Donnerstag, 27. Dezember 2018

NABU ruft zur Wintervogelzählung auf

Amsel im Beerenstrauch. Foto: Mike Lane/fotolia
Bereits zum neunten Mal findet am ersten Januarwochenende die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt. Vom 4. bis 6. Januar 2019 laden der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), Naturinteressierte ein, eine Stunde lang Vögel zu zählen und zu melden. „Alle, die Lust haben mitzumachen, können eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zählen und im Anschluss dem NABU melden. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist“, erklärt Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland in Celle. „Dabei zählen auch Vögel, die sich im Garten nicht niederlassen, sondern ihn nur überfliegen.“
Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so, wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben. Die Langzeitstudie liefert Naturschützern eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt.

Bei der kommenden Zählung wird mit Spannung der Einfluss des heißen Sommers und der Dürre auf das Ergebnis erwartet. Zudem ist bei zahlreichen Bäumen und Sträuchern 2018 ein Mastjahr. Sie trugen besonders viele Früchte wovon Stare, Drosseln und Grünspechte profitieren konnten.
Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten des Siedlungsraums, wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Sollte es in den kommenden Wochen jedoch noch einen Kälteeinbruch mit viel Schnee in Skandinavien geben, so können mit etwas Glück auch Zugvögel aus dem Norden, wie Erlenzeisige und Birkenzeisige, beobachtet werden.
Die Beobachtungen können unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 15. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 5. und 6. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800 1157115 geschaltet.

Der NABU stellt eine praktische Zählhilfe zum Ausdrucken zur Verfügung. Foto: NABU/Sebastian Hennigs
Zur Aktion stellt der NABU eine Zählhilfe, Porträts der häufigsten Vogelarten sowie Tipps zur Winterfütterung zur Verfügung:

Freitag, 21. Dezember 2018

Das neue Calluna-Heft ist da

Heute beginnt die Verteilung des neuen Calluna-Heftes (Winter 2019). Bis alle Auslagestellen in der Südheide beliefert sind, kann es ein paar Tage dauern. Wir bitten um etwas Geduld. Abonnentinnen und Abonnenten erhalten das neue Heft per Post klimaneutral ins Haus geliefert, können aber schon jetzt im CallunaPlus-Bereich darin blättern und lesen. Viel Vergnügen!
TIPP Wenn Sie Calluna abonnieren möchten, schicken Sie uns einfach eine E-Mail mit Ihrem vollständigen Versandadresse an abo(at)calluna-magazin.de. Das Abo kostet 10 Euro pro Jahr (4 Hefte). Die Mindestbezugsdauer beträgt ein Jahr. Danach können Sie das Abo jederzeit formlos zum Quartalsende kündigen. Sie haben schon ein Abo? Gut, aber vielleicht möchten Sie noch eins oder mehrere verschenken – als kleine Aufmerksamkeit zum Geburtstag oder einfach nur als Dankeschön.

Donnerstag, 15. November 2018

Alternativen zur Massentierhaltung

Die Bürgerinitiative  Flotwedel setzt sich für einen respektvollen Umgang mit "Nutztieren" ein und lädt zu einer Informations- und Disskussionsveranstaltung ein, die am Mittwoch, 22. November, von 19 Uhr an auf dem Antikhof Drei Eichen in Bröckel, Hauptstraße 56, stattfindet. Es geht nicht nur um Alternativen zur Massentierhaltung, sondern auch um Klima- und Umwltschutz im Allgemeinen.
Themen sind nicht nur Massentierhaltung sondern auch Umwelt oder Klima.
Für Fragen steht Heiko Kleyböcker unter Telefon 05082 2193280 zur Verfügung.

Montag, 12. November 2018

Ehemaliger Standortübungsplatz als Naturerbefläche gesichert

Viele seltene Tier- und Pflanzenarten finden in der halboffenen Landschaft der DBU-Naturerbefläche Wesendorf einen Lebensraum. Foto: Sonja Maehder/BIOS
Der Übertragungsprozess des ehemaligen Standortübungsplatzes Wesendorf an das DBU Naturerbe ist abgeschlossen: Mit der notariellen Beurkundung des Schenkungsvertrages ist der letzte Schritt getan, um das gemeinnützige Tochterunternehmen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) als Eigentümer ins Grundbuch einzutragen. Ursprünglich gehörte die ehemals militärisch genutzte Fläche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Als neuer Eigentümer steht für uns der Naturschutz an erster Stelle“, betonte Josef Feldmann, Prokurist des DBU-Naturerbes. „Unser Ziel ist es, die rund 300 Hektar große Fläche im Nationalen Naturerbe in einem möglichst optimierten Zustand für nachfolgende Generationen zu erhalten.“

Strukturvielfalt schafft Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten

Seit 1936 wurde die Fläche militärisch genutzt. 2006 räumte letztlich die Bundeswehr die Hammerstein-Kaserne. Geblieben ist schützenswerte Natur, die nun Teil des Nationalen Naturerbes ist: Die offenen und halboffenen Bereiche der DBU-Naturerebfläche Wesendorf seien für die Artenvielfalt sehr wichtig, sagte Feldmann. Magerrasen, Heidereste und Besenginster sowie die vereinzelten Sträucher und Bäume stellen eine selten gewordene Strukturvielfalt dar und bieten Lebensraum für viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten. So haben Experten hier knapp 450 Schmetterlingsarten beobachten können. Die Naturschutzfläche bietet aber auch für Zauneidechsen, einige seltene Heuschrecken wie dem Heidegrashüpfer oder auch für Vogelarten wie dem Baumpieper und Raubwürger einen passenden Lebensraum. Seit 2013 helfen Galloway-Rinder, Moorschnucken und Ziegen bei der Landschaftspflege: Indem sie die Spätblühende Traubenkirsche oder auch junge Kieferntriebe fressen, bleibt der offene Charakter der Fläche erhalten. Etwa die Hälfte der Liegenschaft ist vor allem mit Kiefern bewaldet.

Naturerlebnisse ermöglichen und gleichzeitig Natur schützen

Auf zahlreichen Wegen lässt sich die Fläche erkunden. „Diesen Naturschatz im Landkreis Gifhorn wollen wir bewahren. Gleichzeitig wollen wir Naturerlebnisse für die Bürger möglich machen“, so Feldmann. Das DBU Naturerbe erarbeitet dafür Konzepte, die einerseits Naturerleben zulassen, andererseits aber auch besonders sensible Zonen sichern. „Obwohl wir mit dem notariellen Übertragungsakt und der folgenden Grundbucheintragung erst jetzt Eigentümerin dieser DBU-Naturerbefläche sind, haben wir seit 2017 die Verantwortung für die Liegenschaft und auch notwendige Schritte im Sinne der Natur eingeleitet“, erläuterte Feldmann. So schlugen beauftragte Unternehmen und Mitarbeiter des Bundesforstes in den Nadelwäldern Holz ein, um Licht und Raum für junge Laubbäume zu schaffen. Ziel ist es, den strukturarmen Kiefernforst in einen naturnahen Laubmischwald umzubauen. Weitere Maßnahmen für die kommenden zehn Jahre sowie das Besucherlenkungskonzept wird das DBU Naturerbe in einem Managementplan, dem Naturerbe-Entwicklungsplan, erarbeiten. Ansprechpartner vor Ort bleibt der Bundesforstbetrieb Niedersachsen.

DBU-Tochter übernimmt 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar vom Bund

Die Stiftungstochter ist im Rahmen des Nationalen Naturerbes verantwortlich für bundesweit 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Die größtenteils ehemaligen Militärflächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahren, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umwandeln und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufwerten oder erhalten.

Mittwoch, 7. November 2018

Bewegende Lebensgeschichte einer Heimatlosen

Angelika Hoff liest aus ihrem Buch „Wohin, Natascha?“

Die Autorin Angelika Hoff aus Suderburg liest am Freitag, 16. November, im Antik-Café im Haus Kreyenberg in Wittingen aus ihrem im Calluna-Verlag erschienenen Buch „Wohin, Natascha?“. Sie erzählt darin die bewegende Lebensgeschichte einer Heimatlosen zwischen Serow in der ehemaligen Sowjetunion und Suderburg in der Südheide. Renate Witte, geborene Johannsen, kam 1922 als uneheliches Kind in Duisburg zur Welt. Die  ersten vier Lebensjahre verbrachte sie in Kinderheim und Pflegefamilie. Zurück bei den Eltern, musste sie als sechsjährige den frühen Tod des Vaters verkraften. Die Mutter heiratete wieder – einen Deutschrussen – und zog mit Mann und vier Kindern  1931 in die Sowjetunion nach Serow im Ural. Als die ethnischen »Säuberungen« unter Stalin begannen, wurde die Familie auseinandergerissen und in unterschiedlichen Lagern interniert. Die Mutter starb in der qualvollen Lagerhaft. Renate musste ihren deutschen Namen ablegen, wurde fortan Natascha genannt. 1958 erhielt sie die so lang ersehnte Ausreisegenehmigung nach Deutschland. Nach Zwischenstationen in Frankfurt/Oder und Bayern kam sie 1979 nach Suderburg, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.

