15-3) ist ebenso wie "Bin auf Bali ... mal wieder" im Calluna-Verlag erschienen. Das Buch kostet 12,- Euro und kann unter der E-Mail-Adresse buchshop(at)calluna-medien.de bestellt oder direkt hier auf dieser Seite gekauft werden. Die Lieferung erfolgt versandkostenfrei auf Rechnung.