Angelika Hoff liest in Wittingen aus ihrem Buch "Wohin, Natascha?"
Angelika Hoff schildert in ihrem Buch ein persönliches Schicksal, das beispielhaft für die systematische Vertreibung von Millionen von Menschen im 20. Jahrhundert steht und nicht nur betroffen, sondern auch Mut macht. Gerade in der heutigen Zeit, in der Migration wieder eines der großen, die Politik bestimmenden Themen ist, gibt das Buch wertvolle Denkanstöße.
So wie Renate Witte trotz der traumatischen Erfahrungen das Lachen nie verlernte, versteht es die Autorin, die  durchaus ernste Geschichte kurzweilig und unterhaltsam zu erzählen. Die mit zeitgeschichtlichen Hintergrundinformationen angereicherte Lesung beginnt um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Freitag, 2. November 2018

Zuflucht in einer „ungastlichen Hütte“

Museumsdorf Hösseringen ist Drehort für einen Film über die Hugenottenvertreibung

Dreharbeiten im Museumsdorf. Fotos: Christine Kohnke-Löbert

„Ruhe bitte, wir drehen“, ruft es neben dem Hofschafstall am Brümmerhof. Der Tontechniker dreht ein paar Knöpfe, große Scheinwerfer flammen auf – und Anja Antonowicz und Isabelle Barth alias Susanne Loyal und Mechthild Vogel treten aus der Seitentür des Schafstalles, um an einem großen Holztisch Platz zu nehmen. Ein Gespräch bahnt sich an, über Verfolgung, Vertreibung und die Schwierigkeiten, eine neue Heimat zu finden. Es ist Drehtag im Museumsdorf Hösseringen, das zurzeit Winterpause hat: Die Gebrüder Beetz Film Produktion ist mit ihrem Team mehrere Tage lang im Museumsdorf zu Gast und arbeitet im Auftrag von NDR und ARTE an einem Film über die Verfolgung der Hugenotten im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Narrative Seuqenzen werden hierbei mit einem dokumentarischen Teil kombiniert. „Im Fokus steht das Schicksal der Familie Loyal, die es nach der Flucht aus Frankreich zunächst nach Brandenburg, dann nach Ostpreußen verschlägt“, erzählt Regisseurin Saskia Weisheit. Sie ist für den filmischen Teil zuständig und kann vielfältige Erfahrungen mit Motiven aus der Geschichte einbringen. „Historische Themen sind mein Steckenpferd“, sagt sie, bleibt in der Aufbereitung aber nicht in der Vergangenheit verhaftet: „Es ist auch ein sehr modernes Thema mit vielen Parallelen zu den Schicksalen von heutigen Flüchtlingen. Es ist spannend, wie sich die Geschichte wiederholt“.
Der Film erzählt das Schicksal der Familie Loyal, die als Anhänger des Protestantismus – sogenannte Hugenotten – im 16. und 17. Jahrhundert in Frankreich drangsaliert und unterdrückt werden. Die Verfolgungen erreichen unter Ludwig XIV. um 1685 einen Höhepunkt, der eine Fluchtwelle von mehr als 200.000Menschen innerhalb Europas, aber auch nach Übersee, auslöst. In der Lüneburger Heide wird der herzogliche Hof in Celle zu einem Sammelbecken für Flüchtlinge, denn Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig hat mit Eleonore d‘Olbreuse selbst eine Frau mit hugenottischen Wurzeln. Doch für viele Menschen ist es schwer, einen sicheren Hafen zu finden. So ergeht es auch der Film-Familie Loyal, die auf der Flucht einen Sohn verliert. Ein zweiter Sohn, gespielt von Chiara Vaziri, überlebt die Flucht. Und so kommt es, dass die neunjährige Chiara am Brümmerhof in Hösseringen geduldig auf ihren Einsatz wartet. „Die Dragoner wollen die Hugenotten vertreiben. Deshalb suchen wir ein neues Zuhause in Deutschland“, erzählt sie. Dieses findet Familie Loyal zeitweise in einer „ungastlichen Hütte“ – wozu der Hofschafstall in Hösseringen umdekoriert wird. Pluderhosen baumeln von einer Wäscheleine, auf Holzfässern sind Schüsseln mit Kohlköpfen drapiert und neben dem Stall steht ein Ziehbrunnen, der sonst dort nicht zu finden ist. Für Chiara ist es nicht der erste Dreh: „Ich habe schon in einigen Filmen mitgespielt“, erzählt sie. „Das ist cool, weil man viele Leute kennenlernt und neue Welten entdeckt“, meint sie und klettert auf einen alten Holzwagen am Brümmerhof.
Chiara Vaziri  ist erst neun Jahre alt, hat aber schon reichlich Erfahrung als Filmschauspielerin.  
Das Museum als Drehort hat Regisseurin Saskia Weisheit ausgesucht.“Ich war vor Jahren schon einmal auf Motivtour hier“, erinnert sie sich. Kurzerhand habe man angefragt und sei spontan aufgenommen worden. „Wir freuen uns, dass das Museumsdorf als Hintergrund für diese Filmaufnahmen gewählt wurde. Es steigert unsere Bekanntheit und macht die Museumsarbeit lebendiger“, sagt Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm.

Donnerstag, 1. November 2018

Der Zeit weit voraus

Veronika Kranich stellt beim Montagstreff des Kunstvereins Uelzen die Malerin Paula Modersohn-Becker vor

FOLKERT FRELS
Beim nächsten Montagstreff des Kunstvereins Uelzen am Montag, 5. November, im Theaterkeller des Theaters an der Ilmenau spricht die Hamburger Kunstinterpretin Veronika Kranich über die norddeutsche Ausnahmekünstlerin Paula Modersohn-Becker, die nicht nur untrennbar mit der Künstlerkolonie in Worpswede verbunden ist, sondern auch zu den wenigen deutschen Künstlerinnen zählt, die es international zu großem Ansehen brachten. Dies noch dazu in einer Zeit, in der es für Frauen noch schwer war, überhaupt malen zu dürfen. Ihr Vater bestimmte für sie den Beruf der Lehrerin. Widerwillig absolvierte sie die Ausbildung als Preis dafür, sich nebenbei aktiv der Malerei widmen zu dürfen.
Paula Modersohn-Becker in einem Selbstbildnis vor grünem 
Hintergrund mit blauer Iris, um 1905, Öl auf Leinwand.
Foto: Wikipedia, gemeinfrei
1876  in Dresden in eine weltoffene, kulturell sehr interessierte und wohlhabende Familie hineingeboren, zog Paula Becker in jungen Jahren mit ihrer Familie nach Bremen und lernte die norddeutsche Landschaft kennen, die so prägend für die Worpsweder Kolonie werden sollte. Sie begann in Bremen mit dem Malen; ein längerer Aufenthalt in England im Alter von 16 Jahren ermöglichte ihr, dort ausführlichen Unterricht im Zeichnen zu erhalten.
1893 kam Paula anlässlich einer Ausstellung in Bremen das erste Mal mit den Werken der Worpsweder Künstler in Kontakt. 1896 zog sie nach Berlin zu Verwandten und widmete sich hier ausführlich ihrer künstlerischen Ausbildung an verschiedenen Malschulen. 1897 lernte sie Worpswede persönlich kennen und beschloss, dorthin zu ziehen. Eine Erbschaft brachte ihr die dafür nötige Unabhängigkeit. Die Künstler in Worpswede lehnten die Malerei der großen Akademien ab, die Paula aufgrund ihres Geschlechtes sowieso verwehrt geblieben waren. Sie wollten eine unverfälschte Darstellung der Natur erreichen und strebten einen ursprünglichen Zustand an. Paula erhielt Unterricht bei Fritz Mackensen und lernte ihren späteren Ehemann Otto Modersohn kennen. Ihre ersten ausgestellten Bilder fanden keinen Beifall. Zu Beginn des Jahres 1900 ging sie nach Paris, dem damaligen Sehnsuchtsort aller Maler. 1901 heiratete sie den verwitweten Otto Modersohn, der ihr Talent schon früh erkannt hatte, ihre künstlerische Laufbahn nach Kräften unterstützte und förderte, jedoch das verschlafene Worpswede pulsierenden Orten wie Paris vorzog. Paula aber fühlte sich in Worpswede bald eingeengt und ging 1903 wieder nach Paris. 1906 erwog sie sogar, sich von ihrem Mann zu trennen, kehrte jedoch ein Jahr später wieder zu ihm zurück. Nach der Geburt ihres einzigen Kindes im November 1907 starb sie mit nur 31 Jahren. Neben ihrem Mann war es der Künstlerkollege Heinrich Vogeler, der ihr Werk bewahrte und einem breiteren Publikum bekannt machte.
Mit ihren Werken war sie der Zeit weit voraus. Sie hinterließ Porträts, Selbstportraits, Landschaften, Bilder von Kindern und einer ungeschönten bäuerlichen Lebenswelt. Ihre roh erscheinende Pinselführung und der dicke Farbauftrag mit Öl-und Temperafarben waren ungewöhnlich für eine Frau. Zu Beginn war in Paulas Werk noch ein impressionistischer Einfluss zu erkennen, der aber immer mehr vom Expressionismus abgelöst wurde, von dem sie die Reduzierung der Gegenstände auf einfache Formen und die Festlegung der Formen durch dunkle Linien übernahm.
Die Werke Paula Modersohn-Beckers scheinen den Betrachter persönlich anzusprechen, vielleicht sind sie deshalb heute noch so beliebt. Zu Lebzeiten verkaufte sie nur fünf Bilder, heute, über 100 Jahre nach ihrem Tod, ist sie eine geachtete Künstlerin, die richtungsweisend war und der auch heute noch große Ausstellungen gewidmet werden.
Der Kunstverein und die Referentin würden sich über einen regen Besuch freuen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist wie immer frei. Spenden für die Arbeit des Montagstreffs werden gern genommen.

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Wanderführer-Quartett komplett

In Rot, Gelb, Blau und Grün: die Cover der Reihe
LINKS UND RECHTS DES GRÜNEN BANDES
Mit Erscheinen des vierten Bandes der Reihe LINKS UND RECHTS DES GRÜNEN BANDES ist  unser Wanderführer-Quartett nun komplett. Auch der vierte Band enthält wieder 25 Touren, die Helmut Berlinecke alle mindestens einmal, zum größten Teil aber mehrfach und zu verschiedenen Jahreszeiten gewandert ist. Helmut Berlineckes bevorzugtes Wandergebiet erstreckt sich zwischen Wolfsburg im Süden und Wittingen im Norden auf beiden Seiten des Grünen Bandes, wie der ehemalige Grenzstreifen der innerdeutschen Grenze genannt wird. Mit der Altmark und der Südheide stehen hier zwei wunderbare Wanderreviere mit ganz unterschiedlichem Charakter zur Verfügung, die genussvolles Wandern abseits ausgetretener Pfade erlauben. Besonders eignen sich diese leicht zugänglichen Wanderreviere für die kleine Auszeit vom Alltag. Wer weniger die sportliche Herausforderung als vielmehr wohltuende Bewegung an der frischen Luft sucht, findet hier gera- dezu ideale Voraussetzungen.
Alle 100, in den vier Bänden der Reihe vorgestellten Wandertouren sind als Rundwanderungen ausgelegt, führen durch Wälder und Wiesen, an Flüssen, Bächen und Kanälen entlang, und beson- ders in der Altmark sind auch einige »Berge« zu erklimmen, die weite Ausblicke über die Landschaft bieten. Mit einer Länge von fünf bis 15 Kilometern sind die Touren auch für weniger geübte Wanderer geeignet. Die bewusst kurz gehaltenen und mit Fotos illustrierten Beschreibungen werden durch Karten mit Angaben zur Anfahrt, Wegcharakteristik und besten Wanderzeit ergänzt. Wer sich nicht auf Karte und Orientierungssinn verlassen mag, kann sich die GPS-Tourentracks aus dem Internet herunterladen.
Die vier Bände im jackentaschenfreundlichen Postkartenformat und mit praktischer Spiralbindung
kosten je 8,90 Euro und können über den Buchhandel oder direkt bei Calluna unter E-Mail buchshop(at)calluna-magazin.de oder Telefon 05832 979840 bestellt werden. Die Lieferung erfolgt versandkostenfrei.
Wer direkt bei Calluna (nicht im Buchhandel) alle vier Bände im Paket bestellt (oder die ersten drei Bände bereits bestellt hat), erhält als Dankeschön die Wandertour DAS GRÜNE BAND IM BROMER LAND in Form einer 20-seitigen Broschüre mit Spiralbindung dazu. Alle anderen können die Broschüre für 3 Euro unter buchshop(at)calluna-magazin.de oder Telefon 05832 979840 bestellen.
Das Cover der Broschüre DAS GRÜNE
 LAND IM BROMER LAND
Einst galten der auf drei Seiten von der DDR-Grenze »eingezäunte« Flecken Brome und das drei Kilometer weiter südlich gelegene Doppeldorf Zicherie-Böckwitz als bedrückende Symbole der deutschen Teilung, und das Wandern mit den stark befestigten Grenzanlagen im Blickfeld war alles andere als ein Vergnügen, zumal viele Wege, durch die Sperranlagen abgeschnitten, gewissermaßen im Nirgendwo endeten.
Rund 30 Jahre nach der Grenzöff-nung zeigt sich die ehemals betongraue Grenze als Grünes Band und das Grenzgebiet als naturschönes Wanderrevier, das neben Wald und Wiesen dank der Ohre und des Ohresees auch viel Wasser zu bieten hat. Mit ein wenig Glück lassen sich hier sogar Biber beobachten. Wanderführer Helmut Berlinecke lädt ein zu einem abwechslungsreichen Streifzug beiderseits des Grünen Bandes im Bromer Land. Die Wandertour kann durch einen Rundgang auf dem Grenzlehrpfad bei Zicherie-Böckwitz (etwa 3 km lang) und eine Besichtigung des Museums in der Burg Brome erweitert werden. Und an den Wochenenden lockt das Museumscafé der Burg Brome mit Kaffee und Kuchen.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Neues Kiesbett für den Emmer Bach

Der Emmer Bach im Naturschutzgebiet „Ise mit seinen Nebenbächen“ im nördlichen Landkreis Gifhorn hat auf einer Länge von 700 Metern ein neues Kiesbett erhalten. Ziel des Projektes ist die ökologische Aufwertung des Gewässers gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. In enger Zusammenarbeit zwischen dem Forstamt Unterlüß, dem Unterhaltungsverband Ise, dem Aller-Ohre-Verband und dem NLWKN sowie in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörde des Landkreises Gifhorn wurde das Projekt geplant, genehmigt und umgesetzt.

Mit einem Dumper wird Kies in den Emmer Bach eingebracht. Foto: Niedersächsische Landesforsten
„Alle Beteiligten haben hier toll zusammengearbeitet und an einem Strang gezogen“, sagt Christoph Rothfuchs, Förster und Waldökologe im Forstamt Unterlüß. In nur acht Arbeitstagen wurden 640 Tonnen Kies im Bachbett eingebaut. Eine logistische Herausforderung war es, den schweren Kies über die sonst eigentlich feuchten Böden zum Bach zu bringen.
„Der extrem trockene Sommer hatte in diesem Fall auch etwas Gutes, wir konnten auf das Anlegen einer Baustraße verzichten, ohne Bodenschäden zu verursachen“ so Ronald Möws, Gewässerkoordinator des Aller-Ohre-Verbandes. Das neue Kiesbett dient als Laichsubstrat für die heimische Fischfauna wie Mühlkoppe oder Bachforelle. Von diesen Fischen ernährt sich wiederum der heimliche Schwarzstorch. Gleichzeitig wird Lebensraum am Gewässergrund für tierische Kleinstlebewesen wie beispielsweise Kleinkrebse, Libellen- oder Köcherfliegenlarven  geschaffen.
„Der Aller-Ohre-Verband hat großes Interesse, über solche Projekte die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie in unseren Bächen voranzutreiben“, ergänzt Silke Westphalen, Geschäftsführerin des Aller-Ohre-Verbandes.
Die Finanzierung des gemeinsamen Naturschutzprojektes wurde zu 90 Prozent mit Fördermitteln der Landes und der europäischen Union aus der Fließgewässerentwicklung sichergestellt. Das Forstamt Unterlüß hat die Ko-Finanzierung der restlichen zehn Prozent übernommen.
 Bereits 2014 waren in einem ersten Projekt 500 Tonnen Kies auf 400 Meter in die Bachsohle eingebracht worden.

Freitag, 21. September 2018

Das neue Calluna-Heft ist da

Heute beginnt die Verteilung des neuen Calluna-Heftes (Herbst 2018). Bis alle Auslagestellen in der Südheide beliefert sind, kann es ein paar Tage dauern. Wir bitten um etwas Geduld. Abonnentinnen und Abonnenten erhalten das neue Heft per Post klimaneutral ins Haus geliefert, können aber schon jetzt im CallunaPlus-Bereich darin blättern und lesen. Viel Vergnügen!
TIPP Wenn Sie Calluna abonnieren möchten, schicken Sie uns einfach eine E-Mail mit Ihrem vollständigen Versandadresse an abo(at)calluna-magazin.de. Das Abo kostet 10 Euro pro Jahr (4 Hefte). Die Mindestbezugsdauer beträgt ein Jahr. Danach können Sie das Abo jederzeit formlos zum Quartalsende kündigen. Sie haben schon ein Abo? Gut, aber vielleicht möchten Sie noch eins oder mehrere verschenken – als kleine Aufmerksamkeit zum Geburtstag, zu Weihnachten oder einfach nur als Dankeschön.

Freitag, 31. August 2018

„Die Präraffaeliten" im Montagstreff des Kunstvereins Uelzen

FOLKERT FRELS

"Bocca baciata" (Der geküsste Mund) ist der Titel dieses Bildes,
das Gabriel Rossetti 1859 nach einer Geschichte aus dem Deca-
merone von Bocaccio malte. Foto: Wikipedia 
„Die Präraffaeliten“ werden das Thema beim Montagstreff des Kunstvereins am 3. September im Theaterkeller des Theaters an der Ilmenau sein. Claudia Krieghoff-Fraatz stellt diese 1848 in London entstandene Künstlergruppe vor, die damals die englische Kunst revolutionieren wollten. Die mittelalterliche Kunst im Italien des 13. und 14. Jahrhunderts – die ihrer Meinung nach mit Raffael beendet wurde – dienten ihnen als Vorbild. In ihren Werken forderten sie unbedingte Detailtreue und absoluten Realismus, der aber gleichtzeitig ausgefüllt sein musste mit einer Botschaft und emotionalem Inhalt.
Mit dem Aufkommen der modernen Kunst mit Vertretern wie Picasso, Klimt, Schiele und anderen verschwanden die Präraffeliten, erlebten in den vergangenen Jahrzehnten einen neuen „Boom“ mit steigenden Preisen und vermehrten Ausstellungen. Aber auch heute polarisieren sie noch – für manche Betrachter sind sie eine wichtige Erscheinung in der Kunst, für andere nur sentimentaler Kitsch.
Der Kunstverein und die Referentin würden sich über einen regen Besuch dieser Veranstaltung freuen. Der Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt wie immer frei. Spenden für die Arbeit des Montagstreffs werden gern entgegengenommen.

Orchideen-Seminar

Viele gute Tipps vom Orchideen-Profi erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Orchideen-Seminars, das am Sonnabend, 8. September, von 15 bis 18 Uhr im Orchideen-Zentrum Wichmann im Celler Ortsteil Groß Hehlen, Tannholzweg 1-3, stattfindet. Kosten: 25 Euro pro Person. Um telefonische Anmeldung unter 05141 93720 wird gebeten.

Donnerstag, 16. August 2018

Freilich(t) – voller Wunder

Ausstellung in der Stadtbücherei Uelzen mit Bildern von Damaris Böhlig 

FOLKERT FRELS / Text und Fotos
Damaris Böhlig hat einen Neuanfang gewagt und arbeitet
jetzt freiberufliche als Fotografin und Schriftstellerin.
Sie liebt es, zu fotografieren und sie liebt es, zu schreiben. Dass sie eine talentierte Fotografin ist, davon können sich von Sonnabend an die Besucher ihrer Ausstellung in der Stadtbücherei Uelzen überzeugen. Unter dem Titel „Freilich(t) – voller WUNDER“ zeigt Damaris Böhlig aufwändig auf Leinen ausgedruckte und auf Keilrahmen gezogene Fotos, die in Lüneburg, Dänemark und Schweden entstanden sind. Es sind dies mit einem Blick aufs Detail entstandene Bilder, in denen die Schönheit der Natur, ihre Verletzlichkeit, ihre Einzigartigkeit festgehalten sind. Indem sie den Hintergrund unscharf hält und den Fokus auf Einzelheiten richtet, gelingt es Damaris Böhlig, eine Welt voller Wunder zu zeigen. Ob dies nun der Blick in den azurblauen Himmel mit den scharf konturierten Schäfchenwolken ist, der den Wunsch nach einer entspannenden Pause illustrierende blaue Kaffeebecher oder der Farbenrausch der untergehenden Sonne an Dänemarks Küste – in ihren Fotos vermittelt sie ein Gefühl des Eingebundenseins in ein höheres Ganzes, gibt ihrem Wunsch nach Freiheit und unbändiger Lebensfreude einen Rahmen. Und sie zeigt deutlich, dass sie in keine gängige Schublade passt.
Davon zeugt auch ihre Antwort, die sie bei Facebook auf die Eingangsfrage „Was machst Du gerade?“ gibt. Jeder, der Facebook nutzt, kennt diese Frage, mit der dazu aufgerufen wird, einen Dialog zu beginnen. Damaris Böhlig schreibt dazu: „Ich habe meinen Job und meine Wohnung gekündigt, werde nun so gut wie alles verkaufen und dann mein LEBEN beginnen!“ und fährt dann fort „Nein, das ist kein Scherz!“ Sie, die einen gut bezahlten Job hatte im Marketing eines Hamburger Großkonzerns, die in Lüneburg eine gemütliche Wohnung ihr eigen nannte und ein Auto, hat sich im Mai dieses Jahres dazu entschlossen, alles über Bord zu werfen und sich selbständig zu machen als Schriftstellerin und Fotografin. Jahrelang habe sie – so sagte die knapp 30jährige in einem Interview – nur des Geldes wegen einen Job gemacht, der sie davon abhielt, ihren wahren Talenten und Berufungen zu folgen. Ja, sie verdiente gut, doch sie erkannte, dass dabei  ihr Leben auf der Strecke blieb. Sie nahm die körperlichen Signale ernst, die ihr klarmachten, „so geht es nicht weiter!“. Sie stieg aus und orientierte sich vollkommen neu.

Damaris Böhlig beim Aufhängen ihrer Bilder in der Stadtbücherei in Uelzen.
Von Marc Rath, dem ehemaligen Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung und jetzigem Redaktionsleiter der Landeszeitung in Lüneburg, kam die Idee zu dieser Ausstellung mit den Bildern von Damaris Böhlig. Er hatte die junge Künstlerin im Rahmen seiner „100-Orte-Tour“ zu Beginn seiner Tätigkeit in der Salzstadt kennengelernt und sie Horst Hoffmann, dem „Macher“ der AZ-Ausstellungen, empfohlen. Gehört – getan. Von Sonnabend, 18. August, bis zum 13. September hängen ihre Bilder im Kellergeschoss der Stadtbücherei und können während der Öffnungszeiten betrachtet werden. Zur Halbzeit am Sonnabend, 1. September, kommt die Fotografin aus ihrer neuen Heimat in Dänemark für eine Lesung in die Stadtbücherei nach Uelzen: Sie wird aus ihrem druckfrischen, nach einem gleichnamigen Blog entstandenen Buch „Mit 30 fängt das Leben an“ vorlesen – die Zuhörer erwartet um 10:30 Uhr eine Mischung aus Roman, Psychothriller, Ratgeber und Autobiografie.

Montag, 13. August 2018

Orchideen-Sommerfest

Das Orchideen-Zentrum Wichmann im Celler Ortsteil Groß Hehlen, Tannholzweg 1-3, lädt zum Sommerfest ein. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein bunter Markt mit vielen Angeboten und Aktionen im und um das Orchideen-Zentrum. Das Sommerfest findet am Freitag, 17. August, von 10 bis 18 Uhr, am Sonnabend, 18. August, von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag, 19. August, von 11 bis 16 Uhr statt.

Freitag, 10. August 2018

Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes – jetzt bewerben!

Zum sechsten Mal schreibt der Lüneburgische Landschaftsverband seinen Kunstpreis für in der Region ansässige zeitgenössische Bildende Künstlerinnen und Künstler aus. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wurde erstmals im Frühjahr 2009 vergeben. Preisträger/innen waren bisher: Ralf Peters (Lüneburg), Justine Otto (Bleckede), Anna Jander (Niederohe), Gilta Jansen (Dannenberg) und Esra Oezen (Wolfsburg). Der Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbands umfasst neben dem Preisgeld auch die Publikation eines Einzelkataloges und eine Einzelausstellung in einem renommierten Ausstellungshaus der Region. In die Entscheidungsfindung über die Vergabe des Preises ist eine unabhängige Kunstkommission eingebunden, die sich 2018 wie folgt zusammensetzt:
Dr. Justin Hoffmann, Künstlerischer Leiter, Kunstverein Wolfsburg
Stefanie Kleefeld, Künstlerische Leiterin, Halle für Kunst, Lüneburg
Isa Melsheimer, Bildhauerin, Berlin
Dr. Anne Mueller von der Haegen, Allgemeiner Konsumverein Braunschweig
Dr. Sven Nommensen, Kunstverein Buchholz i. d. Nordheide
Dr. Julia Otto, Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon

Um den Kunstpreis bewerben können sich alle Künstlerinnen und Künstler, die zum Zeitpunkt der Bewerbung seit mindestens zwei Jahren einen Wohnsitz in den Landkreisen bzw. Städten Celle, Gifhorn, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Heidekreis, Uelzen und Wolfsburg haben. Es gibt keine Altersbegrenzung. Zugelassen sind Arbeiten in allen Medien. Bewerbungen sind im Format Din A4 einzureichen und sollen aussagekräftig über das Gesamtwerk oder eine Werkreihe sein. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2018.
Die Teilnahmebedingungen und das Teilnahmeformular sind unter folgender Internetadresse
zu finden:  www.lueneburgischer-landschaftsverband.de.
Die Bewerbung ist zu adressieren an:
Bildungszentrum des Landkreises Gifhorn
Charlotte Dreschke, Kuratorin
Freiherr-vom-Stein-Str. 24
38518 Gifhorn
Telefon (053 71) 9459 - 638
E-Mail:  c.dreschke@bz-gifhorn.de

Märchenpicknick im Garten der Bäume

Die Märchenerzählerin Katja Breitling.
Foto: Veranstalter
Die Märchenerzählerin Katja Breitling lädt zu einem sommerlichen Märchenpicknick in das Arboretum Melzingen ein. Die Gäste bringen zu dieser Veranstaltung am Sonntag, 19. August, ihre eigenen Picknickkörbe und Decken mit und treffen sich um 16 Uhr am Kulturstall des Arboretums. Von dort aus wandern die großen und kleinen Gäste zusammen mit der Märchenerzählerin zu einem schönen Platz im Garten der Bäume. Dort gibt es anderthalb Stunden lang einen Ohrenschmaus mit feinsten Märchen von Flora und Fauna – ebenso wie auch einen Gaumenschmaus der mitgebrachten Speisen und Getränke aus dem Picknickkorb. Erwachsene und Kinder ab sieben Jahre erwartet ein genüsslicher Nachmittag in der Natur. Bei schlechtem Wetter machen es sich die  Gäste mit ihren Decken im  Kulturstall gemütlich. Weitere Auskünfte und Anmeldungen unter Telefon 04131 7274770. Aber auch, wer sich spontan zur Teilnahme entschließt, ist willkommen. Der Eintritt beträgt 10 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Kinder.

Freitag, 3. August 2018

Orchideen-Seminar

Viele gute Tipps vom Orchideen-Profi erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Orchideen-Seminars, das am Sonnabend, 11. August, von 15 bis 18 Uhr im Orchideen-Zentrum Wichmann im Celler Ortsteil Groß Hehlen, Tannholzweg 1-3, stattfindet. Kosten: 25 Euro pro Person. Um telefonische Anmeldung unter 05141 93720 wird gebeten.

Mittwoch, 1. August 2018

Ausstellung: Schätze aus dem Museumsdepot

Im Schulmuseum Steinhorst ist von heute an bis zum 14. Oktober eine neue Sonderausstellung zu sehen: Unter dem Titel "Neuzugänge – Interessantes, Spannendes und Überraschendes aus dem Depot" wird eine Auswahl von Objekten aus über 200 Jahren Schulgeschichte gezeigt, die nicht Bestandteil der Dauerausstellung des Museums sind.
Mit der Sonderausstellung gibt der neue Museumsleiter Arne Homann gewissermaßen seinen Einstand. Die Idee dazu kam ihm, als er im Museumsdepot stöberte, um sich einen ersten Überblick über die dort gelagerten Objekte – etwa 10.000 Stücke – zu verschaffen. Dabei entdeckte er auch einen wahren Schatz: ein Schulbuch aus dem 18. Jahrhundert, das das erste seiner Art war und auf eine Verordnung des Herzogs Karl I von Braunschweig-Wolfenbüttel vom 18. Mai 1752 zurückgeht, derzufolge erstmals flächendeckend einheitliche Schulbücher eingeführt werden sollten, und zwar ein Handbuch zum "Buchstabieren und Lesen" und ein Religionslehrbuch, das Grundlagenwissen über die Bibel vermittelt. Von dieser "Einleitung in die Geschichte und Bücher des Alten und Neuen Testaments zum Gebrauch der Schulen im Fürstenthum Braunschweig" besitzt das Schulmuseum ein Exemplar, das nun zusammen mit weiteren besonderen Objekten in der Ausstellung präsentiert wird. In der gedruckten Ausgabe des Südheide-Magazins (Heft Sommer 2018) haben wir das Buch bereits ausführlich vorgestellt.

Dieses Buch, das den Schülern Grundlagenwissen über Aufbau und Inhalt der Bibel vermitteln sollte, war eines der beiden ersten Schulbücher, die im 18. Jahrhundert im Herzogthum Braunschweig eingeführt wurden. Zusammen mit weiteren ausgewählten Objekten aus den Museumsdepot ist es ab sofort in der neuen Sonderausstellung des Schulmuseums Steinhorst zu sehen.
Die Sonderausstellung, die der Museumsleiter auch als Dank an alle Spender verstanden wissen möchte, die dem Museum im Laufe der Jahre Stücke aus ihrem Privatbesitz überlassen haben, kann während der Öffnungszeiten des Schulmuseums (Mittwoch bis Sonnabend von 14 bis 16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr) besichtigt werden. Der Eintritt ist im Eintrittspreis des Schulmuseums (Erwachsene 3 Euro, Schüler ab 12 Jahren 1,50 Euro, Kinder frei) enthalten. Für alle, die nicht die Dauerausstellung, sondern nur die Sonderausstellung anschauen möchten, ist der Eintritt frei. Eine Spende wird gern gesehen. Ebenfalls gegen eine Spende soll demnächst ein kleines Begleitheft erhältlich sein.

„Bin gekommen, um zu bleiben“

Dr. Björn Thomann neu im Team des Museumsdorfes Hösseringen

Neuer Stellvertreter des Museumsleiters:
Dr. Björn Thomann. Foto: Museumsdorf Hösseringen
Der Leiter des Museumsdorfes Hösseringen, Dr. Ulrich Brohm, hat einen neuen Stellvertreter:  Dr. Björn Thomann (41) ist im Rheinland geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur in Bonn studierte er Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte in Trier, den Schwerpunkt legte er auf die Neuere Geschichte. In der Magisterarbeit beschäftigte er sich mit der Rolle der Burschenschaften in der 1848-er Revolution. Seine Begeisterung für die Geschichte hatte er aber schon viel früher entdeckt, und das hat mit den Großeltern zu tun. „Sie erzählten mir oft von ihrem Bauernhof in Posen, den sie nach dem Krieg verlassen mussten. Ich fand das spannend und so habe ich mich an die Vergangenheit und besonders auch an die Landwirtschaftsgeschichte angenähert“, erinnert er sich. Im Garten der Großeltern begann dann auch seine museale Tätigkeit: „Ich habe ihre alten Sachen aus dem Keller geholt und ausgestellt“. Da war er sieben Jahre alt.
Die Römer, die im besonders im Rheinland viele Spuren hinterlassen haben, führten Björn Thomann zur klassischen Archäologie. Aber er kam doch immer wieder auf das Thema Landwirtschaft zurück, so auch im Rahmen seiner Dissertation, die die Entwicklungsgeschichte des agrarwissenschaftlichen Studiums im deutschsprachigen Raum und der landwirtschaftlichen Studentenverbindungen beleuchtet. In diesem Zusammenhang befasste er sich auch mit der Ebstorfer Ackerbauschule. Später arbeitete er in einem Freilichtmuseum bei Kiel, dann folgten eine einjährige praktische Tätigkeit auf einem Bio-Bauernhof, genealogische Forschungen in Innsbruck und ein Volontariat beim Landschaftsverband Rheinland . „Die Arbeit im Freilichtmuseum hat mir besonders gefallen. Ich bin sehr froh, dass ich daran nun anknüpfen kann“, sagt er.
An der Südheide gefällt ihm aber nicht nur der neue Arbeitsplatz: „Hier ist viel Platz und ich kann mich in die Natur zurückziehen, wenn mir danach ist“, sagt er und freut sich schon darauf, dass seine Ehefrau und die beiden Kinder bald nachkommen: „Ich bin gekommen, um zu bleiben.“
Nachdem er sich einen Einblick in alle Arbeitsbereiche des Museumsdorfes verschafft hat, bereitet  Thomann nun vorrangig die neue Ausstellung im Haus Eschede vor, die im September eröffnet werden soll. „Wir sind derzeit dabei, den Ausstellungstexten den letzten Schliff zu geben“, berichtet er. „Das Konzept steht längst, aber es sind noch eine Menge Aufgaben zu erledigen.“ Auf dem Plan stünden Reparaturen am Haus wie etwa Malerarbeiten, Verfugungen an den äußeren Wänden, die Erneuerung des Bienenzaunes und Ausbauten im Inneren. Auch eine Medienstation soll in die neue Ausstellung integriert werden.

Montag, 30. Juli 2018

Norddeutsche Landschaften

Die Malerin Gisela Tobias stellt auf dem Winkelhof aus
Der Lopausee bei Amelinghausen. 
Im Hofcafé des Winkelhofs in Müden/Örtze zeigt Gisela Tobias vom 4. August bis zum 21. Oktober ihre Bilder, auf denen der Mensch und die norddeutsche Landschaft immer im Vordergrund stehen.
Über Volkshochschulkurse ist Gisela Tobias zur Malerei gekommen und hat ihre Leidenschaft durch zahlreiche Privatkurse und Seminare intensiviert.
Gerne arbeitet sie in Gruppen oder allein, lässt sich immer wieder von Dozenten anleiten und sieht die Herausforderung in der weißen Leinwand, das gedankliche Umsetzen des Motivs und in der Auswahl der Malweise.
Im Laufe der Zeit erweiterte Gisela Tobias ihr Werk durch Skulpturen vorwiegend aus Speckstein, der Radierung und dem Holzdruck.
Die Bilder, Skulpturen und kleine Radierungen sind zu den Öffnungszeiten des Hofcafés (Sonnabend bis Montag sowie an niedersächsischen Feiertagen  jeweils von 14 bis 18 Uhr) zu besichtigen. Im Rahmen der „Kunst-Station Winkelhof“ des neues Kunst- und Kulturfestes ARTCalluna in der Südheide können Kunstinteressierte Gisela Tobias am  Sonntag, 19. August, von 14 bis 18 Uhr bei Ihrer Arbeit bei Kaffee und Kuchen über die Schulter schauen.

Wenn es um Nordeutsches geht, darf auch eine Hafenansicht nicht fehlen.

Mittwoch, 25. Juli 2018

NABU bildet Fledermausbotschafter aus

Seit 2016 hat der NABU im Rahmen des Projektes „Fledermausbotschafter für Niedersachsen“ über 140 Ehrenamtliche zu sogenannten Fledermausbotschaftern ausgebildet. Durch die von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderte Schulung sind diese Botschafter nun in der Lage, der Bevölkerung zu fast allen Fragen rund um das Thema Fledermausschutz hilfreich und beratend zur Seite zu stehen.

Faszinierend: ein Mausohr im Flug. Foto: NABU/Eberhard Menz
Jetzt, gegen Ende Juli und im August, wird es zum Beispiel häufig zu sogenannten „Invasionen“ kommen. Darunter verstehen Fledermausschützer das Einfliegen diesjähriger, noch unerfahrener Fledermaus-Jungtiere, die durch gekippte Fenster in Wohnungen fliegen. Diese werden von den Tieren als vermeintliche Spaltenquartiere missverstanden. Leider kommen die Tiere ohne Hilfe oft nicht mehr hinaus. Dazu gleich ein Tipp: Fliegengitter verhindern das Einfliegen von vornherein und falls es doch passiert ist: Fenster vor allem zur Dämmerung ganz öffnen, damit die Tiere wieder hinausfinden.
Fledermausbotschafter können aber auch die sehr beliebten Fledermaus-Exkursionen anbieten oder Vorträge in Schulen halten, Winter- und Sommerquartiere können hergerichtet und gepflegt werden. Darüber hinaus zeichnen sie Häuser mit nachgewiesenen Fledermausquartieren mit der Plakette „Hier sind Fledermäuse willkommen“ aus. Die Aufgaben sind also vielfältig und können von den Ehrenamtlichen selbst gewählt werden.
Aufgrund der großen Nachfrage hat sich der NABU nun entschieden, noch eine weitere, dann aber letzte Schulung zum Fledermausbotschafter anzubieten, da das Projekt zum Jahresende ausläuft. Diese Schulung besteht dabei aus den fünf Modulen:
      Biologie und Ökologie von Fledermäusen
       Praktische Artbestimmung
       Artenschutzmaßnahmen
       Rechtliche Grundlagen
       Öffentlichkeitsarbeit

Die ersten drei Module finden am 18. und 19. August in Hannover-Laatzen in der Ökologischen Station Mittleres Leinetal (ÖSML) statt. Die Module 4 und 5 werden dann im Herbst diesen Jahres nachfolgen. Wer an den Schulungn teilnehmen möchte, sollte sich kurzfristig unter der E-Mail-Adresse ralf.berkhan@NABU-Niedersachsen.de anmelden. Unter derselben Adresse oder unter Telefon 0511 9110513 beantwortet Projektleiter Ralf Berkhan bei Bedarf weitere Fragen. Die Anzahl der Plätze ist streng begrenzt und es stehen nur noch Restplätze zur Verfügung! Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet.
INFO  https://niedersachsen.nabu.de/fledermausbotschafter

Sonntag, 15. Juli 2018

Kindheit auf dem Lande


„Kindheit auf dem Lande“ ist das Thema eine Führung, die am Freitag, 20. Juli, von 15 bis 17 Uhr im Museumsdorf Hösseringen stattfindet. Museumsführerin Verena Görke erzählt, wie die Kinder in vergangenen Jahrhunderten in der Lüneburger Heide gelebt haben, welche Aufgaben und Pflichten die Kinder auf den Höfen hatten, ob es für sie überhaupt so etwas wie Freizeit gab und wie sich das Leben der Kinder auf dem Land von dem der Kinder in der Stadt unterschied.
Als Einstieg in die Thematik erfolgt zunächst eine theoretische Annäherung an den Begriff und die Geschichte der Kindheit. Begleitet wird dieses mit entsprechenden Exponaten aus der Sammlung des Museums, die nicht regulär in den Ausstellungen des Museums zu sehen sind. Die Spielzeuge, wie etwa eine Puppenstube, Zinnfiguren, Holz- und Blechspielzeug und ein Schaukelpferd, wurden speziell für die Führung zusammengestellt. Anschließend folgt ein Rundgang zu verschiedenen Gebäuden des Museums, wobei spezielle Aspekte der Kindheit, die in den Wohnräumen anschaulich zur Geltung kommen, weiter erforscht und vertieft werden. Zudem wird es die Gelegenheit geben, einige der überlieferten Spiele miteinander auszuprobieren.
Diese Themenführung lädt zum Mitmachen ein und bietet die Möglichkeit, Erinnerungen aus der eigenen Kindheit einzubringen.

Donnerstag, 12. Juli 2018

Jungstörche werden flügge

Nach der bewegten Vorgeschichte des Storchenpaares auf dem Schornstein des NABU-Artenschutzzentrums in Leiferde bei Gifhorn stellte sich die spannende Frage, wie es bei dem neu zusammengefundenen Paar weitergeht. Die anfangs ablehnende Haltung von Fridolin gegenüber der neuen Storchendame Mai verflog schnell und so fand er sich nach tagelangem hin und her mit der neuen Partnerin ab. Zusammen wurde dann am Nest gebaut, Paarungen fanden statt, Eier wurden gelegt und das Paar brütete.

Einer der Jungstörche auf dem Schornstein des NABU-Artenschutzzentrums unternimmt erste Flugversuche. 
Foto: NABU/Bärbel Rogoschik
Am 11. Mai schlüpfte der erste Jungstorch auf dem Schornstein des NABU-Artenschutzzentrums. Drei weitere Geschwister überlebten nicht. Den Grund sieht Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums, in einem Nahrungsengpass, verbunden mit der ersten Brut von Mai und deren Unerfahrenheit in der Nahrungsbeschaffung. Sie freut sich allerdings auf die kommenden Tage, denn dann startet der Jungstorch seine ersten Ausflüge. „Er wird mit seinen Eltern die Nahrungsgebiete in der Nestumgebung inspizieren und bei einer „Maus to go“ die richtigen Fangtechniken erproben können“, erklärt Bärbel Rogoschik.
Eine weitere Storchenfamilie hat sich unweit des Schornsteins, im nördlichen Teil des Geländes, auf einer künstlichen Nisthilfe niedergelassen. „Sie ist da schon einen Schritt weiter“, so Rogoschik. „Die Kinder haben die ersten Flugversuche schon hinter sich, stehen aber täglich noch auf ihrem Heimatnest, denn übernachtet wird immer, bis zum Flug in den Süden, zu Hause“, schmunzelt Bärbel Rogoschik.
Der weite Flug in den Süden findet ab August statt, wobei die Jungtiere ohne Eltern, dafür aber gemeinsam in größeren Jungstorchgruppen fliegen. Die Eltern müssen sich erst einmal von der anstrengenden Aufzucht erholen und selber wieder ein paar Fettreserven anlegen, bevor auch sie ihre Reise in den Süden starten.
„In den nächsten Wochen wird es zu reichlich umherfliegenden Jungstörchen im NABU-Artenschutzzentrum kommen“, freut sich Bärbel Rogoschik. Die Kamera sollten die Besucher auf alle Fälle bei einem Besuch im Gepäck haben. Das Zentrum ist im Sommer täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Via Webcam lässt sich die Jungfamilie beobachten. Der Link ist über die Webseite des NABU-Artenschutzzentrums zu erreichen: www.nabuzentrum-leiferde.de

Donnerstag, 5. Juli 2018

Auch Vögel haben Durst

Amsel, Spatz und Co. bei Hitze helfen – Tipps vom NABU

Nicht nur diese Kohlmeise freut sich bei der Hitze über eine Vogeltränke mit frischem Wasser.             Foto: NABU/Rita Priemer
Bei der derzeit langanhaltenden Trockenheit finden Vögel immer weniger Stellen, an denen sie trinken können. Deshalb rät der NABU Heide-Wendland dazu, Vogeltränken aufzustellen. „Da reicht schon ein einfacher Blumentopf-Untersetzer oder ein ausrangierter Suppenteller, gefüllt mit klarem Wasser und einem Stein in der Mitte“ sagt Andrea Pohlen, Leiterin der Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland in Celle. „Wichtig ist, dass man das Behältnis regelmäßig, möglichst täglich, mit heißem Wasser reinigt. Zudem sollte man ab und zu das Wasser austauschen und darauf achtet, dass es sauber bleibt.“ Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Vögel mit Krankheitserregern infizieren und sterben.
Vielen Gartenbesitzern und -besitzerinnen kann eine Vogeltränke auch ganz eigennützige Vorteile bieten: Wenn die Vögel an der Wasserschale trinken, löschen sie ihren Durst weniger an Kirschen oder Johannisbeeren. Zudem bietet das eine gute Gelegenheit die Tiere zu Beobachten. „Im Idealfall befestigt man das Vogelbad an einem halbschattigen oder schattigen Ort auf einem etwa anderthalb Meter hohen Ständer oder hängt es in einen Baum. Dann wird bleibt das Wasser länger frisch und der Badespaß ist für die Tiere nicht gefährlich“, rät Andrea Pohlen. Ein Video mit einer Bauanleitung für einen „Swimmingpool für Vögel“ gibt es vom NABU auch im Internet.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Vogelarten und zum vogelfreundlichen Gärtnern bietet die Broschüre „Vögel im Garten – schützen, helfen und beobachten“. Sie ist in der NABU-Geschäftsstelle in der Schuhstraße 40 in Celle erhältlich oder kann ist gegen Einsendung von fünf Briefmarken zu 70 Cent an den NABU, Stichwort „Vögel im Garten“, Schuhstr. 40, 29221 Celle zugeschickt werden.

Montag, 2. Juli 2018

Mehr als Zucker, Ziegel & Motoren

Ausstellung über die Industriegeschichte der Stadt Uelzen eröffnet

In der Uelzener Molkerei wurde einst auch Eis hergestellt.
FOLKERT FRELS / Text und Fotos
„Schön, diesen Saal noch einmal so voll zu sehen“, freut sich Otto Lukat am Sonntag bei der Eröffnung der aktuellen Ausstellung des Museums- und Heimatvereins des Kreises Uelzen in seiner Begrüßungsrede als dessen Vorsitzender. Ausdrücklich betont er das „noch einmal“, denn der Verbleib des Museums im Schloss Holdenstedt ist in Anbetracht der doch recht weit gediehenen Verkaufsgespräche mehr als fraglich. Sehr angetan ist Lukat von dem jüngst bekanntgewordenen Plan, die Räumlichkeiten der ehemaligen Sparkassenfiliale in der Bahnhofstraße für das Heimatmuseum nutzen zu können – dies sei „ein unschlagbares Angebot“, da Barrierefreiheit, ausreichend Platz und die Lage mitten im Herzen der Hansestadt nur dafür sprächen.
Dr. Ulrich Brohm
Nach einer Gedenkminute für Dr. Hans-Jürgen Vogtherr, den gerade verstorbenen langjährigen Mentor und Nestor des Vereins, ergreift Markus Hannemann als Vertreter der Stadt das Wort. „Viele der jungen Generation verbinden mit dem Begriff „Jabelmann“ nur die Open-Air-Konzerte“ – sie wüssten gar nicht, dass die 1899 gegründete Firma sich auf den Bau von Geräten und Anlagen zur Kartoffelverarbeitung spezialisiert und in der Branche einen weltweiten Ruf hatte. Er schließt mit den Worten „Die Hansestadt Uelzen steht zu ihrem Museum!“ Das wiederum hört Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm gerne. Er geht auf die Ausstellung ein, nennt sie „ein lohnenswertes Thema“, sieht in „seinem“ Museum eine „Identifikationsfabrik“. Brohm dankt den Zuschuss- und Leihgebern, den einzelnen Firmen, die diese mit zahlreichen historischen Schaustücken versehene Ausstellung ermöglichten, und den Mitarbeitern, die die vielen Exponate anschaulich platzierten.
Tilman Grottian
Tilman Grottian geht als Projektbearbeiter in seiner Einführungsrede 200 Jahre zurück in der Geschichte der Stadt Uelzen. Er zeigt auf, was alles in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zusammenkommen musste, damit Uelzens lebhafte positive Industriegeschichte geschrieben werden konnte. 1847 wurde die Bahnlinie Harburg-Lehrte eingerichtet, 1873 kam die „Amerika-Linie“ hinzu – Uelzen wuchs zum Bahnknotenpunkt. Neben angestammten Handwerksbetrieben entstanden  – erleichtert durch die 1867 erfolgte Gewerbefreiheit und den Fortfall der alten Zunftordnungen – industrielle Betriebe wie die Dachpappenfabrik Hasse & Sohn, die Asbest- und Kieselgurwerke, Brauerei, Molkerei, Zuckerfabrik und weitere mehr. Die rege Bautätigkeit führte dazu, dass überall im Kreis Ziegeleien entstanden. Grottian vollzieht einen Zeitensprung, erinnert an die Nachkriegszeit, zieht Querverbindungen zwischen Unternehmen aus den Bereichen Nahrungsmittel, Baustoffe, Maschinenbau und verweist auf die durch die Zonenrandförderung begünstigte Neuansiedlung von Betrieben.
Wer hätte gedacht, dass Uelzen Produktionsstandort für
Kinderkarussells war?
Die auch - und gerade – für Schüler und Heranwachsende sehenswerte Ausstellung „Mehr als Zucker, Ziegel & Motoren“ im Museum Schloss Holdenstedt wird noch bis zum 28. Oktober gezeigt und richtet mit vielen Schaustücken und dem „Ach-ja“-Effekt den Blick auf die industrielle Entwicklung der Ilmenaustadt. Da wird die Maschinenbaufirma Hennecke vorgestellt, die sich einen Namen als Hersteller von Kinderkarussells machte – noch heute können, so man mit offenen Augen über die Rummelplätze im In- und benachbarten Ausland bummelt, vereinzelt Fahrzeuge mit dem Hennecke-Schriftzug gesichtet werden. Milchflaschen und -kannen sowie ein Eisbehälter stehen für die Molkerei Uelzen, ein Gleichstrom-Motor stellt die Verbindung zur Motorenfabrik Winkelmann her. Die Firma Nowka trug den Namen der Uhlenköperstadt Uelzen mit jedem Glas Gurken und jeder Dose Sauerkraut hinaus in alle Welt. Wer weiß schon, dass es in Uelzen einst eine Motorrad-Fabrik gab?
Otte Raake baute die an seinem Namen angelehnte „Raakete“. Viele Schrifttafeln an den Wänden informieren ausführlich über die Entwicklung einzelner Industriezweige und beschreiben Werden und Wachsen einzelner Unternehmen. Diese Ausstellung zeigt in eindrucksvoller Weise, wie vielfältig und lebendig die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt in den „Aufbruchs“-Jahren verlaufen ist.
Auch diese Saftpresse steht für ein Kapitel Uelzener Industriegeschichte.

Sonntag, 1. Juli 2018

Wanderung zum Vogelparadies Hüttensee

Von der NABU-Station Gut Sunder zu den Meißendorfer Teichen führt Bernhard Vömel im Rahmen einer knapp zweistündigen Wanderung am Sonnabend, 7. Juli. Die Wanderung beginnt um 10 Uhr.
Im Laufe der Zeit hat sich insbesondere am Hüttensee ein erstklassiges Natur- und Vogelschutzgebiet entwickelt. Nicht nur Kormorane, Graugänse, Schnatter-, Stock-, Kolben-,  oder Löffelenten sind auf dem See zu beobachten, sondern auch Kraniche, Rohrweihe oder Fischadler, und mit etwas Glück kann sogar der Seeadler gesichtet werden, wenn er wieder einmal die Graugänse aufschreckt. Vom erfahrenen Vogelbeobachter Bernhard Vömel lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Wanderung außerdem, wie die verschiedenen Wasservögel zum Beispiel anhand der Farben oder Schnabelformen zu bestimmen sind.
Nach der Rückkehr zum Gut Sunder besteht dort die Möglichkeit, die Ausstellung "Wildtiernis" zu besuchen, die über die vielfältige Tierwelt in der Umgebung von Gut Sunder informiert.
Die Teilnehmer der Wanderung zahlen 10 Euro. Der ermäßigte Preis für NABU-Mitglieder beträgt 7 Euro. Kinder bis 14 Jahren erhalten jeweils 50 Prozent Ermäßigung. Anmeldung unter www.NABU-gutsunder.de.

Samstag, 30. Juni 2018

Orchideen-Seminar

Viele gute Tipps vom Orchideen-Profi erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Orchideen-Seminars, das am Sonnabend, 14. Juli, von 15 bis 18 Uhr im Orchideen-Zentrum Wichmann im Celler Ortsteil Groß Hehlen, Tannholzweg 1-3, stattfindet. Kosten: 25 Euro pro Person. Um telefonische Anmeldung unter 05141 93720 wird gebeten.

Freitag, 29. Juni 2018

Waldführerschein für Kinder

Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren können in den Sommerferien vom 30. Juli bis 1. August im Waldpädagogikzentrum (WPZ) Ostheide in den Wäldern des Niedersächsischen Forstamtes Unterlüß einen „Waldführerschein" erwerben. Gemeinsam mit Waldpädagogin Ulrike Witte-Spohr werden spielerisch die Zusammenhänge im Ökosystem Wald erforscht, Tiere und Pflanzen des Waldes erkundent, und es wird mit Naturmaterialien gebastelt. Feuermachen ohne Feuerzeug, Kochen auf offener Feuerstelle sowie der „Küchendienst“ sind besondere Herausforderungen.
Nach bestandener „Prüfung“ am dritten Tag klingt die Aktion bei Kaffee und Kuchen und mit vielen netten Gesprächen gemeinsam mit Eltern, Geschwistern, Oma und Opa im Wald aus. Am Abschlusstag haben alle die Möglichkeit sich beim Bogenschießen zu messen.

Das Waldpädagogikzentrum Ostheide befindet sich im ehemaligen Forsthaus Siedenholz. Foto: Inka Lykka Korth

Die dreitägige Veranstaltung findet täglich von 9 Uhr bis 16 Uhr statt. Die Kosten betragen pro Teilnehmer 65 Euro inklusive Mittagessen. Anmeldung und nähere Informationen bei Waldpädagogin Ulrike Witte-Spohr, Telefon 05837 140103 oder uspohr@gmx.de.
Das Waldpädagogikzentrum Ostheide liegt im  sogenannten Franzosengrund bei Unterlüß, der so heißt, weil dort in der Franzosenzeit napoleonische Truppen lagerten. Als Domizil dient das ehemalige Forsthaus Siedenholz.  Die Niedersächsischen Landesforsten betreiben in Niedersachsen landesweit elf Waldpädagogikzentren, in denen waldbezogene Umweltbildung angeboten wird. Die Waldpädagogikzentren arbeiten dabei eng mit freiberuflichen zertifizierten Waldpädagoginnen und Waldpädagogen zusammen.

Mittwoch, 27. Juni 2018

Tagung zum Schutz des Fischotters

Der Fischotter zählt zu den am stärksten gefährdeten Säugetieren in Europa. Experten aus zehn Bundesländern beraten im Herbst im Otter-Zentrum in Hankensbüttel über seinen Schutz.                                                   Foto: © Aktion Fischotterschutz e.V.
Fischotter-Experten aus mehr als zehn Bundesländern werden im Herbst im Otter-Zentrum in Hankensbüttel zusammenkommen, um über über die Situation des Fischotters in ihrem Land zu berichten und über Maßnahmen zum Otterschutz in Deutschland zu beraten. Im Rahmen dieser Tagung, die am 11. Oktober stattfindet, soll zudem ein Überblick über die in Deutschland laufenden Forschungsvorhaben und Schutzmaßnahmen zur Erhaltung des Fischotters gegeben werden. Dabei wird es auch um aktuelle Themen wie „Otter und Fischteiche“ oder „Otter und Straßenverkehr“ gehen. Da diese Themen alle Länder im Verbreitungsgebiet des Otters beträfen, biete sich bei der Lösung dieser Probleme ein Blick über den Tellerrand an, um überall zu möglichst sachgerechten Entscheidungen zu kommen, teilt der Gastgeber, die Aktion Fischotterschutz, mit. Das Programm der Tagung und nähere Informationen sind bei der Aktion Fischotterschutz, Telefon 05832 980822, E-Mail a.kiendl@otterzentrum.de oder unter www.otterzentrum.de/termine erhältlich.

Freitag, 22. Juni 2018

Mit neuem Schwung in den Sommer

Am Wochenende beginnt die Verteilung des neuen Calluna-Heftes, das sich mit mehr Seiten und in noch hochwertigerer Aufmachung präsentiert. So hat Heft statt der Klammerheftung jetzt eine Klebebindung, die Sie von Taschenbüchern und hochwertigen Zeitschriften kennen. Um den Gewichtszuwachs durch die acht zusätzlichen Seiten zu kompensieren, haben wir uns entschlossen, das Format etwas zu verkleinern. Darüber freuen Sich nicht nur unsere lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Heft verteilen – hatten Sie doch schon befürchtet, noch etliche Kilogramm mehr durch die Gegend fahren und tragen zu müssen –, sondern auch all diejenigen Leserinnen und Leser, die beklagt hatten, dass die Hefte nicht in einen handelsüblichen DIN A4-Sammelordner passen.
Dass das Südheide-Magazin im 20. Jahr seines Bestehens mit neuen Schwung in den Sommer startet, wird schon allein durch den neuen Calluna-Schriftzug deutlich.
Unser Anliegen ist es, den Lese-Geschichten ebenso wie den Werbe-Anzeigen ein noch hochwertigeres Umfeld zu bieten. Dennoch werden wir uns davor hüten, ein Hochglanzmagazin zu werden. Selbstverständlich drucken wir auch weiterhin klimaneutral auf zertifiziertem Recyclingpapier – und das nicht irgendwo billig in einer Internetdruckerei, sondern hier bei uns in der Südheide. Da es Nachhaltigkeit aber nicht zum Nulltarif gibt und Qualität nun einmal ihren Preis hat, haben wir uns entschlossen, den Wert des Magazins und den der Arbeit, die darin steckt, durch eine kleine Schutzgebühr sichtbar zu machen. Dennoch erhalten Sie mit ein wenig Glück bei vielen unserer Inserenten und nichtgewerblichen Partnern weiterhin ein Heft gratis. Selbstverständlich können Sie Calluna auch zum Vorzugspreis abonnieren. Schreiben Sie einfach eine Mail an abo(at)calluna-magazin.de. Die Mindest-Laufzeit für ein Abo beträgt 1 Jahr/4 Hefte. Wer Calluna für 2 Jahre/8 Hefte abonniert, erhält als Begrüßungsgeschenk 2 Freikarten für das Museumsdorf Hösseringen.

Und das sind die Themen des Sommerheftes:

Des Wanderers Lohn ...
... ist nicht etwa die anschließende Einkehr ins Café oder Gasthaus, sondern die Wanderung selbst, zumal wenn sie durch einen Wald führt, der den verheißungsvollen Namen »Der Lohn« trägt – zu Recht, wie sich unterwegs bald herausstellt.

Stadt, Land, Fluss                                                
Eine kleine Faltrad-Tour durch die Gemeinde Barum nach Bad Bevensen

Am Wasser und im Wacholderwald
Der Weesener Bach, die Örtze und die Sothrieth bilden den roten oder vielmehr den grünen Faden dieser 48 Kilometer langen Radtour rund um den Haußelberg im Naturpark Südheide

Anspruchsvolle Schönheit
Birkenalleen gehören zum typischen Landschaftsbild der Heide und sollten schon allein deshalb erhalten bleiben

Badespass dank engagierter Bürger
Ohne seinen Förderverein gäbe es das Waldbad Hohne/Spechtshorn längst nicht mehr

Kleiner Garten, große Ernte
Die Gottschlichs sind im Sommer fast Selbstversorger

Einer der letzten richtigen Bauernhöfe
»Der Hof« in Isenbüttel

Tatort Stall
Tierschutzverstöße als Kavaliersdelikte?

Wiederbelebung erfolgreich
Kreative Konzepte retten alte Bauernhöfe

Fahrrad & Fachwerk
Schöne Symbiose in einem bald 500 Jahre alten Haus

»Zum Besten der Jugend ...«                                                  
 Schatz im Schulmuseum: das erste Buch seiner Art

Yes, we can!
Jürgen Rohde erzählt vier Geschichten, die Mut machen

Bis ans Ende der Welt ...
Übers Reisen schreiben für den A. E. Johann-Preis

Ünnerwegens mit de Bahn                                                 
Niels Tümmlers Plattdüütsch-Kolumne

Außerdem ist im Südheide-Magazin, wie gewohnt, die aktuelle Ausgabe von
Heidja – Das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben
enthalten.

Abonnentinnen und Abonnenten können im CallunaPLUS-Bereich das neue Calluna-Heft bereits vor Beginn der Verteilung online lesen.

Donnerstag, 17. Mai 2018

Pfingsten im Museumsdorf Hösseringen

Abwechslungsreich für große und kleine Besucher wird das Pfingstwochenende im Museumsdorf Hösseringen. Am Pfingstsonntag, 20. Mai, führt der Museumschmied Hinrich Schulz sein Handwerk vor, indem er Nägel und andere Dinge aus Eisen schmiedet. Außerdem freut er sich über tatkräftige Unterstützung am großen Blasebalg.
Am Pfingstsonntag können Kinder beim Schüren des Schmiedefeuers helfen. Foto: Inka Lykka Korth
Kinder ab sechs Jahren können am Pfingstmontag, 21. Mai von 14 bis 16 Uhr Mobiles aus Naturmaterialien basteln. Dabei entstehen fantasievolle Stücke, die anschließend mit nach Hause genommen werden dürfen. Eine Bastelrunde dauert etwa 30 Minuten.
Ebenfalls am Pfingstmontag findet von 12 Uhr bis 13:30 Uhr und von 15 Uhr bis 16:30 Uhr eine Führung zum Thema „Die Häuser des Museumsdorfes und ihre Bewohner“ statt. In einem Rundgang durch das Museumsdorf wird Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm einigen der Häuser die Geschichten ihrer einstigen Bewohner zur Seite stellen. Die Gebäude des Museumsdorfes sind nicht nur wichtige ländliche Baudenkmale wie das 1596 erbaute Kleinbauernhaus von Oldendorf (Luhe) oder der Brümmerhof von 1644, sondern auch Quellen des Lebens und Arbeitens ihrer Bewohner. Bevor ein Haus ins Museumsdorf Hösseringen kommt, hat es in der Regel viel erlebt. Es hat Generationen kommen und gehen sehen, hat an Familiengeschichten teilgehabt, Freude und Schmerz mit seinen Bewohnern geteilt und war irgendwie auch selbst Teil all dieser Geschehnisse. In der Regel geraten die alten Geschichten jedoch nach einigen Generationen in Vergessenheit.  Nicht so im Museumsdorf Hösseringen. Hier wird, wenn ein Gebäude seinen Platz in der historischen Dorfanlage findet, auch die Geschichte dazu aufgeschrieben. Denn erst mit dem Wissen um den Werdegang der Dinge sind eine historische Einordnung sowie der regionale Vergleich und die Erforschung möglich. So sind Wohnhäuser, Ställe, Scheunen und Werkstätten Dokumente vergangener Lebens- und Arbeitsweisen. Diesen will die Führung anhand  verschiedener Beispiele nachgehen, indem sie für einzelne Gebäude des Museums über deren Erbauer und Bewohner sowie über die Nutzung der Gebäude und deren Wandel im Laufe der Zeiten informiert. So erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen lebendige und anschauliche Einblicke in 400 Jahre ländliche Sozial- und Kulturgeschichte der Lüneburger Heide.